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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189508295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-29
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.08.1895
- Autor
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IHHvt kötUW, WWW chu« nicht wett«, erttgegeugekommeu würde. Hinte, dttRegiewmg sich« t« dies« Vach« da» g,i»chisch< Bott «mit unüschräuktem und beattstertem B»^«ut«", ob dk Regierung Twbipt», DüyamrtS oder wie immer sonst heiße. Berbräutt wird dies« Krmdgebuug durch üb« fließende Bttheu- rwrg«, daß «au im Laud« nicht» wichtig«»«» kenn«, al» „in all«, Ruh« dm Arbeit« de» Lage» nachzugeh«» und nach Möglichkeit d«m Borth«tl de» Landes und d« Rechte» und Interessen d«r Gläubiger zu genügen". Da» find Reden», arten, di« in kein», Münz» a«wechs«U w«rden, «ad di« dm Gläubiger de» griechischen Staate» nicht üb«r die klar« That- sacke hmvegtäuschm, daß er um sein Geld betrogen werd« soll und betrog« wird. Wir nehm« an, daß-dt« diploma tischen Bert«»» de» Reiche» da» mögliche geleistet hab«, um Griechenland auf di« Folg« sein«» Verfahren» hiuzuweis«, und «» müßte seltsam in der Welt zugchea, wenn un» nicht in einer stütz« od« spät« nothwendig etntretendeu Phas« der ortmtalischm Frag« di« Gelegenheit gebot« würde, di« ver antwortlichen Führ« und^ da» Bott d« Griechen recht bitter «mpfind« zu lass«, wie st» sich in den Aug« Europa» um alle» Vertrau« gebracht hab«. Der Augenblick lebt hoffent lich noch in der Erinnerung der Griechen, wie ihr« Bevoll mächtig»« an d« Thür« de» Berlin« Tongreffe» arcklopften, um zu bitten, daß man st« zum Bortrag ihr« Wünsche gütigst «inlaff«. Em ähnlich« Fall kommt stch«ltch Wied«, und wir Woll« dann da» Gesetz vom Decemb« 18S3 in Erinnerung bring«. Anderseits lehr« aber derartige Vorgänge, doppelt vorsichtig in d« Aufnahme fremder Werth« zu stin, nament lich »um man sau« erspartes Geld anzuleg« gedenkt. Die Inhaber d« griechisch« Schuld trifft natürlich nicht mtsernt derselb« Borwurf der Leichtfertigkeit, wie einen und dm andern, d« „exotisch«" Werth« B«1rauen «igegenbrachte, nur weil er möglichst hohe Zins« genieß« wollte und di« schönen Worte von Proipcct« deshalb zu nachhaltig auf sich einwitten ließ Im geuchisch« Falle waren gesetzmäßig« Gewährleistungen und Zusicherung« von Staat zu Staat gegeben, die man weit mehr als „Sicherheit" nehmen durfte, als was Argen- tinien, Portugal, Mexico u. f. w. biet« könnt«. Dennoch muß uns auch dt«f« Schaden ein Stück klüger gemacht haben. Staaten, bet venen im äußerst« Falle nur ein Druck mit diplomatisch« Not« au-geübt unv bei den« nur die Droh ung mit Repressalien in «in« noch nicht zu berechnenden Zu» kunft ausgesprochen «erden kann, stad mindestens demjenigen kein sicherer Schuldner, der nur klein« Ersparnisse verwaltet. La-ergeschtchte. — Boa verschieden« Setten verlautet, daß im deutschen OffizierScorPS üb« daS Geschreibsel de» Generals Munter «ine groß« Erbitterung herrsche und eine nach allen S-iten hin unwiderlegliche Zurückweisung des französisch« Generals für nothwendcg erachtet »erde. Die Frage, wie dieses Ziel zu erreich« sei, ist nicht ganz einfach; doch kann die» wohl nur in der Weis« geschehen, daß General Mu ni« durch möglichst genaue Angabe de, Umstände und des Orte», an dem sich «in deutscher Osfizter des Dieb- stahls schuldig gemacht haben soll, di« Möglichkeit bietet, deutscherseits eine Untersuchung darüber anzustellen. Wenn der Nam« des Offiziers, d« « beschuldigt, dem Gmeral Mu ni« mcht bekannt sein sollt«, so muß« doch wssen, »« der angeblich Bestohlen« ist, wo dies« wohnt uno zu welcher Zett sich die Vorgänge abgespielt haben sollen. Anch wird sich, da d« Quartttrwirth, wie schon bemerkt, selbst Cavallerte. offizt« gewesen ist, zum mindest« feststell« lass«, welchem Truppemyell oder wenigstens welch« Waffengattung der deutsch« OM« angehört hab« soll. Muni« ist nicht mehr Offizt« tm acttv« Dltnste, aber sowett dürfte er auch jetzt noch d«r DlSMinarbesugniß der französischen Regierung unter stehen, daß diese ihn zur Abgabe näherer Mittheilungen ver anlass« kann. Ist General Munter, wie zu vermuthen, außerstande, irgendwelche nähere Angaben zu machen, so wird sein ganz« Brief hinfällig, oder vielmehr es fällt die Infamie, die « dem Leutsch« Osfizter aufbürden sollt«, auf ihn selbst zurück. — Der „Rtichsanzeige," schreibt: In d« deutschen Ta gespresse ist in Utzt« Zeit mehrfach die Nachricht eines eng lisch« Blatte», des „Jronmonger", nachgedruckt worden, eine «glisch« Gesellschaft solle dis zum nächsten J muar für Deutsch land Mttrailleus«, «ach dem Maximsystem konstmtrt, im Werth« von fast einer viertel Million Pfund Sterling liefern. Diese Nachricht ist erfunden. Wie alle Neuerungen auf dem Gebiet« des Waffenwesens, werd« in Deutschland auch Ma- xtm-Mttratüeus« geprüft. Falls sie sich bewähren, dürft« ihre Herstellung in Deutschland erfolg«. Berlin, 27. August. Im Zusammenhang mit d« demnächst «folgend« Wiederbesetzung des GesandtenpostenS tm Haag wird ein ziemlich umfassend« Wechsel im Perso- uale des Auswärtigen Amtes «wartet. Auch eine Neube setzung der Hamburger Gesandtenstelle dürste erfolgen, da H«r v. Kid«rl«.Wächt« für «in« ander« Platz inS Aug« gefaßt settl soll. Berlin, 27. August. Wie die »Post" meldet, hat Se. Maj. d« Kats« befohlen, daß am Sedantag« di« Ber lin« Schuljugend Spalier bilde, wenn « mit d« Fahnen- compagni« und der Siandartenescadron nach der Parade über daS SardecorpS vom Kreuzberg tu di« Stadt zurückkehr«. Au» sämmtlichen Knaben- und Mädchenschulen vom Gymna sium bis herab zu d« Elementarschulen soll« Abthetlungen möglichst mit der Schu>sahne unter Führung d« Lehr« thell- nehmen. Im Ganz« werd« etwa 31000 Kind« versam- mut situ. Bremerhaven, 27. August. Zur Begrüßung d« mit d« „Fulda" um l/,8 Uhr au» Sm«cka emgetroff«« deutschen Veteran« hatte sich der Vorsitzende d«S Kampfge- nossenvereinS Brem« an Bord d« „Fulda" begeben. Nach «in« kurz« Ansprache erfolgte di« Ausschiffung d« am«t- kantschen Kamerad«. Inzwischen hatten am Kat di« Krt«g«r- v«r«ine von Bremnhav« mit der Matrosinartilltrirkapell« Aufstellung genommen. Hier hielt d« Vorsitzende d«S Krieger- Vereins drS UnterweserbeztrkeS «in« von echt patriotisch« Be geisterung getragen« Begrüßungsrede, di« in «in Hoch auf den Kais« ««»klang. Hinauf «folgt« der Abmarsch «ach d« Lloydhalle, wo der Borsitzende d« amerikanisch« Krieg« d« hiesigen Verein« di« von d« Amerika»«« gestiftete Erinver- ung-medatll« di feierlich« Weis« üb«rr«tchte. Um '/,S Uhr «folgte di« Abfahrt d« amerikanisch« Beteranen nach Bremen. Brewe». 27. August. Der Dampf« de» Norddeut- scheu Lloyd „Fulda" ist mit d« 19» deutsch« Beteraa« au» Amerika gestern obeud */,12 Uh« auf d« Wes« «tage- troff««. Di« AaSschiffanq «folgt« heut« früh. Würzburg, 27. August. Di« 23.Brrsammlungdeut scher Forstmänner wurde heute vormittag hier «öffnet tu An wesenheit von 416 Theilnehmern. D« Direktor der Forst- akademt« Eber»walde, Oberforstmeister Dr. Danckelmann, wurd» zum erst« Präsident«, Forstmeister Carl - Metz zu« zweit« Präsident« gewählt. Miutstertalrath Ritt« von Ganghof« begrüßte di« Brrsammlung «amen» der bayerischen Gtaat»r«gi«ung, Vkraermeist« Dr. Steidle uamen» d« Stadt. Rach geschäftlichen Mitthetlunft« r«f«irte Forstschuldirektor Fürst-Aschaffenburg über die Grundsätze d« Eichennachzucht im Hochwald». Da» Korreferat hatte Forstmeister Dr. Kienitz- Chorin. Au di« Referat« schloß sich «in« läng«« Diskussion Nachmittags sand ei« Besuch d« Residenz statt. — D« schwedisch-norwegische Gmeralkonsul in Hamburg spricht sich iu einem Bericht an da» Ministerium deS Aeußem in Stockholm über di« «twaig« Borthetl« de» Nord Ostsee- Kanal» für Schweb«« und Norwegen au». E n« eingehende amtliche Statistik über die Schifffahrt durch den Kanal läge noch nicht vor, und e» sei auch überhaupt zu früh, mit Be stimmtheit üb« die Bedeutung d«S Kanal» für Handel und Schifffahrt »u urthetlen. Soviel könne aber schon jetzt gesagt werden, daß der neue Weg wett mehr Beachtung verdiene, als «S in Schweb« und Norwegen d« Fall zu sein scheine Die kurze Zeit deS Betriebes hätte schon genügt, dessen Be deutung für Hamburg und andere an der Südküfte der N»rd- s« beleg«« Häfen zu zeig«. Ee werde thttl« von den schon bisher bestehend« regelmäßig« Dampfschiff Slini« zwischen den Häf« der Nord- und Ostsee benutzt, rheil« scheine er neu« Lint« hrrvorzurufen. Inwieweit auch der Frachtverkehr nach und von Goteuburg, und vielleicht auch Chrtstianta, zum Theil durch den Kanal geben könne, darüber sei noch kein Urthetl möglich. Ein wichtig« Frachtartikel. Vieh, dürfe noch nicht durch den Kanal geführt werden. Die Beschränkung wers« vermuthlich aufgehoben werden, und Biehverfrachtungen von Sothmburg (ungefähr In gleicher Höhe wie Skagen liegmd) «ach Hamburg würden den für das Bieh weniqer bedenklich« Weg durch den Kanal statt des Weges um Ska- g« vorzieh«. Es werde sich künftig lohn«, für billig« Massenfracht, wie Steine, groß« Prähme zu bauen, die durch das verhältnißmäßig ruhige Wasser d« Bette und den Kanal bugstrt werden könnt«. D«r Generalkonsul macht dann noch besonder- auf die für Segelschiffe wichtige Frage der Wind- Verhältnisse auftn«ksam. Die Fahrt von der Nords« um Skagen inS Kattegatt und ebenso der umgekehrte Weg mache verschieden« Winde erforderlich; außerdem würden die Schiff« ost lange im Oeresund durch Segenw'nde aufgehalten. Da- her biete d« ziemlich gerade Weg von der Nord- zur Ostsee durch den Kanal verschiedene Vortheil«. ES könnten auch Ber- hältn sse eintret«, in den« eS sich empfehle, d« Weg durch dm Kanal zu nehmen, selbst wenn der Weg theurer werde, z. B. im Herbst, wmn e» gilt, ein« Hafen zu erreichen, be vor « durch EiS versperrt werde. Der Generallonsul ist schließlich d« Ansicht, daß die Schiffsführer alle Ursache HLUen, genau zu erwägen, welcher Weg, der um Skagen oder durch den Nord-Ostsee-Kanal, die größten Bortheile biete. — Singer II. In d« „Kölnischen Zeitung" lesen wir: Der Prioatdocmt vr. Leo Arons tritt mit seiner Person so ungrscheut als socialdemokrattscher Agitator an die Oeffent- ftchkit, daß e» wohl gestattet ist, auch seiner persönlichen Verhältnisse Erwähnung zu thun, w'e die» in folgender uns zugehenden Mittheilung geschieht. Seitdem die philosophische Faeultät sich dahin ausgesprochen hat, daß sein« politische Thätigkeit kein Grund sei, um ihn aus seinem Lehramt zu entsemm. hat vr. Arons mit einem Mal« wieder hohen Muth bekommen und ist als Agitator in die Provinz abge dampft. In Berlin könne er keine Lorbeeren pflücken, zum Reden fehlt ihm Alles, und zudem waren die Genoss n in Berlin sehr mßtrautsch. Er ist der Sohn des reichen Com- merzienraihs Arons au» der Mauerstraß«, der Schwiegersohn de» „eine Anzahl Mell on«" schweren BarquierS I . . . . B . . . ., hat in d« Königgrätzer S-raß« 109,1, «ine m«hr als fürstlich ausgestat'ete Wohnung, in der ein Salon noch schön« und farbenpräch'iger ist als der andere. Nun, bei 150000 Renten jährlich wird mau sich ja bequem eine solche Wohnung leisten können. Brüssel, 27. August. Kamm«. Der katholische Arbet- terdeputirte ColfS interpellirte die Regierung üb« dm Kongo staat und über die Angriff« der Mahdist«, sowie den Zweck der Expedition Jacques und verlangt eine Untersuchung durch ein« parlamentarische Kommission. D« Minister deS Aus- wärtig«, de Burlet, «klärt die Interpellation für zwecklos, denn der Kongostaat stehe nicht unter der Oberhoheit Bll- gi«S, «S bestehe nur eine Personalunion zwischen Belgien und dem Kongostaat. Die Beziehungen zu dem Kongostaate regle daS Gesetz von 1890. Am Kongo sei nichts passirt. In Aruwimi wären einig« Unruhen vorgekommm, dieselben sei« jedoch ohne Bedeutung. Lorand behauptet, di« Regier ung des KongostaateS täusche fortgesetzt di« belgische Regier ung. Am Kongo gingen «nst« Dinge vor, der Kongostaat habe sich durch die summarisch« Hinrichtung StokeS in «in« sehr üble Lage zu England gebracht. In Aruwimi herrsch- ein Aufstand, 70 000 Menschen seien in den Kämpfen umge kommen, auch seien viel« Weiß« getvdtet worden. Belgien werde di« Kriegskosten an die Mahdift« und eine Entschädig- ung an di« Erben StokeS zahlen müssen. Da- Defizit de» KongostaateS werde zunehmen; «S sei Pflicht d« Regierung, d« Souverän daraus aufmerksam zu machen, daß er üb« feine Rolle hinauSgeh«. ColfS beharrt auf seiner Forderung nach «in« parlamentarischen Enquete. D« Burlet «klärt, man künn« nicht «in« Toqete üb« di« politischen Angelegen heit« «ine- fremden StaateS verlangm. Di« Annexion des ikongostaateS steh« nicht zur Erörterung. Bezüglich StokeS reobachte England eine kluge Reserve. Belgi« und d« un abhängig« Kongostaat unt«hi«U« di« best« Beziehung« zu den auswärtig« Mächten. Co.fS zieht sodann seia« Inter pellation zurück. Der Zwischenfall war hiermit erledigt. EPrmtuw. Madrid, 27. August. Der KriegSminist« Acearaga nahm gestern «in« Revu« über die zur Expedition nach Kuba bestimmt«« Bataillone ab; dieselben werd« mora« absegeln. — A«S Madrid liegt von heut« di« Meldung vor, daß di« nach Cuba bestimmt« Truppen gestern in Barcelona, Cadix und Coruna «ingeschifft Word« sind. Di« Zeitung mehr fehl«. R«ßl«rd „Dia" fügt h'nzu, di» Regier«« v«zicht« darauf, im Oktober «eit«« Verstärkung«»« 2ö,000 Ma« Usch'Cuba zu schick«; auch habe Mrrschall Martinez Campo» di« Entsend«» «tue» General-Cavit ain» nach Caba bekämpft und würde sein« Ent lass«- geben, wenn di« Regle mag auf der Entsendung desselben bestäod». Ueb« di« allgemein« Lag« de» cubanisch« Aufstande» les« wi, in der „Frkf. Ztg.": Ein oific ös»S Telegramm au» Madrid hat dieser Tag« darauf voiber«ttet, daß der Krieg auf Cuba nicht vor näch stem Früvjrhr beendet werden könne. Man muß beifüg«: falls e» überhaupt in der Mrcht der Spanier ltegt, ihn zu beend«. Der Sommer hat beiden kämvfend« Theil« eine Prus« auferl«gt, die aber wesentlich den Aufständisch« zu Gate kommt. Daß der Marschall Martinez CampoS «ine solch« Pause «intret« lass« muß, das ist der triftig« Beweis dafür, daß «S mit den viele» Stegen, die da» ReglerungSheer an- gebllch erfocht« hat, nicht weit he, war, denn sonst müßt« die Aufständischen längst völlig vernichtet sein. Di» Paus» wird von den Aufständischen namentlich dazu beuützt, ia den Bereinigten Staaten di« Propaganda für ihr« Sache zu era eitern und stet» größeren materiell« Nutzen daraus zu zieh«. ES sollen bereits 230 Vereine mit über 100,000 Mit gliedern besteh«. Di« Regierung der Bereinigten Staat« läßt zwar di« Küsten überwach«, um di« Zuführung von Kämpfern, Munition und Proviant an di« Aufständisch« zu verhindern, aber Alles kann sie doch nicht verhindern, und insbesondere kann st« den Bürgern der Bereinigten Staat« nicht verbiet«, den Aufständisch« in Worten und Werken ihre Sympathie zu bezeugen. Aehnlich verhält e» sich in einig« Staaten CmtralamerikaS, von den« di« Aufständisch« sogar ihr« baldige Anerkennung als kriegführende Macht erhoff«. D« Spaniern dagegen wird es immer schwerer, di« nöthigen Gelder und Mannschaft« aufzubring«. Die vor einig« Tag« gemeldeten Unruhen, di« «ine republikanische Färbung trag«, führen sich hauptsächlich auf den Widerstand der Re servist« zurück, di« sich nicht nach Cuba schick«« lass« wollen, und so erscheint der Krieg als «ine sehr gefährlich« Förderung der inneren Unzufrieden Heck, di« ohnehin schon groß genug ist in Fo^gr d«S allgemeinen NothstandeS und des Steuerdrucks. Unter Viesen Umnänden hat die Königin-Regentin zu eine« besonderen Mittel gegriffen; sie hat nämlich den Papst ge beten, den nach Cuba abg«b«ndm Truppen seinen speziell« Sezen zu spenden. Der Papst hat dem Ersuchen entsprochen, und vor wenigen Tagen ist in Viktoria den dort zur Abfahrt ber«itstehendea Truppen mit großer F-ierlichkeit der päpstlich« Segen «rtheilt worden. Nun karm'S ja den Spaniern nicht Petersburg, 20. Aug. Di« vielbesprochen« Ent sendung einer russisch - geistlichen Mission nach Abessynie» unterbleibt, desgleichen unterbleibt die zweite „Forsch ungsreise" L-ontjews nach Abessynien. Urber das „Wimm" des Gegenbefehls zerbrach sich dos Restdenzpublikam zunächst vergeblich den Kopf, hielt jedoch daran fest, daß mit der Gesandtschaft etwas ganz Absonderliche» voraegang« sein müsse, da lonst di« russische Regierung ihre afrikanisch« Gäste weder so plötzlich „abgeschabt«", noch ihnen den festgesetzten Besuch Moskaus, wo den bieder« Glaubensgenossen schon «in grcße» Festmahl und ein Geschenk zweier schönen Glocken für die orthodoxen Kirchen ihrer Heimalh vorbereitet worden war, geradezu verwehrt hab« würde. Aber man erzählt sonderbare Vorgänge, di« sich tm Hotel Europa zwischen dem Prinzen Dimto und Leontjew er« gart hätten. Der Prinz Damto, der ein wmig französisch radebrechen kann, hatte durch irgend jemand nicht nur von dem Moskauer Glocken- G'schenk, sondern auch davon erfahren, daß Leontjew di« Moskauer erst nach manchem Hn urd Her zu diesem Ge- ichmk zu überreden gewußt habe. Leontjew habe im Auftrage des Negu» und auf dessen Kosten in Moskau Kirchenglockm für Abessyni« zu bestell« gehabt, das auch gethan, zugleich aber den Moskauern klar gemacht, von den verhältnißmäßig arme« orthodoxen airikanifch« Brüdern dürften sie hierfür in keinem Fall« Geld anuehm n. Dem Prinz« schien dies alle» nicht recht zu sein, und er fragte da-au hin Leontjew nach dem Verbleib gemsier Goldbarren, di« ihm angeblich in Gegenwart des Prinzen und de» Pater Jefrem durch den NeguS Meneük zur Bezahlung für jene Glocken überreicht worden sei«. Doch weder Leontjew noch Jefrem konnte sich dieser Gold barren entsinnen, waS den heißblütig« Afrikaner in solche Wuth versetzte, daß er mit dem Säbel auf Leontjew eindring« wollt«. Erst dem zufällig eintretenden Geheimrath P, dem die Sorge für die Unterkunft und die Verpflegung o« Ge sandtschaft übertragen war, gelang eS, den erregten Prinzen zu beruhigen; doch schwur dieser hoch und theuer, an Ort und Stell«, also in Moskau selbst, würde er den dortigen Glocken- spendern den wahren Sachverhalt darzulegen wissen. Käme übrigens Leontjew oder Jefrem jemals wieder nach Abessyni«, so stehe er nicht für ihr Leben «in. Kurzum, der Spektakel <m Hotel Europa war groß und gab, wie behauptet wird, der Regierung Anlaß, den Moskauer Besuch wie di« zweite Reise Leontjews nach Abessynien ganz zu untersagen. Im groß« Publicum hat sich allmählich eine ziemlich abfällige Meinung über Leontjew sowohl wie den Archtmandriten Jefrem heran gebildet ; von letzter« wird sogar behauptet, daß er sich äugen- b icklich auf Befehl seiner geistlich« Behüroe strafehalber in einem Kloster befinde, um sich eine gar zu offen bekundete Liebhaberei für geistige Getränke abzugewöhnen. Als Geheimrath P. die erst« Wochenrechnung für di« Unterkunft der Gesandtschaft und ihrer russischen Begleiter im Hotel Enropa bezahlen wollt«, leuchtet« ihm dermaßen hohe Z ffern, «nd besonders für ver tilgte geistige Getränke, entgegen, daß er sofort befahl, ihm fernerhin alltäglich die Spezialrechnungen zur Begleichung vor- zulegea. Letzter« brachten d«nn auch über manches Klarheit. Gleich am Kopfe de« erst« Tagesrechnung figurttt« anstatt de» üblichen KaffreS oder Thee» zwei Aasch« Champagner als «rsteS Frühstück für d« Pater Jefrem, der, wie daraufhin «ingezogene Erkundigungen ergaben, sobald erS haben kann, auch schon in frühester Morgenstunde edlen Schaumwein jedem and«« Getränk« vorzieht, wi« er denn überhaupt schon vor des Tag«» Müh« und Last eia« gehörige Stärkung durch geistig« Getränk« für dringend geboten halten soll. Als dies« allzu zeitig« Champagner-Libution« ein Riegel vorgeschoben wurde, trat« an Stelle de, Silberköpfe aümorgentlich mehret« Flasch« Bier. Wesentlich größere Urbenaschungen bereitet« dem Geheimrath P. aber noch verschieden« ihm gleichzeitig mit den GafthosSttchnungen übenetcht« Extra», darunter auch eia« Forderung von 800 Rubel, wofür einer der erst« Peter»- fach keine ' Master Füi Attischen 2 Ttsli m» Bet« Käubnbani »nd die do Hou Aufkel iibessynitn, Cett „Rostow" > Z0000 G-i lens«, Dyi Zaren an! - Z iDresd«, IviS noch Imhlen. T Mt der b Inoch manch »noch die « »hinsichtlich zilke und « kreis« teS bldatenfrag' sehen« Ka «er als Al Dresd seid (Soz.) nicht «lsch Dresd stadtveror Leipzig mann-Leipz Lepzt, Soz.-Ref.) Cheun >aten der i hrrger Schi Kromenad«! Mi». H utveie Gan sthr« könv 1. Kr - ig*.Zttiau 2. Kr SuHwaid-t Met; Fr, >och auSst D. Soz-8 5. Kr äckermann* 9. K» merzirnrail den Konser 13. L konservativ AmtSricht«! Drescher-B 16. § mann-Weri Trimmitsch 20. konservativ Bürgermeis mann-Aue. lach (Soz gerern in sei trübt Bow
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