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ErzgebDolksfreun- t zur Brr- Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Hine Ämtoiiintk für die Königs und Mchchm Lchürdm in Sue, Hrüatzatn, Hartenstein, Johann- georgenstadt, Lößnitz, IlmMick, 8cha«ö«rg, Schwarzmüerg und Müdenstlw Ich««» Post-AeUrmglNst« Ur. <110. jssm Lehrer- «»d Organistenstelle 200 Mark, 2 Mal 1b0 Mark und Wetter um je 2200 Mar!. Außerdem wird ein WohnungSgell» «ühu, «..Vollzieher. anher «tnzmeich«. Forberg, Bürgermeister. T«l«§«»»».Ad»,ss« velkesteand Scharrt«». et. eine Erhöhung bei zufriedeu-^ Firasprrcherc Lchnrrberg »r« Ane r» Schwarzenberg »Z. t Weib und iude. »latz auf dem nderbelustig- lden werden >7- l, kapelle, unter let. äudtge Herren «d Logt- er- e, Mittelstraß« MU Die städtischen Collegien haben beschlossen, anläßlich der zum 2b. Mal« wiederkehrenden Ehrentage des 5kriegeS 1870/71 den in unserer Stadt wohnenden Mitkämpfern jenes Kriege- am 18. August 189b Mittag- 1 Uhr ein schk» R». verkaufen. Zren w der Schneeberg. i895: Musik, neb« dem Dberschlema. ^er Hut, — hrenzeich«). zerdrnkmale. rückung der ae und de» esse der dabei Behelligten, sowohl der Gliem, als auch der Gymnasiallehrer.- Der am 1S. dsS. Mts. fällig werdend« S. Termin VU?lkNslelU* «»mmnnnnlage» auf da- laufmd« Jahr ist bis längsten» den 26. August ds. JHS. bei Vermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung an unsere Stadtsteuer-Einnahm« zu entrichten. Hartenstein, am 14. August 189b. Freitag, 16. August 1895 tionen aufjunehmeu. Tagesgeschichte. — Seitens des bayerischen Kultusministeriums ist ein Erlaß an die Rektorat« der humanistischen Gymnasien er gangen. der sich mit dem jedes vernünftige Maß überschreiten- den Zudrang in diesen Anstalten beschäftigt. Unter Anderem wird empfohlen, die Bevölkerung über den eigentlichen Zweck der humanistischen Gymnasien auszuklären. Mit Recht betont der Erlaß, daß diese Gymnasien kein« Einjährigrn-Zuchtan- stallen seien. Es soll« Emst gemacht werden mit dem Para- graphm der Schulordnung, demzufolge unbefähtgte Schüler rücksichtslos zurückzuweisen sind. Ferner sollen strmge Auf nahmsprüfungen, Versagen von Aftcrsdispens«, Maßhalten bet Schulgrldbtfretungen unfähiger und träger Schüler, Ab- weisen von Landschülern und deren Zuweisung an die Pro- gymnasten der Uebekvülkerung der Gymnasien «ntgegenwirken. Das genanrtr Blatt bemerkt hierzu: „Hoffentlich wird nun nach den gesunden Intentionen d«S gegenwärtigen Schulregi- mmts auch gehandelt und insbesondere hinsichtlich der Erthei- lung von gewissen Dispensen ohne Ansehen der Person ver fahren, und da- vor Allem in der Hauptstadt selbst. Der Erlaß selbst scheint uns das Lcht der OeffenÜichkeit nicht zu scheuen zu haben, ja seine Publizirung liegt sogar im Inter G»u»wbeud, de« 17. dies. Mo»., Vormittags 10 Uhr, gelangen tm Ver- steigemugSraum« de- hies. König!. Amtsgericht- folgende Gegenstände. alS: 1 geschnitztes Tischchen von Lich«, 1 dergl. Stuhl, 1 Zacket und 1 Handkoffer meistbietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Schneeberg, am 14. August 189S. Der Aufstand i« Sud«. Da- in Havana erscheinend« amtliche Blatt de» Gene- ^algouverneurS und Oberstkommandirenden des spanischen EupeditionSkorps auf Kuba hat kürzlich folgendes Dekret ver- LffEicht: „Art. 1. Die Veröffentlichung von Nachrichten Aber die mklttairischen Operation««/ soweit sie nicht amtlich find, ist völlig verboten. Art. 2 Die Regierung wird der Presse Mittheilung in Fällen machen, wo eS nicht gegen daS öffentliche Interesse verstößt. Martinez CampoS." Ohne aus dieser Publikation weitergehende Folgerungen ziehen zu wollen, wird man nicht umhin können, wenigstens den Schluß zu ziehen, daß in der Folgezeit die direkten Bericht« aus Kuba uud die aus englischen und amerikanischen Quellen stammen den noch mehr auseinander gehen werden, als die- bisher der Fall gewesen. ES tritt immer deutlicher hervor, daß der Auf- stand einen guten Tbell seiner Kraft der Begünstigung ver dankt, die ihm von Nordamerika aus zu Theil wird. Nicht von amtlicher Seite, wohl aber von Sette privater Inter- «ssentm, di« in den Vereinigten Staaten von den Behörden nicht so streng überwacht und tm Zaume gehalten werden können, als dies in den mehr zentralistrten Staaten Europas der Fall wär«. Was die offiziellen Beziehungen Spaniens und der Unionsregierung betrifft, so liegt ihr« Pfleg« in s«hr guten Händen, nachdem ungefähr gleichzeitig mit der Uebertragung d«S Oberbefehls auf Kuba an den Marschall Martinez CampoS Sennor Enrique Dupuy de Lüme auf den wich tigen Posten eines Gesandten in Washington berufen ist. Der Gesandt« hat es verstanden, sich zu den maßgeben. Len amtlichen Kretsm Washingtons in ein sehr freundliches Berhältniß zu setzen uud d eselben zu veranlassen, den aus dem Völkerrecht sich ergebenden Verpflichtungen der Ver- «inigten Staate« mit Bezug auf Kuba Nachdruck zu geben. So hat denn Präsident Cleveland, wie seiner Zeit mitge- theilt worden, eine Proklamation erlassen zu Gunsten einer -völligen Neutralität, und zwischen dem spanischen Gesandten und den Mitgliedern des Kabinets haben Konferenzen statt- gefurd« zur Verhinderung einer materiellen Unterstützung der Ansurgenten vom Gebiet der Union aus. Ene besonder« Schwierigkeit war der spanisch«« Reg'erung aus dem Umstand erwachs«, daß gl«ichz«ilig mit d«m Ausbruch der kubanischen Rebellion die Unionsregierung dringend an die Erledigung der sogen. Mora-Ansprüche mahnt«. Es handelt sich dabei um Entschädigung für Verluste, welche der in Kuba ansässig ge- wesene und später ins amerikanisch« Bürgerrecht aufgenom- mene Kaufmann Mora nebst einigen anderen in ähnlicher Lag« befindlich-.» P«rson«n in dem vor achtzchn Jahr«« aus der Insel Kuba auSgebrocherun Ausstand erlitten haben wollen. Die Summ«, üb«r di« zwischen Madrid und Washington schon unendlich viel hin und her gestritten worden ist, beträgt ohne Zinstn etwa 1V00 000 Dollars. In der Nothlag«, in di« sich Spanirn durch d«n n«u«n kubanisch«« Aufstand versetzt sah, hat di« Madrider Regierung di« Verpflichtung zur Zahlung anerkannt. Dem Gesandten Dupuy de Löme ist «S aber gelungen, «ine Erleichterung der ZahlungSbrdingnngen herveizuführen und, wie «S scheint, di« schlimm« Frag« wegen der Zinsen zu beseitigen. Doch welcher Art immer die amtlichen Beziehungen »wischen Spanien und den Bereinigten Staaten sein mögen, sie Sympatbteen der Massen d«S amerikanischen Volke» sind den kämpfend« Kubanern zugewandt. DI« populäre Inter pretation der Monroedoktrin, di« sich in der Formel aus- drückt: „Amerika den Amerikanern" hat im Geist« d«S nord- amerikcmtsch« Volk«- fest« Wurz«! geschlagen, und was Kuba insbesondere betrifft, so werd«« aicht ohne Mißgunst di« «nor- dq. au dm doratschrikbmm ra,« fowte au drMumter«ttlle »Kd Ächt gegeben Lu«wLr«ge ilustrL,« mir «am »«aulbej-dlml«. Mir diLttzabe ringel-udler Mamlstrht» macht ftch dk rkdaetk» Ächt »muMi»Miq. An hiesig« Bürgerschule ist di« Stell« edt«s ständig«« Lehrers verbunden mit d« Amte des Organisten zu besetzen. Das Lehrergehalt beträgt 1000 Mark und steigt durch dreijährig« Zulage« vorr 200 Mark, 2 Mal 1bO Mark und Wetter um j« 100 Mark bis zum Höchstgehalt vorr 2200 Mark. Außerdem wird ei« WohnungSgell» von 2b0 Mark gewährt. Vluswärtiae Dieustjahre werde» «mgerech« Das Organtstengehalt beträgt KOO Mark rmd steht stellenden Leistungen in Aussicht. Gesuche mit den erforderliche« Zeugnisse« find bis spätestens de« 24. August 18SS men Summen nachgerechnet, welch« Spanien im Lause der Jahre aus seiner reichen Kolonie gezogen haben soll. Wenn sretlich, wie das leicht und öfter geschieht, von amerikanischen Politikern der Schluß gezogen wird, da' Steg der Rebellion gleichbedeutend wäre mit einem Gewinn der Nordamerikaner, so läßt sich leicht zeig««, wie irrig diese Meinung ist. Die gänzliche LoSreißrmg der „Perle der Antillen" vom Königreich Spanien könnte gegenwärtig gar keine andere Folge haben, als die Schaffung eines neuen Staates vom Schlag Haitis oder San Domingos. Der Zer fall aller öffentlichen Ordnung und die Permanenz blutiger Wirren wären unausbleiblich. Indessen rechnet man in gewissen amerika nischen Kreise« gerade darauf, daß während solcher Wirren die Gelegenheit sich bieten werde, im Trüben zu fischen und eine An gliederung Kubas an die Vereinigten Staaten herbeizusühren. Dabei wird aber außer Acht gelassen, daß selbst im günstig- sten Falle die Verbindung der tiefverschuldeten Insel und ihrer zur Selbstregterung unfähigen, dem amerikanischen Volke in jeder Beziehung unähnlichen Bevölkerung für die Bereinigten Staaten nur eine Schwierigkeit zu den alten, ein neue- schwer lösbares Problem schaffen, der finanzielle Vortheil aber ein höchst zweifelhaft«: sein würde. Bon den Spekulanten, namentlich denen, die bet der Zuckerkonkurrenz intereffirt sind, ist freilich eine solche Erwäg- ung späterer Folgen kaum zu erwarten. Und augenblicklich dürfte kaum allzuviel Uebertreibung in dem Bericht eine» Madrider Blattes gefunden werden, worin gesagt wird: „New- Aork ist zum Mekka für alle Abenteurer der Welt geworden, dl« in dem kubanischen Aufstand ein Geschäft erblicken, das reichlichen Nutzen ab/,uwerfen verspricht." Nach Martinez Campo's Schätzung beläuft sich die Zahl der Rebellen auf nicht mrbr als 10000. aber um sie aufheben zu können, muß er im Stande sem, kleiner« Truppenabiheil, ungrn nach all«« Theil«« der Insel, an die langgestreckte Küste wie ins Inner« der Insel zu entsenden. Wie in mehr fachen Berichten erwähnt, ist aber tm Augenblick ganz Spa- nien in Bewegung, um die Verstärkungen zu entsenden, welcht dem bewährten Feldherr» ermöglichen sollten, mit Beginn der besseren Jahreszeit im Monat Oktober nachdrücklichst und all seitig die auf Erdrückung der Insurrektion gerichteten Opera- tm Saale des Gasthofes zum blauen Engel zu geben. All« patriotisch gefirmten Einwohner unserer Stadt werden zur Bethelligung an diesem Festmahle hierdurch herzlichst etngeladen und aufgefordert, ihre Betheiltgung bis zum 17. August Mittags bei Henn Paul Hempel oder auf unserer Rathsexpedttion anzumelden. Gedeck 2 «-chl Die hiesige Einwohnerschaft wird «sucht, ihre Gebäude au diesem Tage durch Flag- gen zu schmücken. Aue, am 14. August 1895. Der Rath der Stadt. vr Kretzschmar. Khn. zSvoll u Müller. inarbetter rcht bei Ernst , Schneeberg, Versteht man nun unter dem Boykott «in« Art VerrufS- od«r (wi« daS Flugblatt sich ausdrückt) Aechtungserkläruug, durch di« das Lokal des zu boykottir«nd«n Gewerbetreibend« für all« Diejenigrn, di« den Boykott au-sühren sollen, ge sperrt und dadurch der Gewerbebetrieb beeinträchtigt iwd sei« Umfang geschmälert wird, so wird d« Regel nach mid vo« besonderen Ausnahmen abgesehen, in der durch di« Bnvffeut» lichung allgemein bekannt gemachten Aufforderung an die Parteigenossen oder an die Arbeit« überhaupt eine Handlung gesund« werden müssen, di« geeignet ist, di« von iwm Boy kott bttrofftnen P«rson«n zu beunruhigen. Sie wird ab« auch nicht allein dies« Person««, sondern auch and«« Gewerbe» treibend« in mehr oder wenig« wette« Kreisen in Unruhe ver setzen, indem sie in ihnen den Glapben Hervorrust, daß auch hnen eine gleiche Beeinträchtigung ihres Gewerbes in Aus sicht stehe, sobald sie den Wünschen und dem Willen der Partei, von denn Angehörigen die Aufforderung zum Boykott ausgrht, entgegenhandelu. Ob diese Erklärung tm konkrete« Falle geeignet war, dies« Wirkung herbeizusühren, ist Sache der tatsächlich« Feststellung. Daß ab« di« öffentliche Aufforderung zum Boykott an sich wie mit Rücksicht auf diese ihre Wirkungen als em« gegen die öffentliche Ordnung verstoßende Ungebühr sich darstellen kann, ist nicht zu bezweifeln. D« Fall der öffentlichen Aufforderung zum Boykott liegt in gewissen Beziehungen ähnlich dem m dem Urtheil« des Reichsgericht- vom 2V. Juni 1890 behan delten Falle der öffentlichen Berrufsttklärung eines Gewerbe treibenden. In diesem Urtheile ist ausgeführt, daß «in R«cht zu solchen öffentlichen Verrufserkiärungen nicht bestehe, die darauf abztelen, einem Sewerbekeibenden di« Möglichkeit de» Absatzes der Erzeugnisse seines Gewerbebetriebes zu schmäler» und den letztere« zu untergrabe«, daß deshalb derartige öffentliche Verrufserklärungen rechtsverletzende und die Verbindlichkeit pr Schadenersatz begründende Handlungen sind. Der gleich« Beurtheilung wird auch die hi« in Red« stehende öffentliche Aufforderung zum Boykott zu unterziehen, damit ab« ihr« Bezeichnung als eine Ungebühr gerechtfertigt sei«. Endlich kann e- auch einem Zweifel nicht unterliegen, daß die durch solche öffentlich« Aufforderungen vernrsacht« Beunruhigung und die damit Verbund«« Belästigung der zunächst betroffe nen Gewerbetreibenden sich sehr wohl zu unmittelbar« Be unruhigung und Belästigung des Publikums auSgestatt« kann. Unt« dem Publikum hat man nur den Gegensatz zu einzeln« Person« und individuell begrenzt« Personenkreis« zu versteh«, und würde «S nicht rechtSirrthümlich sein, die weder ihr« Person noch ihr« Zahl od« ihrem G«««be nach bestimmt« Gewerbetreibend« unt« d« Begriff de» gefährdeten und belästigten Publikums zu bring«. — Der ProvtnzialauSschuß d« Rheinproviuz hat der „Köln. BolkSztg." zufolge beschlossen, daß di« Martaberger Anstalt zum Ankauf« für di« Provinz nicht g«tgn«t s«i, die- selb« soll indlssm bis zum 1b März 189S g«mi«1htt werden. Bi» dahin soll «ine neue Jnenanstalt nach bewährtem System «baut werden, auch soll eine neu« Hellanstatt süir Epileptische bet St. Wendel errichtet werde«. . , — Bon d« Ansicht de- Reichsgericht», wonach d« Boykott als grob« Unsug anzusehen ist, hab« wir schon vor Zeichen läng«« Zett Mittheilung gemacht. Jetzt liegt mm im Wort laut die Begründung vor, die La» Rtichrg«ich< am 14. Juni d. I. einem Erkennt»iß betgegeb« hat. wodurch daS Nrtheil ein«- Landgericht» aufgehoben und die Strafbarkeit des Bov- kott» als grob« Unfug ausgesprochen wurde. E» heißt « der Begründung: tüchltge i. KEn- Ws aernde Be- ; in der ßeret von Voigt, mnitz. hiermit Jed«, rleumdung, w«l< fter» aus Jöh sthofe zu Sach- c hat, nicht wet- n, da gerichtlich« in Anspruch ge Bieber. k Schueeverg. schänn: Schnei ölig, Ritterstr. u inn Baumgärtel Gtdcnlfei« »e Stell« Zorstaud. ntz «st «in ukirchuer. aitz. s Wellfltisch, Sratwurst mit ukirchuer. erfeld. mtag, den 19. Der Rath der Stadt Aue. vr. Kretzschmar. Kh». cstand. »rsteh«. -erein