Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 09.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189508093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-09
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.08.1895
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«td meint, daß es «1»»« ei« Maröve», »Ach«» ata«» für da» Mom«t d« Rückkehr der balgarischen Depntott»« io bös« Abficht -»schmißet Word«, od« daß «» da» w«rt ge- Wifi«, BulgaÄu feindlicher russisch« Arris« s«i. Di« vul gär«« s«t«klug g«word«u uud bleib«« daher auch «-««üb« dm Communiqus indifferent, bi» d« Bevet» d« Authentizität dsffelb« «bracht Word« ist. Auch wen« ma« z«-«b« wollt«, daß da» Eommüusqu- di« Auschauuug« -«Wifi« russisch« Arris« «präsentir«, so st«ll« da» TommmiquS doch «tu« ganz «t-ra««s«tztr Analyse aus. Da» Blatt «kamt daun an, daß di« vulgär« Dankbarkeit g«g«üb« Raßland Hetzen uud daß «b« deswegen da» bulgarische Boll moralisch mit« Stam- bulow litt, nach dess«« Sturz sich da» Boll beeifert«, Ruß« land seine Hard htuzuftreckm. Ab« dies« Eis« Bulgarien» für «ine Wiede,auSsöhnung sei keine»»«-» «in Zeichen dafür, daß da» bulgarisch« Volk di« vollständig« Unterwerfung unt« Rußland wünsch«. Di« Geneigtheit d« Vulgär« b«d«t« nicht, daß st« ein« frrmde Einmischung in ihre Angelegenheit« »ollen. Die Wahl d«» Fürsten sei aber «in« innere Angelegenheit. E» sei wahr, daß die Wahl d«S Fürsten in dem Berliner Vertrag vorgesehen sei, Rußland müsse aber di« letzt« Macht sein um von Bulgarien die Respektirung solcher Kleinigkeiten zu verlang«, wie es der Borgaug bei der Wahl des Fürst« sei, »ährend andere Nation« den Berliner Vertrag noch viel »«ig« respektirt«, ohne daß ma« von ihn« Rechenschaft verlang«. Die Aufwerfung der dynastisch« Frag« in dem Moment«, wo Bulgari« «ach ein« Wiederversöhnung ver lange, komme einer Züchtigung de» bulgarische« Bolle» für sei«« brüderlich« Gefühle gleich. Wir »ürden, so schließt da» Blatt seine Ausführungen, «ine solch«Absicht viellogtscher finden, wenn sie von ander« Mächten herrühren würde, nicht aber von Rußland, und wir könne« daher nicht an die Au- thenzität des Communtqubs glaub«. r. . Gerbte«. Belgrad, 7. August. Die türkischen Trupp« dräng« die macedonisch« Aufständisch« an die serbische Grenz«. Der Oberst tm Generalstab, Neschitsch, wurde deshalb an die Grenz« beordert, um dort d« militärisch« Dienst zu leiten. Etwa über die Grenz« tretende Band« werd« «ntwaffn«t und int«rnirt. — Die Kreuzzeitung Strichlet aus Belgrad: Es ver lautet, zwischen Wen und Belgrad find« Unterhandlungen statt wegen eine» Besuches des Königs Alexander in Ischl. Rumänien. — Von hervorragender rumänischer Seite vernimmt die „N. Fr. Pr.". König Karl sei peinlich berührt davon, daß man letner Reise nach Ischl die abenteuerlichsten Gründe unterschieb«. Rumäni«n gedenk« auf ktinen Fall an irgtnd welch«» Vorgehen in Bulgarien; es wolle aus seiner ruhig« Entwicklung nicht herauskommen. Mit ganzem Herzen halte König Karl zu Oesterreich. Diese Anhänglichkeit habe sich organisch entwickelt und immer mehr befestigt. Auf der Rück fahrt dürft« König Karl «tnige Tage in Wien verweil«. — Der „Ostas. Lloyd" schreibt: Nachrichten auS Tschungtu, der Hauptstadt SzetschuenS, zufolge, soll« die schon Ende Mat ausgebrochen« Änti-MisstonS-PöbelauSbrüch« ihr« Ursprung darin gehabt hab«, daß ei« Gerücht unter den Chinesen in Umlauf gesetzt wurde, demzufolge dr einem von einer MisfionSges«üschast unterhalt«« Hospital für Chines« ein edlgeborems Kind von den Missionsdocloren ermordet wurde, um aus g«wiss«n Theil« seines Körpers Arzneien zu bereiten. Dies ist bekanntlich die alte Geschichte, zu der der Pöbel stet« seine Zuflucht nimmt, wenn er gegen di« Missionar« zu Felde zieh« will. I« Wirklichkeit hat folgender Vorfall Anlaß zu den Aufständen gegeben. En in Tschengtu ihätiger protestantischer Misstonsdoctor hatte an einer Chinesin, die im Wochenbette lag, eine Operation vor- genommen. DaS Kind kam als kräftiger Knabe zu« Welt, doch die Mutter wurde von Tag zu Tag schwächer. Obgleich fie in ihrer Krankheit von dem Misstonsarzt« behandelt wurde, starb fie doch bald darauf. Der Mann der Verstor benen sandte nach dem Arzte und sobald dieser di« Frau für todt erklärte, sprang er auf ihn los und klagte ihn an, am Tode seiner Frau schuld zu sein. En Kampf entspann sich zwischen Beiden, doch gelang es dem Arzte, das Freie zu erreichen; er wurde vom Manne der Verstorbenen verfolgt und das laute Geschrei des letzter« bracht« srhr bald ein« groß« Menschtnmtnge zusammen. Einer au) dem Haufen versetzte dem Doctor einen heftigen Schlag, woraufhin der Angegriffene sich zu verthetdigen begann. Dies war das Signal zu dem Worte: „Ermordet den Fremden". Da er sein Leb« tn Gefahr sah, blieb ihm nichts Anderes übrig, als sein Hell in der Flucht zu suchen. Es gelang ihm auch, von einem großen Pöbelhaufen verfolgt, sein Hospital zu erreichen. Ein Theil deS Haufens drang nun in dm Hof d«s Gebäudes ein, doch wurde er wieder von dem Arzte Herausgetrieben, der darauf den Thor- weg schloß. Da «S inzwischen Nacht geword« war, zerstreute sich der Haufe wieder. Di« Sache wurde d« Beamt« ge- müdrt, die eine Leichenschau an der todten Frau anordneten, und zvei Tage lang (dm 22. und 23. Mat) war der ganze Stadtbezirk in Aufruhr; jedermann ging, um die Verstorbene, welche, wie das Boll behauptete, durch den fremd« Arzt um. gebracht Word« war, zu seh«. Täglich vassirt« große Menschenmengen das Wohnhaus des Arztes, indem st« laut auSrtefen: „Brennt die Häuser der Fremden nieder." Dieser Vorfall, der im Munde des Volkes sehr bald mit ungeheuer lichster Ausschmückung sein« Rund« machte, facht« di« unter« Klassen der Bevölkerung so srhr an, daß sich Haufen bildeten, die Ende Mat di« verschieden« dort befindlich« MisstonSan- fialtm angriff« und demolirten. Mit Ausnahme de« dort refidirenden römisch-katholischen Bischofs, Monseigneur Dunand, wurd« glücklicherweise keiner der Missionare körperlich beschä- d!gt. Von Tschengtu aus verbrettete sich der Anti-Mission»' Ausstand nach den andern, berettS frühe, von uns genannten Ortschaft« tn Ost - Szetschuen. Sämmtliche protestantisch« Missionar« hab« sich seither nach Hankau b«g«b«n, wo si« auch «Ingetroffrn sind; di« katholischen Missionar« sind aber aus ihr«' Stationen geblieben. — AuS Schanghai, End« Juni wird geschritbrn: Ein« d«r Hauptgründe, weshalb sich das Boll in China so leicht gegen di« Missionare aufreizen läßt, ist in dem sehr großen Argwohn aller Chinesen gegen jede Gehetmkrämerei zu suchen. Im übervölkert« Reich« der Mitte, wo di« Men sch« in einer uns ganz unbegreiflich ungemüthlich vorkom- wenden Weis« auf einander sitzen, ist eS für neun unter zehn Mensch« einfach unmöglich, irgend «in Geheimniß vor ihren li«L« Rachbam zu hat«. B«t jedem ungewöhnlich« Ereig- utß, wt« zu« Beispiel dm Besuch «tue» Europäer» tm Haus« «tu«» Tht««s«, hat dt«s«r sofort da» Erscheinen von einem Dutzend Gaffe« vor Thür uud Fenstern zu gewärtig«. Si» zu «tfem« wird nicht der -«ringst« versuch -macht, well die» allgemein für «tu« Verletzung de» chinesisch« Grundrecht», sich alle» anseh« zu dürfen, -«halt« würde. Umgeb« nun Missionare ihre Station mit «ine» Hohm Mauer, um sich di« zudringlich« chinesisch« Außenwelt fernzuhalt«, so «rregt di«» sofort den Verdacht de» volle». Wozu brauche« sie sich so abzuschließ«, wird gefragt, wem sie wirklich nur gute Zwecke verfolg«, wie si« behaupt«. Bet einer solchen Lage der Ding« fällt «» heimtückisch« Literaten natürlich nicht schwer, dm leichtgläubig« Volke «tnzured«, die Missionare gäben d« Chiaesenklndem «tn« M-dieln, nach d«r«n Genuß ihnen di« Aua« au» dem Kops« spräng«. B«sond«r» die katho lisch« Findelhäuser sind beständig von dem Argwohn des BolteS umgeben, daß man vielen Kleinen die Augen wezge- »aubert hätte, um ein» vrrthooll» Medtcin daraus zu bereiten. Noch kürzlich ist wieder in Jtschang am ober« Jaugtrekiang vom Volke ein derartiger Vorwurf gegen «tn« katholisch« MlfftonSstatto« «»hob«« Word«, sodaß der Tao'ai (Regier ungspräsident) durch Maueranschläge die Grundlosigkeit solcher Annahmen darthun mußt». Am beft« würde man jedoch dem Argwohn d«S volles entgegmwiik«, wenn mau anständig« Chines« den Eintritt in die MlffionSgebäude nicht verwehren, st« vielmehr selbst aufforderu wollt«, sich alles anzusehen. Aus protestantischer Sitte hat man dies auch schon «ingesehen. ES läge im Jntereffe der ganz« christlichen Mission in China, wenn d'e Katholiken bald diesem Beispiele folgen und ihre bisherig« Zurückhaltung ausgeb« wollt«. M Peking, 7. August. Im Auftrage der britischen R:- gierung v »langte der britisch« G«sandte vom Tsung-lt-Irmen eine militärische Eskorte für den britisch« Konsul von Fut- schu, damit derselbe den Schauplatz der Gewaltthat« besuchen und eine Untersuchung vornehm« könne. Der Gesandte ver langt« ferner den Erlaß einer Verfügung, wonach die Tode)- strafe für di« Urheber der Greuelthaten festgesetzt und strengste Befehl« zum Schutz« all« britischen Mission« ertheitt werden. Die Linesisch« Regierung bewilligte alle dies« Forderungen. Afrika Massa nah, 7. August. ES wird bestätigt, daß !der RaS Makonnen seine Dupprn entlassen habe und der NeguS Menelik nach Adifabuka zurückgekhrt sei. In Schoa ist in folge der bisherig« Niederlagen und der dadurch noth wendigen hohen Steuern die Stimmung für einen Feldzug geg« Ery- thräa immer geringer. Die Königin Paitu hat angeblich selbst zum Friedensschlüsse gerathen. Im Fürstenthume Last« herrscht Unzufriedenheit, da M«elik den Herrscher gefangen fitzte. — Baron Dhanis, der Staatsinspektor des Kongo-Frei- staats, der eben von London, wo er dem international« geo graphisch« Kongresse beigewohnt, nach Brüssel zurückgekehrt ist, hat sich einem Interviewer über die Lage der Belgier am Kongo und über die Frag« ein«S Vorstoßes nach dem oberen Nil ausgesprochen. Ueber die militärisch« Stellung der Belgier sagt« er, die belgische Streitmacht am Kongo, besonders tm nordöstlich« Theile, sei sehr stark, in der That so bedeutend, daß fie mit Leichtigkeit jedem Heere des Mahdis die Sp tze biet« könne. Der vorgeschobenste Post« bestehe auS 1000 regulär« Soldaten, di« all« wohlbewaffnet und mit Krupp- Geschützen ausgerüstet sei«. Dieser Posten befände sich in aller Wahrscheinlichkeit schon jetzt ttt Lado. Eine zweite Heersäule von 1500 Mann und einer bedeutend« HülfSre- serve, di« nvthigenfallS von Stanley Falls vorgrschickt »erden könne, rücke vom Süden heran und müsse jetzt in Kavalli sein. Daneben könne man in der ehemaligen Arabezone 20- biS 30000 streitbare Männer aufbieten, so daß es klar sei, Belgien befinde sich in einer besseren militärisch« Lage als alle übrigen Mächte in Afrcka, falls der Khaltf wirklich da» Schwert ziehen sollte. Baron Dhanis ist aber wie Slatin Pascha überzeugt, daß der Mahdi an ein Borrücken nicht denke. Die kleinen Zusammentreffen, welch« die Kango-Offi- zier« zuw-llen mit den Derwischen hätten, seien nur Schar- mützel, und keine europäische Macht habe einen, ernsten An griff seinerseits zu befürchten. Er werde tn Omdurman sitzen dletv«, b.s er vertrieben werde. WaS einen Bormarsch nach dem oberen Nil anbelangt, so drückt« der Baron sein Erstaunen darüber aus, daß die europäischen Mächte in Afrika dm Kha- lisen in seiner jetzig« Stellung ruhig verbleib« ließ«; halte er doch Europäer in Gefangenschaft und hindere den Fort schritt der Gtsittung. Es sei leicht, ihn zu vernichten, wenn nur Frankreich und England ihr« Neid beiseite leg« woll ten. Die zwei großen Gefahren tn Afrika seien die Araber und der MahdiSmus. Die Macht der Araber sei durch eine verhältnißmäßig kl«tne Macht und durch Diplomatie gebrochen worden, indem di« Häuptlinge, die mit der arabischen Herr schaft unzufrieden waren, überredet »urden, abzufallm. E n ähnliches B rfahren würde auch wieder «in ähnliches Ergeb niß, was die Mahdiften anbelange, liefe«, besonders da, wie Slatin Paschr bewies, der früher« glühende Fanatismus all- mälich ausgebrannt ist. Ans Grechs-«. — Der Mittelstand in den sächsischen Steuerlisten. — Bon 1884 bis 1894 stieg d'eZahl der Personen, die mit einem Einkommen über 1600 Ml. bis 3300 Mk. eingrschätzt sind, von 70822 auf 106136. D e wohlhabende Klasse mit Einkommen über 3300 bi» 9600 Mk. umfaßte 1884 die Zahl von 28382, im Jahr« 1894 aber die Zahl von 41890 Personen. Di« noch höheren Einkommens- klaff« wiesen 1884 zusammen 7274, tm Jahre 1894 j-doch 11301 Etngeschätzte aus. Will man al» Mittelstand di« Leut« mit Einkomm« von 1600 bis 9600 Mk. rechnen, so stieg de-en Gesammtzahl von 99204 im Jahre 1884 auf 148026 Personen im Jahre 1894, wuchs also um nahezu fünfzig Prozent! Bei ihrer eigenen starken Zunahme haben die Mit telstandsklaffen noch über 4000 Eingeschätz'e in die noch besser gestellt« Klaffen mit über 9600 Mk. Einkommen au» ihrer -Ritte aufstetgen lass«, denn die 4027 betragende Zunahme der reichen Klosse an Kopfzahl der Eingeschätzt« läßt sich ja doch nur durch Zugang aus dem Mittelstände, durch daS Emporkommen zahlreicher Leute au» den m ttleren Tinkom- menSklass« erklären. Will man aber auch die Leute mit mehr al» 800 Mk. bis 1600 Mk. Jahreseinkommen schon zum Mittelstände rechnen, so z«igt sich auch bet diesem klet- ner« Mittelstand« «in starkes WachSthum. Seine Personen zahl ist in de« geuanut« Zettraum von 198113 aus 8V797S -esiteg«. Di.S bedeutet ««« Zunahme un^voll« achtzig Pro zent ! Dageg« hat fich die Zahl der»Unbemittelt«*, der« Jahreseinkommen 800 Mk. nicht übersteigt, nur von 908597 aus S7S257 vermehrt. Sie wuchs lang« nicht tn dem Maße wie di« Bolkszahl, sondern »ährend dies« um 17 ProMt stt«g, -rt-t di« unbemittelt« Klaffe nur «tne Zunahme nm 7 Prozent. Aach »ma man d« Prozentsatz berechnet, den die einzeln« Et»kvmm«Sklaff«n zu der Gesammtzahl der ein-«- Ichätzttn P-rsonen stellen, so findet mau ein starke» Anvachs« de» Antheil», den der Mittelstand an dieser Gesammtzahl be sitzt. Bon 1884 bis 1894 hat sich der Prozentuale Antheil, den die mit einem Einkommen bis höchsten» 800 Mk. ein-«- schätzt« Klafft d«r Bevölkerung (die „Unbemittelten") an der G-sammtzahl der etugeschätzt« Personen hatten, von 74„, auf 65,„ Proz. vermindert, dagegen hob sich der prozentuale Amhelt der Klass« mit über 800 bis 1600 Mk. Einkommen von 16,„ aus 24,de, prozentuale Antheil der Kaffen «tt über 1600 bis 3300 Mk. von b„. auf 7,„ und bei den Klaffen von über 3300 bi» 9600 Mk. von 2„. aus 2,„, während die noch höhe,« („reichen") Klass« von 0,„ auf 0,„ Proz. der Einaeschätzt« stiegen. Wenn die sächsisch« Einkommensteuer - Listen d« Gang der Einkommensbeweguua i« Sachsen richtig wtederspiegeln — und tm Groß« uud Ganzen wird daran wohl nicht zu zweifeln sein, — dann ist da» volkSwirthscha'üiche Bild, da» st« un» zeig«, nur «tu erfreuliches zu nran«. Di« vorstehend« Zahlenangab« sind dem im kömgl chen Ministerium de» Innern Heraue gegeben« Statistischen Jahrbuch für Sachsen emnomm«. — Beim Herannah« der m üitLrischm Herbstübung« sei darauf aufmerksam gemacht, daß eS sich empfiehlt, Postsend ungen für die an den Uebung« theilneymendm Offizier« uud Mannschaften nicht nach d« tn kurz« Zeiträumen wechseln den Marschquartieren, sondern stet» nur nach d« Garnisou- orten zu richt«. Für die richtig« und schleunig« Weitersrnd- ung dieser Briefe u. s. w. wird dann postsettig gesorgt. Fer ner ist es dringend noth »endig, in den Aufschriften der S«d- ungen an Unteroffizier« und Mann schäft« außer dem Familien namen, dem nach Umständen auch Vornamen und OrdnmrgS- nummer zuzusetzen sind, den Dlrnitgrad und Truppenthell (Regiment, Bataillon, Compagnie, Schwadron, Batttri«, Ko lonne u. s. w) genau anzugeben. Ebenso bedarf e» auch bet Sendungen an Offiziere und Einjäh rig-Freiwillige der ge nau« Angabe des Truppentheils, da di« Regimenter, Ba taillone u. s. w. ost auseinander gezogen werden. Mangel hafte Aufschriften d»r Manöver-ostfindungen können leicht »tue Verzögerung in der Beförderung und Bestellung derselben zur Ko g« haben. Für di« Nach- oder Rücksendung der Brief« und Postanweisung«, sowie der geg« ermäß gieS Porto be- fördert« Soldatenpackele ohne Werlhangabe bis zum Ge wichte von 3 kg einschließlich wird kein Porto erhob«. — Nach dem vom Direktorium deS Vereins sächsischer Semeindebeamten dem Verein erstatteten Geschäftsbericht auf das letzte Bereinsjahr sind tn Sachsen ein« ganz« Anzahl von Gemeinden Vorhand«, welch« ihren Beamten gegenüber nach emer bestimmt« Anzahl Diensljahre auf da- Kündig ungsrecht verzichtet haben, und zwar verzichten die Gemeind« Bautzen, Falkenstein, Glauchau, Groitzsch, Hainichen, Leipzig, LetSnig, Löbau, Lößnitz, Meißen, Oschatz, Plauen, Pulsnitz, Radeberg, Zittau, Zwickau und Zschopau nach 25 Jahren, Riesa und Sayda nach 20 Jahren, Adorf nach 12 Jahren, Burgstädt, Crimmitschau, Dresden, Ehrens«d.rsdorf, Mark- ranstädt, Meerane, Radeburg, Thum, Waldenburg, Waldheim und Werdau nach 10 Jahren, Borna und Markneukirchen nach 6 Jahr« und Schwarzmberg gar schon nach 3 Jahr« aus ihr Kündigungsrecht. Die nächsten Sonntag tn Zwickan tagend« Generalversammlung obengenannte» Vereins wird sich auch mit der Frage zu beschäftige« haben, welche Schritt« von Vereinswegen all« andere« Gemem.« gegenüber, die eine Unkündbarkeit nicht kenn«, zu thun sind, um auch für di« Beamten dieser Gemeinsen ähmiche Vergünstigungen zu erlang«. — In einem Jahre zweimal mit Zwilling« gesegnet zu werden, ist des Guten zu viel. Di« Familie des Schlosse.s Brendel in Dresden erhielt dies« reich« Zu wachs, wodurch die Sorgen dieser ohnehin in beschränkten Verhältnissen lebenden Familie bedeutend vermehrt wurd«. — Die alte Klosterkirche tn Oschatz wurde bisher thetls al» Reithalle für das Militär, theils als Niederlage benutzt. Seit eint- ger Zeit sind jedoch anderweitige Bauten errichtet worden, so daß der ehraürdige gothische Bau nunmehr unbenutzt ist. Es fragt sich nun, was aus ihm gemacht werden soll. Um zunächst über ihren künstlerisch« Wert- Klarheit zu erlangen, wurde die „Kom mission für Erhaltung der Kunstdenkmäler" um eine gutacht liche Aeußerung angegangen. Am 8. August wird daher der Vorsitzende dieser Kommission, Kreishauptmann v. Bose, mit den betreffenden Sachverständigen dort eintreffen, um d« gothisch« Bau einer sorgfältigen Prüfung zu unterzieh«. — Vermißt wird seit dem 1. August der Knabe Otto Richter, geboren am 2. Juni 1888 in Probstheida. Das Kind ver lebte sein« Schulferien bet dem Großvater, dem Tagelöhner Friedrich Geßner in Rübs« bet Rötha. Der Knabe -tng am 1. August Nachmittags mtt mehreren Knaben in's Freie, angeblich tn der Achtung nach Rötha, um der von dort zu rückkehrenden Tante entgegenzug'hm. Die anderen Kinde« kehrten zurück, und seit di-ser Zeu ist der Knabe verschvund«. — Der kürzlich in Helkdorf beschäftigte und jetzt sich arbeits los herumtreibende Handarbette, Dietz« kam am verg. Mon.ag Nachmittag tn da» Naumann'sche Wirtschaftsgebäude tn Heiersdorf bei Burgstädt und versucht«, da niemand Inder Stube war, «in Handtuch zu stehlen. In diesem Augenblick kam Naumann dazu und wollte den frechen Patron sesthatten, doch stieß er auf heftig« Widerstand, denn Dietze hatte daS Messer gezogen und bracht« Naumann rin« nicht unbedeutende Wunde am Arm, in der Nähe der Pulsader, bet. Auf di« Hilferufe deS Verletzt« kamen mehrer« Lent« hinzu,. und diese« gelang e», dem Wachenden da» Messer auS der Hand zu schlagen und ihn zu fesseln. Dietze wurde einst weilen tn da» KommunhauS gesperrt, um später tn da» AmtSgerichtSgefängniß zu Burgstädt eingelirfert zu werd«. — Die Schauspieler« Fräulein Frey, Mitglied deS Thalia- Theaters in Eherrmitz spielte am Montag Abend mit einem klein«, mit fünf scharfen Patronen geladenen Tascheurevoloer, wobei die Waffe sich «.lud. Die Kugel drang unterhalb der Herzgegend in den Körper des Fräuleins ein. Di« Verletzt« wuro« von «tn«m herbeigeholt« Arzt in Behandlung genommen, welcher die Verwundung al» ungefährlich bezeichnete, doch ist da- «ingrirungene Geschoß noch nicht zu entfernen gewesen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)