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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189508038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-03
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.08.1895
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« Vaterland« «ehm«n Eingang Gurk« Platze Zu reife Wi> rigtn, ält So" b. Nac vifte in arbeit kaum «rvrrtm können, dürfte«» auch roch sein« guten Wege haben. ihr« «oh, vo« 2 bi» wie möglich werden la» Miel und zur Realist ab« gewiß md zu bei Operetten-i Openttendi schwestern i «träumte , trm später — Ekle vom 31. Juli 1870 stammende Erinnerung liegt dem „B. L.-A.- im Original vor, und zwar in Bestalt eines Aufrufs zur Bildung eines Berliner Amazonen-Corps mit nachstehendem Wortlaut: „Schon in d»m Freiheitskriege von 1813, in dem die Begeisterung des Volkes noch lang« nicht die hohen Wogen schlug, wie «S jetzt der Fall ist, habm sich hochherzig« deutsche Frauen — soweit ihre Pflichten als Gattinnen oder Mütter st« nicht davon abhi«lt«n — ihr Ge schlecht verleugnend, den Reihen kämpfender Männer n cht ohne Erfolg beigesellt — denn manche dies« Heroinen kehrte mit dem eisernen Kreuz« geschmückt aus dem Kampf« zurück. Sollt« di«s «»haben« Beispiel nicht jetzt Nachahmung finden können? Warum sollten solche Frauen jetzt zurückbletben? Etwa um in ein« mehr weiblichen Weise dem Vaterland« ihr.» Tribut zu zollen, indem st« Charpie zupfrn oder in di« Lazarrthe als Krankenpflegerinnen «tl«n? Aber wenn st« nun von Natur aus zu größerer Thatkrast sich gedrängt fühlen? WaS hat daS Geschlecht mit dem Kampfe sür» Vaterland zu thun? Ich geb« zu, daß «S unnütz ist, w«nn einzeln« W«ib« in d«n Rehen derMänaer kämpfen. Allein, wenn ein« Anzahl gltichgesianttr und gl«ichbegabt« Fraurn und Jungfrauen sich zusammenfinden, um ein besondere» Amazonenfre corpS zu bilden, so kann dies den kämpfenden Heeren ganz besonders gute Dienst« l«ist«n, well daS Weib gewisse Geistes- und Charakter«'gmschasten besitzt, welch« d«m Manne mehr od« weniger nicht eigen, aber gleichwohl in einem Kriege von wesrnllichstem Nutzen sind. Wenn solch ein berittenes Amazonenfreicorps einem commandirendea General« zu, Disposition strht, um Bef«hle, D«p«sch«u od« sonstig« Benachrichtigung«« schn«ll von «in«m Ort zum andern, «forderlichen Fall» durch laS vom Feinde besetzt« G«bt«t zu bring««, z. B. an den Küsten d« Nord- und Ost. s«, so wird e» im Stande sein, wichtig«« und «tspri«ß. lich«« Ding« lrist« zu künn«n al» vi«l« Männer. Dits« Erwägungtu habt« di« Unterzeichnete, in Anbrtracht, daß für solch« patriotische Zeiten j«de, StandeSunterschied aafhör«« muß, veranlaßt, an ihre Schwestern gleiche« Sinne» und gleichen Willen» den Aufruf zu richten, sich mit ihr zur Bil dung eines Berliner Amazonen-Freicorp» zu vereinigen und jede derselben, welche de» Rettens kundig ist, aufzufordern, sich in Mchlltd Petersburg, 1. August. An hiesig« unterrichteten Stell« werb« die Meldung« d« „Köln. Zeitung- üb« den angeblich g«so«d«t« Uebertrttt de» Prinz« Ferdinand zur Orthodoxie, sowie di« «vmtuelle Jnausfichtnahme de» jung« Graf« Hart«au für den bulgarisch« Thron für unrichtig «klärt und hinzugefügt, sü, Rußland liege nicht der gertngst« Grund vor, sich mit de« bulgarischen Volk« zu versöhn«, da da» bulgarisch, Volt niemals aufgehört hab», d«r vmd«- Volk« für s«in« B«ft«tung dankbar zu sein, daher stamm« auch die hmzlich« Aufnahm« d« Delegmen in PetnSburg. D a- g«g«u w«rd« Rußland v«rtrag»tr«u «temal» Be- zi«hu«ge« zu d«r sogenannt«« bulgarischen Re gierung unterhalten. Solana« da» offizielle Bulgarien einem von einem Usurpator aufgedrungenen illegalen Regi- ment« unterwarf«« bleibt, ist «» für Rußland nicht v or h an den, di«s«m also auch di« Möglichk«tt nicht geg«b«n, mtt Bulgari« Beziehung« anzuknüpf«. Bon der Forderung de» UebertrtttS de» Prinz« Ferdinand zur Orthodoxie ist an zuständig«« Stelle ebenso wenig bekannt, wie von «in« JnauSstchtnahme des jung« Grafen Hartenau für den bulgarischen Thron. Rußland verlange einfach die Durch führung des Berliner BertrageS, die Wahl des Fürst« durch die legale Sobranje im Einverständniß mtt der Pforte uud auf der« Vorschlag die Bestätigung der Signaturmächte. Petersburg, 1. August. In hiesig« diplomatisch« Kreisen wird die Haliung des auswärtigen Amtes von Japan «in« sehr scharfen Kritik unterworfen, weil da» Bemühen dies« Macht, die Ausführung de» Vertrages von Schimono- sek» und die Räumung der Lioo-tung-Halbinsel als voneinan der abhängig« und untrennbar« Fragen hinzustellen, imm« klarer zu Tage tritt, zweifelsohne mtt der Absicht, di« Räum ung der Halbinsel durch die japanisch« Truppen solange al- möglich hinauszuschtebm. Di« interv«ir«nden Rrg!«»ung« ab« sind «tschlossrn, ein« Fusion dt«s« b«id«n Fragen nicht zuzulassen, da der« strenge Geschiedenheit von Anfang an beabsichtigt und unbestritten war. Japan hat sich den drei JnterventionSmächt« gegenüber gebunden, Liao-tung zu räumen, nicht allein China gegenüber, und Japans Verpflichtung hat mit anderen streitigen Punkt« zwischen ihm und China nichts zu thun. Es wird hier aufs Bestimmtest« v«rfich«t, daß di« Mächte auf schleuniger Erledigung dieser Frage dringlichst be steh«« werd«. Nvlgwvse». — Aus Sofia, 28. Juli wird gemeldet: Sechs junge Officter« der bulgarisch« Armee hatten sich bekanntlich an die Spitze von mcc-donisch« Banden gestellt. Uebe« ihr Schick sal und über die Gefechte, an denen sie sich betheiligt haben, liegen nunmehr genauere Mi thetlungen vor. Zwischen dem 12. und 17. Juli hatte sich die Hauptband« im Thal« der Dragalnitza unwett Kötschau gebildet. Dort kam «S an dem- filb« Tage zu einem Gefecht mit türkischen Truppen, in dem ter Führer Oberlieutenant Natschew den Tod fand. Die Bande zog durch urwirthbare Berge auf Strumitza, zwei Stund« von dort traten ihr tndessea türkische Truppen in den Wrg und warfen sie zurück, Sie wandte sich nun nach Nordin, in der Absicht, die Struma zu überschritten und sich mit den Band« d«S Perim Dagh zu vereinige». Noch vor dem Uekerichreit« der Struma fand ab« ein dritter Kampf statt, der für die Bande sehr verlustreich war. Zwischen den Dörfern Gabrowa und Duboschtitza fiel hier d« Artillerie- Oberli«tenant Mutafow, ein vortrefflicher Osfici«, der sich durch seine Luder im Heere und im Lande bekannt und be- liebt gemacht hatte. Ein Theil der Bande flüchtete schließlich nach Bulgarien, der Rest zog nach dem Perim Dagh. Heut« fand nun «ine Todtensei« für die beiden gefallen« Officiere und ihre Genoss« statt. Ueber tausend Personen sammelten sich an ter Kathedrale, der Präsident des macrdonisch« Ver eins Kitantschew feiert« di« Verdienste der Gefallenen. Man beugte daS Knie vor den Bilde« der Freiheitskämpfer, dann zogen die Macedont« und ihre Freunde in endlosem Zuge durch di« Hauptstraß« unter dem Gesang« der Lieder von Christo Botews „Stephan Karadscha- und BasowS „Donau- Uebergang-. Mehr als alle vorhergehenden Bemühungen hat diese Feier, an der sich unterschiedslos alle Parteien berhei- ligten, beigetrog«, dem macedontschen Gedanken Ausdehnung und Sympathie zu erwerb«. Serbien. Belgrad, 1. August. König Alexander wird in der zweiten Hälfte des August nach Biarritz zurückretsen, dort längere Zeit als Gast d« Königin-Matter weilen und die Kur gebrauchen. Während d« Abwesenheit des Königs führt der Minister-Conseil aus Grund der Verfassung di« Geschäfte. Asien. — Ein Chinese schreibt dem „Hongkong Telegraph" «inen b«me»kenSW«thW Brief, dem folgende Stell« zu ent nehmen sind: „Bevor di« Frrmden nach China kam«, lebt« wir glück- lich und zufrieden, aber seitdem sie bet uns sind, hör« unsere Verlegenheiten nicht auf. Warum kvnn« sie uns nicht uns selbst überlassen? Wir waren die mächtigste Nation der Welt, bevor die Fremden den Außenrand unseres Reichs be fleckten (über den Rand hinaus werden sie niemals «indringen). Jetzt, nach wenig« Jahrzehnten des Verkehrs mit den«, die von unsem Vätern „westliche Barbaren- genannt wurden, erscheinen wir als die schwächst« und v«theidigungSunfähigste Nation der Welt. Selbst uns« Kais«, der Sohn teS Him mels, scheint nicht im Stande zu sein, die Fremden fen zu- Hilten. Wir waren schon zivtlistrt und trieb« schon einen blühenden Handel, als di« Völk« d«S W«strns noch Ihtilwtis« in Fell« und Federn in ihr« Wälde« umherliefen und, wie die Engländer, Franzosen und Deutsch«, von den Röm»« unterworfen wurd«. Läßt sich da» bestreiten? E» ist «in Glück für d«n W«st«n, daß wir k«tn« gewaltigen, nach europäischem Must« gedrillten Heer« hab«. Hält« wir sie, so würden wir unS bald d« ganzen Erdkall unterthan machen. Ab« wir brauchen gar nicht die ganz« Erde. Wir sind mit d« Hälft« zufrieden und wünsch« nur, daß man unS in d«m un» zukomm«den Thtile ia Ruh« lass«. Wir sind «in« geduldig« Raffe, di« sich vi«l bi«t«n läßt; ab« bald wird «s genug sein, und dann werden wir die ganz« Erde erobern, Alles vor uns niederwerferd, und wir werden den Million n in Rußland, in Indien und in den unbedeutend« Staaten Europa» uns«« alte und höhere Kultur bring«." Di« chinesische,. öffentliche Meinung" dürft« sich in Vies« Aeuß«ung zirmlich grtr« widerspiegeln. Bor vem „Mon- golrnsturm" braucht unS dt-halb noch nicht bang« zu w«d«, aber nit d« chinesischen „Sozialreform", di« manche Leute — Au» dem Frust« gestürzt ist am Dienstag in Met» Herr da» 2jährige Söhnch« dr» am Bismarckplatz» tu d« zweiten Etage wohwden Jagmi«,- Web«. Da» Kmd blieb «tu« Augenblick an de« Göänd« de» Blumenbretle» häng« uud stürzt« dann mit dem Kopf äüf die Steinplatten. ES war sofort todt. DI« Eltern verlier« in ihm ihr einziges Kind. — Bon gewaltigem Schrecken erfaßt wurd« anfang» dt«s« Woch« eia Mädchen, al» demselben auf freiem Felde plötzlich «in Bär bmegnete. D«s«lb« gehörte dem Ckcku» Main«, wel ch« zum Schützenfest tu Sinden«« vorstrllung« gab. Met- st« Brau« hatte «in« günstig« Augenblick benutzt, dem Schauplatze sein« Thätigkett Balet zu sag« um «inen klein« Spaziergang anzutretm. Er hatte sich indeß d« süßen Frei- Helt nicht lange »u «freu«, da « ibald genug vermißt und nachdem « sich m «in« Fischbud« «ine Portion Aale angetignet hatte, von den auSgesandt« Häscher« wud« eingefan-en wurde. — Der seit einige« Woch« flüchtige und wegen Unterschlag- ung steckbrieflich verfolgt« Bürgerschullehrer Grrlach vo« Marienberg hat in d« Nacht des Montag bei seiner Fa- milt« vorgesprochen und sich dann, um sich dem König lichen Landgerichte zu stellen, nach Freiberg fahren lasse«. — Ein ganz gefährlich« Einbrecher, der Bergarbeiter Karl Ernst Püschmann aus Kirchberg bei Oberlunqwitz, welcher am Dienstag früh aus der BeztrkSanstalt Stollberg i. E nach dem Zuchlhause Waldheim transportirt werde« sollte, ist auS genanuter Anstalt auSqebroch«. Di« Flucht erregt dort daS größte Aufsehen, ist Püschmann doch aus einem Raume auS- gebrocken, dessen Fenster stark vergittert waren, dazu kommt noch, daß derselbe keine Füße mehr besitzt, denn beide sind vor längerer Z«it amputirt worden; nur anscheinend mit größt« Mühe konnte er sich von e'n« Stelle zur anderen beweg«; Püsch mann ist leicht kenntlich,« hat eine künstlich eingesetzte bretteNase, blonde Haare und nur Stumpfe als Beine, und so dürste e» sich« bald gelingen, ihn hintrr Schloß und Riegel zu bring«. — Ein Lehrer aus einem Orte bei Zwicka« hatte vor kurzem ein merkwürdiges Erlebniß. Bei em« Parthle nach dem Fichtelberge traf er auf diesem 2 Fremde, die sich als Bul garen zu erkennen gaben und ihren drohenden Red« nach Gegner der jetzig« Regierung und d«S Fürst« Ferdinand zu sein schieren. Sie führt« u. a. ei« Bild Stambulow» bei sich, auf dem die Worte: „Tod den Verräthern!" standen. Der Lehr« hielt es für seine Pflicht, dies Erlebniß in Karls- bad zur Kenntniß des Fürst« zu bringen, der dm Herm später telegraphisch auffordem ließ, nochmals nach Karlsbad zu kommen. — Die Sacke klingt etwas mysteriös, dürfte aber wohl lediglich auf Renommireret der beiden heß- blütigen Slaven zurückzuführen sein, da Verschwör« und Meuchelmörder im allgemeinen nicht die Gepflogenheit haben, ihr« Verbrechen vorher im Wirthshause auszuplaudern. — Erheblich« Vermächtnisse sind seitens des am 10. Juli d. I. in Oelsuitz i. B. verstorbenen LotteritkollekteurS und Kirchmvorstandes Franz Schmidt ausgesetzt worden. Dem dortigen Verein zu Rath und Thal floss« 1000 M., d« Kleinkinderbewahranstalt 500 M. und dem Kirchmärar gleich, falls 1000 M. zu. Die Zins« des letztgenannt« Kapital» sollen am Todestage des Stifters an acht dortige bedürftig« und würdig« Wtttwrn evangelisch-lutherischer Konftssion ver- thtilt w«rden, während di« Zinserträgmsse d«r «steren btiden Kapitalirn zur Förderung der betreffende» BeretnSzwecke zu dienen haben. Oertliche Angelegenheiten Aue. Nächst« Mittwoch, den 7. August dss. Ihr», findet im hiesigen Sitzungszimmer (SchulhauS parterre, Zim mer Nr. 6) Gerichtstag statt. Eibenstock, 1. August. In voller Rüstigkeit feierte gestem Herr Schuhmachermeist« CletuS Friedrich Ung« von hier sein 50jähria«s Bürgnjubiläum, wozu ihm durch ein« Abordnung des Rathes und der Stadtverordneten die Glück wünsche der Stadt überbracht wurden. — Der Rath beschloß, der hiesigen Kirch «gemeind« zu, Errichtung «in« Kirchen- heizungsanlage 5000 M. darzultihm. blch«nd« Bajonette, uud d« germanisch« Hord« g«g«üb« M n dl« junge« Legion« dr» alt« Gallien» bereit. D« Gott d« Schlacht« wird dm Nam« de» nächst« Siege» mnn«. Uns«« Trupp«, di« Physisch« Elit« d« Nation, sind dm dick« Pandur« Wilhelm'« wohl gewachsen. Nt«mal» hab« wir «in« so zahlreich«, furchtbar« Arme« gehabt, al» heut«. Di« Engländer, di« sich nicht ohne Beefsteak schlag«, und dir Danisch«, di« nur unter Schl«« in» Feld zieh«, mögen thun, was sie Woll«. Wir zuck« di« Achse« und schließ« die Reih« zusamm«. — Heinrich v. Sybel f. In Marburg starb gestem, wie telegraphisch berichtet wird, der Dtrector der preußisch« Staatsarchive, Professor Dr. Heinrich v. Sybel. Er war am 2. Deeember 1817 in Düsseldorf geboren und hatte in Berlin studirt, wo ihn Vorzugtweis« Leopold v. Rank« fesselte, der denn auch sür sein« ««sammle wissenschaftliche Thätigkett von bestimmendem Einfluß geworden ist. Als 22- jähriger habilitirte sich Sybel im Jahr« 1839 al- Privat- docent der Geschichte tu Bonn und blieb seitdem bis zum Jahre 1875 de, »Heinisch« Hochschule mtt wenig« Unter brechung« getreu; nur auf kurz« Zeit vertauscht«« di« dortige Professur mtt einer solchen in Marburg und später in Mün- chen, worauf er sich im Jahre 1861 wieder dauernd in Bonn niederlteß, Lis er 1875 als Dtrector der Staatsarchive nach Berlin berufen wurde. AIS solcher hat er bis pr seinem plötzlich« Tod« gewirkt, und «S ist bekannt, mtt welcher Energie er die Neuorganisation dr» preußisch« Archiv- wesens zu gestalten wußte. Daneben aber trieb es ihn aus der Studirstub« immer wieder tnS öffentlich« Leb« hin- auS : der bonner Prostssor war in dm ersten sechziger Iah- rm als Vertreter Krefeld» Mitglied des preußisch« Land- tage», späte, des konstttuirmden Reichstage» des norddeutschen Bundes und endlich von 1874 bis 1879 als Vertreter Mägde- burgS wiederum Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, wo er der nationalliberalen Partei argehvrte. Sein« histori- schm Arbeiten, gleich ausgezeichnet durch die gründliche me- thodisch« Forschung, wie durch glänzend« Darstellung, sichern ihm für alle Zeiten einm Ehrenplatz in der Geschichte der deutschen Wissenschaft: wir erinnern hier nur an seine klassische „Geschichte der Revolutionszeit- und an sein letztes wahrhaft monumentales Werk, in dem er die „Begründung de« deut schen Reiches- schilderte, nicht zu vergessen di« Füll« von Beiträgen, die er der von ihm im Jahre 1856 begründeten und bis zuletzt von ihm geleiteten „Historischen Zeitschrift" spendete und von denen ein Theil in der Sammlung „Kleiner historischer Schriften" vereinigt ist. Die Le chr Heinrrch v. SybelS wird heute nachmittag nach Berlin überführt. Als Todesursache wird Lungenlähm- urig angegeben. Berlin, 1. August. Ihre Maj. die Kaiserin begiebt sich mit dm beidm ältesten Prinzen am Sonnabend abend nach Stettin und von dort aus der Jacht „Kaiseradler- nach Saßnitz. S«. Maj. der Kaiser fährt zur selbm Zeit mittels Sonderzuges nach Brunsbüttel, geht dort an Bord der Jacht „Hohenzollem,- nimmt kurz« Aufenthalt auf Helgoland und fährt dann nach England. Kassel, 1. August. Heute sand dir osfizielle Eröff nung der Schifffahrt auf der kanaltstrtm Fulda statt. 12'/, Uhr durchschnitt der Regierungsdampfer „Delphy" die Schnur vor der Schleuse bei Münden. Als erstes Schiff folgte der Schleppdampfer „Stadt Kassel", auf dem sich di« Festgäste und die Mitglieder der Handelskammer des Bezirks Kassel befanden. DaS nächste Schiff war der Schleppdampfer „Nienburg". Bet der Einfahrt in die Schleus« erklärt« der Regierungspräsident Graf Clairon d'Haussonvtlle di« Schiff- fahrt sür offiziell eröffnet und brachte ein Hoch aus den Kaiser aus. Der Dampser „Stadt Kassel' langte nach glücklicher Fahrt 5'/, Uhr hier an. Di« Vorbeifahrmden wurden überall lebhaft begrüßt. Vor dem Verlassen des Dampfers brachte der Vorsitzende der Handelskammer in Kossel, Pfeiffer, ein Hoch auf Se. Majestät dm Kaiser auS. Militsch, 1. August. Graf Schuwalow ist gestem mit Gefolge zur Theilnahm« an der Jubiläumsfeier des Ulanen- «giments „Kaiser Alexander III. von Rußland" hier eilige- troffen. Am Bahnhofe wurde er vom kommanduenden General des 5. Armeecorps, General der Infanterie, v. Seeckt und von dem Offiziercorps, dem Grafen Maltzan und Ver- trete« der Behörde empfangen. Graf Schuwalow reichte jedem die Hand und fuhr in dem gräflichen Viererzuge mit dem General Seeckt in die Stadt. Im zweiten Viererzuge folgten Graf Maltzan und der Commandeur des Ulanenregi. mmtS v. Massow, in weiteren Wagen das Gefolge und das OsfiziercorpS. Nach der Tafel beim Grasen Maltzan fär b ein glänzendes Retterfest, sowie «in Fackelzvg statt. Heute fand Paradetasel im Osfizierskafino statt. Kalisch, 1. August. Zur Theilnahm« an dem Jubt- läum des UlanemegimrntS Kaiser Alexander III. von Ruß- land (WestpreußtschrS I.) reiste gestern eine Deputation des hier garnisonirmden russische» Dragonerregiments nach M> liisch ab. Die Deputation besteht aus dem Kommandeur Obersten Baron Bistrow, dem EScadronchef Rittmeister Ba- ron Torna und dem RegimentSadjutanttn Lieutenant Strakacz. Desitavvetch. Karlsbad, 1. August. Prinz Ferdinand vo» Bulga rien empfing gestern den Präsidenten der Sobranj« in einer mrhrstündigen Audienz. Abends kehrt« Theodorow über Wien nach Sofia zurück. Schweiz Bern, 1. August. Der deutsche Gesandte vr. Busch ist in Winterthur, wohin er sich anläßlich des Schützenfestes begeben hatte, an Lungenblutung erkrankt. Fr Mr», eich« Paris, 1. August. Nach einer amtlichen Depesche au» Majunga ist der Transportdienst für das Expeditionskorps mrf dem Wasserwege b s Marololo grstchert. Von Marololo au» wird der Transportdienst mtt Hülfe von 3600 Wag«, System LSfebr«, 40 Cisternenwagen, 800 Maulth!«r« und 7000 KuliS erfolgen. England. London, 1. August. Nach einer Meldung des „Reu- ter'schm Bureaus- soll ein neuer Druck auf die Pforte hin sichtlich der armmischen Riformen ausgeübt werden. Man glaubt, daß in Kürze eine befriedigende Antwort ergeh« w«de. Deutschland, England und Frankreich seien mttein- ander im vollsten Einverständniß. Der Regierungswechsel in Eagland hab« «ach keinrr Richtung hin di« Politik England» in oirser Frage beeinflußt. stellt«. - Ä scheu Jude Anordnung Aufseh« « zubeugen e g« folgen! weilende K bereits am saal« leit«, Bezirksamt nicht m«hr 15 Jahren dtndrn Re am 11. I» «schienen, desselben, z Saal gewi Stern, de Entgegnun zu werden oer Knabe und auch Strümps« der der Jahren" für sie r Kurtaxe merkt fi nügend« konnte nw Herr und des stellv« cher densrl nicht nur Strrn vn lichrn Be „Wenn ein Pa Grwaltma Thüngen r Stern der den Saal tativ mit Reunion! Als nun Herren m kam Herr einen g holte u hrf.il kein schro schränk e > Tag« di« gerichtlich« liegenden geg« Loi einen R l Lieser stell junge He, am 27. S kowmlssai M
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