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London, Rom über «n «weinsam«» Vorgehen auf de» Val- kauhalLinfel vrrständtgt hätten, Ist, sowett Deutschland in Be tracht kommt, nickt zutreffend. Auf dies« Veit« find soweit- g«h«de Berpflichwng« n'cht «tngigaug« Mordend vefterretch. Pest, 2d. Juli. Heute erscheint der Aufruf zu dem am 10. August stattfindend« Nationalttäten-Songreß der Gerben, Rumänen und Slavm. Berathungen üb« ein Programm »um gemeinsamen Zusammen»!,km der drei Nationalität« sollen den Hauptgegenstand de» Kongresse» bild«. Velaten. Brüssel, 2K. Juli. Me die hiesige Polizei feststellte, htett sich do» Brüdnpaar Tufektschiew, da» der Er mordung Stambulow» verdächtigt ist, in den letzten Monatm tu Lüttich auf, wo v'ele Zusammenkünfte russen- freundlicher vulgare« stattfanden. Hi« lebende Bul- garen halten di« Brüder Tufektschiew auch für die Mörder von Bulkovic und Beltschew. Nach diesen beiden letzter« Mordthateu hielt« sich die Brüder in Lüttich versteckt. Die belgische Polizei übermmelte diese Erhebung« der bulgarisch« Regierung. Pari», 2K. Juli. Der „Figaro" bringt w'eder allerlei Enthüllung«. Der russisch-französisch« Bündniß- vertrag soll angeblich die Bestimmung enthalten, daß beide Mächte einander selbst im Angriffskrieg unter stützen. Der „Newyork Herold" veröffentlicht eine Unter redung seine» Petersburger Berichterstatters mit Minister Witte, d« dies« Anqab« bestätigt und hinzufügt, der Vertrag trage die Jahreszahl 1891; Kaiser Nikolaus habe nach seinem Re- gierungsantrilt den Vertrag gebilligt. England. London, 25. Juli. Bor dem gewohnt« Empfang« des diplomatische« Corps im auswärtige« Amt hatte der tür kische Gesand« «ine lange Unterredung mit dem Premiermini ster Salisbury. Di« außergewöhnliche Dau« d« Audienz erregte unt« dm Diplomat« nicht geringes Erstaunen. ES wird mit Bestimmtheit behauptet, daß der Premier Rustem Pascha di« B«rsich«rung g«g«ben habe, England sei entschlos sen, die makedonische Frage nicht akut werden zu lassen. Spanier». — Auf Cuba steh« jetzt nach einem antlichen Ausweise 54,060 Mann spanisch« Truppen. Diese hab« 20 General« und 2200 and«»« Officirre. Außerd«m steh« d« Spaniern einige Tausend Mann Freiwillige zur Verfügung. Im Octo- der werd« wettere 30,000 Mann Verstärkungen erwartet. Das spanische Geschwader vor Cuba besteht au» 15 Kriegs schiffen. Vor September sollen noch wettere 25 Kriegsschiffe, freilich zumeist kleiner«, «intreff«. Die Militärs erklären, daß diese Anzahl Schiffe nöthig sei, um die Küste abzupa- troullirm, damit kein« Zuzüge landeten. Von all« Distric ten wird gemeldet, daß gelbes Fieber und Ruhr furchtbar unter d« Truppen wüthm. Die Aufständischen hab« die Eisenbahnbrücke zwischen Nuevttas und der Stadt Puerto Principe zerstört. D e letzt«« ist deshalb völlig ab- geschnitten. Wmn die Truppen auch die bedeutendsten Städte der Provinz Punto Principe besetzt haben, so befindet sich doch das stoche Land in den Händen der Insurgenten. Diese besitzen theilweis« Mauserqe- wehre. Von angeblich glaubwürdiger Seite erhält «in Be- richterstatt« d« .Times" in Havana die Nachricht, daß die Aufständisch« bereit seien, die Waffen niederzulegen, wenn Spanien Cuba völlige Autonomie gewähre. Dabei solle die Insel durchaus unter spanischer Herrschaft bleiben. — Von revolutionär« Sette kommt di« Meldung, daß in dem Gefecht, welches zwischen den Städten Manzanillo und Boyamo statt- fand, die ruS 200 Mann bestehende EScorie des Generals Martinez Campus völlig vernichtet wurde. General Martinez CampoS und sechs od« sieben Andne, die besonders gute Pferde hatten, waren die Einzigen, welche entkimen. General Campos soll verwundet sein, ob leicht oder schwer, wird nicht gesagt. Die Nachricht, daß d« Jnsurgentmführer Antonio Maceo verwundet und gefangen genommen wurde, ist unwahr. Die spanischen Offiziere fi> d angeblich höchst unzufrieden mit der Kriegführung des Generals Campos. Stuhl««- — Di« „Times" meldet auS P-trMurg: Der P'Ssi- dent der Sobranje erk ärte, es gebe nicht läng« eine russ-n- feindlich« Partei in Bulgari«, es habe überhaupt niemals «ine solch« bestanden, selbst nicht unter Stambulow Die Freundschaft mit Rußland sei der Standpunkt des Mini- steriumS Stoilow. Vorige Woche beschloß der bulgarische Mnistt'rath, da» von Stambulow verschobene Project, eine Kathedrale in Sofia zum Andenken an den Zarbesreier zu bauen, auSzuführ«. Von einer amtlichen Mitschuld an der Ermordung StambulowS könne nicht die Rede sein. Stam- bulow fi i der Rache jener, der« Freund« nnd Verwandte er gefoltert habe, zum Opfer gefall«. Der Fürst sei ein guter Bulgare geworden. Petersburg, 25. Juli. Wie der „RegterungSbote" meldet, hat di« Verwaltung des Baues der sibirischen Eisen bahn einem Eiftnwnke in S birten, welche» sich telegraphisch verpflichtete, e'ne Million Pud Eisenbahnschienen zu zwei Rubel pro Pud nach Irkutsk zu lief««, einen Vorschuß von 300000 Rrbel gewährt. Au- diesem Anlässe bemerkte der Kaiser, er sei «freut über di« Konsolidirung d« Stahlschie- n«n- und Eistnproduktion in Sibirien, gemäß den Absichten, we'che d« verstorbene Kais« in dies« Hinsicht geäußert. Der VerkehrSminister ist ermächtigt Word«, in diese« Jahr sür vorläufige Arbeiten am Uferquai in der Bucht „Gold««» Hom" bei Wladiwostok 300000 Rubel auSzugeken. W « d« „Grashdanin" meldet, ist beschlossen Word«, sür die sibirische Eisenbahn Kirchenwaggon» bau« zu lassen, um da» religiöse Bedürfniß d« Bewohn« der an dies« Bahn liegenden krchen- los« Ansiedelungen zu befriedig«. Vnlgarten. Sofia, 2K. Ju'i. Nachrichten von d« Grenz« mel- den. daß s«lt «irrigen Tagen zahlreich« flüchtig« Aufständisch« im kläglichen Zustande, einige darunter v«wundet, nach Bul gari« zurückkehr«. D e'elb« werdm sofort entwaffnet und au» d« Gren gebieten entfernt. Sieben solcher Individuen, die in Sofia angekomnen war« und in da» Innere de» Lande» befördert wurden, gestand«, daß die Mehrzahl der Bande von den türkischen Trupp«, di« gegen dl« Aufstän- disch« konzentrisch vorzngehen scheinen, geschlagen worden sei. Nach Meldung« au» privat« Quell« soll di« Mehrzahl jener Flüchtlinge jener großen Band« angrhören, di« vor kurz« Zeit «in« Si«g üb«r «in« Compagnie türkischer Truppen ausgesprochen hat. Andererseits stört «» da» Volk gewaltig, daß Lw Krönung de» jur gen Katserpame» noch nicht statt- gesund« hat. Vernuufttgründ«, wk sie sich au» der Tran« um Alexander ÜI., anderersett» ater auch au» dem zu frohen Hoffnung« berechtigend« Zustand« der jung« Kaiserin er- geb«, lasst« di« Leute nicht gelt«. G» dauert dem Volk zu lang, die Fei« ter Krönung noch ti» zmn nächsten Mat hinauSgeschob« zn seh«. Skeptiker und Grübler freilich «ein«, ti» dahin könne sich vi«l«» geändert hat«. Hi« scheint auch die Ursache für di« beunruhigend« Gerüchte z« lt«« in Rußland gellen d« Zar und di, Zmitza «st für voll, w«n sie im Kreml zu Moskau di« hrilig« Weih« em- pfangrn hab«n! Wird da» g«sch«h« sei», wird mm «st dir Uebeizeugung ««Winnen — im russischen Volk«, wie bei den auswärtigen Mission« —, daß d« Zar wirklich regiert und nicht mehr unt« Vormundschaft steht, wird man «st d« regierend« Kaiserin di« ihr zukomwende Stellung geb«, wird man «» vermeid«, nach dies« Richtung hin fortgesetzt Taktlosigkeit« zu begehen — wie st« erst jetzt wird« bei dem Empfang d« abessyntsch« Deputation geschehen find, welche «st d« Kaiserin Mutt« vorgestellt wmde, d« st« w«it kostbar«« Grschmk« al» der «gierend« Kaiserin da,brachte —, dann wird auch die Zett kommen, in welch« besorgniß- erregend« Stimmung« tm Volk« und in -«Gesellschaft all- mählich wieder verschwind« w«den. Zunächst wird sich die Kaiserin Mutter in ungefähr 14 Tag« auf vier bl» sechs Wochen zum Besuch« ihr« Tll«m nach Kopenhagen btgebrn. St« war von AbbaS Tuman, wo st« den Großfürst«. Thronfolger besuchte, nach Petersburg gekommm, um der Großfürstin Xenia zur Seite zu steh«. Da sich diese und th, Töchterchen Wohl befind«, steht d« Reise nach Kopen hagen nicht» mehr entgegen. Bon and«« Sette verlautet, die Kaiserin-Mutter wolle ihr« Namenstag am 22. Juli a. St. in Pet«hof in altgewohnt« Weis« im Kreis« der Familie feie«. Die Niederkunft der jungen Kaiserin Alexandra wird in d« «rst« Tag« des Monat» Septrmbrr n. St. «wartet. Die Geburt eine» Knab« — de» eigentlichen, wahr« Thron folger» — würde im Lande unendlich« Jubel verursach« und überall tm Volk« heiß« Dankgrbet« und btgtist«t« Treu- schwüre Hervorrufen." Lageigeschichte. Deutschland. Dreiviertel Jah« hat die socialdemokratische Agrarcom- Mission gebraucht, um das Et auSzubrüt«, das ihr vom letzten Parteitage untergelegt worden war. Jetzt endlich ist die schwere Arbeit vollbracht. Mit der Einladung zum diesjährig« Par- tettage, die vom 6. bis 12. Oktober in Breslau abgehalt« werden soll, veröffenrlichte d« „Vorwärts" vor einigen Tag« zugleich di« Programmvorschlägr d«r Agrarcommisston. Es ist «in richtiges Baunnfävgerprogramm geworden. Vorsichtig find in d« zweiten Theil des Parteiprogramm», üb« den Karl Marx s. Z. in dem Jahre lang von der Parteileitung in Deutschland untnschlagenm Briese die Schal« seine» Zor ne» und Spottes ausge gossen hatte, die landwirthschaftlichen Forderungen hineingeknetet, so vorsichtig, daß die socialistischen Angelhaken nur schwer unter dem Köder zu merk« sind. Man hört darin von Verbesserung der Lag« d« Land- wirthschaft, Errichtung von Fachschulen, landwirthschastlichen Musteranstalten, Beseitigung der Grundsteuern, Abschaffung aller mit dem Grundbesitze Verbund«« behördlich« Function« und Privilegien, von staatlicher Organisation des Credits- und Versicherungs Wesens, freiem Jagdrecht auf eigenem Boden, Wilvschadenentschädtgung u. s. w., kurz fast durchweg von Forderungen, die auch von anderer Seite gestellt werden können, zum Then auch gestellt und verwirklicht sind. Nur an zwei Steven werden di« Haken eingeschlag«, an den« dann auch die ländliche Bevölkerung in die socialistische Gesellschaft hin- «tngezogen werden soll. DaS öffentliche Grundeigevthum soll vermehrt und dementsprechend ein Vorkaufsrecht der Gemein den bei Zwangsverkäufen von Gütern eingeführt und die Be- wirthschastUrg d« Staats- und Gemeindeländereien od« Ver- Pachtung an Genossenschaft« von Landarbeitern und Klein- bauern gefordert werd«. Nur wo beide» sich als nicht ratio- nell erweist, soll Berpcchmng an Selbstwirthschafter unter Aufsicht des Staates und der Gemeinde Platz greifen. Hi« ist also wenigstens angrdeutet, wohin die Reise in der socialistischen Gesellschaft gehen solle. Diese Andeutung« werden, wenn der Programmentwurs auch in ländlichen Wahl kreisen zur Erörterung gestellt werden sollte, «st recht zu der Frag« vrranlassen müss«, wie denn in d« socialistischen Ge- sellschaft di« Stillung d« Landwirthschast sein soll. Dean wohl verstanden, Alles, was daS Programm gezählt, um die Landwirthschast zu ködern, bezieht sich gar nicht auf die socialistische Gesellschaftsordnung. Es sind die Forderungen, die di« Socialdemokratte im Rahmen der bestehenden StaatS- und Gesellschaftsordnung vertreten zu wollen vorgiebt, um deren Verwirklichung sie sich ab« in Wahrheit grade so wen g kümmern wird, wie um die Forderungen, di« st« bisher zu Gunsten der Industriearbeiter an d« gegenwärtigen Staat erhob« hat. Sind erst einmal di« ländlichen Arbeit« und die Bauern den socialdemokratisch« Vogelfängern ins Gam gegangen, dann ists au» mit Besitz, Selbstwtrch schäft und dem Wohnen aus eigener Scholl«. Und d« Zwangs arbeite« in d« Stadt würden die Zwangsarbeit« aus dem Lande an die Seit« Irrt«, di« auf Geheiß und nach Befinden der städtischen Machthaber di« Necker zu bestellen und di« Frucht ihrer Ar- bett an die Gesammtheit abzulief m hätten. Darum werd« sich die Landbewohn« auch wohl über leg«, ob sie au» der Hand der verkleidet« Wölfe irgendwelche Gab« annehmen dürfen. Wa» di« Socialdemokrati« ihnen vorhält, aber niemals gewähren wird, ist n cht» Andere», als was d« jetzige Staat und die jetzige Gesellschaft vorbehaltlos und ohne Htntergedanken bereit» tm Interesse d« Landvirth- schaft tu Angriff genommen und theilweis« auch schon ver wirklicht hat, und wa» erreicht werden kann ohne die soeia- listtschen Schaumschläger« «. — Angesicht» d« Borwürf«, die der Verwaltung weg« ihr« Versäumnisse auf Madagaskar gemacht werdm, «klärt das Marinemintsterium in «in« auffallend trocken« „HavaS"- Mitteilung, e» habe mit der Sach« gar nicht» zu thun ge habt und di« Schuld an den Nachlässigkeit« treffe «ine and«« Stelle. Dtrs« Erklärung veranlaßt Gerüchte üb« Mißhellig ketten tm Kabinet und sogar über bevorstehende Krisen, die jedoch siche, verfrüht sind. — D« „Hamb. Korr." meldet, vielleicht offiziös: „Die Wim« Meldung, daß sich d.e Kabinett« von Berlin, Wim, davon g«traam hält«, ab« bald darauf von dm Trupp« Gul«iwaa Pascha» u«zt«g«lt und vernicht «1 ßmrdm wär«. Serbien Brlgrad, 2K. Juli. Oberst Stojanow, d« «rst« Adjutant de» Fürst« von Bulgari«, ist mit dmr Orient« expreßrug au» Sofi, hi« «tng«troffm und nach «arl»bad zum Fürst«« writttgmtst. Gtajauow ist d« Uekerbringer von Bericht« der Regierung. Konstantinopel, 2V. Juli. Einig« Hund«t nicht wegen gemein« verbrechen bestrafte Armmier wurden be gnadigt. Aste». Schanghai, 2K. Jult. Die Hauptbestimumng« d«» neuen Vertrage» für die Ha adelsbezieh ungm zwischen dm südchinestsch« Provinzen und den angrenzenden französisch« Befltzaogm laut«: Frankreich behält dm Konsularaarnim in Tieug-Heng, sowie dm Konsul in Honkow bei, welche» ei« offenes Hafen sein soll. Buucho» und Kwanght (Provinz Mengthe) und Shemao zwischen den Flüssm Mekong und . Narttse find dem französisch.annamttischen Handel zu eröffn«. Die franzvstschen Staatsangehörigen dürfm sich in Shemao nitdttlassen und Waar« auf dm Flüff« Losoban, Mekong und auf d« Mandarinenroute tranSportiren. Di» französi schen Ingenieur« hab« da» Vorrtcht zu, Ausbeutung d« Bergwerke in den drei Südprovtnzm Kwangton, Kwangst und Ju«nnan. Frankreich darf die Eisenbahn über Annam hiuau» wetterbauen und Shemao telegraphisch mit Muanghahin am Nrmuflaß verbinden. Di« früher«» Anträge werden durch das vorstehende Abkommen nicht abgeändert, welche» baldmög lich zu rattfizir« ist. Aw- Sachs-«. Leipzig, 2l. Juli. Zur Erlangung von Skizzen für «in Vvlkerschlccht-National Denkmal bet Leipzig hat der ge- schästSsührende Vorstand des d mischen Patrwt«bund«S be- schlossen, eine Vorconcurrenz auszuschretbm und zur Theil- nähme daran alle deutschen Künstler etnzuladen. An Preis« sind 5000 »i ausgesetzt, deren Benheilung dem Ermessen d« Preisrichter überlassen bleibt, doch soll der erste Preis nicht unter 2000 betragen. Als Preisrichter sungir« die Her ren Geh. Regierung», und Baurach Prof. Ende-Berlin, kgl. Baurath Prof. Weißbach-DreSden, kgl. Baurach Arwed Roß- bach-DreSden, kgl. RegierungS - Baumeist« Hoffmann, Prof. C. Weichardt, Prof. Melchior zur Strassen, Geh. Hofrath Prof. vr. Sohm, vr. msä. Ferd. Goetz, Architekt Clemms Thirme und Rechtsanwalt vr. Hur. Barth in Leipzig. Di« Entwürfe sind bis zum 15. November, abends 6 Uhr, an die „Geschäftsstelle des deutsch« PattiotendundeS zur Er richtung e'neS Völk rschlacht-Denkmal» bei Leipzig", z H. des Herrn Clemens Thieme, Leipzig, An der Pleiße 12, «inzu- enden. Von dort ist auch das Programm und die erforder- ich« Pläne zu beziehen. — Der Errichtung des Äölker- chlacht-Denkmals ist man dadurch ein westnttiches Stück näher zerückt, als die so überaus wichtige Platzsrage dadurch eine günstig« Lösung finden wird, daß d« Rath der Stadt hierzu >ie Ueberwei ung eines Areals von 42,500 qm in der Nähe >«S Südfriedhofs, und zwar an der Stelle, von d« aus Napoleon den Rückzug seiner Armee anordnete, den Stadt verordneten empfehlen wird. — Zur Ermordung des DienstknechteS Heinrich Gustav Berndt in Grünhainichen am 15. Jult 1889, die verübt zu hab« der Kutscher Felber in Olbernhau bekanntlich bereits zuge standen hat, ist noch Folgendes zu berichten: Felber hat den Berndt, der sich wegen Ermüdung Mittags eine Stunde schla fen gelegt hatte, auf dem Heuboden m t einer Axt «schlagen. Felber hat darauf dl« Spasinsuh-e gefahren, d e Bemdt am Nachmittag übernehmen sollte, und in der Nacht den Leichnam des Erschlagenen hinter« Pferdestall vergraben. DaS Geld Berndt's, erwa 300 M, hat sich Felber angeeignet. Es be steht dringender Verdacht, daß Felber noch andere Mordtha- ten, als die an Berndt und Rothe v«ü t:n, auf dem Ge- Wiss n Hai. Sa ist in der Korparalschaft, bei welcher Felb« g-dient hat, zu jener Zett ein Soldat spurlos verschwund«. Ueber d e durch Felb« in Olbernhau verübte Ermordung de» Handelmannes Rothe au» Hallbach erfährt man, daß Felber, der zur Zett Kutsch« beim vr. w«ä. Roth war, den Händl« Rothe in die Kutscherstube lockte, wo er ihn erschlug und unt« das dort stehend« Bett versteckt«. Vier Tage lang hat er die in eine Pferdedrck« gehüllte Leich« unter dem Bett« gelaff«. In der vierten Nacht nach ter Mordthat trat ein heftiges Gewitter mit starkem Regen ein und nun warf Felb« die Leich« in die Flöha, in der Voraussetzung, daß der ang«- schwollene Fluß sie fortschwemmen würde. Allein diese Vor aussetzung bewährte sich nicht; di« L«ich« wurd« unt« «in« Brücke gesundem Der Andacht lenkt« sich bekanntlich zunächst auf «inen Händl« namen» Kreher in Olbernhau. Niemand dachte daran, Felb« zu verdächtig«. Allein dieser hatte die Taschenuhr des Ermordet« unter d« Hand verkauft. In einer Bekanntmachung der Staatsanwaltschaft war diese Uhr beschrieben worden. Sie befand sich inzwischen schon in d« dritten Hand nnd der Inhaber gab sie Demjenigen zurück, von welcher « sie gekauft hatte, der sich nun bewogen fühlte, Anzeige bei d« Polizei zu mach«, wo mittlerweile auch die Ar zeig« von den in der Felber'schm Wohnung wahrgmom- menen Blutspuren durch d« Mann der Wäscherin Bemdt'S eingegani« «ar. Al» Felber verbaftet wurde, striegelte « in aller Ruhe die Pferde seines D «nstherrn. An Polizei- stelle war er schnell mit «in« Lüg« bei der Hand, indem « behauptete, « habe selbst di« Uhr von Kreher gekauft, ohne sich um ihr« Herkunft zu brkümmem, indeß wurde ihm die Unwahrheit sen« Aussage bald nach gewiesen und nun bequemte sich der Verbrech« zu einem Geständniß. — Bet dem am Mittwoch Nachmittag über die Gegend von Leisnig niedergegangeren schwer« Gewitter schlug d« Blitz in di« auf Böhlener Flur, dicht bei Marschwitz gelegene, der RttergutSherrschaft zu Poldttz gehörige Teichmühle und zün det«. Fast in. einem Augenblick« stand Alle» in Flamm«, sodaß r» nur grlang, «tu Schwein denselben zu entreiß«, wählend alle» sonstige Hab und Gut völl'g vernichtet wurd«. Glücklicherweise war Alle», mit Ausnahme d«S Inhaltes d« Scheune, versichert. — Am Mittwoch Nachmittag ging «in üb«auS heftig«» Gewitter mit wolkenbruchartigen Regmgüss« und begleitet von starken elektrischen Entladungen üb« di« Gegend von Frankenberg nieder. Auf dem dortig« Bahnhof« wurde «in d« Firma T. Bunge'» Leben in TunntrSdorf gehörig« Pf«rd vom Blitz sofort «schlagen.