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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189507259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-07
- Tag 1895-07-25
-
Monat
1895-07
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1895
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— nun zwar das KO ährtg« Dresden, 23. Juli. Se. Majestät der König hat de« bisherigen ordentliche« Professor an der Universität Bonn, - MW, vr. Friedrich Trendelenburg, vo« 1. Oktober d. I. ab zu« orderuttcheu Profesior der Chirurgie tu der medizinischen Fa- kultät uud zu« Direktor der chirurgischen Klinik d« Uuto«- sttät Leipzig ««1er Verleihung de» Range« uud Titel« et««« königlich sächsisch« Geheim« MedizinalratheS in der dritte« Klaffe der Hosrangordnung «rnamrt. — Ci« interessante« militärische« Schauspiel konnte man am Freitag Abend am groß« Gehege in Dresden beobacht«. Aus dem Pionier - Uebunasplatz« führt« di« 2., 4. und 6. Kompagnie des dortigen Pionierbataillon« unter Führung de» Hauptmann Wilhelm ein Nacktbrückenschlag« au«. Scho« da« Uebrrsetzen der gegen 8 Uhr Abend« an kommend« Kompagnie in sogenannten „Maschine«" bot ei« interessante« Bild. Dies« Maschine« sind zwei zusammenge- koppelte, mit Sitzplätzm, Anker usw. verseh«« Ponton«; sie fassen einschließlich der b Ruderer bi« 95 Mann. Gegen ^10 Uhr begann zuerst da« Cturammen der Bockbrückm an beiden Ufern, worauf in lautloser Stille, erl«cht,t von dem trüb« Schein einer Blendlaterne, da« Zusammenstelleu der Pontons vor sich ging. An beiden Ufern war« farbige Latem« angebracht, wonach der Bau der Brück« sich richtet«. Seg:n halb 11 Uhr war d«r Bau beendet. — Der mit dem Bagge« von Sand unterhalb des Gast« Hofs Posta bet Pin»« auf der Elbe beschäftigte verheirathete 28jährig« frühere Etsindreh« Paul Lohse und der zur Unter stützung mitgenommen« Hjährig« Sohn des Steinbrechers Walther, beide au« Copitz, wollt« nach dem Hafendamm dortselbst zusteuern, wobei jedoch beim Umdrehen der mit etwa einem Kubikmeter Sand beladenen Schaluppe infolge Windes daS Fahrzeug durch Wellenschlag nach vom sank. Lohse versuchte wohl, letztere» zu entlasten, was ihm aber leider nicht mehr gelang. Der Kahn und seine In- fassen versank« darauf in den Fluthen. Zur Aufsuch, ung der Leich« sind mehrere Leute mit Kähnen thätig. — Riesig« Abschlüff« hat die Strohstofffabrik Dohw« bei Mügeln in Bezug auf zu lieferndes Stroh getroffen. Massen haft bewegen sich hochbeladene Geschirre auf der Landstraße dieser Fabrik zu, daS ist aber noch verschwindend wenig im Vergleiche zu den Unmengen, welche mit der Eisenbahn auf Station Mügeln ankommen und schon angekommen sind und welche dort uwgelad« werden müssen. Ganze Züge, die fast nur Stroh enthielten, gingen täglich ab Mügeln nach Dohna, wodurch mehrmals sogar Mangel an Schmalspurwagen etntrat. — Am Sonnabend Vormittag ertrank ein Angehöriger der Garnison Grimmer in der Mulde, der Husar Menzel von der 2. Eskadron. Die Eskadron war mit Deckenwaschen unterhalb der Muldenbrücke beschäftigt. Hierbei entfiel einem Kameraden die Waschbürste, die M., ein guter Schwimmer, aus dem Wasser holen wollte, hierbei aber leider ertrank. Premierlieutenant Ebert, der dem Untersinkenden nachschwamm, brachte M. nur als Leiche an das Land. — Der Kgl. S. M V. ,107-r zu Leipzig hat beschlossen, «ine Stammrolle aller noch lebenden Reglmentsangehörigen anzuleg« nnd dieselbe in Druck zu geben. Derselbe richtet an die früher« Regimentsangehörig« aller Jahrgänge da» kameradschaftliche Ersuch«, durch recht baldige Einsendung der Nationale an d« BereinSvorsitzenden, Reichsgerichts. Kanzleisekretär Brückner in Leipzig-Plagwitz, Weißenfelser- straße 10 Ul, zum Gelingen der Idee beizutragen. — Der sozialdemokratische Wahlverein in Burgstädt ist laut Beschluß deS dortig« Stadtrathes vom 17. Juli ausgelöst worden. — I» HauSdorf bei Frankenberg verunglückte am Freitag ein junger Mann von 16 Jahren dadurch, daß die Pferde des ihm zur Führung anverlrauten Geschirres durchgingen, wobei der jugendliche Geschirrführer unter dm Wag« kam. Ob gleich der Verunglückt« sich noch aufraffen und daS Gut seines Dienstherr« erreichen konnte, hatte er doch so schwere innere Verletzung« davongetrag«, daß nach 1V, Stund«, noch ehe der schnell herbeigemsen« Arzt eintraf, der junge Mann verstarb. — Einen jäh« Tod erlitt am Sonnabend Abend der Arbeiter Apel aus dem Dorfe Tchweiusburg bet Crimmitschau. Als Apel gegm 10 Uhr auf dem Heimweg begriffen war, verfehlte er, jedenfalls geblendet durch die immerwährend am Himmel aufzuckenden Bl tze, den Weg und stürzte in die infolge des am Tage vorh« n edergrgangen« starken Regens hoch angeschwollene Ple ße. In der Näye der Mühle wurde am Sonntag se ne Leiche gefunden. Apel, eia braver, fiel- ßtger Arbeiter, hinterläßt eine trauernde Witwe und ein K nd. — In der am Freitag Abend abgehaltenen Feurrwehrver- sammlung in Kirchberg legte Branddirektor Baumgärtel, Ritter rc., sein Amt nach 40jähriger ersprießlicher Thätig- keil rieder. D'e Versammlung wählt« darauf Camillo Bräuer, Vertreter des KohlenfeldturngaueS, zu seinem Nachfolger und Baumgärtel zum Ehrendirektor der Wehr. — Der Zwickauer Bahnhof besitzt gegenwärtig K525 Meter Gleislänge. Es verkehren täglich 238 Züge, darunter 83 Personenzüge daselbst. — In vergangener Woche wmdm vier Personen wegen überkommener Geisteskrankheit, zwei von Zwickau und zwei von auswärts, dem dortigen Stad kranken- hause zugeführt. Einer davon, ein Handarbeiter bildet« sich ein, die Welt ginge unter und er müsse im Paradies Quar- tier mach«. Oertliche Augelegeuheiteu. Schneeberg. (Theater ) Trotz der schönen Som- mertage, welche gewiß zum Verweil« im Fre en einladen, füllt sich doch allabendlich der Theatersarl in erfreulicher Weise, so gestern wieder bei der gut durchgeführten Vorst-ll- ung: „Das KLrhchen von Heilbronn". Heut« Donnerstag wird das Lebensbild mit Gesang: „Von Stufe zu Stufe" gegeben. Lößnitz, 23. Juli. Kaum, daß die letzten Hrrmoni« der ersten Festnacht vrrklunz« waren, ließen schon nimmer müde Sänarrkthlm ihre Morgengesänge für d« anbrechend« zweiten Festtag weithin erschallen, und der programmgemäße Weckruf hatte wenigstens bei diesem Theil« unserer lieben Gäste sein« Zweck verfehlt. Die frohe Stimmung, bis zu der man Herz und Mund am «rsten Tage emporgehoben hatte, muß ein« echte gewesen sein, dmn st« war am zweit« Tage noch nicht zurückzeganzen und ist wohl in viel« Fällen noch um etliche Schwingung«« höher gegangen. Dann sind wohl auch die Kräfte echt gewesen, die solches vermochten, eine ideal« und «ine reale, di« Aufrichtigkeit der Verbrüderung in der hehren Wett des Gesanges und di« unbestritt«« Güt« d«S Lößnitzer Sängerbräu'S, eines vortrefflich«, nach Pilsener Art gebrauten Biere- aus unserer Stadtdrauerri. Nachmittag 2 Uhr fand in der Haupttirche da- geistliche Concert statt, mit welchem der Höhepunkt de» zweiten Tage» uad wohl de» ß« Erst« Kammer legt« Frans« van d« Putt« d«m Minister »ah«, für Marokko «in« «ig«« niederländisch« Konsul « ««enn«, »a» d«r Minister tu Erwägung zu zieh« versprach. G«uua, 2S. Juli, ^fnfotz^ des Befehls d«s Kaiser- Wilhelm begab sich der d«1fch« Generalkonsul Schneegans iu offizieller Form zum Bürgermeister, um da» allerhöchste Bet- leid anläßlich de» Untergang«» de» Dampfer» „Maria Pta" au-zuspnchen. Der Bürgermeister dankte sichtlich gerührt und bat den Generalkonsul, d«m Kaiser Wilhelm de« Dank der Stadt Germa zu übermittel«. D« Bürgermeister macht« d«m König Humbert telegraphisch vo« diesem GnadenbeweiS d«S Kaiser» Wilhelm Mitheilung. — Die „Agerreia Stefani" meldet au» Jerusalem vom heutigen Tage: Außer d« Mitgliedern der Brüderschaft der abessynisch« Katholiken hab« auch die Katholik« von Schoa, Kopten und de« Klosters Deire Sultan, einschließlich zweier Sekretär« und deS Superior- vo« Gondar, welch« jüngst in Schoa angekommen sind, den italienisch« Schutz nachgesucht und erhalt«. «ualaud. London, 23. Juli. Nach Bericht« au» Shanghai habe der russische Gesandt« in Peking dem Tsung-li-Iamen «rklärt, China würd« durch Erhebung der geplant« 6proz Anleih« in England da» Urbeninkomm« mit Rußland ver- letzen, China dürfe deshalb keine Anleihe vo« 6 Mcntt« erhebe« und auch dann nur mit Genehmigung Rußlands. Spareie». Madrid, 23. Juli. Der „Jmparctal" meldet aus Ha vanna: Die Truppmabthetlung deS Generals Navano ist in Bayamo einqttroff«, ohne auf di« Aufständischen grstoßen zu sein. Di« Anbindung« zwischen Bayamo und Manzanillo sind wieder hergestellt. Ein amerikanische» Küstenwachtschiff hat dm Dampfer „Childo", welch« sich mit ein« Anzahl Freibeuter aus der befand, genommen. Warschau, 23. Juli. General Gurko ist von einer längen« Cuneis« in beklagenSwerthem Zustande nach Ruß- land zurückgekehrt. Auf der Durchreise wurde er hier auf dem Bahnhofe von der Generalität «nd dem Offiziercorps begrüßt. Petersburg, 23. Juni. Die bulgarisch« Deputation verließ Petersburg mit den größten Hoffnung«, während in unterrchret« Knis« Zweifel aufsteig«, ob die Deputation politische Folgen hab« werd«. Et« russischer Würdenträger äußerte, es könne dabei gar nichts herauskommen, da Ruß land dm Prinzen Ferdinand niemals als Für sten von Bulgarien anerkennen werd«, und da dieser auch im Falle, daß sein Sohn nach einem Uebertritt zur orthodoxen Kirche den Thron besteig« sollt«, vorläufig doch Rrgent bliebe, so sei «S ganz ausgeschlossen, daß die Hoffnungen, mit denen die Deputation Petersburg verließ, in Erfüllung geh« könnt«. Die russische Presse erörtert die politischen Borthrile der russisch-abessynischen Annäherung. Die „Nowosti", die die Entsendung russischer Jnftructoren nach Abessyaten befürwor tet, denkt an ein vereintes Vorgehen Rußlands und Frank- reichs in Betreff AbessynienS, um im Rothen Meer« gegen den englischen und italienischen Einfluß ein Gegengewicht zu schaffen. Zu diesem Zweck« soll im Mittelmeer daS Geschwader verstärkt werd«, das eine Kohlenstation an der abessynischen Küste haben müsse. Frank reich seinerseits müsse Obok befestigen und in d« dortigen Gewässern ein Geschwader halten. Nach Verdrängung der Italiener sei Massauah zum Hauptstützpunkt deS französtsch- russischm Geschwaders zu machen. So würd« sich Rußland «inen freien Seeweg von Odessa nach Wladiwostok siche«. Vulgärste». — DaS „Wiener Fremdenblatt" giebt über di« Vor gänge bet der Störung des Trauerzuges, wobei di« fr«mden Vertreter thätlich insultiert wurden, folgende Darstellung: Der serbische und der rumänische Bizekonsul wurden niedergeworfm und mit Füßen geirrt«. Der türkische Gesandte ergriff di« Flucht aus Angst, daß «r, weil er emen Fez trug, der auf- geregten Menge zur Zielscheibe ihrer Angriff« dienen werde Der vsterreichisch-ungarlsch« Vizekonsul aus Phllippopel erhielt einen solch« Stockhieb über dm Kopf, daß er sofort nieder- stürzl« und das Bmußtsein verlor; als er erwachte, befand er sich im Unionklub, wohin man ihn getragen hatte. Der griechisch« Konsul halt« ebenfalls Siockh «b« über dm Kopf erhalt««. MU einem Stocke wurde die Gattin des rumänischen Gesandten bedroht, ein Diener des üsterreichtsch-ungarischen Generalkonsuls fing den Hieb auf. Der englische Resident wurde am Fuße verwundet. — Sämmtliche diplomatischen Vertreter unternehmen energisch« Protestschritte wegm des mangelnden Schutzes. Die Regierung ließ sie wissen, sie sollten überhaupt aus ihrer Hut sein, da ihnen Unangenehmes Pas- sierm könne. Verschiedene Konsulat« wrrden stark bewacht. Besonders richtet sich gegen den rumänischen Gesandten der Unwille, well er «in intim« Freund StambulowS war und weil sein König ein so sympathische- Beileidstelegramm ge- schickt hat. — Der „Standard" veröffentlicht «inen Bries Stambu- lowS, den sein Konstantinopler Korrespondent vor wenigen Wochen «Halim hat. Der Brief lautet: „Stoilow verwei- a«te mir dm Paß; ich bin daher gezwungen, hi« zu blei- den, wo ich meine Krankheit nicht heilen und nicht aus die Straße gehen kann, da «in kategorisch« Befehl an die make donischen Brigant« erthrüt ist, mich zu tvdtm, wo und wann sie mich finden. Vorigm Sonnabend ging ich mit Petkow in den Club. Unsere Polizei benachrichtigt« die Makedonier sofort, ich sei dort. Sie kamen und umringten dm Club. MS ich sie sah, sammelte ich meine Freund« und kehrt« nach Haus« zurück von den Mördern auf dem Fuß« g«folgt. Doch, da wi, zahlreich« und alle bewaffnet waren, wagten st« nicht, uns anzugr«tsm. Unter ihnm bemerkte ich Tüfektschiew, der Vulkovic ermordete, und MIcall aus Reßna, d« durch die Hand geschossen wurde, als « Beltschew «mordete. Außer diesen beiden warm vier ander« dab«i, der«« G«stcht« ich nicht seh« könnt«. So ist nun d« einzige Ort, wo ich meine Freunde sehm konnte, für mich geschlossen, und ich muß zu Hause bleib«, wenn ich nicht ermordtt werden will. Wenn es ihnen gelingt, w«den Sie «» wissen und veröffentlichen, wer das Verbrech« anstiftete." ganz« Feste» «rretcht wurde. Daß wir «i« Wort zu Gunst« unsere» Lößnitzer Kkchmchore» sag«, werd« un» auch di« an«»ärttgm Chöre gem verzech«; den« di« Motett« vo« Jans« „D«r du bist trru w Ewigkeit" — »ar für u»s«r« verhältnsse meisterhaft vorgetraaen. Daß man vielfach auch den schöbst« Orgelsätzen nur Aufmerksamkeit schenkt, wrmt» nlcht ander» geht, zeigt« sich b«l dem Gchlußvortrag, einer Fug« von Rhetnb«rg«r. Gr reichte a«rad« so lang«, daß di« letzt« Hör« noch rechtzeitig unter Orgelklang die Kirch« v«r- lass« könnt«. Di« b«id«n stark besetzten Mänuerchö:« v«- fehlten in dem geräamia« Gotteshius« nicht ihr« gewaltig« Wirkung. D«r sanft« Doppelchor, d« di« Liedertafel Beier feld vortrug, wirkte besonder» gut in seinem leisesten Piano. D« schöne deutlich« und natürlich« Gesang de» Fräul. Kraus« au» Mittweida hat all« Herz« «griff«. Daß man endlich von anerkannt« GesangSmeistem, wie sie in den Herr« BuudeSdirektor Rüd« und Oberlehrer Brückner au» Leipzig auftratrn, nur da» Beste zu hör« bekommen. konnte, stand von vornherein fest. DaS Kirchenconcert war mit einem zn- sammenfaffenden Wort« «tu Hoh« Kunstgenuß. Um nicht eia« Lücke im Fest-Programme entstehen zu lassen, hatte man für den Abend tur Saale de» Verein-lokal» noch Concert mit Ball an gesetzt, an dem sich denn auch „Ehrengäste, auswär tige Gäste, Mitglieder und Quarturgeb«" in überreich« Zahl brtheiligten. Damit habe« nun zwar das KO ährige Liederkranz - Jubiläum «nd da» vierzehnt« Sängerfest de» obererzgebirgtschm Gausängerbundes ihr Ende «reicht, ab« auch ein neu« Anfang ist gemacht worden: iS ist «in« nehmtgt sei. Lößnitz, 24. Juli. Heute Nacht gegen 12 Uhr wur den die Bewohner durch Feu«lärm aufgeschrrckt. Es brannte in der vor mehreren Jahren im Thalgrunde neuerbaulm zweiten großen Martin'schm Hutfabrik. Das Feuer entstand im Trockengebäude und hatte bereits größere Dimension« angenommen, ehe dasselbe durch die angestrengt« Tätigkeit der freiwilligen Feuerwehr und der Löschmannschaften bewäl tigt werden konnte. D« Schad« soll ein beträchtlicher sein. Der Betrieb ist ungestört. Schwarzenberg, 23. Juli. Bon herrlichem Wett« begünstigt, feinte der Schwarzenberger BeztrkSmissionSvereiu vorigen Sonntag sein Jahresfest in Raschau, dessen Kirche von fleißig« Händen noch in ein besonderes liebliches Fesi- gewand gekleidet worden war. Doch d« schönste Schmuck war d e das Gotteshaus bis auf den letzt« Platz füllende MissionSgemetnde, deren Feststimmung durch eine vom Herrn Kirchschullehrer Langer geleitete treffliche Motette zu Ps. 15 noch gehoben wurde und in Ler Festpredigt ihren Höhepunkt erreich!«. Herr Oberpfarrer Bock aus Kirchberg führ» auf Grund von Mtth. 11, 28 ff. den Gedanken aus: „D«Gna- d«ruf des Heilandes: Kommt her zu mir, olle — ein Mis- sionSbtfihl für uns alle" und wies dabec auf die große Be dürftigkeit L« Heidenwelt, aus un er« heilige Msstonspflicht, auf die recht- MssionSweis« und auf den reichen MssionS- segen hin. Nach dem Gottesdienst« begl-itet« Posaunen- klänge vom Thurme die Festgemeinde zur Nachfei« im Gast hofe zum Ank«. He« Pastor Haubold aas Schwarzenberg sprach die Fei« eröffnend für die heilige Sache d« Mission; anknüpfend an daS in der Kirch« gesung«ne Wort: „Wie wird d na dir sein, o Erde" — und an den Befehl: „Gehet hin in all« Welt" und begrüßte sodann den zur Fei« «schienen« Herrn Missionar Handmann au- L-Pzig. In einstündig« bi- aaS Ende die Zuhörer fesselnde Rede schil derte Miss onar Handmann das traurige LooS des weiblich« Geschlechts im MuhamedaniSmuS, dem nicht durchsogenanal« Kultur, w e man versucht habe, sondern einzig und allein durch Segnung« de- ChristemhumS geholfen werden könne. Ene aus Anregung des Hnrn Missionars zum Besten eines in Indien zu ernchtenden WUtwrnheimS veranstaltete Tisch kollekte e gab den Betrag vo« 34,40 aus dem Verkauf von MisstonSschriftchen löste man 14,16 für daS Leipzig« Missionshaus. Di« an d« Kirchihür« grsammrlt« Kollekte betrug 50,40 Nach dem Schlußgebet dis Henn Pastor Oehme klang das wohlgelungene Fest aus in dem Gesänge: „Großer Gott Dich lob« wir." — Landwirthschaftltch« Ausstellung und PreiSthierschau zu Lauter bei Schwarzenberg Sonntag und Montag, dm 28. und 29. Juli 1895. Zur Ausstellung gelangen: 400 Rinder der Simmenthal« Raffe, Z egen, Geflügel, sowie landwirthschaftliche Gerächt, Maschinen und Bedarfsstoffe. DaS Programm der Ausstellung lautet: Sonntag, den 28. Juli, 10—11 Uhr Vorm.: Auftrieb der Thier«. 11 Uhr Borm.: Eröffnung der Ausstellung. 3—6 Uhr Nach«.: Concert auf dem Ausstellungsplatze. 4—6 Uhr Nachm.: Vorführung der ausgestellten Th'ere. 7 Uhr Nach«.: Kassenschluß. Montag, den 29. Juli, 8—12 U4r Borm.: Beuithrilung der Thi«« durch die Preisrichter. Mess« und Brennen der preisgekrönten Thier«. 2—4 Uhr Nachm.: Ge neralversammlung deS BezirksobstbauvereinS Schwärzend««. Vortrag de» Herm vr. Steglich ouS Dresden: „Ueber di« pflanzlichen und thierisch« Feinde der Obstkultu» und di« rationell« Düngung d« Obstbäum«." 4—6 Uhr Nachm.: Concert auf dem AuSstellungsplatze. 4-5 Uh,Nachm.: Bor- führuog der preisgekrönt« Thiere. 5 Uhr Nachm.: P.eiS- vertheilung. 6 Uhr Nachm : Schluß der Ausstellung. Loos« d« am 1. Oktober d. I. zu Annaderg statt findenden Berloo- Saat ausgestreut worden, di«, daS hoffen wir zuversichtlich, dem Gesänge und allen hohen und edlen Dingen, die aus seinem fruchtbaren Boden hervorsprießen, ein« reiche Ernte tragen wird. Neue Freund« sind gewonnen, neuer Lebens- muth ist mit nach Hause genommen worden, neu« Begristerung für deutsche Art ist erwacht — eS war «in Fest des Segens, von dem wir scheiden mit einem aufrichtig«: Hell dir, da deutsch« Männerfang! — Im Anschlusse an vorstehenden Bericht bringen wir noch folgende Klage, um deren Aufnahme wir «sucht «erden: Lößnitz, 23. Juli. Schon nach der Herfahrt wurd« von den auswäettg« Sängern darüber geklagt, daß die Bahn- befürderung viel zu wünschen übrig gelassen habe. Dies« Uebelstand muß bet der Heimfahrt noch mehr hervorgetreten sein, denn obgleich — wie eine Reihe brieflicher Mitthetlungen besagt — vom Bundesvorstände sowie von Einzelvereinen rechtzeitig Eingaben abgegangen sind, Hot man die Wünsch« unberücksichtigt gelassen oder sie nur theilweis« erfüllt. Dl« Verein« au- Buchholz halt« b«ispi«lSw«ise gebet«, in dem gegen '/.8 Uhr auf Bahnhof Lößnitz abgehenden Güterzug einige Personenwagen einzufügm, aber erst als die meist« Sänger Aue zu Faße erreicht hatten, traf ein Telegramm drr BetriebSoberinsprktion Chemnitz ein, daß dies Gesuch ge-
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