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wird hie»- MDMGMMWD. K»p««ha-«», 17. Juli. Au»LH< bertchkt: DK Majorttät de, Link» Vulgariem« — Die „Neue Freie Presse" erfährt aus Karlsbad, daß dort nachts eine Depesche emgelaufen ist, die — allerdings nicht in absolut authentischer Form — meldet, daß Stam- bmow bereits seinen Wunden erlegen sei. Für den Fall des Todes sei Fürst Ferdinand entschlossen gewesen, Stambulow als offizielle Persönlichkeit Bulgariens zu ehren, aber dies« Absicht sei dem Fürsten durch die inzwischen erfolgten Kund gebungen auS dem Kreise der Familie und Freunde Stam- bulows unmöglich gemacht. Der Fürst beauftragte telegraphisch den Hofmarschall Grafen ForaS, Frau Stambulow sein tief stes Belleid auszudrücken, aber sie ließ ihn nicht vor, sondern wies jede Bezeugung der Thellnahme von Sette des Fürsten zurück. Sofia, 17. Juli. Ein Bataillon Infanterie der Gar- nison von Sofia ist nach Dubnitz« zur besseren Sicherung des Grenzdienstes abgegangen. Die Pforte wmd« von dieser Maßregel verständigt. Türkei. UeSkeb, 17. Juli. Hier benscht überrall Ruhe, ebenso in ganz Makedonien. Die Bersuch« fremder Agita toren, die Bevölkerung zu insurgken, find gänzlich mißglückt, da di, Bevölkerung dieselben entschieden abgewiesen hat. Sicherheitshalb« ist ein Bataillon nach Strumitza abgegangen, eines ist hier aus Salonicht angekommen. keffende« Ausschüsse» ei« außerordentlich« Martnebewilltguva von 11»/, Million«» Krone« für dies«» Jahr beaatragt, und »war «tnnsett» z« Beschaff»«- zwei« P«»«schiffe zu st Milltoye« Kron««, zweier groß« Torpedobook and »eueu SchteßmaterialS, audererseit» zur Anlage vefestigkr Revli- posten bei TönSburg, ChrtstianSsund, Bergen und Drontheim- föhrd». . . AtkeuGraUH. Pari», 17. Juli. Ein« vom 13. d. M. au» Sud«- tkvill« dattrte Depesch« de» G«n«al» DuchrSn« meldet, die 400 Meter lang« Brückt üb« d«n B«tstbo!a sei f«Ügg«st«llt und d« Eiappenweg bi» B«rttzoka fahrbar gemacht wordm. Der G«n«al gedacht« den Marsch aus Ampasiry am 14. d. M. langsam, ab« stetig sortzusetzen; «r hofft, keine Unterbrech- «nge« mehr zu haben. Jtnlt-n. Rom, 17. Juli. D« Senat verhandelte henk üb« den Gesetzentwurf, welch« den 20. September für ein« bürger lichen Fei«tag «klart. Negri beantragte eine Tagesordnung, wodurch das Gesetz für überflüssig und als inopportun be- zeichnet wird. Crispi erklärt«, di«Regi«rung voll« Wed« «in Konkordat, «och «1««« Kampf mit d« Kirch«. D« Papst kön«« sich nicht brklagen, d«nn « b«finde sich dl Italien freier al» in Frankreich od« sonstwo. Der Papst habe in dem Kampf« mtt dem Deutschen Reich« triumphirt, «eil die Stellung des Papstes von Italien unangreifbar gemacht worden ist. Hierauf wurde dk Tagesordnung Negris abgelehnt. Sodann gelangt« der Gefttzentwurf in geheimer Sitzung mit 87 gegen 28 Stimmen zur Annahme. England. London, 17. Juli. Bis heut« Früh 3 Uhr waren folgende Wahlresultate bekannt: Gewählt 232 Unionisten, 45 Liberale; der Stand der anderen Parkten ist unverändert. DK Unionisten gewannen 40, die Liberalen 10 Sitze. Sk Amold Morley, der frühere Generalpostmeister, ist nicht wie- d« gewählt. — D« liberal« Kandidat des unbestritten«« Wahlbezirk, s West-Monmouthshire bot dem früheren Schatzkanzl« Sir William Harcourt, welch« kürzlich nicht wiedergewählt ward, den Rücktritt zu Harcourt's Gunsten an; Harcourt nahm dies Mandat an. Unter den Gewählten befinden sich d« Spre ch« des Unterhauses, Gully, der Kolonialminister Chamber lain, d« Unt«staatSsekretär des Innern, Collings, und d« frühere Mimst« für Indien, Fowler. Petersburg, 17. Juli. Die abessynische Gesandt- schäft hatte sich gestern nach SzarSkoje-Selo begeben, wo sie den Großfürsten Wladimir Alexandrowttsch besuchte. Sodann Kraft Bulgariens wurzrl« in der Orthodoxie und in der Er- füllung des Vermächtnisses ihrer Vorfahren. Sodann wurde ein Toast auf den Repräsentanten Bulgariens, den Metro politen Klement, ausgebracht. Dies« dankte und sagte, auf Pobjedonoszew toastend, Bulgarien hab« d«n Russen die Orthodoxie und die Bildung, Lesen und Schreiben gegeben. Rußland aber habe Bulgarien die Freiheit und die Selbstständigkeit gegeben. Die Bulgaren hätten viel gegen Rußland gefehlt, Rußlands Liebe zu ihnen sei ad« dk gkiche geblieben. Ferner brachte Pobje- donoSzew daS Wohl der abesshmschen Gesandtschaft und des Bischofs von Harrar aus. Er gab seiner Freude Ausdruck dieselbe« als Glaubensgenossen begrüßen zu können und sprach dm Wunsch aus, Abessyuim möge sich in d« unentwegten Vertheidigung seines Glaubens und seine» Landes entwickeln und befestigen. D« Bischof von Harrar dankte und toastete auf die Befestigung der Orthodoxie und d« Einigung der Kirchen. Dem Dttr« wohnten bei die hohe Geistlichkeit, der Minister der Volksaufklärung Graf Deljanow, daS Stadt- Haupt und andere mehr. — Prinz Damto überbrachte Pobje- donoszew den Salomon-Orden erster Klasse, dem Gehilfen des Oberprokureurs, Gabler, denselben Orden zweiter Kasse. — Die Abessynier und Gäste auS allen Schichten d« Be- Völker»«- wohntm gestern abend einem Konzert im Vauxhall in Pawlowsk bei. Die fremden Gäste tauschten mit dem Publikum freundliche Grüße auS. — Dem „Swjet" zufolge wird dk bulgarische Deputation am Sonnabend Petersburg verlassen und üb« Moskau nach Kiew reism. speist« dk Grsandtschaft bei dem Oberprokureur des heiligen SynodS, PobjedonoSzew. An diesem Mahle nahmen ferner thcü der Metropolit Klemmt und der bulgarische Archlman- drit Wassiltjew. Nach dm üblichen Toasten wandte sich Pob- jedonoszow mit «in« Red« an dm Mttropoltten Klement, in d« er sagt«, di« Russen sreutm sich, ihr« GlaubmSbrüd« in Petersburg zu schm. Gott möge geben, daß sich die Er kenntlich de» Glaubens, der Einigkeit und der Liebe zu Ruß land, welches sein Blut für Bulgarien vergossen habe, dk leitende« Klassm durchdmngm habe und daß die Bulgaren fest für ihren Glauben einstehen mögm, den« die ganze B«trkbe Belegschaft 422 903 30 903 1801 2V3 Reich . Sachsm 711,. Mill. 47,. . im —* - Sachs« in d« «eichtstatisük. — Auch d« Antheil Sachsm» am deutschen Bergwerttbelrieb« »benagt «och imm« s«tnm Autheik « d« Gesammtfläch« d«» Räch» um ei« Vielfache». Die Summe all« BergwerkSerzmgnisse betrug (»ach dem Stand« von 1392): Jn»beso«d«e zu dm 76, Millionen Tonnm Steinkohlen, die da» Deutsch« Rtich im vorigen Jahr förderte, stellte Satkn 4 „ Millionen Tonnm im Werthe von 40 „ Millionen MI. Dl, Belegschaft betrug rund 21 000 Mann aus 38 Grubm. DK Production des Reiches a« Silber- und Golderzen kommt sogar auSschlteßlich od« wenigstens so gut wie ausschließlich auf Sachsm; denn von den 19073 Tonnen dieser Erze, di« daS Reich im vorigen Jahre fördert«, war«« nur 7 Tonnen nicht sächsisch« Herkunft. Der Antheil Sachsens an der deutschen Silberproduetion ist freilich -«ring«; von 444213 Kilogramm Reinmetall, dk man voriges Jahr im Reiche gewann, fielen tndeß 81323 Kilogramm auf Sachsm, also imm« noch d« fünft« Theil. — Bon verhältnißmäßig nur -«ring« Bedrutung ist der sächsisch« Braunkohlmabba«; trotz der großen Zahl d« Gruben (vor 3 Jahren 114 gegen 599 im Reich) förderte « im vorigen Jahre nur 914531 Tonnen gegen 22 Millionen Tonnm im Reich — Minimal ist in Sachsm dk Förderung von Eisenerzen (1043 Tonnm gegen 12,z Millionen im Reich), etwas größer schon die Erzm- gung von Roheisen (rund 25000 Tonnen gegen rund 5 Millionen Tonnen im Reich), nennenSwerther noch der An- thetl an der Roheisenverarbeitung (rund 180 000 Tonnen gegen etwa 5 Millionen Tonnen im Reich). — Salz gewinnt Sachsen bekanntlich nicht. Aeußerst gering ist der Antheil Sachsens an der deut schen Rübenzuckerproduction, höher als in irgend einem anderen Bundesstaate dagegen die Ausbeute. Zu den 405 Fabriken des Reichs stellt Sachsen nur 3, und während im Reiche voriges Jahr 10„ Millionen Tonnen Rüben verar beitet wurden, betrug diese Mmge in Sachsen nur 110 886 Tonnen. Dagegen wurde aus dem Doppelcentn« Rüben in Sachsm 13,„ im Rnchsdurchschattt nur 12,„ KZ Rohzuck« gewonnen und zur Darstellung von 1 kg Rohzucker waren im Reiche 8,„ in Sachsen nur 7,„ KZ Rüben erforderlich. Aehnliche od« günstigere Zahlm hatten nur Posen und Schlesien. Am Betriebe der deutschen Branntweinbrennerei ist Sachsen d« Produktionsmenge nach mit ziemlich genau einem Zwanzigstel betheiligt, während eS zur Gesammtzahl der Brennereien noch nicht einmal «in Hund«rtstrl stellt. Der Be- trieb ist daher in Sachsen ganz vorwiegend Großbetrieb. Von 71503 Brennereien, die das Reich im vorigen Jahre zählte, entfielen auf Sachsm nur 583; sie produeirten ab« 163 000 Hektoliter Alkohol (gegen 3„ Millionen im Reich), und zwar unter Verwendung von 130000 (tm Reich 2,^ Millionen) Tonnm Kartoffeln. DK sächsischen Brennereien warm daher im Gegensatz zu den süddeutschen fast ausschließ, ltch landwirthschaftltche Kartoffel - Brennereien (von 583 Brennereie« 549, dagegen im Reichsdurchschnitt von 71503 nur 5774). --sWW —7^ Zur Bierproductkon des Brausteuergebktes stellt Sachsen ungefähr ein Zehntel. Denn es entfielen im vorigm Jahre von den 8243 Brauereien des ganzen Gebietes auf Sachsm 726, von den verwendeten 653 379 Tonnen Getreide 66 565 und von den erzmgtm 34, Millionen Hektoliter Bier 4^ Millionen. Die letztere Zahl scheint außer Berhältniß zu den vorausgmanntm zu stehen, erklärt sich aber daraus, daß unter den 4„ Millionen Hektoliter hier erzeugten Bieres sich 1„ Millionen obergähriges befinden. Das obergährige be- trägt also mehr als ein Drittel der Gesammtmenge, während tm ganzen Brausteuergebiete auf 34, Millionen Hektolik, Bier nur 7„ Millionen Hektoliter obergähriges kommen. Lediglich daraus erklärt sich auch wohl, daß in keinem anderen Staat« die durchschnittlich auf den Hektoliter Bier verwendete Getreide menge so gering ist, wie in Sachsen (hier 15,„ KZ, im Brau- steuergebi-te dagen 19 „ KZ). DK erzeugte Menge beträgt auf den Kopf der Bevölkerung in Sachsm 114, tm Ge- sammtgebiete 86, in Preußen 78 (in Bayem freilich 264). »eldwerth Mk. Ausbringen in Ton»«« 107,, Mill. 5,, - *) Vollständig vergleich? fähige Zahlen aus neuerer Zeit fehlen vier; es mußten daher beim Berg- und Hüttenbetrieb thetls auf ältere Zahlen zmückgegriffen, theilS die Zahlen abgerundet werden. — Unsere Postkarten haben gegen früh« eine technische Veränderung «fahren, welche dem Publikum wohl noch kaum aufgefallen ist. Während früh« die Postkarten in der rechten unteren Ecke der Adreßseite ein« drei- oder vierstellige Zahl trugen, welche Monat und Jahr des Druckes bezeichnete (z. B. 593, d. h. Mai 1893), find jetzt diese Angaben wegge- blieben. Dafür trägt dk Kart« ab« in Wasserdruck diese Zahlen, welch« flch'bar werden, wenn man sie gegen das Licht hält. Auf die käuflichen Postkartenformulare ohne Mark« be- zieht sich dies« Neuerung nicht, vielmehr tragen solche nach wie vor den Vermerk 6. 154. Dresden, 17. Juli. Bekanntlich gelangt« Anfang Mai dkseS Jahres an S«. Maj. den König nach Schloß Sy- btllmort ein anonymes Drobschreiben des rohe sten Inhalte», als dessen Schreiber und Absender der Tischler und Bauarbeit« Karl Heinrich Walth« aus Dresden von der hiesigen politischen Polizei «mittelt wurde. Die 5. Ferienstrafkammer des hiesigen König!. Landgerichts belegte Walther nach einer geheime« Verhandlung wegen Majestät«, beleidigung, Bedrohung und grobe« Unfugs mit drei Jah ren Gefängniß und fünf Woche« Hast. — Au» dem Lockwitzgrirrrde »Kd geschrieben: Am Diens tag Bormttag wurdm sämmtlick« Forellen im Lockwitzbache durch Vergiftung vernichtet. Di« Ursache hierzu gab «in« Substanz, welche sich aus «in« Fabrik in dm Lockwitzbach «- aoß und den Fischbestand, welcher zum Theil dem Gutsbesitzer Jakob gehört, von der Fabrik ab bis Niü>«s«dlitz vemichkt«. Tausende schöner großer Forell«« sind zu Grund« gegangen. — Der 8jährige Sohn einer auf der Lutherstraße in Meitze« wohnhaften Wtttwe hatte sich am 13. d. M. auf noch un«- klärte Weife «in Tynamit-Zündhütchm zu v«rschaffm g«nmßt. Zu Hause angekommen, nahm « «inm Kupferdraht und versucht« mit diesem, dasselbe zu durchbohr«. Plötzlich «x» plodkk da» Zündhütchen, wodurch d« Knabe nicht m»r tue ««sichte verletzt, sondern ihm auch an der linke« Hand drei und an der rechten Haud «iu Fing« halb abgerissen wurden. — Am Dienstag wurde in Leipzig d« Postdieb Amt« festgenommm, der vor «un bald Jahresfrist in der Post- ageutur Neukloster (Regieruna»b«kk Stade, Provinz Han- «ov«) Postwerthzetchm u»d dk Sumin« von 12 000 M. ge- stohl«« hatte. De« Mau« hatte mit dem Geld« große Reisen in England und Amerika gemrcht. In seinem Besitz« be fanden sich noch 3000 M. Er hatte in Leipzig zusammen mit einem angeblichen Elektrotechnik« in einem Hokl ge- wohnt, d« ihm «tu« Tausrudmarknote g«stohl«n hatte, w«- chm Verlust er bet d« Polizei zur Anzeige brachte. Hierbet wurde in dem Bestohlenen der Postdteb Amim festgestellt. — Nach 130 Jahren sind jetzt auf dem Amtsgerichte ta Markranstädt dk Akten eines Konkurses geschlossen wor den. Im Jrhre 1765 wurde üb« daS Vermögen de» kur fürstlich sächsischen Kammerherm Katt Heinrich oo« Dieskau zu Knauthain bet Leipzig der Konkurs eröffnet, und im Jahre 1815, also nach 50 Jahren, zu Ende geführt. Natürlich warm währmd de» allzu gründltchm ^Gerichtsverfahrens manche Gläubige« gestorben. Eine Summ« von 621 Thakrn, 1 Neugroschm und 8 Pfmnigm blkb unbeansprucht bis zmn Jahre 1860, also 45 Jahre, unverzinslich im Kassenschrank des dortigen GerichtSamkS liegen. Im genannten Jahre endlich wurde daS G^ld in 42 verschiedenen Büchern und Be- trägm von 27 Neugroschen bis 98 Thal« 26 Nevgroschen 8 Pfennigen den berechtigt Fordernden in dortig« Sparkasse zinsbar angelegt. Da aber nach 34 Jahren niemand da» Geld rechtlich beanspruchte, wurde das AafgebotSverfahren et«, geleitet, das ebenfalls ohne Erfolgblirb. Nun endlich ist da» Geld, daS mit Zinsen auf 6632 M. 66 Pf. angewachsm ist, der Sparkasse entnommen und an dm StaatSfiSkuS abgelkfert. — In Ragewitz bei Mutzschen sind in der Nacht zum 13. d. M. dem Kaufmann Reich« während dessen Abwesenheit aus einem im Laden stehenden Pulte gegen 1500 Mk. in Gold und Silber gestohlen worden. Spät« sind dem Bestohlenm 120 Mk gestohlen« Coupons in einem Brief — Poststempel: Bahnpost Berlin-Hamburg — wieder zugeschickl worden. — Der Mord in Olbenrha«, als dessen Urheber der Kutsch« Albert Rickard Feld« «mittelt worden ist, ließ, wie schon gemel det, dm Verdacht emskbm, daß Felber auch vor 6 Jahren den Dienstknecht Heinrich Berndt, welcher mtt ihm zugleich beim Gutsbesitzer Fischer in Grünhainichen gedient hatte und welcher am 15. Juli 1889 plötzlich spurlos verschwundm war, ermordet haben könne. Die Erörterungen, welche der König!. Oberstaatsanwalt zu Chemnitz, Herr Oberjufiiz- rath Schwabe, an Ort und Stelle anstellte, e> gaben, daß die sein« Zeit zur Kenntniß gelangtm Umstände, welche mög licher Weise auf einen Selbstmord od« auf ein heimliches AuSdemdtmstlaufen Brrndt's hindeutm konnten, lediglich auf die Angaben des damals völlig unverdächtigen Zeugen Feld« zurückzuführen waren. Herr Oberjustizroth Schwave gewann fern« nach dm von ihm angestellten Erörterungen dk Ueb«. zrugung, daß Felb« den Dienstknecht Berndt kurz vor Mittag am 15. Juli 1889, währmd derselbe auf dem Heuboden ge schlafen, erschlagen und in der Nähe verscharrt haben dürste. Eine hinter dem Stalle stehende Hängeesche, unt« welch« stets Reisig, Tanricht u. s. w. herum lag, «schieu dem ge nannten Herrn Justizkeamtm als geeignete Stelle zu heim licher Verscharrung eines Leichnams. Er ordnete Nachgra bung an. Am Dienstag Mittag sand man nun dort ein Gerippe, welches — nach den mitgefundmm Sachen — zweifellos von dem pp. Berndt herrüh t'. Die Hirnschale war schwer verletzt. Der Umstand, daß der Thäter über die wenig besuchte Stelle wieder Nadeln, Reisig re. gedeckt hatte, hatte verhindert, daß man irgend welche Spuren bemerkte. — Eine Versammlung von Vertrauensmännern aus ollm Theilen des 31. ländlichen Wahlkreises (Chemnitz Limbach), welche am 15. d. Nachmittags im „Carola-Hotel- in Chem nitz tagt«, stellte etnstimm g den Gemeindevorstand Otto in Borna a s Kandidaten für tie nächste Landtagswvhl aus und versprach, sofort uad mit allen Kräften' m die Wahlagitation einzutreten. Der anwesende Gemrindevorstand Otto nahm nach einigen Bedenken die Kandidatur an und etklärk, im Falle seiner Wahl der konservativen Fraktion im Landtage deitreten zu wollen. Von allen Seiten wird die Kandidatur Otto's als ein« besonders glückliche bezeichnet, da derselb« durch seine Schlichtheit und Rechtlichkeit allgemein beliebt und wegen seiner reichen Erfahrungen auf allen Gebieten des öffent liche« Gemeinwesens geschätzt und geachtet ist. ES darf an genommen werden, daß sich auf ihn die Stimmen all« Der jenigen vereinigen werden, die zu den Ordnungsparkirn ge rechnet werden wollen. — Auf Anregung des OrtSvereinS Stahlrad-Chemnitz unternehmen die Bezirke Chemnitz, Zwickau, Schwarzenberg md die nahegelegenen Vereine am Sonntag, 21. Juli, eine Wanderfahrt nach Stollberg. Zu dieser voraus sichtlich schönen Zusammenkunft, hauptsächlich der erzgebirgische« Radler, werden von den Stollberg« Bundeskameradrn vom R.-B. „Courier- seit länger« Zeit b«etts die eifrigsten Vorbereit ungen getroffen, um den in Stollbergs Mauern Einztehend«« den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu machen. Oertliche Vlugelegeuheite». Schneeberg. (Theater.) Am Freitag findet für Frau Bo'gt KarichS «ine Benefizvorstellung statt und ist dazu daS Lebensbild mtt Gesang „Therese KroneS- od« „DaS Leben einer Schauspielerin- gewählt worden. DaS Stück behandelt einige Episoden auS dem Leben d«S genialen Schauspielers und Dicht«- Ferdinand Raimund und der nicht minder be gabten Therese KroneS. Hoffentlich wird d« Benefiziantt« in Anerkennung ihrer trefflichen Leistungen «in volles Hau» zuthetl. — I« diese« Woche ist da» zu Lindenau bei Schnee berg gehör gi Wohnhaus des Zimmerpoliers Käst«« mit der Scheune abgebrannt. Etb « nstock, 16. Juli. Am heutigen Tage fand die Uebernahme der von der Firma A. Wagner, früher Drescher u. Co. in Chemnitz für dk hiesig« Kirche gelieferten Hetz- ungsanlag« durch d«n Kirchenvorstand statt. Nach vorgän gig erfolgter dreistündiger Heizung, dk «ine genügende Wärmemenge erzeugt hatte, wurde nach dem Urtheil d,s als Sachverständige« hinzugezogene« Herrn Direktor Schotola auS Schönheiderhammer, das zur Vollendung gelangte Werk, sowohl was da- Material als die Ausführung betrifft, in allen seinen Theilen al» ebenso praktisch wk äußerst solid befunden.