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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189507105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-07
- Tag 1895-07-10
-
Monat
1895-07
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1895
- Autor
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Für sorg« für die Ausbildung von Le-rllng« mrd Gefell« t« Handwerl zu betrauend« Organisation de» Handwerks in Betracht komm«. Die Erhebung erstreckt fich daher auf alle Handwerksbetriebe, außerdem auf all« Betriebe, von welchrn es zweifelhaft setu kamt, ob st« d«m Handwerk oder d« Fa briken «zmichn« find und «ndlich auf die Betriebe der zu Haus« für fremd« Rechnungen beschäftigten selststäudigev Ge werbetretbeuden. Di« Erhebung« flnd auf Stichproben t» einzelnen Verwaltungszwe^g« beschränkt und erfolg« mittelst Zählkarten in der Zett vom 18. bis 23. Juli. Di« Zu- firllunz und Einsammlung «rsolgt durch di« Gem«tud«iehbr- dm, dl« Verarbeitung des gevouneu« Mate.tals durch da» kaiserl. Statiftische Amt zu Berlin. O-ft-rreich. Wien, 8. Juli. E» bestätigt sich, daß de» gewesene Finanzmintster vr. v. Pl«« demnächst znm Präfid«ttu des gemeinsamen obersten Rechnungshofes ernannt werd« wird. Schweiz - WM Bern, 8. Juli. Der Bunde-rath Schenk, welcher in mehrer« Period« Bundespräsident war, wurde heut« früh von einem zweispännigm Wagen umgeworf« und erlitt starke Verletzungen am Kopfe. Sein Zustand ist seh, b«d«kltch. Schweden. Stockholm, 8. Juli. Kaiser Wilhelm unk König Os kar vcn Schweden segelten gestern Nachmittag 3'/. Uhr mit den beiderseitigen Gefolaen nach Schloß Drottningyolm, wo selbst abends 7*/, Uhr da» Diner eingenommen wurde. Vor dem Schlosse hatte sich ein« große Mmschrnmeng« aus Stock holm und Umgegend etngefund«», um Kaiser Wilhelm zu be- grüßen, welcher wiederholt auf der Terrasse erschien. Kaiser Wilhelm und König Oskar übernachteten im Schlosse Drott- ntngholm. Gnarünatch. Paris, 8. Juli. Die Kammer nahm nach Ablehnung zahlre cher Amendements da» Handelsabkommen mit der Schweiz mit 513 geg« 11 Stimmen an.LjH - SM Parts, 8. Juli. Nach einer Meldung aus Tamatave ist das Pulvermagazin der Hodas in Farasate durch das Feuer der französisch« Batterie« am 26. v. M. in die Luft gesprengt worden. Italien Rom, 8. Juli. In oer heutigen Sitzung der Kammer erklärt« Minift«r Blanc auf rin« Anfrage der Depurirt« Ctrmeni und April« über die Unruhen in Saint Julien, nach den «mgehvltea Jnformaiionen handele «S sich um «ine ge wöhnliche Rauferei zwischen Italienern und Franzosen, die jedoch später wegen der Abwesenheit der Sicherheitsbehörden ernste Dimensionen annahm. Die Rauferei wurde bi» zur Ankunft berittener Gendarmen au» Saint Jüan fortgesetzt, welche einen Todten und mehrere Verwundete vorfandm. Der italienische Botschafter Torntellt habe sich unverzüglich zu Hanotaux begeb«, um Informationen einzuholen. Letzterer habe seinem Bedauern Ausdruck gegeben und erklärt, daß di« Behörden die geeignet« Verfügungen getroffen hätten. Mehrere Personen seien verhaftet worden und es werde der Prozeß gegen die Schuldigen eingeleitet werden. Bis, zum Absch'usse der gerichtlichen Untersuchung sei jede wettere Erklärung un zettgemäß. Valgariarr. Sofia, 8.*Juli. Die „Agenc« Balcanique" meldet: Nachdem die Vertreter der Großmächte die Aufmerksamkeit der bulgarisch« Regierung auf di« rtvolutionär« THStigk«U d«r macedonisch« Emigranten in Bulgarien gelenkt hatten, di« das Auftauchen von aufständisch« Band« auf türkischem Gebiete nach sich zog, richtete die bulgarische Regierung ein Zirkular an die diplomatischen Agenten dieser Mächte, um ihr« Politik und ihr Verhalten gegenüber den aus der Türkei auSgewanderten Bulgaren klarzulegen. Das Zirkular stellt fest, daß die Beziehungen der Türket zu Bulgari« bis zum Ausbruche des armenisch« Zwischenfalles die herzlichsten war«. In Bulgarien herrsch e vollkommenste Rahe. Da die armenische Bewegung Sympathien bei d« Großmächten erregte, wollten di« moc:donischen Emigranten in Bulgari« die Aufmerksamkeit der Mächte auf de Nothwendiokeit lenken, auch in den europäischen Provinzen der Tür kei Reformen «inzusühren. Die Landes - Gesetze bol« der bulgarischen Regierung keine Handhabe, gegen dies« rein moralische Bewegung einzuschreit«. Es wäre sogar gefähr lich gewesen, gegen viese offen auftretende Agitation vorzu gehen, well sich dieselbe dann gewiß in «ine geheime verwan- dett hätte. Di« bulgarische Regierung erachtete eS für ihr« Pflicht, mtt moralischen Mitteln auf die Agitatoren «in- zuwirken und nachhaltigste Maßregeln an der Grenze zu tref- sen. Die bulgarische Regierung bestreite t, daß bewaffnete Banden aus Bulgarien nach Makedonien übergegang« seien. DaS Zirkular schtteßt mtt der Hoffnung, daß die Großmächte Mittel find« würden, um die Gemüther in d« europäischen Provinzen der Türket zu kemhigen. Gerbte« Belgrad, 8. Juli. Hier herrscht über die Lösung der Krists durch Ernennung eures rein fortschrittlichen Kabi nett sehr gedrückt« Stimmung. Man befürchtet hfftige Par- teikämpse. Gerüchtweise verlautet, daß Ex'öaigin Natalie in den nächst« Tag« Serbien verlassen wird, damit Milan zu- rückkehr« kann, um für alle Fälle dem König Alexander zur Sette zu stehen. N » s G « ch - « «. — AuS Chemnitz, 7. Juli wird berichtet: Anläßlich drs XV. Mitteldeutschen Bundesschteßeu», das heut« hierselbst sein« Anfang nahm, war unsere Stadt reich mit Blumen und Flaggen geschmückt. Um 11 Uhr 30 Minuten traf Se. Maj. der König mittels Sondrrzuges hier ein und wurde auf dem Bahnhofe von den Spitz« der Behörden empfang«. Nachdem S«. Majestät die ausgestellt« Ehrencompagnt« abg«- schritt« hatte, begab Sich derselbe unter dem brausenden Jubel de» zahlreich erschienen« Volksmenge nach dem »Röm- ischen Kats«", woselbst ebenfalls eia« Ehrencompagnie auf- gestellt war. Bon dort auS beobachtet« der König den Vor beimarsch des über 5000 Theilnehm« zählenden FestzugeS, der sich mtt seinen prächtig« Frstwagen und seinen histor ischen Gruppen trefflich ausnahm. Wt« zahlreich di« Vereine und Korporation« betheil gt gewes« find, geht schon daraus hervor, daß d« Zug, trotzsem groß« Grupp« eng geschloffen marschkt« und kein» Stockung« vorkamen, dennoch üoer dreiviertel Stunden währte; 23 Musikkapellen begleitet« den Festzug, dess« einzelne Grupp« vor dem Hotel Sr. Majestät Ovationen in Form von Hochrufen, Hunah», Heil- «f« «. s. w. darbrachten, tu dte da» Prbl kum l«b- Haft einstirmtrtt. Nachdem d« Zug durch ein« Sbchäluag Lhemottz« Schütz« «vff«t worden war, folgte zunächst in einem prachtvoll «»gestattet« Wagen uni« «tue« von Fest- jungfrau« umstanden« Baldachin da» dem Zuge voran- geführt« BundeSbann«, da» vormittag» vor dem Gasthau» zur,, Linde" von dem BundeSprästdtmn dem Polizeidinktor al» vertret« d« Stadt seinlich überreicht worden war, welch letz- ter« da» Banner bi» zum nächsten Bundestag für dte Stadt Chemnitz in Verwahrung «ahm. Dem Bann« folgt« in zahlntch« Equipagen d« Bundesvorstand, Chemnitzer Schützen und d« Verewigt« Festausschuß. Im Zug, marschirt« so- dann zunächst die Schätzenvereine, den« sich di« ge werblich« Benin« und Korporation« von Ch«mnitz, dte Milttärvenine, Gesang-, Dum- und Radfahr«-V«- «ine u. s. w. ««geschlossen hatten. Sehr belebt und gehoben wurde da» Bild durch kostümirte Grupp m und reich auSgestattete Prunkwag«, die von ver schiedene« Korporationen gestellt worden wann. Besonders hervor trat« namentlich die Wag« der Schneider-Innung der Festwag« d« Chemnitia, di« verschiedenen Hauptgeverk« von Chemn'tz darstellend, die Fleischer-Innung zu Pferde so- wie die Fleischergesell«, die auf einem Wag« dte Warstfa- brikation darstellten u. s. w., reisende HandwerkSburschen in charakteristischer Ausstattung, fern« ein Montagewagen der Telegrapher-Bau-Anstalt, die Bäcker-Innung mtt einem rie sig« Stollen, ein Brauereiwag« der Firma Paul Hem pel und ganz besonders der Wagen des Jagdschützen. Vereins, d«S dramatischen Vereins, der den Freischütz in mehreren Bildern verkörperte, und die Schützmzefellschaft „Diana". Tin« prächtig« Eindruck macht« auch dte nach Hunderten zählenden Radfahr«, deren Räder sämmtlich mtt Blumen geschmückt waren, ferner die verschiedenen Kegel- und Fechtklubs, Militär- und andere Vereine, meist auch durch Wagen und Retter in Kostümen vertreten. Einen hüb schen Wog«, als Rettungsboot gedacht, hatte auch der Verein Steamer Hansa gestellt. Den Schluß des Zu ges bildeten die Turnverein« und Chemnitz« Schützen. Nach Beendigung des Festaufzuges nahm Se. Majestät der König an dem von der Stadt im Kasino veranstalteten De- jeuner thell. Sodann «folgte eine Fahrt nach Einsiedel zur Besichtigung d« Thalsperre dortselbst. Gegen '/.6 Uhr be suchte der König den Festplatz in Altendorf. Dortselbst wurde Se. Majestät mit einem Gesänge drs Chemnitzer Sän gerbundes unter Leitung drs städtischen Kapellmeisters Pohle sowie mit e'n« Ansprache de» Schützenvorstehrrs und Ge- metndevorstandeS ehrerbiet'gst empfangen. Se. Majestät be- stchtigte dte Schießstände, dte Festhalle, sowie mehrere Bergnü- gungSzrlte. In der nächsten Umgebung Sr. Majestät befanden sich Ihre Excrllrnzen di« Herr« SiaatSmtntster v. Metzsch, Oberstallmeister v. Ehrenstein, Generaladjutant Generallteutt- nant v. Trettschke, so nie Kreishauptmann v. Welck. Nach ei nem halbstündigen Aufrnihalle auf dem Festplatze fuhr der König nach Chemnitz zurück und trat dte Rückreise nach Dresden an. — Man schreibt dem „Dresdener Anzeiger": Die An gelegenheit des Prinz« Frirdrich von Waldenburg bezüglich seines Uebertrittes zur römisch-katholischen Kirche ist in ein ganz neurs, .unerwartetes und überraschendes Stadium ge treten. Die nachträgliche UebertrittSm-ldung des Prinzen bet d« k. k. Bezirks Hauptmannschaft in Trplitz hat letztere zu dem höchst «ig«thüwlich»n Schluß gesühnt, daß damit „nach- träglich" dem österreichischen Gesetze Genüge geschehen sei, und das evangelische Pfarramt in Trplitz hat sich wunder lich« Weise des« merkwürdigen und unzulässigen Ausleg ung angeschloss«. Damit ist «in Präcedenzfall h'nsichtlich der Uebertritte für Oesterreich geschaffen, der auch für die Nachbarländer von der größten Tragweite werden muß, und diesen besonderen Uebertrttt in ein eigenthümlicheS Licht rückt. Setzen wir den bezüglichen Theil des Briefes hirr wörtlich her: „ . . ., daß heute von d« k. k. Bezirk Hauptmann schäft anher bekannt gegeben wurde, daß Prinz Fiiedrich am 23. sein« Uebertrttt nachträglich gemeldet habe, wodurch dem österreichischen d esbezügl chen Gesetz« nachträglich entsprochen wurde.- Der «injchläg ge Artikel 6 des betreffenden ö ter- reichischm Gesitzks aber fordert: Soll aber ein Austritt ge setzlich« Wirkung haben, so muß der Betreffende seinen Aus tritt der politischen Behörde anzeigen und dann u. s. w. Wir hegen von der österreichischen R gieruna die Ueberzeugung, daß sie solche Auslegung des klaren Artikels hintanhalt« wird, und e'n „nachträglich" Entsprechen des Gesetzes nicht dulden wird, denn das macht «in Gesetz illusorisch. Dresden, 8.Juli. Di« „Erste sächst-che Pferdezucht- Ausstellung", dies« erste Schritt drs Dresdener R «nvereins auf neu« Bahn zur Züchtung edler Pferd« im Königreich Sachsen, find-1 jetzt schon nicht nur in den landwirthschaft- lichen, sondern auch in den militärischen Kreisen uns;res en geren HeimathlandeS lebhaften Anklang. ES hat sich bereits eine Komm ssion gebildet, bestehend aus dn He«« Ob«- landstallmeister Graf« Münster, General Schultze, Oekonomte- rath Roßberg und Rittmeister von Tichirschky. Dieselbe wird Umschau unter dem besten Zuchtmattrial Deutschlands und Oesterreich-UngarnS halten und zur Erwerbung desselben Mitte d. M>s. dorthin abreisen. Es ist dies also der «st« postt ve Schritt zur Veredelung und Vermehrung d« sächsisch« Zucht warmblüthig« Pferd«, und auf dies«» einmal «ingesch'agen« Bahn fortschreitend, w'rd unzweiselhaft «in sich«« Erfolg nicht ausbltiben, welch« nicht nur den Züchte«; sondern auch vor - Allem der Remontirung der sächsischen Armee zugute kommen muß. V-rbunden mit dieser ZuchtauSstellung im Herbste dieses Jahre» zu Dresden ist «in« Psndelotter.e, in welch rr das angekaufte Pferdemattrial zur Verlosung gelangen soll. ES soll damit nicht nur dem Glück di« Hand g«bot« werden, sondern da» angekaufte Zuchtmaterial soll auch mög lichst im Lande bleiben und daselbst Verwendung finden, da mit doppelt «inen «rfrrulichen Zweck vllbind«d. Weil nur vorzüglich«» P>rdezuchtmaterial zur Verlosung gelangt, dessen Verwnthung sich leicht und Vortheilhaft sofort vornehmen läßt, so bietet gerade diese Art der Lotterie dem LoSnehmrr die vorthetlhafttsttn Aussichten zur B«v«th«g seines even tuell« Gewinne», mehr wie trg«d eine andere Lotterie. D« Verkauf der Lose hat soeben begonnen und find d eselbm zum Preis« von 3 M. pro Stück durch daS Sekretariat de» DreS- d«er Rennverein», Bictoriastraß« 26, zu beziehen. Wieder verkäufe« «halt« Rabatt. — Um die Hebung de« Rindviehzucht im Königreich« Sachs« zu fördern und vorzügliche und gesunde Zuchtth«« zur Verbreitung zu bring«, hat da» Köntal. Ministerium de» Inne« zu Dress« auf Ansuchm d« landwirthschaftlich« Kr«'Sv«etue de» Lande» di« Veranstaltung itu« verloosmrg von Gimmentbaler Zuchtrinderu genehmigt, welche am 1. Oktober zu Arrmrkerß tur Erzgebirge in Verbindung mtt der am 2S. und 30. September dort stattfindend« PreiStht«- schau für d« Bezirk d« AmtShauptmannschast Lunaberg ab- gehalten werden soll. Zur Berloosung gelang« 34 Stück Simmmthal« Zuchtriud« (Bullen und Kalb«) im Ge- sammtwerth» von 20000 Mark, und zwar 5 Stück zu je 800 Mark, 1v Stück zu je 600 Mark und 14 Stück zu je 500 Mark. Der Preis eine» Loose» beträgt 1 Ma«. — Der Ehrenbürgerbrtef der 64 kleineren Städte Sachsen» für den Fürste« Bismarck ist noch bis zum 1b. Juli im Kunstge»«bemus«m in Dres- de« ausgestellt. Er gehört zu den schönsten derartig« Leist ungen, di« zum 80. Geburtstag« d«S Fürsten geschaffen wor den sind, und »«dankt sein« künstlerische Ausgestaltung d« Proftssorea Pape, Rade und Richt«« von der königlich« Kunstgewerbeschule, di« Ausführung d« Herr« Udurst und Hartmann und Grübtl. Da» g«sammt« Kunstw«rk stellt sich dar al- eine kast«art>ge Moppe auS Eichen- ho'z Die äußere Seit« ist mit geschmackvollen Schnitze reien geschmückt und trägt in de« Mitte da» in Gilbt« getriebene Wappen de- Fürsten Bismarck. Innen ist links der Ehrenbürger L ief eingelassen, während recht» vier Per- gamentblät'er mit den Namen d« 64 Städte, der« Stempeln und den Unttrschrtsteu d« Bürgermeister lieg«. Der Ehr«bü»g«brief ist etngerahmt durch di« in Färb« prächtig ausgeführten Wappen der bethetligten Städte. Di« geschmackvoll avSgeführtt Inschrift lautet: Sr. Durchlaucht dem Fürsten Otto von Bismarck verliehen in dankbar« Anerkennung seiner unvergeßlichen Verdienste um Deutsch lands Einigung und Größe ihr Ehren - Bürger - Recht dte umstehend aufgeführten Städte. 1. April 189b. Link» unten befindet sich das Btldntß des Fürsten Bismarck, getragen und gekrönt von Engel - Figur«. — M t dem 1. Juli hat bekanntlich auch in Sachsen di« Jagd auf Hirsche und Rehböcke begonnen. Da zum Birsch- gang unv Ansitz auf solches Wild nicht nur das Schrotge wehr, fände« auch die weittragenden Büchsen und BüchS- flint« benutzt werden, so «scheint es im Interesse der Wald- Spaziergänger, und namentlich Jener, welche ihre Wanderung« im Forste bis zum Einbruch der Dämmerung auszudehn« belieben, geboten darauf hinzuweis«, daß Niemand einen An spruch auf Unfallrente oder sonstige Entschädigung hat, d« auße hrlb der öffentlichen oder fahrbaren Waldwege sich befindend durch «in Geschoß verletzt wird. EimheilungS- linien, wie WIrthschaftsstteifen und Schmißen, die nicht ge baut und als Fahrwege regelmäßig benutzt werden, gelte» nicht als solch», und wer sie, ohne als Holzkäufer hierzu berechtigt zu sein, betritt, thut ditS auf eigene Gefahr. Leider giebt es immer noch Viel«, d'e, wenn auch nicht aus bösem Willen, so doch auS Unkenniniß der Ver hältnisse und bestehend« gesetzlichen Bestimmungen, überall im Walde umherstreifen, durch Bestände und Kulturen jeden Alters gehen, auch wen« sie keine Hölzer zu übernehmen oder solche abzufahren haben, und möchte es namentlich den jetzt so zahlreichen Beerensammlern dringend angerathen werden, das Pflücken der Beeren nicht bis in die Abenddämmerung hinein auSzudehnm, da sie sonst leicht im Zwielicht von einer Kugel getroffen werden könnt«. Außerdem verdient hier noch hervorgehoben zu werden, daß in diesem Jahre die Kreuzotter s hr zahlreich auftritt und daher auch in dieser Beziehung Vorsicht am Platze «scheint. Leipzig. Dl« dauernde Gewerbeausstellung wird im neuen Peachtgebäude am 14. Juli wieder eröffnet. Die Be- theilig ing seitens der Aussteller ist eine sehr lebhafte und d« Jahatt der Ausstellung gestaltet sich fihr reichhaltig. Es find Motoren, gewerbliche Hilfsmaschinen, Werkzeug« und technische Bedarfsartikel für alle Gewerbe, hauswirthschaftliche und all- gemeine Gebrauckögegmstände, sowie kunstgewerbliche Erzeug nisse in großer Menge vorhanden. Die dauernde Gewerbe- ausstellung bildet nunmehr nicht allein in ihrem Neußer« durch den herrlich« Ausstellungspalast, sondern auch vor Allem durch die Mannigfaltigkeit des Inhalts eine hervor- ragente Sehenswürdigkeit Leipzigs. — Vor dem vereinigten 2. und 3 Strafsenate des Reichsgerichts in Leipzigs begann am Montag Vormittag 9 Uhr der Spionazeprozeß arg« den Kohlenhändler Andreas Hanns aus Montigny bei Metz. Die Al. klage ist erhoben aus den 88 3 und 1 des Reichsgesetzes vom 3. Juli 1893 gegen den Verrath militairischer Geheimn sse und 8 47 de» StrafgesetzbucheS (Mitthättrschaft). D.e Anklage vertritt RetchS- anwalt Schumann; di« Berthe dlgunq führt Jastizrath Dr. Selig. Zu der Verhandlung, welche nicht öffentlich statt findet, sind elf Zeugen und vier Sachverständige geladen. — Als erfreu! ches Gegenstück zu den aufregenden Vorgängen im Kloster Marlaberg in E»ldih stellt fich eine Festlichkeit, dte man mit dem Ttel: „Ball tn ein« Irrenanstalt" be zeichnen könnte. In diesen Tagen beging die StaatSanstalt Zschadraß, Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke, di« je doch nur heilbar« Kranke tn ihr« Pfl ge aufnimmt, die Fei« ihres e njährig« Bestehens als selbstständige Anstalt. Früher war Zschadraß bekanntlich nur «ine Filiale der Colditz« An stalt. Der Trg wurde festlich begangen mtt Gartenkonzert, Theat« und Ball. Die von der Natur begünstigte, herrliche Beranlaaung der Zschadraß« Anstalt mit ihren 26 enzeln« neu« Gebäuden, darunter «ine Krche, ein schöne» Festsaalge- bäude mit eingebauter Bühn», Musik- und Leseztmm«, Lie prächtig« Gartenaulagen mit breiten, schattigen Wegen gab« den äußeren Rahm« deS Feste» ab. Nachdem da» Garten konzert bet Kassie und Kuch« unter allgemeinem Beifall v«- lausin war, setzt« fich d« Zug der Krank«, begleit-t von d« Pflegern und Pflegerinnen, «nttr Borantrttt «in«S MustkchorS nach dem Festsaal in Bewegung. Als All« Platz genomm« h>tt«, begann hier nach enem von einem Verpflegten ver faßten Prolog die Borsttllanq deS Schwanke»: „Der Rand der Sabinerinu«", sehr hübsch und flott dargestellt von Ver pflegten und Pflegerinnen. Die Darsteller wurden ost unter rauschendem Beifall a«ufm und für ihre ausgezeichnet memo- rirt« Rollen applaudiit. Sofort nach Schluß de» Stücks «tferntt man die Stühle au» dem Saale, um sich zur Polo naise aufzusttll«. Sowohl dieser ErvffnungStarz, wie all« solgrnd« Täaz« wurden mit Anmuth und Grazie auszeführt und nur ganz wenig« d« Pflegling« brthtiligtta sich mtt min- d«em Behagen an dem Baüfeste, da» nach kein« Seite hin die Stimmung erkennen ließ, di« für g«wöZn ich di« Pflege- stätt« für G«isteskrank« kennzeichnet. Biel« der weiblichen Theilnehm« hat t« sogar da» Haar und di« Kltid« mit Slum« ges samt» Kos« inan da» G halten kvnw dem Direkt« den ander« pflegt« aut mr Ruh«. Handlung dl juspnchen, u«g»b«dürsti - Tin Ga kauft« b«im dagewesen nun schweb« werden. E — I« der Stellen unt S» d« Hei Kenster tn l und hab« nac und Ci Diebe mitte und daran ung, und Müller'sche, umsonst gm auch vnsch! Ifunden. — Ider frühere königliche l Idas Feuer - In M Iden im 91. I— In den Erimmits »Bildnisse j Ides Könias In st in Zt Ihandelsma Ider Handel »drei Anzüg Iler sortgew gekauft, die »nur einen »hiermit do I- Die Kk »Anfrage m »graphischer »gestellten v »Mannschaft »gesetzten S »Ausnahme: Ich«, daß i »1. 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