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gesprochen, mir da» RetchStagSmavdat von Neuem wieder zu Übertrag«." . — I« der würUembergtschm Kamm« wird demnächst die preußtsL«wLrttemb«aische Milstärkonvent'on vo« r.eurm den Gegenstand vo« Verhandlung« bilden. AI» am 1. December 18SS ein kvntaltcher Befehl die Dimstalttrs- und BeförderungSverhältniffe der württembngisch« Osfizier« neu regelte, wurden tu d« württembergtschen Presse vielfach Glim men lau», d e darin «ine Bevormund«,« Württemberg» durch Preußen, «ine Schädigung d«r »ürttemvergtsch« Oisizi«« in ihren BifvrderungSverhäUniss« und am letzten End« «in« Verletzung der Milttärkonvention vom 21^/25 November 1870 «blickten. Am 26. Mai 1894 kam di« AngAegenhrit in d« Württ«mb«gischrn Kamm«r zu, Sprach«; da die Kammer aber schon am 6. Jani desselben Jahres geschlossen wurde, konnte der Gegenstand nicht mehr endgtltig erledigt w«rd«n. Jetzt haben volksparttllich« Abgeordnete die Frag« von n«u«m ang«regt und in d« Kammrr solgeudtn Antrag tingebracht: «Die durch Beschluß der Kamm« vom 26. Mai 1894 d« damaligen staatsrechtliche« Kommission zur Prüfung über wiesenen Fragen von neuem d« staatsrechtlichen Kommission zur Prüfung zuzuweisen." Mau wird sich, wenn obiger Antrag »«handelt wird, auf manchen Ausfall gegen Preußen gefaßt machen dürfen. Dafür zeugt« der Gereizt« Ton in d« württembergtschen Press«, als di« jüngsten Attommandirungm preußischer Offiziere nach Württemberg und württembergischer nach Preußen bekannt wurden. Berlin, 5. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin traf heute früh kurz nach 6 Uyr in bestem Woh sein auf der Wildpark- station en und begab sich nach dem Neuen PalaiS. Berlin, 6. Juli. Der „Reichs an zeige," meldet: Dem Major L la suits der Armee Leutwein ist die bisher interi- mtstisch bekleidet« Stellung als Kaiserlicher Landeshauptmann von Deutsch-Südwestafrtka «dgrltig übertragen worden. Desterreich, Eger, 6. Juli. D e hiesige Handelskammer hat be- beschlossen, an den seitherigen Abgeordneten und Finanzmint- fier vr. v Plener eine Kundgebung zu richten, in welcher d« Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß der Entschluß vr. v. Pleners, dessen Motive vollkommen gewürdigt werden, nicht unabänderlich sein werbe und daß unt« dieser Voraussetzung vr. v. Pirn« wieter einstimmig als Kandidat ausgestellt werde. Las Schreiben schließt mit der Versicherung unerschüt- terl chen Vertrauens zu vr. v. Plener. Schweden. — Wie auS Stockholm 5. Juli gemeldet wird, würde nach vorläufiger Bestimmung Se. Majestät der König von Schweden und Norwegen Se. Majestät den Deutschen Kaiser am Tage der Ankunft, also Sonnabend, zum Din« im Stocks Holme, Schlosse einladen und einen Besuch an Bord der „Hoheuzollern" abstatten. Am Sonntag Morgen soll «In Ausflug nach dem Schlosse Gripsholm folgen, wo ein Früh stück adgehalten m d das Schloß besichtigt wird; sodann wird oer Au.flug zur Se« nach Schloß Drottningholm fortgesetzt und hier das Diner «ing-nomm« werden. Montag soll ein Ausflug nach dem Skoktost« unternommen werden. Belgien. — In Belgien tritt neuerdings die vlämische Frage wieder in schärferer Weise auf. Es genügt den Vlamländern nicht, die Einführung d« vlämischen Sprache im Parlament, wo man bis jetzt nur französisch sprach, durchgefitzt zu haben; sie wollen das Vlämische im Heere einsühren. Kürzlich wurde in Antwerpen ein Mitglied der dortigen Bürgergarde durch das Kriegsgericht verurtheilt, weil es sich geweigert hatte, die ihm von seinem Kommandanten in französisch« Sprache ge- stellten Frage anders als vlämtsch zu beantworten. Sofort übernahm der Verein „De Vlavamsche Wacht" die Berthei- digung des Vrrurtheilten. Sie schickte an den General Pon tas, den Obersten der Bivgergarde, «inen vlämisch gescheit» benen Protest gegen die V-ruliyeilung. Der Gei eral ecwi- dert« ebenfalls v.ämisch, ließ ad« in seiner Antwort die Pco- testler wissen, das Französische sei die einzige im Heere wie in d« Bürgergarde übliche Sprache und müsse es bleiben. Frankreich. Paris, 5. Juli. Der deutsche Botschafter Graf Mün ster gab gestern abend e n Diner, woran u. a. der Senats- Präsident Challemel-Lacour, der Kammerpräsident Brisson, der Kriegsmtnist« General Zurlinden, d«r Marineminffter Admiral Bernard und der Setnepräfekt mit Gemahlinnen theilnahmen. Paris, 5. Juli. Fürst Lobanow kommt Anfangs August auch hierher, doch spricht die russische Botschaft dem Besuch jede politisch« Bedeutung ab. Paris, 5. Juli. Noch einem Telegramm des Gene rals LucheSne vom 4. d Ms. ist ein Zehntel des Eff-ctiv- bestandes des Expedition scorp» wegen Krankheit dienstunfähig. E.n Telegramm der „Agence Havas" auS Majunga vom 1. d. MtS. giebt neue Einzelheiten über die Kämpf« bei Tsarasoatra und Belitzoka. Bei dem Angriff auf die Stell ung bei Tsarasoatra hatten die Hovas 31 Todt«. B ele Ver wundete wurden von ihnen mit sortgenommrn. Auf franzö- fische, Selt« fielen «in Lieutenant und «in Corporal; fünf Soldaten wurden verwandet. Bei dem Kampfe bei Beritzoka verloren die HovaS 200 Todt«. Viele HovaS wurden gr- fangen. Bon den Franzos»n wurden ein Lieutenant und 7 Soldaten vnwundet. General Metzinger setzt di« Verfolgung fort. Jtatte«. Benedtg, v. Juli. Die Zeitungen bringen auSführ- liche Meldungen über ein Blutbao bet Marseille, wo fran zösische Arbett« italienische überfielen. 8 Italien« sollen da- bet getvdtet, 10 verwundet worden sein. Di« Blätter führen «ine äußerst heftige Sprach« gegen Frankreich. Die „Gazrtta di Benetia" schreibt: „Von Zeit zu Zeit werd« Italiener in Frankreich niedergemetzelt, lediglich um einem brutalen In- stinkt zu genügen. DaS muß aulhören und darf nicht unge- sühnt bleiben. Glücklicherweise wird sich diesmal o« Fall AigueS-Morte» nicht w rderholen. Er Svi ist ei« Mann, der Genugthuurg v«langen und «hasten wird." England. London, 5. Juli. Im Unterhaus« erklär/« der Unter- fiaaiS tkrtiär des Auswärtigen, Curzon, d« Regierung sei nicht bekannt, daß zwischen Transvaal und Portugal Verhand lungen im Gange seien bezüglich des Erwerb» d« Delagoa- etseabahn Solch« Verhandlung«» würden auch den von Por- tugckl gegeben« Bersicherung«, ti» zm B«küad'gung de» Urthetttjpmch» d«» Schiedsgericht» kein» Schritt« bezüglich der Zukunft d« Eis«bahn zu unternehmen, wtderspwcheu. Hi«, auf wurd« dl« Lesung d« Au»li«f«ung»bill angenommen. KAnkuk. — Ueb« di« B«schwvlung geg-n das Leb« de» Sul- Ian» schreibt man dem „B. B. L." au» Konstautinop«! un- t«m 30. Juni: „In den amtlichen Knisen versucht man, d« in d«r Militärschal« «ntd«ckttu Brrschwürung zu, Ermord- ung d«S Sultan» jede Bedrutuag abzusprech««. Die vlätt« «hirlten di« strengt Weisung, di« Angelegenheit todtzuschweig« Ein Diener fand in einem neben dem Badezimmer d« Schul« gel«g«n«n Raum« — nicht Flint«n, Pistol«« und Munilion in großer Meuge, wi« Anfangs behauptet wurd« — sondenr «In« Anzahl Dyiamitbomb« und viel« scharfgtsch'iffene Dolche. D« Diener lief, um «ine große Belohnung zu «halten, zum Ministerium und bracht« die Sache zur Anzeige. Di« Schule wurde in der folgendrn Nacht, während die Zöglinge schliefen, mit der größtmüglichstenSchnelltgkeit militärisch besetzt und sämmtliche Zöglinge — lauter angehend« Ofizier« — wur de« verhaftet und tnS Gefäagniß geführt: die Bomben und die Dolche wurden tnS Ministerium gebracht. Schon durch die erste Untersuchung wu.de festg-stellt, daß d« Sultan in der Nacht zum 7. Juli «mordet werden sollte; Hofbeamte und Palastwächter waren bestochen. Zehn durchs LooS be stimmte Verschworen« sollten in dir Gemächer des Sultans eindringen, di« Schtldwachen nied«st«chen und dann dm Kaiser erdolchen. Darauf sollte der ganz« Palast in Brand grstrckt und Mittels Bomben zerstört werden. Diese Ver schwörung ist n'cht di« erste, die m d« Türkei in der letzten Zeit entdeckt und unterdrückt wurde; nur ist dank d« Ber- schwiegenhiit der Polizei bisher nie etwa- in die Oeff«.tlich- keil gedrungen D e M litärpartei und d e Aristokratie hegen gegen Abdul-Hamid elnm tiefen Haß: man beschuldigt ihn wegen seiner um jede« Preis versöhnlich« Haltung gegen die europäischen Mächte d« Feigheit und der Schwäche. Er soll durch diese Haltung sein Reich an den Rand des Verderbens bring« und die Würde de» Heeres verletzen. Bei d« gegen- wärtigen Berschwvrung sind auch sehr Hoh« Offiziere und einige Hochwürdenträger bloßgestellt. Mehrere Todrsurthetle sind mit Bestimmtheit zu «warte«." Gerbte». — Wie die „Politische Korrespondenz" aus Belgrad meldet, stößt die Bildung eines KoalitionskabinetS auf große Schwierigkeiten. Der König benef gestern abend Nowako witsch, um ihm die Bildung eines fortschrittlichen Kabinett zu übertrage«. Trotz der ablehnenden Haltung Nowakowitsch'S wird da» Zustandekommen eine» fortschrittlichen Kabinett nicht als ausgeschlossen betrachtet. Andererseits wird e ne Rekan- struirung des Kabinett CH rtstitsch ohne diesen für möglich ge- halten. Dieses Kabinet würde das F nanzarrangement vor der morgen zusammentretenden Skupsqt nr vertreten. Jeden- falls ist «ine Lösung der gegenwärtigen Krise nur in einer dies« Modalitäten möglich. Aste«. — Die Besetzung der durch den Friedensvertrog von Schimonoseki den Japanern zugesprochenen Insel Formosa scheint sehr langsam und unt« großen Schwierigkeiten zu er folgen. Der „Times" wird aus Hongkong bericht«, daß die in Talwan-fu an der Wes. kält* d« J.,sel ansässigen Auslän der unter Preisgabe ihres Besitzes nach der weiter südlich gelegenen Hafenstadt Takao geflohen seien. Einem Gerücht zufolge hätten di« Japan« 40 engl. Meilen nördlich von Taiwan-fu Truppen gelandet. Man hätte erwarten sollen, daß dies schon längst geschehen wäre. Nachdem durch di« Besetzung von Thai-pe, sowie der Hafenstädte Kilung und Tamsui der nördlichste Theil der Insel als pazifizirt gelten konnte, mußt« man «S für selbstverständlich halten, daß nun mehr d'e anderen größeren Küstenstädte, namentlich die alte Hauptstadt Taiwans« mit dem Hafenplatz Ngan-Ping oder Anping an die Reib« komm« würden. Oder Haasen die kürzlich erwähnten „Schwarzfl'ggen" auch hier? Seit dem F:i«d»nsschluß sind die ostastatischen Nachrichren durchweg so dürfna, daß in den abgerissenen Notizen der D.ahcbericht: Manches unerklärt bleiben mutz. Amerika. BuenoS-Ayres, 5. Juli. Der italienische Gesandt« v.rläßt heute die S:adt, nachdem er die diplomatischen Be ziehungen mit d« argentinischen Republik und ihren verbün deten Ländern offiziell gelüst hat. Afrika — Wie aus Dar-es-Salaam gemeldet wird, haben d'e Unruhen im englischen Geb'« bei Mombassa einen größeren Umfang angenommen. S. M. S. „Seeadler" hat sich zur Rekoznoszirung nach Moa (nördlich von Tanga) begeben. Ein Uebergreifen der Unruhen auf deutschrs Gebie: ist nicht zu befürchten. — Ter zweite Führer der Togo-Expedition, Lieutenant v. Carnap. Quei nheimb, ist in Berlin etngetroffn. Die Rück kehr ist etwas früh« erfolgt, als nach dea letzten brieflichen Nachrichten zu erwarten war. Auch di« Herren Dr. Grun« und Dr. Doering haben anscheinend die Rückreise bereits an getreten und werde« noch in diesem Monat in Deutschland «wartet. Lieutenant v. Carnap hat sämmtliche von der Expedition von der Küste bis GirriS am Niger abgeschlossenen Verträge mitgebracht, während den mit GandS abgeschlossenen Vertrag die Henen Dr. Gruner und Dr. Doering mltbringen werden. Die -ei Aussendung der Expedition in Europa befind- lichrn Mitglied« traten ihre Reise am 10. September 1894 von Hamburg aus an; die Reise hat also, ring schlossen Hin- und Rückfc hrt, nur zehn Monat« g«dau«t. A » s Oachs«». — S«. Majestät de, König hat die von dem Verband»- tage reisend« Kaufleute Deutschlants g-Plant« Ovation an- genommen. Am 16. Juli vormittag- 10 Uhr w rd d« König die Abordnung der Kaufleute auf dem Lustschloß zu Pillnitz «mpfangen, nachdem das Sonderschiff mit den Fest gästen unweit de» Schlosses angelegt hat. — In vielen Tausenden von Exemplaren versendet da» unermüdlich seine» Amte» waltend« Präsidium d«» König!. Sächsische« Militärvereinsbund«» et« Flugblatt, da» soeben zur Bntheilung an die Mitglied« der König!. Sächsischen Militär- und Kriegerverein« gelangt. Dasselbe «hä.t ein« , Mahnung an di« Kameraden" und begründet de« in außer ordentlicher Generalvrrsammlung auf Anregung de» Bezirks Leipz'g gißten Beschluß: „All« Kamerad«, welche «m«m Konsum- od« «rd«cn derartig«« Verein«» avg«hömt, dome L«ituug sich nachweislich in soziald«mokcatisch«n Härrdm b«. find«, hab«» b«t vmneldun- sofortig« Ausschließung au» dea betreffenden Mtlttärvereinen au» allen derartig« Verein« auSzutret««." D!« Maßregel wird damit begründ«, daß dt« M tglted« der Konsumverein« indirekt di« Bestrebungen d«r Sozialdemokratie unttrstützen, da d« «rzt«lt« Verdienst bei« Waarenverkauf mit b«ktzr wird, dt« Agitator««, di« schlimm st«» Feind« der Milttärvewin«, zu bezab «. DI« thatsächlich erzielten Uebttschüsse wandern vielfach in di« Parteikass« und trag« ihr aut«» Th«tl dazu bet, die Mittel zu den auf Unie^ grabung unseres jetzige« Staatswesen» geachteten Agitation« zu vermehre«. Ma« kann nur wünsche«, daß die Mahnung an die Kameraden auf fruchtbaren Boden fallen möge, uno daß »S inSbe'oatere den Bezirksoorstehern durch «ergtsch«» Vorgehen gelingen möge, dt« Versuch« der Sozialdemokraten, sich unter d« MaSke wahrer Volk-freunde neue Anhänger für >h« umstürzlerischen Bestrebungen zu gewinnen, zum Scheit«« zu bttngen. . 'M — Sonderzüge nach Wie«. Die Verwaltung d«r Sächsischen Staat'«smbahnen beabsichtigt im Berem mit d« Oest«teichischen Nordwestbahn am Montag, den 1b. und Lonnabln), den 20. Juli d. I. je «inen Sonderzug zu be deutend ermäßigten Preisen von Leipzig und Dresden rach W en über Trischin verk-hcen zr lassen. Dieselb« werden an den genannt« Trg« von Leipzig, Drrsd. Bhf., Nach«. 2 Uhr 40 Mi«, und von Dr«Sd«-Altstadt b Uhr 35 Mi«, abgehm, um am 16. beztl. 21. Juli früh 7 Uhr 31 Mi«, in Wim Nordwestbhf. eis zutreff«. Die Fahrkarten erhalten ein« 30tägige Gültigkeitsdauer und kosten ab Leipzig in 2. Kl. 31,50 Mk. und i« 3. Kl. 18,20 Mt., ab Dre-oen-Altst. in 2. Kl. 23,60 Mk. und in 3. Kl. 12,60 Mk. In Braun- schweig und Magdeburg sowie in Chemnitz, Pirna und Schan dau werden ebenfalls direkte SonderzugSkarten nach Wien zur Verausgabung kommen. Außerdem werden in Brem«, Hamburg und Hannover, sowie auf allen sächsischen Station« elnschlußkarten zu ermäßigten Pre s« «ach Leipzig, beztl. DreSden-A. ausg«g<b«. Alles Nähere hierüber, sowie Über die sonstigen Bestimmungen ist a tt der jetzt erschi««« Ueberstcht zu erfihen, welche auf Verlangen der den größer« sächsischen Staatsbah«statton«, sowie bei den Ausgabestellen für zusammmstellbare Fahrscheinhefte in Leipzig, Dresdner Bahnhof und in Dresden-Alpt., Carolastr. 16, unentgeltlich abgegeben wird. Brief! chen Bestellung« sind zur Frankirung 3 Psg. in Marken drtzuleg«. Dresden, 5 Juli. Da» Schwurgericht verurtheilt« die Dienstmagd Josepha Wallst, welche am 20. November 1894 ihr 11 Tage alles Kind auf einem Felde lebendig be graben hat, zu 12 Jahr« Zuchthaus. W.e der „P. A." aus Pirn» meldet, wird die Ver handlung gegen den fett dem Pirnaer Bankkrach m Unter suchungshaft b.fiadttch« Mttdireklor der verflossenen „Ver- einsbank', Carl Oscar Oznsorge, am 1. August beim König!. Landgericht Dresden ihren Anfang nehm«. Da» Anklagematerial soll rin außerordentlich umfangreiches und tue Zahl der zur Verhandlung geladenen Zeugen eine große sein. — Der unheilvolle Distanzritt Dresden - Leipzig dudele am Dienstag Abend abermals d« Hauptpunkt der Tagesordnung der im Hotel zum. Deutschen Hau,« tn Leipzig von dem „Neuen Leipziger Thierschutzverem" einberus«« MouatSver- sammlung. Durch den Vorsitzenden, Henn Dünckel, wurd« die kürzlich abgesandten E ngab« an das königliche KriegS- mlnisterium und an das Ober-Kriegsgericht verles«. Dr» an das KriegSmtichterium gerichtet« Petition hat ungesähr fol gend« Inhalt: „DaS KriegSmtnistertum wolle beschließen, bei späteren, etwa im Interesse der Kriegswissenschaft sich no.hwendig machend« Distanzritten die strengste Anordnung zu treffen, daß jeder b«heiligte Reiter den R:U sofort ab brechen muß, sobald seinem Pferde die K.äfte zu schwinden beginnen und nicht mehr ausreichen, tenselben fortzusetzen. Im übrig« wolle man jeden mit Strafe brdiohen, der sich derlei:« läßt, durch Mißhandlung oder rohe Gewalt se n Pferd über dl« Grenz« der Leistungsfähigkeit auzust.engen. End lich aber wolle man Dlstaazrlne, welche in der Hauptsache als zwecklo;e Weltteilen zu bettachten sind, ganz mrvat«." — Die Petition an das Ober-Kriegsgericht enthält am Schluffe folgenden bemerkenswerihm Passus: „Wir nehmen daher Ver anlassung, gegen die Theilnehmer am Distanzritt, mit Aus nahme derjenigen, deren Pferde sich bet der Musterung am fol genden Tage als gebrauchsfähig erwiesen haben, Strafantrag zu stellen. Bei der Beurteilung möge das OberkriegSgericht strafschärfend in Erwägung ziehen, 1) daß es sich nicht um einen von der Militärbehörde zur F»ststellung der Leistungs fähigkeit der Pferde angeordne:« Distanzritt gehandelt Hal, sondern daß es einzig und allein ehrgeiziges Streben gewes« ist, welches diesen Ritt zu ein« Wah.« Hetzjagd und einer rohen Thierquälerei habe auSarl« lass«; 2) sei es in den Präpositionen des Dresdner RennvereinS klar und deutlich ausgesprochen worden, daß alle Retter, welche innerhalb 12 Stund« am Ziele anlangt« und deren Thiere sich am an der« Morgen als diensttaugl ch erwiesen, prämtirt werd« sollten; 3) daß die Betheiligten solchen Kreis« an gehören, welch« doch in e-ster L n e dazu beeus« sein sollt«, dem Volk« auch in Bezug auf Menschlichkeit und Barmherzigkeit mit einem gut« Beispiele Voranzagehen." Auf die,es Schrei, ben hin ist dem Vereine schon vor wrn g« Tag« ein« Ant wort des OberkrtegsgerichtS zuaegang«, in welcher Utzteres setne Unzuständigkeit m dieser Angelegenheit erklärte und dem Vereine die Anzeige machte, daß dl« Petition bereits am 21. Juni dem königlichen Generalkoinmando zur Erledigung über sandt worden sei. — Am Dienstag Abend und am Mittwoch erkrank e in L«i»«ig «in« größer« Anzahl Personen unter glrich« oder ganz ähnlichen Erscheinung«: Erbrech«, starke» Kopfweh, Magen- und Darmkatarrh mit theilweise hohem Fieber. ES wurde a Sbald festgestellt, daß alle diejenigen Person« erkrankt war«, welche Milch genoss« halten, d.e auS einem in der Stadt befindlichen Milchverkaufsgeschäft« bezog« wor den w«. D« polizeilich« Erörterung« sind im Gauge. — Am Fwttag Abend wurd« di« Feuerwehr nach einem Gmudstück« de, Grenzstraß« tn Ghenmitz gerufen, woselbst in einem verkausS.'aden durch die Explosion einer Petroleum- Hängelampe ein nicht unbedeutender Brand entstand« war. Leider hat durch da» hemmspritzead« brennend« Petroleum dt« Besitzerin de» Laden» schwer« Brandwunden «rlttt«. Bon den Samaritem der Feuerwehr wurde der bedauerns oerth« Frau sofort die erste Hilf« gel«ist«t. Ein schnell hei beige- rufmer Arzt übernahm di« weiter« Behandlung und ordnet« dt« Ueberführung d«r Verunglückt«« mittelst Kran-