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bsst« un1 erö GP letzte Ehre zu rrweis«. Ein« nach S Dahingrschiedene» von einer Ab- Hersteller m Schnl U« im S« vor den zu spr — Das amüiche „Dresdener Journal- veröffentlicht folgende Erklärung: Zu dem Uebertritt des Prinzen Friedrich von Schönburg-Waldenburg zur römisch-ka tholischen Kirch« ist ia Nr. 177 d«r „Dresdner Nach- richten- eine von Wien, 24. Juni 189S dadirte Zuschrift des Prinzen abgedruckt, in welcher derselbe gebeten hat, „der Wah ehest gemäß di« Mtttheilungen über s«Ine Konversion dahin zu berichtigen, daß er vor derselben laut 8 2 des ent sprechenden Gesetzes sich bei seinem OrtSpfaner vorschrifts mäßig gemeldet habe." Nach 8 2 drS hier gem«tnt«n Gesetzes, Mandat vom 20. Februar 1827, den Uebertritt von einer christlichen Kon fession zur andern betreffend, hat, wer zu einem solchen lieber- tritt sich entschließt, sein Voihrbm bet dem OrtSpsarrer seiner bishrrigen Konfeffion persönlich anzuzelgm. Wir find nun der obig« Erklärung gegen itbrr auf Grund amtlicher Erhebungen festzustellm ia der Lage, daß diese persönlich« Anz«tg« von demPrinz«» von Schönburg weder bei dem für ihn als Offizier der Dresdner Garnison zuständigen Orts- Pfarrer, noch, wenn man mit Rücksicht auf den Wohn sitz der Eltern des Prinz« den Pfarrer von Con stappel als zuständig ansehrn wollte, bei diesem be wirkt worden ist. D«r Drl-dr« «»»eigne schreibt in derselben Satz«: Jnwiefrm könnt« d« Prinz, d«r doch Einblick« in die Geschichte setn«S Haus«» geth«, aus d« Grdank« komm«, katholisch zu werd«»? Könnt« «r dabet an sei»«» Großvater und seine übrige» bekeemtaißtrea« Vorfahr« denke», von den« letzter« de Augsburg«« Koniriston mit unttrschrieb«» habe»? WaS di« Nachricht «t»«S Blattes anlangt, daß « sich „h«rb«tgrlaffen- hab«, etarr Disputation re. beizuwohue«, so ist das dahin zu berichtigen, daß schon am S. März d. I. die schwer geängstigten Elter» ein«» sehr tüchtig«» «angelt- schr» Geistlichen Sachsens «ach Teplitz zu reifen gebet« hat ten und daß dieser fitz Herbellteß, auf Wunsch ihres Sohn«» in seiner Gegenwart mit Professor Endler zu diSputieen. Die eigentlichen Anfänge zu dem Plane des Prinzen, überzutret«, find wohl kaum, wie ebenfalls anderwärts be- hruplet worden ist, In der Jugend zu suchen, dagegen trat« sie zuerst deutlich in Berlin auf, wo er sich tm Winter von 1893 auf 1894 zum OistjterSrxrmen vorbereitet«. Dort haben Katholiken den ersten Einfluß auf th« gewonnen und dies« Spur pflanzt st- sehr kenntlich «ach Teplitz fort; a« diesem Orte wurde endlich drS Netz -«gezogen, und zwar habe« katholische Verwandte mütterlicherseits, besonder- eine in seinem Elternhause oft zu Gaste gewesene Gräfin sein« Uner fahrenheit benutzt, ihn der römischen Kirche vollends zu über liefern. Bezüglich der ebenfalls von einigen Blättern erwähn ten „Mahnungen und Warnungen- können vir sagen, daß es nicht allein bei diesen blieb, sonder« ein väterlicher Befehl rief ten Punzen mchrmalS von Teplitz fort auf ene bayr- rische Besitzung, um ihm Gelegenheit zu geben, von seinem Konfirmator sich aufs neue in der evangelischen Lehre befesti gen zu lassen. Als d>e Eltern zum zweiten und letzte« Male nach Teplitz eilten und der unseltge Schritt bereits geschehen «ar, hat der Vater seinem Sohne gar nicht mehr Gelegen heit gegeben, die von Professor Endler hervorgehobene „Ehr furcht- ihm zu bezeigen. WaS sich aber zwischen der tief geb»uzten Mutti» und dem Sohne hiernach noch zugetragen hat, erzieht sich der Oeffenlltchkeit. Leipzig, 2. Ju!i. König Albert von Sachsen hat das Protektorat über die im Jahre 1897 hier statifindende sächsisch-thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung über nommen. — Dimstag Nacht trug sich in DreSde« in der Sie', mens'schen Glasfabrik insofern ein Unglück zu, al- vier Arbeiter infolge des Genusses von Doppelbittenssenz, von welcher bis- hrr schon bet eintretendem Unwohlsein Tropfen verabreicht wor- ven war«, unter Vergiftungserscheinungen «krankten. Zwei von den Leuten starben nach kurzer Zeit, die andere« beiden wurden noch lebend in das Stadtkranken Haus gebracht. Die Namm der Verstorbenen sind Josef Pawolsky und Ernst Kellermann. — Die elfjährige Tochier «ine- im Krystallpalaste in Leip zig wohnhaften Maschinenmeisters kam gestern Nachmittag unter heftigem Geschrei, am ganzen Körper brennmd, di« Trippe von der elterlichen Wohnung hrrabgelaufe», wo sie auf ihre Mutter traf, die sich sofort daran machte, das Feuer zu löschen und ihr« Tochter zu rett«. Das Kind wurde ichwer verletzt und besinnungslos in- Krankenhaus geschifft. W e fich der Unglücks fall zugetragen, hat sich mit Bestimmtheit noch nicht feststüle» lassen. Das Kind hat sich in der Badr stube aufg'halten, in der fich auch eine Spiritusflasche und Streichhölzchen befinden. Ob es nun mit den Streichhölzchen gespielt hat und hierbei in Brand gerathen ist, ist nicht bekannt. — Die Schreckmskunde von einer verübten grausigen Mord- that durchlief am Dienstag früh den O st Olbernhau. Kurz vor 6 Uhr war von dem Hause des Fletschermeisters Ihle an der Freiberger Straße aus in der Flöha die Leiche eines Mannes bemerkt worden. In dem Tosten erkannte man den 28jährigen Oskar Roche au- Hallbach Tief« Waid« am Kopf, welche mit der stampfen Seite eines Beile» beizebracht scheinen, und die Hirnschale zertrümmert hatten, ve«iethen auf den ersten Blick, daß der Todte das Opfer eines Verbrechens war. Geld rnd Uhr fehlten und es scheint sonach Raubmord vorzultegen. Eiöcterungen führten zur Berbaft- ung eims h-si;kn Einwohners, des Fahrwerk brsitz rS Kreyer. Am Nachmittag fand durch die erschienene Ge- ihls- und staatsanwaltschrfaliche Komm ff on die B:sth- tizui g der an der Freiberger Straße auf duS Verbrech« hinweisenden Spur« und im Anschluß daran im königlichen Amtsgericht die S-kcion des Ermordeten statt. Die Spur« deuten darauf hin, daß der Todte auf einem Kinderwagen durck den von der Mey «schm Gerberei na- der Flöha unter der Freiberger S raße weqführenden Gang hat in den Fluß gebracht werden sollen. Das Wasser scheint aber dem oder den Thätern dort zu selcht gewesen und die Leiche um da» Güh'itzersche Haus herum über den Steg nach drr auf dem linken Ufer des Flusses befindlichen Treppe geschleppt und in das Wasser geworfen worden zu sein. Wo aber di-Mordthat auSaeführt worden ist, daS hat noch nicht ermittelt werden können. — A.s Adorf, 2. JuU wird geschrieben: Der Mörder Krauß aus Perlsberg in Böhmen, drr vor 13 Jahren in Schönbach den dortig« Schmied und dessen Ehefrau ermor det und beraubt, später auch noch mehrere andere Schand- lhaten begangen hatte, drnn aber geflüchtet war, ist gestern von einer Frau aus Gossengrün in Böhmen aus dem Bihn hofe in Zwota gesehen worden. Die Frau theilte ihr« Beo bachtungen dem hiesigen Bahnhofsmspekior mit, der sofort die Polizei in Plauen telegraphisch verständigte. Leder hat man in Plauen den Krauß nicht mehr im Zuge gefvnr«. Wahr scheinlich ist er zw schen hier urd P.aurn auszestieg«. Dee Mörder wird hoffentl ch noch emgesangen werden, nachdem die Poliznorgant wieder auf ihn aufmerksam gemacht worden sind. O-rtlich- A»g-leg-«hett-». CadoganS zu« vie«kö«tg von Irland ein« der taltreffauiesten. Lord Cadogan ist einer d« fähigste« und vollSthümlichft« Lair» vo» England. I« letzt« SaliSburysche» Ministerium bot ihm da» Amt «in«» Gehelmsiegelbewahr«- w««tg Gelegen- bett, fich «»«zeichne». I« Londoner GrafschaftSrathe ab« kam« sein« Tal«nt« mid p«rsvhnltch«n Charaktereigenschaft« zur volle» Geltung. Cadogan ist dö Jahre alt. Er be- kleidete früh« di« Aemter eine» parlamentarischen Kriegs- srkretär» und «Ine» Uaterstaat»sekretär» für di« Kolonie». Bi« Minister erhalt«» zum «rfl« Mal« Sitz und Stimm« tm Kabinet: St» Henry JavuS, Str Matthe« Whit« Ridley, d« Marqut» vo« Landsdowa« und Lord Balfour von Bur leigh. Alle Vin haben jedoch schon Erfahrungen auf dem Bebtet« der Verwaltung hiattt fich. Sir Henry James, der neue Kanzler d«S HerzogthumS Lancaster, ist schon zweimal Genttalanwalt im Gladstoneschen R nisterium gewes«. Sir Matthew White Ridley, der neu« Minister d,S Innern, war Unterstaatssekretär in diesem Departement von 1878 bis 1880. Die Konservativ« wünschten ihn vo» kurzem zum Nachfolger Peels als Sprechtt. Dtt Marquis von LanS- down«, der neue KciegSminister, hat schon die Post« eines LordS des Schatzes, Unterstaatssekretär» de» Kriege», Gine- ralgouverreur» von Kanada und Bicekönig» von Indien be- kleidet. Auch der Staatssekretär für Schottland, Lord Bal- four von Burleigh, ist kein Neuling in den StaatSgeschäften. Di« Ernennung deS jugendlichen George Curzon zum Unter- staat-sekretär de» Auswärtigen dürft« allg«meinrn Beifall finden. In seinen Werk«, die meistens über astatische Poli tik handeln, wie in seinen Reden hat er feinen politischen Takt und reifes Urtheil bekundet. Im letzten SaliSburyschen Ministnium war er UntttstartSsekretLr für Indien. Es ist durchaus nicht gewiß, ob alle neu« Minister, soweit sie dem Unterhaus angehören, sich sofort ein« Neuwahl unterziehen müssen. Ein Ministerium braucht nur aus fünf Mitgliedern zu bestehen. Curzon braucht kein« Neuwahl zu bestehen. Sein Amt ist nicht, wie dtt gesetzliche Ausdruck lautet, «in „Amt deS Nutzens unter der Kron«-. Tpauiex. Madrid, 3. Juli. Ein« D«p«sche aus Kuba meldet, daß Major Chabran an der Spitze vo» 240 Mann bei Ci- sttllo und ZayaS eine Bande von 500 Aufständischen schlug und dabei 47 Pferde erbeutete. DaS Kanonenboot Magal lanes landete an dtt Küste bei Maravi eine Kompaznie, welche «ine Bande von 400 Aufständischen schlug. Petersburg, 3. Juli. Es verlautet, daß ein« direkte russische Staatsanleihe nicht abgeschlossen wird, dagegen sollen die Verhandlungen über eine chinesische Anleihe unter der Bürgschaft Rußlands günstig ver laufen. Türkei. — Um Makedonien streiten sich jetzt Bulgaren, Griechen und Serben; jede dieser Nationen beansprucht es ganz für sich: die Bulgaren als daS dort am zahlreichsten vertretene Element; die Serben, welche nur im Norden sitze», well es ohne Verbindung mit dem Meer« bedeutend an Werth verlie- reu würde ; und die Griechen, well st« die edelste der in Frag« kommenden Rassen zu sein behaupte», und well ihre alten Besitzrechte unverjährkar seien. UebrigenS macht die günstig« Lage deS Landes diese sich gegenseitig ausschließenden Begeh ren begreiflich. Die eS im Norden umschließenden Gebirge steh« nach Süden hi» offen, was «in sehr mildes Klima zur Folge hat. Drei schöne Flüsse, der Wardar, di« Struma und der Karasu, bewässern den Boden, und die Küste hat gute Häfen und Bucht«. Di« Höhen biet« trefflichen Weide-, d e Thäler fruchtbarsten Ackerboden, und dementsprechend befand sich das Land im Alterthum und im Mittelalter, wenn es nicht durch Krieg verwüstet wurde, in einem blühenden Zustand. ES wie der in einen solchen zu bringe« und dadurch die Bewohner zufrieden zu stimmen, so daß die ewigen Eifersüchteleien dtt einzeln« Nationalitäten gegen e'nander in de» Hintergrund träten und die christlich« Einwohner nicht sider Verhetzung von außen her zugänglich blieben, das wäre eine Aufgabe, der« Lösung sowohl den Jiteress« der Türkei, als auch den« Europas entspräche; denn «ine Lostrennunz deS Landes, welch S schon der rnsprüngliche Friede von San Stefano zum Fürstenihum Bulgarien schlag« wollte, von der Türkei ist heute so unthunlich wie damals; sie würde, wenn daS Gebiet unter den Einfluß einer einzelnen europäischen Macht käme, diese zum Herrn dtt europäischen Türkei machen; bliebe eS aber sich selbst überlasse», so würde es der Zankapfel der kleinen Nationalstaaten der Balkanhalbinsel werd«, und auf diesem W ge könnte leicht der europäische Friede zu Schaden komm«. Ler Verbleib deS Landes im Verbände deS türk ischen Reiches, freilich unter gründlich veränderten Einricht ung«, ist daS unter dm obwaltenden Verhältnissen sich am meisten empfehlende Auskunftsmittel, daS sich freilich ohne ein« anhaltende und zwar nicht auf die Türkei beschränkte, sondern ebenso auch auf die benachbart« Balkanstaaten erstreckt« europäische Control« nicht in Wirksamkeit setzen läßt. Schneeberg, 4. Juli. Heute wurde hi« «in wacker«» Kämpftt aus dem letzte« Kriege, der 1870 nach erhaltene» schwerer Verwundung mit dem eisem« Kreuz dekorirte Lieutenant der Landwehr a. D. Herr Karl Neumann, vieljähriger Prokurist der Firma Köster u. Uhlmann, zu Gral« getragen. Da» Leichenbegängntß de» Verstorbenen, welcher sich vank seiner vor- trefflich« Herzen«- und Charaktereigenschaften in alle« Kreis« der unge.hrllt« Liebe und Hochachtung «»freute, gestaltet« fich zu «tnrm ausnehmend fetttlichea Akt. Außer dem sehr zahl reich«« Trauttgel«tt« au» hiesiger Stadt und Umgebung schritt hinter dem reichgeschmückt«« Sarq« ein« Offiziersdeputation de» kgl. sächs. Jnf.-Reztments Ne. 104, um dem tapferen einstigen Kameraden di« l«tzt« Ehm zu «rweis«. Ein« nach «folgt«« Einsegnung de» Dahingeschieden« von ein«» Ab- theilung de» MilitärvereinS abgegebene Ehrensalve bildete d« Schluß d« ergreifenden Fei«. Aue, Herr Staal Besuche, k tu Begleit« Her« Ob« Wirsing hi, ab. Unter mar beficht de» Henn arbrir«, di Üo««, wof d« d«S Aufenthalt, tm Erzgebi Se. Excel mit seinem a«1anfabri Herr« D veigehen d Henn Er, utzt die «och mit s, vom Gesa: Der Herr alles Ges«, Wünsch« de h'iche B ThaleS, m Heide forizr Aue Se. Excell Hin« G< Wirsing u auch die d suche. Zu Vereins un Zwickau u kurzer Bex der Schub dem die ti von d« Z wohl g-lm dem Wirke geben. S Räumen n Jnter'ss« i finden Sch Ho, , »WWIM- - gleichfalls 12,000 M. nebst «dum Kaiasterbeamt« dl Aussicht geuomm«. Die Zollverwaltung »miersteht einem Aolldtreltor mit 12000 M., dem ei« StatiouSkontrole«, sechs Borstehi d« Haupt-Zollämter und 28 Lfftsteutea unterstellt find. Ja der Ab! Heilung „Bttkk-verwaltung- find sechs Bezirksamt- männer und d e bew« schon «wähnt« Hilfsarbeiter aufge- sührt. Di« Lbtheilung für LandeSP oltzei untersteht einem Poltzrioffizier, d«, «benso wie die 12 deutschen Polizeiunter- offizie«, von der Schutztruppe abkommandirt ist. Unter „All- gemein« Verwaltung- stad im Etat noch zwei Kommissar« zu« Berfügung d«s Gouverneurs ausgeführt mit Gehälter« vo« 2V 000 und 20000 M. Di« eine dieser Stellen ist durch die Ernennung Wißmann'- zum Gouverneur in Wegfall gekom- men, di« ander« hat b«kannlltch Dr. PttrrS dm«, d« schon s«it länger« Zett in Deutschland weilt und in d« Kolonial, abihellung des Auswärtigen Amte- beschäftigt wird. Dtt Gouverneur «hält «in Gehalt vo» 50000 M, von denen 18 000 M. als ptnfloaSfLhigtS Gehalt gelt«. Tagesgefchichte. Dewtschlened. — Zu d« von uns gestern miigetheiltm Auslassung der „Politischen Correspondenz-, — auf Grund der« man, wenn sie di« Anschauung« d«r Berlin« maßgebend« Kreise ent halten hab« würde, auf eine erhebliche Mißstimmung zwischen Deutschland und Rußland mit Bestimmtheit hätte schließ« müssen — glaubt die „National-Zeitung- versichern zu können, daß sie keineswegs auf offiziösen Ursprung zurückzuführen sei und die Stimmung der amtlichen deutschen Kreise nicht wieder- spiegele. Lange wird man jedenfalls in Deutschland nicht wehr ipr Unklar« darüber bleib« können, ob sich in der litzte» Zeit eine Abwendung d« Reichspolitik von Rußland und «me «rnähemng an England vollzog« hat, od« nicht. Berlin, 3. Juli. DaS Abgeordnetenhaus nahm heute in dritter Lesung den Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung einer Centralkreditanstalt, an. Berlin, 3. Juli. Wie die „Nat.-Zig - hört, ist an hiesig« zuständig« Stell« nicht- davon bekannt geworden, daß Einwendung« gegen die Erhebung von Kanalgebühr« auf dem Kaiser Wilhelm-Kanal laut geworden wären. Berlin, 3. Juli. Der Landtagsabgeordnete für dm Wahlkreis Lauban-Görlitz, Burghardt (naü.)lst heute gestorben. Kiel, 3. Juli. Nach den bisherigen Bestimmung« wird Ee. Maj. der Kaiser morgen abend 11 Uhr an Bord der Jacht „Hohenzollern" nach Stockholm abrrisen und dort Sonnabend mittag 12 Uhr e nlreffen, wo Se. Majestät durch den König von Schweden und Norwegen empfangen wird. Se. Majestät wird einige Tage inkognito in einem unweit von Stockholm gelegenen königlichen Schlosse verbleiben und sich sodann auf einige Zeit zum Besuche des KronprinzenpaareS nach Tullgarn begeb«. stsrkMickratch. — ES ist j<tzt in Frankreich in d« That daS Projekt der Herstellung eines Kanals zwischen dem Atlantischen und d«m Mittelländischen Meere auf die politische Tagesordnung gesetzt ur^ dürste diesmal nicht vor der Erzielung eines end- gttt'g« Resultates von ihr verschwinden. Diejenige Linie, welche am meisten Aussichten hat, geht von Bordeaux aus, folgt auf eine Strecke von 85 km der Garonne, übersetzt diesen Strom bei Castels und wird dann in gerader Richtung auf Toulouse geführt, woselbst zwei große Häsen, ein Krieg»- Hafen und ein Handelshafen, vorgesehen sind. Von Toulouse geht es weite» übe» Naurousse, Castelnaudary, Circaffonne, Moux und Montredon nach Narbonne mit der Ausmündung bet Grussan, wo Wiedemm ein Hafen mit ausgedehnt« Schutz - welken angelegt wird. Die Gesammtlänge des Kanals würde 525 km, seine Größenabmessungen bei einfach« Fahrstraße 44 m. bei dcppelter 63 m Breite und 8,50 m Tiefe betrag«. Paris, 3. Juli. „Figaro- stellt über die französisch- »ussischen Beziehungen lange Betrachtung« an, aus den« di« Feststellung httvorzuheb« ist, daß daS Bündniß auf Grund der bestehenden Gebi«1sve.hältnisse geschlossen ist und Ruß- land niemals eingewilligt hätte, etneRück- forderung Elsaß.Lothringens zu unterstützen Paris, 3. Juli. Eine Depesche des Generals DuchSne berichtet: Mehrere tausend Hovas griffen am 20. Juni vor mittags TSarasoatra, welches von einer Abiheilung Infan terie, Kavallerie und Artillerie besetzt war, an. D« Angriff wurde jedoch zurückgesch'aqen. Sodann verfolgte ein Detache ment d« ««getroffenen Verstärkung« di« Howas mehr«« Kilomtter weit. General Metzinger ist in TSaraSoatra ringe- troffen. Derselbe griff am 30. Juni die HovaS an, welche sich am Belsiboka verschanzt hatten. Die HovaS erlitt« ernste Verluste. Die französischen Truppen erbeutet« 470 Zelte, ein Geschütz und sämmtltch« Munitionsvorräthe. Der Verlust betrug auf frarzösisch« Seite 2 Todte und 15 Ver wundete. England. — DaS neue Kabinet Großbritanniens, das dritte, dessen Führung Lord Salisbury zufällt, ist nun endgiltig und voll ständig gebildet. ES umfaßt nicht weniger als 18 Mitglieder, »st also an Zahl den vo:h rgeheiden Ministerien überlegen. Doch auch in betreff geistiger Fähigkeit und persönlichen Ein flusses dürfte es in der englisch« Geschichte der letzten Jahr zehnt« nicht leicht seines Gleichen haken, denn «S ist ein Koa- lttionskabinet, daS neben den Führe« ter Konservativen di« hervorragendsten Kräft« der liberalen Unionist«« in sich ver einigt. DaS Kabinet setzt sich wie folgt zusammen: SaliS- bmy, Premierminister und Auswärtiges, Herzog von De vonshire Vorsitz des Geheim« RatheS, Äa'.four eester Lord d«S Schatzes, Chamberlain Koloni«, Hicks Beach Kanzler der Schatzkamm«, Gosch« Marine, Lord HalSbury Lordkanzler, Chaplin Vorsitzender deS Lckalverwaliungsamtes, Cioß Lord- Siegelbewahr«, Str Henry James Kanzler deS HerzogthumS Lancaster, Sir Matth,« White Ridley Minister d«S Innern, Marquis LanSdowne KriegSminist«, Lord George Hamilton Staatssekretär vo« Indien, C. I. Ritchie Präsident d«S Han- del-amtes, Lord Cadogan, Lordstatthatter von Irland, Lord Ashbourne, Lordkanzl« von Irland, Lord Balfour of Bur- leigh, Selretär von Schottland, George Curzon Untersekretär für Auswärtige Angelegenheit«. Lord Salisbury hat vi« liberal« Unionist« in s«tn Kabinet ausgenommen. Es sind die- dr, Herzog von Devonshire (früh«» Marquis v. Har tington), Gosch«, Chamberlain und Stt Henry James. Die Partei kann sich somit nicht üb« Vernachläffigung beklagen. Von der letz'.« Rehe de» Ernennungen ist di« Wlhl Lord