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-WWW ErsgrbDolksfreund :spiel von T Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Past-Zeltm-^Nst, Nr. >1*0. Min. vr. von Woydt. Der zweite dieWhrtge Müller. ;berg. Anni ( st l0 tS 1 19 C«l«-ra»».»dk«ss,. v»8»ft«nd Sch—t«-. Firnsprrcherr Schneeberg s<. Aue 2». Gchwarzenberg - Zug nach B chen Fahtkart« Lvr, iche Fibri 9 /.S Uh»r ras «Kerg. Italischen Erscheinung von Majestät und Glanz gesehen! .... Bei allen Gelegenheiten zeigte sich bei ihm eine seltene verführeri sche Macht . . . Sobald er liebenswürdig sein will, ist er eS grenMlos .... Wäre dieser Kaiser Frankreichs Herrscher, so sagte ich mir, dann hätten wir aus ihm schon einen Halbgott gemacht.... er wäre unser Idol. Der Ver fasser spricht dann von dem liebenswürdigen und . takt vollen Empfang, den die Franzosen in Kel gefunden haben; es ist aber «ine der bekannten französischen Täuschungen, verbunden mit naiver Unwissenheit, wenn er. das mehr fach erfolgte Spielen der Marseillaise seinen Landsleuten da- ÄlnrtaM »44 für die Königs, und städtischen Behörden in Lue, grünhain, Hattenstein, Johann- /AmIvMÜH georgenstadt, Lößnitz, Neustädles Schneeberg, 8chwarMk«rg und Mildeasch». .s Bekanntmachung. Herr Fabrikant Ernst Geßner beabsichtigt, auf seinem zwischen der Wettiner- und Auerhammerstraße gelegenen Fabrikgruud- stück, Parzelle Nr. 306 des Flurbuchs für Au« ein« Krast-Gas-Anlage zum Betriebe eines 60pferdig«n Gasmotors und zu Heilzwecken zu errichten. In Gemäßheit des 8 17 der Reichsgewerbeordnung nach der Bekanntmachung vom 1. Juli 1883 wird dies mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage, sowett sie nicht auf Privatrechtstiteln beruhen, bei Vermeidung des Ausschlusse binnen 14 Tagen hier anzubringen. Aue, am 24. Juni 189ö. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. mit erklären will, daß in jenen Gegenden (Holstein!!) man für Preußen nur wenig begeistert sei und französische Sym pathien hege. Große- Lod erhält unsere Marine und ihr OffizierkorpS, das sich durch Jugend und Kraft auszeichne. Aber trotz dieser augenscheinlich von Bewunderung für das Gesehene zeugenden Auffassung muß der „Abgrund", der zwischen Deutschen und Franzosen liegt, wieder erwähnt wer den, und pathetisch heißt es am Schluß: „Und Du, kleiner Soldat im rothen Beinkleid, den ich morgen Wiedersehen werde, . . . glaub nicht, daß sich etwas geändert hätte, weil Kaiser Wilhelm einen französischen Admiral empfangen bat oder weil seine Unterthanen nur vom Frieden sprechen. Er- fahre, daß Deine Brüder von der Marine in Kiel oft mit Deinen Freunden, den russischen Matrosen, angestoßen haben. Laß Dir schließlich sagen, daß wir Nichts von der Vergangen heit'vergessen haben und daß wir auf die Zukunft hoffen, die früher oder später uns große Vergeltung bringen wird." Das „Petit Journal", das nicht zu den Radaublättern zählt und es doch mit den Bekennern der Übeln Laune nicht verderben möchte, springt wenig rücksichtsvoll mit den Reden des Kaisers um und ruft : „Wer wird nicht erbaut sein von den sophistischen FriedenSbetheuerungen, die der deutsche Kal, ser bis zur Ironie mißbraucht? Wie könnte der Friede sch und unerschütterlich sein, wenn er so leichtfertig daS Recht verletzt? DaS ist der deutsche Friede, den Wilhelm II. aus- ruft, der Friede zu Deutschlands Vortheil unter den Flügeln und im Banne des Reichsadlers. Niemand wird gefragt. DaS Schwert schneidet alle Erörterung ab." Der „Radical", der wacker mit den Hetzpatrioten getobt hat, bezeichnet diesen Frieden als die Stille vor dem Sturm, stimmt aber sonst seinen Ton herab und gesteht mit den regier ungsfreundlichen Blättern zu, im Grundt bleib« nach den Kieler Festen Alles, wie es gewesen. Di« eigentliche Radaupresse tobt und lärmt nach wie vor von der Demüthigung und Erniedrigung Frankreichs, und selbst der monarchistische „Soleil" bemerkt: „Europa weiß jetzt, woran es sich bezüglich Frankreichs zu halten hat. Di« amtliche Welt hat sich vor Wilhelm II. gebeugt, da» französische Boll aber ist aufrecht stehen geblieben." Zum Schluß sei noch eine Auslassung des deutschen Reichs- kanzlerorgan», der „Nordd. Allgem. Ztg." angeführt. Da» offiziöse Blatt schreibt : DaS Verhalten der Vertretung Frankreichs bei den Ham- burger und Kieler Festlichkeiten hat in verschiedener Richtung r Quartalwechs liche und claß Hramzöfische Preststimmen «ach de« Kieler Feste«. In Paris hat man mit stiller, aber um so tiefer empfun dener Erleichterung daS Ergrbniß der Kieler Feste begrüßt, daß kein schlimmer Zwischenfall dort und hier den glatten Verlauf der Dingt gestört hat. Alle ruhigen, ernsten und vernünftigtn. Elemente der Bevölkerung athmen auf, weil die Spannung von ihnen gtnommen und ein Gegenstand erledigt ist, der seit Monaten zur Veranstaltung widerwärtigen Lärm» und wüsten Gezänks ausgebeutet wurde. Im einzelnen geben die nachfolgenden Stichproben aus Artikeln Pariser Blätter am Besten Das wieder, was in Paris gesagt und geschrieben wurde. „Wir haben unsere nationale Pflicht erfüllt," schreibt das „Journal des Debais," „und haben keinen Grund, es zu bedauern, einmal, weil der durch unser Verhalten in Eu ropa hervorgerustne Eindruck vortrefflich ist, und dann auch, weil die öffentliche Meinung in Frankreich, die heut« ruhig überlegt und zu höherer politischer Reife gelangt ist, als noch vor einigen Jahren, Alles, was die Regierung gethan, gebil ligt hat. Unsere Gegenwart bei den deutschen Festen war ein alltägliches Errigniß. Unsere Abwesenheit hätte einen ganz anderen Charakter gehabt, und man wüide nicht ver- fehlt haben, unserer schlechten Laune einen drohmden Charakter zuzuschreiben. Was giebt es aber Thürich. teres als solche Kundgebungen. Wir haben ihrer e'nige gehabt, und wozu haben sie denn gedient? Wir haben heut« hinreichend Vertrauen in di« Lebenskraft unserer Vater landsliebe, um zu glauben, daß sie nicht der Anregung durch marktschreierische und knabenhafte Kundgebungen bedarf. Man Hat das bei den Kundgebungen gesehen, die gewiss« Nachzüg- ler in Paris anzuzetteln versuchten. Sie haben nicht mehr ihr altes Paris vorgefunden. In 10 Jahren hat sich Alles geändert; wir sind «rnster gtworden. Und dann ist auch die Kieler Angelegenheit in kemerkenSwerther Weis« vorbereitet, fast hätten wir gesagt, in Szene gesetzt worden. Die Be- gegnung uns«,er» StschwaderS mit dem russischen am selben Tage, wo ter Andreasorden dem StaatSob« Haupte überreicht wurde, hat selbst die Zögernden überzeugt und beruhigt. Es hat sich wieder einmal bewährt, daß eine Regierung am Sichersten geht, wenn st« ihre Pflicht thut und sich auf den gesunden Sinn der Bevölkerung verläßt. „Epilog »u den Festen" ist «in Artikel des „Figaro" überschrieben, der, ungemein charakteristisch für di« französische Art, den Dingen gegenüber sich einen Standpunkt zu schaffen, Beachtung verdient. Der Verfasser Maurice Lost, der als Spezialberichterstalter des Boulevardblattes in Kiel und Ham burg sungtrte, giebt von Kaiser Wilhelm eine geradezu schwärmerische Schilderung. „Wie verführerisch ist dieser Souverän!" ruft er begeistert aus. „Er ist bezaubernd, um nicht mehr zu sagen. Als er bet seinem Einzug in Hamburg d«n Zug verließ, in seinem wunderbaren weißen Kostüm mit Lem silbernen Helm, erschien er mir wie die Statue der Jugend. Er war lächelnd glückselig, wie von einem Strahl de» Ruhme- leuchtest sein Blick. Nie hatte ich «in« solche Tageigeschichte. Derrtschk»«-. — In Kiel «läßt der Ober-Bürgermeister Fuß folgend« Bekanntmachung: „Im Auftrage Sr. Majestät unser«» Kaisers und König» hab« ich d«n Bewohnern KiÄ d« Allerhöchsten Dank für die durch den gesstigen Fackelzua dar- grbostn« schöne und patriotische Kundgebung, sowie dst huld volle Anerkennung Sr. Majestät für die Theilnahm« der Stadt und ihrer Bürger an dem herrliche» Verlauf dieser Ttadtanlagen Schneeberg vetr Gegen diejenigen Steuerpflichtigen, w«lch« dst städtische» Anlage» pr. S. Termin ds-. I». noch nicht berichtigt hab«, wird da» vorgeschrirbene Beitreibung»- verfahren unnachstchtttch verfügt, wend nicht spätesten» innerhalb 8 Tage« Zahkmg erfolgen sollst. Schneeberg, am 27. Juni 1895. Anlaß zu kritischen Bettachtungen gegeben. Es lag in der That nahe, die Frage auszuwerfen, ob das Programm, da von dem Minister Hanotaux mit den Worten: „Sollten wir einen Mißton in das friedliche und internationale Fest bringen?" auSgegeben war, in Wahrheit «ingehatten wär». Hätten der Chef, oi« Offiziere und die Mannschaften des nach Kiel gesandten französischen Geschwaders genau in allen Punk ten dieselbe Haltung beobachtet, wie die Vertreter der an- deren «Äemächt«, so war jedes Aufsehen, jede Möglichkeit zu einer irrigen Auslegung und jede Gefahr, einen Mißton zu schaffen, sicher in der einfachsten Weise vermieden. Mit jedem Abweichrn von der allgemeinen Linie des Verhaltens traten die Vertreter Frankreich» dagegen auf eine Bahn hinaus, wo der „Mißton" gefunden werden konnte und der Zweifel Spiel raum gewinnen mußte, ob der von Herrn Hanotaux prokla- mirte Grundsatz der korrekten Höflichkeit innegehalteu würde. s Es ist begreiflich, daß sich die Kritik in der Presse insbeson dere mit dem demonstrativen Anschluß des französischen Ge- ! schwaders an die russische Flotte bei der Einfahrt in die Kieler Bucht beschäftigt hat, und daß die Frag« aufgeworfen ist, ob sich dieser ooux äs mnin nicht als ein den Gesetz« der Courtoisie zuwiderlaufender Mißbrauch einer loval und ohne jeden hinterhältigen Gedanken ergangenen Einladung darstellt. Aber auch beispielsweise das für die Mannschaften der französischen SchiffeMlassene Verbot, anS Land zu gehen, mußte überraschen und auf deutscher Seite schwer verständlich erscheinen. Fürchtete man unliebsame Szenen, Konflikte, viel leicht gar blutige Schlägereien mit den deutschen Marine- Mannschaften? Auf unserer Seist war man de» Taktes und der jeder Prob« gewachsenen Disziplin unserer Matrosen voll kommen sicher. Oder fürchtete man vielleicht noch mehr, daß die mit aller Anstrengung festgehalten« Attitüde der Kälte, der finsteren Zurückhaltung und der Todtfeindschaft eine Er schütterung erfahren und zum Entsetz« für alle Chauvinist« 'in Frankreich eine ganz gemüthliche und freundlich« Kaeipae» meinschaft — ohne ein« Gedanken an die vorschriftsmäßige patriotisch« Trauer — zwischen d« deutschen und dm fran zösischen Marinemannschaften sich entwickeln würde? Schließlich tritt dst „Nordd. Allg. Ztg." dem Jr» wahn einiger französischer Blätter entgegen, daß sich in Kiel wie allenthalben in der Welt alles Interesse um dst Haltung ihrer Nation gedreht habe, und erkennt an, daß „die Haltung der französischen Offizier« und ihres Chef» im einzeln« Au- spruch darauf habe, als durchaus korr«kt bezeichnet zu werde«." Bekanntmachung. Die auf dem sogenannt« Steinigt befindlich« nichtmaffive Scheune, Nr. 8 d de» Brandvers.-Cat. für Aue soll an den Meistbietend« bei sofortiger Zahlung verkauft werd«. . Angebote.find schriftlich bei unterzeichnest« Rath der Stadt bis zum 15. Juli d.J. zu bewirken und behält sich letzterer die Ablehnung sämmtlicher Angebot« vor. Aue, am 26. Juni 1895. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. i.R. Schuman ier-, Utti L. Rüffel. m Th. Forq Der RathSregisttator Herr Carl Eduard Ztm«ermau« in Johanngeorgenstadt ist zum Stillvettreter des Standesbeamten des au» dm Gemeind« Johanngeorgenstadt, Jugel, Steinbach, WittigSthal, dem selbstständigen GutSbrzirk WttttgSthal und dem StaatS- forstrmiere Johanngeorgenstadt zusammengesetzten StandeSamtSbezirk bestellt und in Pflicht genommen wrrdm. Schwarzenberg, am 2b. Juni 189b. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. Kr. gutes rstroh, l,bO, verkauft «, Schwarzbm lertnner sucht rich, Schnerber senthal. Nr.148 . Freitag, den 28. Juni 1895. I 2 gespaltene Ztile mit SV Psg., Rulamen die 8 gespaltene Zeile mit SS M. I berechnet; tabellarischer, außergewöhnlicher Sa, nach «rhvhtem Laris. a Erzgeb. zur Rettung vo ne Bo,Wiss«. K St«inm«tzstr. 2 'Micks lbrandt. htungsvoll w. Karich». l für mich m Bl. n Markt Nr. Wird Sonnabend, den 13. Juli l. I. Nachmittags 4 Uhr im BerhaudlungSsaale der unter- ^ zeichneten Behörde abgehaltm werden. Schwarzrnberg, den 25. Juni 1895. » 'M» Königliche Amtshauptmannfchaft. Frhr. v. Wirsing. von Seb. Ba« icht statt. e Hauptktrche. el, Organist. .MtllSk u»g Erbgericht ,e'waltung IS Souderzug i Itenstetr 30. Juni un des Hotel zm m Nachm Hal pelle des CH« inter persönlich teu ist elektris Rosenverein Luder! üodv, Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen deS Fleischers und GastwirtHS Carl Hermann Geidel in Pöhla wird, nachdem der in dem Bergleichstermine vom 28. März 1895 angenommene ZwangSvergleich durch rechtskräftig« Beschluß von demselben Tage be- siätigt ist, hierdurch aufgehoben. Schwarzenberg, dm 22. Jmii 1895. Königliches Amtsgericht. v. Weber. Oeser. Pstichtfeuerwehr Oberschlema. Sonnabend, am 29. Juni a c. Abends halb 8 Uhr u e b « n st. calttüteu, sow »er. ttsorgt. D. O O8V )es-Lottert« ws on von :rg, Mark jandlun