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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189506093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-06
- Tag 1895-06-09
-
Monat
1895-06
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.06.1895
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»« Streck«, gab. Ihr« Königl. Hoheit svhr «tt der »Pa- latta" bi» Hambarg und trat von Altona aus mit dem Abendschnellzuga die Rückreise mch Siel an. München, 6. Juni. Ler älteste Sohn de» Prinz- regenten Luitpold von Myern, Prinz Ludwig, wird den Prinzregeuten aus der Reis« zu den Eiöffvungsfeinlichketten des Nordosts« Canal» bealeiteu. Kass«l, 6. Juni. Tie Hauptv«sammlung der Deutschen Soloutalgesellschaft wurde heute Bornittag im hiesigen Stadt- Parksaale von vem Borfitzenden, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg Schwerin, «öffnet, welcher di« Vertretung der Regierung an den Vizeprästdenten der Regierung, Gehetmrath Simo«, abgab. E» wurde »in Resolution gefaßt, in welcher es al» erwünscht bezeichnet wird, daß befördere deutsche Ko- lonial-Briesmarken auSgegeben werden. Ferner wurde be schlossen, dem Präsidium anbei« zu geben, zu geeigneter Zeit die «forderlichen Schritt« b« dem Reichskanzler zu tbun, be treffend di« Erwerbung von Flottenstationen in fremde« Be wässern, sowie betreffs des Ersuchens um periodische Mittheil- ringen des AutkunftSmaterials über die Auswanderung und Kolonisation an di« Abtheilvngen — Im weit««« Berlauf« wurd« btschloss««, d«n Reichskonzl« zu «suche», dem Reichs tage »in AuSwanderungSgesetz vorzulegen mit der Bestimmung, daß eine staatliche Jnsormationsabtheilung geschaffen werd«. Ms Ort der nächstjährigen Hauptversammlung wurd« Berlin gewählt. Herzog Johann von Mecklenburg-Schwerin schloß die Sitzung Nachmittags mtt Worten d«S Dank'S. Aachen, 7. Juni. In dem Proceß gegen Mellage und Genossen beantragte der Staatsanwalt nach längerem Plaidoyer gegen Mellage 360 Mark, gegen Schone 80 Mark und gegen Warnotzsch 200 Mark Geldstrafe. Der Staatsanwalt ließ die Anklage wegen der Behauptung von vorgekommenen Mißhandlungen fallen, weil hierfür d« Wahrheitsbeweis «brocht sei. ES werde deshalb ein strenges Verfahren gegen die Schuldige« ringeleitet werden. Die „Berl. Con." »heilt mtt: „Der gegenwärtig in Aachen geführt« Proceß Mellage, betreffend das Alexianerb oster Mariaberg, und di« nach der Press« hi«bet zu Tag« geirrte- nen auffälligen Erscheinungen haben der Staatsregierung Veranlassung gegeben, in eine eingehende Unte-suchung der Verhältnisse der genannten Anstalt, namentlich hinsichtlich der Pflege von Nerven- und Geisteskranke», einzutreten. (Der Bericht hat ergeben, daß in der Anstalt Fälle von Mißhand lungen re. der Verpflegten mehrfach vorgekommen find. Die Zustände in dem Kloster waren von Mellage und Genossen in emer Schrift beleuchtet worden. D. Red.) Oesterreich. Wien, 7. Juni Die Thronrede, die der Kaiser mor- gen beim Empfange beider Delegationen halten wird, dürfte bloS «inen programmatischen Charakter haken und die Grund- läge für eine Erklärung des Grafen Goluchowski bilden. Frankreich Paris, 7. Juni. Präsident Faure ist heute Nacht hier wieder «ingetroffen. — Wie der „Soir" meldet, verhaftet« di« Polizei in Perigneux den Sattler Htllairand, der gedroht hatte, auf den Präsidenten Faure blind zu schießen, um du Aufnerksomkeit auf die Ungerechtigkeit zu lenken, deren Opfer er sei. Hillairand, der an Verfolgungswahn leidm soll, ver suchte 1887 ein Attentat g-gen Bazadu. " Brest, 6. Juni. Das österreichische Geschwader ist heut« von hier nach Kiel abgegangen. Spanien. Madrid, 6. Juni. Die Königen unterzeichnete hmte den Gesetzentwurs, durch welchen die Ermächtigung der Kam- mer zu edler Creditausnahme durch Angabe von Hypotheken briefen auf Cuba verlangt wdd. D« Kriegsminifler schickt zehn Bataillone nach Cuba ab und beredet die Absendung von z«hn weder«« Bataillonen vor. Marschall Martin«; Campo ist noch Havannah zurückgelehrt. — Die oppositio nellen Abgeordneten w«rdin den Gesetzentwurf, b«tr. di« Cre- dttbewtlligung für den Krieg auf Cuba, nicht bekämpfen. Im Senat verlangt dir Republikaner Gonzales di« Mittheilurg der Act«n d«s Proceffes grgen den Capitän Clavijo. D« Kriegsminifler verspricht deren Vorlegung, sobald alle gesrtz- lichen Formalttäten erledigt sein werden. Madrid, 7. Juni. Der Miniflerrath beschloß, daS cubaniiche Besatzungscorps auf 30,000 Mann zu bringen. Die Operationen gegen die Aufständisch«« flock«« wegen Regenzeit. Griechenland Athen, 7. Juni. D«r griechische Geschäftsträger in Petersburg ist ermächtigt worden, den Handelsvertrag mtt Rußland zu unterzeichnen, durch den Griechenland für 10 Jab« die freie Einfuhr von Rosinen in Rußland zvgestanden wiro. Athen, 7. Juni. Ter Finanzminifler hat seine Ent lassung gegeben; d« Ministerpräsident übernimmt einstweilen Las Portefeuille d« Finan^en^^ Konstantinopel, 7. Juni. Es wird bestätigt, daß ein türkischer Officier, der an Bord eines französischen Schis- f«S den Hafen vtrlassen sollte, mit dem Bagagechef in« Hand gemenge gerieth und ibn schwer verwundete. Der Capitän benachrichtigt« sofort das französische Stationsschiff „Petrel,- daS 10 Mann entsandte. D« Officier, dem Handschellen an gelegt wurden, ward alsdann an Bord des „Petrel* gebracht, woselbst er sich noch in Haft befindet. — „Daily News" erfährt aus Konstantinopel, die Antwort d« Pforte auf den Reformvorschlog der Mächte, betrrffend Armenien, verwerfe die Reformen ia-gesammt, be zeichne Aenderungen für irgend einen besonder«« Theil d« Ünterthanen deS Sultan- allein als unnülhig. Die einzigen erforderlichen Modifikationen seien solch«, die auf die ganz« Bevölkerung anwendbar wären. Di« Pforte bestreite den Mächten daS Recht d« Einmischung in die innere Verwalt ung des türkischen Reiches. Egypten. Djeddah, 6. Juni. Die Lage d« h'estgen Europäer ist seh, «nst. In der Stadt befinden sich nur wenig« Trup- pen und die Bevölkerung ist im allgemeinen über den Angriff der Beduinen auf die Konsvlarbeamt«« erfreut. Der religiöse Fanatismus ist sehr gestiegen und wird gefahrdrohrnd, wenn nicht alsbald von den Mächten Vorkehrungen getroffen werden, die dem Leben der Europäer wirksamen Schutz verbürgen, welches sonst nicht gesichert erscheint, zumal ein Beduinenauf stand für die nächste Zeit wahrscheinlich ist. Afi«. — Das „Reutersche Burrau" meldet aus Hongkong: In Jaip«fn emf Formosa, wo der Aufstand ausbrach, herrscht noch vollständig« vsrvtrnmg. Der Stadttheil d«r Eing«- bannen steht m Flamm««. Eia Pulvermagazin flog in oi« Lust, wobei neunzig Chines«« g«tödi«t wurde«. Der englisch« Krenz« „Raiulow" ist von Hongkong «ach Tamsut in S«e gegangen. Tamsut, 7. Juni. Di« R«b«ll«n i« Fort Tamsut f«u«ite« auf «tn«n deutsch«« Handelsdampf«, woraus da» Kanonenboot „Iltis" LaS Fort b«schoß und zmn Schweigen bracht«; «in anderes Fort ward« vrrlaff««; di« Europäer blieben unbelästigt. Da» „Reutersche Bureau" meldet üb«r diesen Borfall Folgende»: DeS deutsche Kanonenboot „JltiS" eröffnete das Feuer auf die chinesische« Forts ia Hoke ver- muthlich, well die dortigen Behörden sich weigerten, die Ab- fahrt eine- Handelsdampfers mtt dem Präsidenten Targ Soldat«« und Flüchtlingen an Bord zuzulaffen; di« Fort» wurd«« zum Schweigen gebracht, die Kanoniere flohen und der Dampfer ging in See. — Arnerika« Washington, 7. Juni. In de« Bereinigten Staaten halten sich spanische Beamte auf, di« verschieden« vermuthtt« Expeditionsb«str«burgen zur Un eistützung der cubanischen Auf ständisch«« bevbachten sollen mit drm Endzweck, «in« Einmisch ung der Regierung der Bereinigten Staaten zu erlangen. — Bon der sächsischen Regierung nehmen on d«n Fe'er- ltchkeite» anläßlich der Eröffnung des Nordostseekanal« die Herren StaatSmtnifier von Metzsch, Edler von der Planitz und von Watzdorf, der sächsische Gesalbte Graf von Hohen- thal nnd der Milttärbkvollmächtig'e Graf B tzthum thett. — Am Mittwoch, den ö. Juni feiert« die evangelisch- lutherische Missionsgesellschaft zu Leipzig unter zahlreicher Bitheiligurg our ganz Sachsen und den anderen mtherischen Ländern Deutschlands ihr Jahrrsfest. Die Pre digt in der Ntkolaikirche hielt Pastor Armknecht aus Han nover, worauf Direktor von Schwartz den Bericht abstatte'e. Im Anschluß an diese Feier ordnete Oberconststorialpräsident v. v. Ctähliü aus München sieben jung« Männer zum Misstons dienst ab, von denen zwei nach Indu«, d e andern nach Ost- afrika gehen sollen. Den Beschluß des Festtags macht« «in« fast überfüllt« Nbendvnsammlung in der Cintralhalle, wo Sup. Kaiser aus Radeberg, Missionar PäSler aus Ostafrika und Missionar Göttsching aus Indien sprachen. Dem Bericht des Missionsdirektors entnehmen wir, daß die Thätigkeit der Leipziger Missionare im Tamulenlande sichtlich gedeiht, wenn auch in die Reihen der europäischen Missionare einige fühlbare Lücken gerissen sind. Glücklicherweise stehen den Europäern bereits 16 zuverlässige eingeborene Pastoren zur Seit«. Im Jahr« 1894 gab eS 433 Heidentausen in der Tamulenmisston. Neue Aufgabm erwachsen bei der Erziehung des weiblichen Geschlechts, daS im Heidenthum bekannt! ch tief verachtet und vernachlässigt ist. Bei der Besserung Vieser traurigen Zustände sind deutsche Frauen künftig unentbehrlich, darum Hot man sich in Leipzig nach reiflicher Urberltguna ent schlossen einige besondere tüchtige Diakonisstnnenzur Unterstützung der Missionare auszusende«. DaS Schwesterhaus in Neuendet telsau stellt dieselben im Herbst dieses Jahres zur Verfügung. In Ostasrika ist doch Alles im Werden. Die bayerischen Luthe- raner, die seit 10 Jahren nahe bei Mombosa tn Englisch-Ost- afrika missioniren und sich neuerdings mit der Leipziger Misstons gesellschaft vereinigt haben, ernten eben die Erstlinge ihrer Arbeit. In der nicht weit von der Seeküste gelegenen Station Jimba ist glücklich «ine kleine Gemeinde gesammelt, die am Sonntag Reminis cer« durch die Taufe von sechs jungen Männern und einem Mädchen einen willkommen«« Zuwachs «hielt. Auch der Schulunterricht mtt den schwarzen Kindern gedriht dort recht gut, während das Werk auf den beiden cnde- ren Stationen Mbungu und Jkutta kicher nicht recht vorwärts kommen wollte. Tie neuen Niederlassungen am Kilimand scharo, über deren Gründung der eben von Afrika zmückge- kehrte Mi sionar PäSler berichtete, stehen noch in den ersten Anfäng-n. In Madschame und Mamba sind Häuser gebaut, Gärten angelegt und die ersten Sprachstudien gemacht, sodaß nun di« etgenlliche Mssionsarkeit beginnen kann. Jm Herbstd. I. sollen die ersten deutschen Frauen auf der dortigen Station einzieh n. Die finanzielle« Verhältnisse der Leipziger Mission werden in dem Jahresbericht als befriedigend bezeichnet. Die letzte Johreseinnahm« belief sich auf 370 000 Mk. Das ge- nügt für den gegenwärtigen Bedarf. Die ostafrikanische Mission erfordert freilich eine in jedem Jahre steigende Summe. — Sest Jahresfrist ist das Nonnenholz und der Scheiben- park tn Leipzig in dm Abend- und Nachtstunden von einem Menschen unsicher gemacht worden, der auf den Bänken sitzend«« Liebespaar«« auflauert, plötzlich als angeblicher Criminalbeamter mtt der Berichtigung, Unstttlichk.itm wahr genommen zu haben, an dieselben herantritt und dann daS Paar für arretirt «klärt. Hierauf läßt er nach einiger Zeit den Liebhaber laufen, erklärt aber, daS Mädchen nach dem Polizeiamte bringen zu müssen. Dies Verfahre« hat keinen andern Zwtck, al- unterwegs das meist tvdttich erschrocken« Mädchen selber um dm Preis der Freilassung zur Unsittlich- keit zu bestimmen, was ihm auch bereits geglückt ist. Dieses gefährliche Individuum, ein Schneider, Carl E.nst Nitzsche, wegen seines Treibers bereits wiederholt polizeilich und ge richtlich bestraft, ist unlängst auf 2 Jahre aus dem Stadtge- biete ausgewiesen worden. Gleichwohl ist er un er Wieder holung s« irrer That in vergangener Nacht im Scheibenholze aufg«iret«n, diesmal aber an di« Unr«chtm gekommen und der Polizei überliefert worden. Dem Liebespaar», das auf einer Bank etwas «ingmickt war, warm vor d«m „E «schreiten des Pseudobeamten sogar mehrere Effekten, wahrscheinlich auch von diesem, gestohlen worden, di« man im Gebüsch ver- stickt vorfand. — Im Uttewalder Grunde der sächsischer» Schweiz entstand dieser Tage ein Waldbrand. Bon Wehlen aus wurde sofort die Feuerwehr nach dem Brandherde mtsandt. Nach kurzer Zeit gelang eS dieser, dm thurmhoch emvorlodemdm Flammen Einhalt zu gebieten. Die Eat- st'hungsursach« des Brandes, durch den ungefähr 2 Hektar Kiefernbestand vernichtet wurden, ist noch nicht aufgeklärt. — Aus Barn« schreibt man: Ein größere» Fischsterben wurde während der Pfingstfeiertage im Wyhra-Fluss« beobach- t«t. Auf der Strrcke zwischen Borna und Witznitz trieben mehrere Centner todter Fische an der Oberfläche des Flusses. Der Grund dieser Erscheinung hat noch nicht ermittelt werden können. — In Frohburg ertrank beim Baden im Straßen eiche der 13jähr. Sohn eines dortigen Kaufmanns. Der Unglück liche war ia eine tiefe Stell« gerathm. Als sein« Kameradm, d!« ihn v«rstnken sahen Hilfeherbeigeholt hatte«, war«» zu spät. — Am vn gingen«» D ensta;« nach«, b Uhr. verstarb ein« der höheren Beamte« im königl. sächs. ForstverwalttwaSdlmste, der fett Mitte der 1880er Jahre de« Forftbeztrk Zschapa« Vorst,hend« königl. lächs. Oberforstmeister Herr Johnen Ernst Karl von Loeb«,, Ritter des königl. sächs. Cioil-Berdlmstordm-. — Mittwoch Nachmittag trat ia Martenherg «in «tum S Stund« andauernd«- starke- Gewitter auf. Um v Uhr schlng der Blitz in da- Rathhau» und betäubte dm Polizettxpedimtm Fischer derart, daß man ihn für todt hielt; er erholte sich ab« «ach länger« B«wußtlostgk«it. Auch war die Rat-Hau»- uhr zum Stillstand gekommen. Um '/,S Uhr schlug der Blitz in da- Hau- deS Webermeister» Melzer und richtete au dem Gebäude mrhrsachm Schien an. Um 6 Uhr legt« «in Blitz di« Schtun« d«S Herm Altin Claußnitzer gehörig«« Gasthauses «Zum Waldsch'üßchm- in Asch«. Ern so furchtbar«» Ge witter mit Wolkenbruchart'gem Regen ist in Maritnberg seit langer Zeit nicht aufgetroffe«. — Am Mittwoch Nachmittag schlug der Blitz in das Kraft'sch« Wohnhaus, ein schon älteres Gebäude, in Stahlberg bei Bärmstein und äscherte eS vollständig ei«. Schnelle Hilse war vor handen, um di« Nachbarhäuser zu schütz««. — Für die am 14. Juni von Reichsweg«« vorzunehmende Gewerbezählung hat sich trotz «aangenm Aufruf» zu, M«ldung freiwillig« Zähler in Netzschkau bi» sitzt Niemand grmeldetl Man wird nun dort wohl ein«n anderm Modus zur Herbeischaff ung von Zählern finden müssen. VL^ ML Oertliche Angelegenheiten. - Pf — Bezüglich d« nach Maßgabe drS RtichSgesetzrs vom 8. April 1895 am 14. Juni d. I vorzunehmendm Beruf»- und Gewerbezählung, welche dmZwcck hat, der B«. waltung und der Wissenschaft neue und zuverlässige Nachrichten über die Zusammensetzung der Bevölkerung Deutsch- ' land» nach dem Berufe sowie über oie Zahl und Größe d« landwir h chaftlichen und gewerblichen Betriebe zu verschaffen, sei darauf hinxewiesm, daß jeder HaushaliungSvorstand und Bettiebsleiter li« zur Zählung bestimmten Formular« recht zeitig zugestellt erhalten wird, dieselben am 14. Juni Vor mittags genau und vollständig auszufüllen und alsdann dies« Listm an diesem Tage von Mittags ab zur Abholung bereit zu halten hat. Besonders sei hierbei darauf aufmerksam ge macht, daß Jeder, der die in den betr. Formularen an ihu gerichteten Fragen wissntlich wahrheitswidrig oder unvoll ständig beantwortet, od« gar sich zur Erstattung der gefor derten Angaben weigert, nach 8 5 des oben angezogenen Ge setzes vom 8. April 1895 ein« Geldstrafe von 30 Mk. ver- fällt. Die Ausfüllung der Formulare darf den mit d«r Ab holung beauftragte« Personen nur in Fällen dringendster Be- h nderung zuzemuthet werden. Oberschlema, 8. Juni. Gestern Abend 11 Uhr ist der Gasthof zur grünen Wiese allhier ein Raub der Flamm« geworden. Di« EntsiehungSursache des Brandes ist noch nicht aufgeklärt. Bei der herrschenden Windstille gelang eS drn erschienen« Feuerwehren das Feuer auf sein« Herd zu beschränken. Leiber sind bei den RäumungSarbeit« zwei hiesige Einwohner mehr od« weniger verletzt worden. Aue. Nächsten Mittwoch, den 12. Juni d. I., findet im hiesigen RathSsitzungszimmer (Schulgebäude, Parte««, Zimmer 6) Gerichtstag statt. Lößnitz. Seit e wa zehn Jahren pfl-gt der hiesige Kircheavorstand die Fei« deS Pfingstfestes zu beschließe« mit einem gemeinschaftlichen Ausflug in die srühIiagSduftenden Kirchen- und Hospitalwaldungen, an welchem sich von Jahr zu Jahr immer m.hr Glieder der Gemrinde beiheiligen. Wer auf den Beinen sich sicher fühlt, der macht zunächst di« früh um 6 Uhr beginnende Tour durch den „Hain" und „Grünewald" nach dem „GotteSwald" mit, wobei dem schö nen Walde durch die K änge der Musik ein Gruß gebracht wttd, der alle Sälg-r des Waldes zu vielstimmigen Chöre« herausfordert. Gar manches Mal wird angehalten und un ter der Betrachtung und Prüfung der Waldbestände das frische Ozon mit tiefen Zügen in die verlangendrn »cd kräftig ein- saugenden Lungen etngepmnpt. — So bewegt sich der lange Zug 3 bis 4 Stunden lang durch frischen, grünen Wald, bis er zum Stelldichein-Platz« „Waldidyll" gelargt. Welch ein fröhliches Grüßen! Schon sind dorr die Damen und Kind« in bunter Mannigfaltigkeit und dufi g« Gewandung versam melt, unter den Bäumen in fröhlichen Gruppen umherlagernd. Mitten drinnen in dem reizenden bunten Bilde brennt «in lustiges Felle», und «in Wage« nach der Art der Marketender (plaustrum eauxom8 eastrsimm der Alten) mtt langer Tafel steht daneben. Da kündet der bereit- versammelten Damen- und Kinderwelt eine Fanfare von der Höhe die Ankunft der Waldkarawane; im Nir springt die fröhliche Kinderschaar die Anhöhe unter den schattigen Bäumen hinauf den Vätern, Brüdern und wem sonst entgegen. Nach Austausch munte rer Morgengrüße gestaltet sich daS Bild noch bunter. Tisch« und Stühle hat und kennt der Wald n'cht. Er ladet sein« Gäste ein, sich in seinen weichen, duftigen Schoß zu setze«. Und darin sitzt, liegt und ruht sich's gut. Wie kostbar schmeckt das Essen und Trinken, gewürzt durch die aromatischen Düst« deS Waldes! Wie lieblich schallen durch den Wald die Klänge der Musik und die Gesänge aus den fröhlichen H rzen! Manch «nsteS und manch fröhliche- Wort erhält die Unteihaltung in lebhaftem Gange! Wie ergötzen sich die Eltern und Erwachsenen an dem fröhlichen Spiele der Kinder und der Jungfrauen! In der That, ein Bild, wie es sinnig« nicht gedacht werden kann. Ein überaus reines und edle» Vergnügen, ein wür dig« Schluß deS schömn PfingflfisteS! Schwarzenberg, 7. Juni. Der Vorstand des hiesigen Gustav-Adolf-Verein» hat in seiner kürzlich abgehal- 1en«n Sitzung beschlossen: 1., die bereit» vorgeprüft« Rech nung auf 1894 für richtig anjunkennen (Inhalt bereits schon tn d. Bl. veröffentlicht); 2., die diesjährigen Sammlungen bi» svätesten» Ende September abzuschlteßen nnd den Ertrag dem Kassirer zu übermitteln; 3., von dem zur freien Verfüg ung stehenden Drittel der Einnahme die Diasporagemeinden Auß'g und Braunau in Böhmen im Verhlltniß 3:1 zu unterstützen; 4„ zu Abgeordneten für die vom 1.—3. Juli tn Annaberg tagender Versammlung des Leipziger Hauptverein» die Herren Schulrat Müll«, Kgl. Bezirks schult ffpektor 0r, Hanns, Pfarr« Eberhard von Bernsbach und Kirchschullrhrer Wittig von Lauter zu «nennen, sowie di« Herren Kirchschul- lehr« «m. Berger und Cantor Clauß mit der Stellvertretung zu betrauen. Den Bezirks-Missions-Verein betr., wird 1. di« Rechnung auf 1894 ebenfalls richtig gesprochen; 2. di«
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