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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189505219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-05
- Tag 1895-05-21
-
Monat
1895-05
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.05.1895
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"»evte. Welche sich durch Speisung der sozialdemokratischen Massen Rümndrcknna -et den Sozialdemokraten sicher«. Mit diesem Gebühren und dem Treiben der philosemiti. Ich« Press« bad« natürlich diejenigen Mitbürger mosaisch« GlattbenS nichts zu schaffen, väch« sich Politisch, foz'al und geschüitltch unsere deutsche« Anschauungen ongeeignu haben. Mr sie sollten aber die Wiener Vorgänge den Ansporn geben, mit chren vtammeSgenoffen enffchieden aus Beseitigung d«r- jenioen Auswüchse htnzuwirken, welch« den AnlisemitlSmuS großziehen. Ein- und Umkehr thut hier, wie namenttich bei der philosemiiischen Pleffe, im höchsten Grade noch. Sind dies« Element« nicht ganz vetblendet, so werden sie di« bitter« Lehr« der Wiener Borgäng« wohl beherzigen «nd mit alle« «ast darauf Bedacht nehmen, daß diejenige Entwickelung vermieden wird, in welcher die Ursache der Wiener Erfolg« der Antisemiten zu suchen sind. Sonst ist ei« weite«- starke- A«schwellen der antisemitischen Bewegung mit absoluter Sicherheit zu «warten. Dagegen hilft keine Judenschuhtruppe, nur Einkehr und Umkehr bei den Juden selbst. Sie waren übel berachen, wenn sie die Zeichen der Zeit, welche doch «ine mehr al- deutliche Sprache «den, un beachtet lassen wollten. Lage-gefchichtr. »«rtschkawd. Berlin, 18. Mai. Da- Börsensteuergesetz wird noch unbedingt vor Schluß der ReichStagSsession dem Reichstage «grhin. Dasselbe wird am Montag an das Plenum des BundeSraths gelangen und bereits am Dienstag sich in den Händen d«S Reichstages befinden. Ueber die anderen Vor lagen ist noch zu berichten, daß der Antrag auf Kündigung d«S argentinische MristbegünstigungSvertrages noch erledigt werden soll. Der Bericht der Gewerbeordnungskommission ist am Freitag sestgestellt wordm und wird am Montag erschei- »«. Der Nachtragsetat wird am Montag von der Budget- kommission berathen werten. Berlin, 18. Mai. Ein aus den Herren Vizeadmiral Batsch, Kontteadmiral Zirpow und Korvettenkapitän v. Hal- berstein bestehendes Komitee überreichte dem Fürsten Bismarck im Namen der inaktive« Admiral« und Kapitän« eine aus Silber ausgesührte Löwengruppe, auf deren Spitze ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln steht. Das Ganze ruht auf einem Sockel von Holz, welches aus Sr. Majestät Schiff „Bismarck'- entnommen ist. Straßburg, 18. Mai. Heute Mittag fand d.e Er öffnung der Straßburger Gewerbe, und Industrie- Ausstellung durch den Statthalter in Gegenwart drs Ministers v. Köller und der Spitzen der Behörden statt. O esteoreich. — Die N. Fr. Pr. theilt übrr d.n neuen Mini- fier, des Auswärtigen, Grasen Goluchowski, folgendes mit: Die Familie Goluchwski repräsentirt seit zwei Ge- uerationen den Typus des im Oesterreich« vollständig ausgegangenen GaltzierS von echter Anhänglichkeit an die Dynastie. Durch seine Mutier mit dem österreichischen Adel verschwägert, verbrachte Gras Goluchowskt seine Jugend, fahre mehr in Wien, als in Galizien; in politischer Bezieh ung steht er mit der polnischen Gesellschaft in keinem Zusam- minhange. Während seiner ganzen Laufbahn als Diplomat von Beruf war Graf Goluchowski «in eifriger Diener des Kaiser-, und Graf Kalnoky betrachtete ihn schon seit längerer Zett als seinen Nachfolger. Graf Goluchowski werde, wie d e „Neue Freie Presse- meint, die Politik seines Vorgängers gewissenhaft fortsetzrn, d. h. die Politik des Dreibundes unter Wahrung des guten Einvernehmen- mit Rußland und freund- licher Beziehungen zu allen übrig'n Mächten. Das Ministe- rium Goluchowski bedenke wohl auch den Wunsch besten Ein- vernehmens mit Ungarn und di« Erhaltung d«8 religiösen Friedens. Goluchowski sei auch der rechte Mann, der zu dem österreichischen Koalitionsministerium dir guten Bezieh, ungen werde unterhalten können. Nach außen hin findet Graf Goluchowski eine glatte, günstige Erbschaft vor. Die Sckrne- rigkeiten beginnen erst auf dem Grenzgebiete zwischen äußere, und innerer Politik; auch wenn er den besten Willen habe, sich nicht in ot« inner« Politik zu mischen, suche diese doch den Minister des Aeußeren zeitweilig selbst auf. Hieraus er gebe sich di« Nothwendigkeit einer gewissen Concordanz in den politischen Richtungen beider ReichShälsten und drs Ministers des Aeußeren. Das „Fremdenblatt" sagt in einer Besprechung des Amts- antritts drs Grafen Goluchowski, di« Aufgabe drs neuen Ministers des Auswärtigen sei, die glückliche Politik des Gra- fen Kalnoky fortzusetzen. Rußland, England, Frankreich und selbst Deutschland seien gegenwärtig außereuropäischen Inte- «ffen hingegrben, was die Folge haben könne, daß die zu rückgestellten europäischen Divergenzen sich mildern und die Rationen sich gewöhnen können, sie ruhiger zu beurthnlen, sodaß di« alten Schwierigkeiten weniger bedrohlich erscheinen. Parteigeist und mangelhaftes Zusammenarbeiten hätten das Ausscheiden des Grafen Kalnoky nothwendig gemacht. Das Ansehen des Reiches selbst und dessen Stellung müßten unter d«r Wiederholung solcher Ereignisse leiden. Türket« Konstantinopel, 18. Mai. Da- zur Theilnahme an der Feier der Eröffnung des Nordostserkanals in Kiel be stimmt gewesen« türkische Kriegsschiff kann wegen Seeuntüch- tigkeit nicht abgrhen. M Gerbte« Belgrad, 18. Mai. Im casaker Kreise tauchte eine Heiduckenbande auf, deren Häupling der Bevölkerung ankün- digte, er Werse noch SO Menschen erschlagen. Das Vo.k wandle sich an den König um militärischen Schutz. Msiem« — Dem „Reuterschen Bmeau" wird aus A» ko Hama gemeldet: Graf Komatsu, der japanische Oberbefehlshaber, ist von Port Arthur nach Japan abgereist. — Von den sieben Divisionen der auf der Halbinsel Liao-turg befindlichen Armee werden nur zwei dort verbleiben. Eine Brigade dieser beiden Divisionen wird in Wei-hai-wri garnisoniren. Di« Kaiser liche Gard« geht nach Formosa. — Admiral Kabayama ist zur Uebernahme seines Postens als Grneralgouverner der Ins«! Formosa abgereist. — Die Minister sind auf dem Rückwege nach Tolio, wo der Kaiser am Freitag «wartet wird; vor siin« Ankunft wird der Kaiser rin Reskript er lassen, in welchem di« Wi«derabtr«tung der Halbinsel Liao tung mitgelheilt wird. — Biele Blätter sind noch suspendirt wegen ihrer Kritik der Reginungsposttlk in Betreff des Nach- aeberS gegenüber den Mächten. — Der russische Konsul hat bekannt gemacht, daß am Eingang« d«S Hafens von Wla- diwostock Torpedos gelegt Word«« find. — Das Finanzministerium erläßt folgende Verordnung, die Gebühre« für Erhebung der Einkommensteuer und Be sorgung der übrigen den Gemeindebehörden bei der Einkom mensteuer obliegende« Geschäfte im Jahre 189Ü betreffend: Auf Gruvd von 8 78 Absatz 2 drS Einkommensteuer gesetzt- vom 2. Juli 1878 wird für da- Jahr 18Sö die Gebühr für Erhebung der Einkommensteuer bet «n« Ist-Einnahme bis z« 2000 M. auf 2 Prozent dieser Einnahme, bet einer Ist- Einnahme von über 2000 M. auf 1,7 Prozent dieser Ein nahme, mindestens aber auf 40 M., sowie die Gebühr für di« Besorgung der übrigen den Gemeindebehörden nach Maß gabe des Einkommensteuergesetze- und der dazu gehörigen AuSführungLbestimmungen obllegenden Geschäft«, für die Ge meinden, welchen di« Anlegung der Kataster übertragen ist, auf 0,7 Prozent der Ist-Einnahme und für die übrixen Ge. metnden auf O.b Prozent dieser Einnahme hiermit festgesetzt. — Betreffs der Notiz über die Ausnahme in die Unter- offiziervorschul« in Marienberg wird von zuständiger Seite mitgeiheilt, daß zufolge allerhöchsten Beschlusses vom 29. Januar d. I. di« Äufnahm« in die Unteroffiztervorschule nicht mehr im Oktober, sondern im April jeden Jahres stattftndet und daß der 1. April 1896 der nächste Einstellungstermin ist Zukünftig werden di« Auszunehmenden in der Hauptsache der Unterosfiziervorschule aus der Soldatenknabenerz'ehuvgsanstalt Kleinstruppen überwiesen und finden direkte Aufnahmen in die Unterosfiziervorschule nur bei Besetzung der durch Entlass- ungen außer der Zeit entstandenen Vakunzrn statt. Solche Vakanzen pflegen allerdings jährlich in größerer Zahl «inzu- treten. „B-stimmurgen über Ausnahme in die Soldaten- knabenerziehungsanstalt Kle nstruppen und den Ueberiritt in die Untnoffizieroorschul« Mariniberg" sind bei allen B-zirks- kommandoS erhältlich. — Im Jahre 1873 verfügte di« deutsche sozialdemo kraiisch« Partei im Ganzen nur über zehn politisch« Organe, daneben bestanden noch fünf nicht durchweg auf di« sozial demokratischen Ziele ringeschworene Gewerkschaftsblätter. Von den zehn polnischen Organen «scheuen nur fünf täglich davon nur eines in ganz Preußen, nämlich die Berliner „Demokratische Zeitung"; dafür aber besaß Sachsen damals schon drei täglich erscheinende sozialdemokratische Bläser. Seitdem ist, namentlich im letz en J:h-z hnt, die sozi übe ns kratische Presse ganz ungemiin gewachsen; zählen im Jahre 1873 die sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Organe zusammen rund 35000 Abonnenten, so übertrifft diese Zahl Henie alle n der „Vorwärts" schon um mehr als 10 000; die fi zialdemok atische Presse ist ganz zweifellos «ine Macht und «ine überaus große Einnahmequelle für die sozial demokratisch« Ag tationskasse geworden. Heute verfügt die Sozialdemokratie über viemndsiebz'g politische und dreiund fünfzig ihr durchaus ergebene gewerkschaftliche, zusammen also über 127 Organe, außerdem aber findet sie noch in halb sozialistischen Blättern, wie „Sozialpolitisches Central blatt", „Hilfe" u. a. eine nicht zu unterschätzende Unterstützung. — Der seit Jahren, meist in Wiesbaden, in Ruhestand lebende königl. sächsische Oberst z. D. Herr Theodor Herr mann Hering-Göppingen ist letzter Tage im 80. Lebensjahre verschieden. Er war «in tüchtiger Artilltrü-Offizier, d« nahezu 40 Jahre bei der Waffe diente. ' Er wurde 1814 in Shan dau, wo sein Vater als königlicher Floßweister lebte, geboren. 1831 trat er in die Artillerieschu e in Dresden als Eleve ein, wurde 1835 Portepeejur ker und Leutnant, 1847 Oberleutnant und 1851 am 22. Mai Hauptmann und Chtf der 10. Batterie d.s Fußartillrrie Regiments, mit welcher er auch 1866 den österreichischen Feldzug mitmachte und sich das Ritterkreuz d.s Militär-St.-Hriurichsordens erwarb. Am 31. December 1866 trat er in Wartegeld unter gleichzeitiger Ernennung zum Major und Bezirkskommondant des Landwehrbataillons in Chemnitz. Am 15. September 1867 trat «r außer Aktivität, verwaltete, seit 19. October 1870 Ooerftlirutenant, den Landwehrbeznk auch während des Feldzuges 1870,71 bis zum Jahr« 1875. Stine letzte, erst vor einigen Jahren erfolgte Ernennung be förderte ihn zum Obersten Ueter den nunmehr Verstorbenen Wird noch geschrieben: Oberst Hering-Göppingen ist un vergeßlich in der sächsischen Kriegsgeschichte als Kommandant der historischen Batterie in der Schlacht bei Königgrätz. Sein tapferes Verhalten bei dem Rückx gr des 1. sächsischen Jäger-Bataillons, welches, mit Lem Kronprinzen Allert in seiner Mitte, als letzte sächsische Truppe von der Wald ecke von Bor aus bei Königgrätz das Schlachtfeld verließ — die Granatkanonenbatterien Lengmk und Hering-Göppinxen, sowie die 2. rettende Batterie Hoch und eine österreichische Batterie arbeiteten sich unter vielfachen Anstrengungen nach Stellungen südwestlich Beiza durch und unterhielten von dort aus gegen die Ränder und Blößen der Forsten zwischen Ober- Prim und Bor ein wohlgezieltes Granatkartätschenfeuer, so- daß der Feind sich wohl hülele, das Gehölz zu verlassen sondern ins Innere zurück mußte, während die obz ehend.n Oesterreicher und Sachsen hierdurch einen Vorsprung von einer halben Stunde «hielten — war die Ursache, daß ihm König Johann den sächsischen K.irgS- ob« Militär-St. Heinrichsor- den verlieh und ihn zum Mojor befördert«. Di« sächsische Herirgbattttir und ihr tapferer Führer war damals in aller Munde. Bei seiner Verabschiedung wurde dem tapferen Bat- terieführer der Rang eines Oberstlieutenants durch König Jo hann verliehen und König Albert zeichnete ihn später noch durch Dekoration mit dem Dienstauszeicknungskreuz aus, ke förderte ihn auch zum Oberst. Dem Verstorbenen, wie der Heringbatierie vom Jahre 1866 bleibt in den Annalen der sächsischen Arm e für alle Zeilen ein Ehrenplatz für das un. erschrockene, kaltblütige Verhalten in einer der kritischsten La gen, in welcher die sächsische Armee sich jedenfalls befun den hat. — In Sachen Rockstroh haben die Verhandlung m des deutsch«» Gesandten in Tanger, Grafen v. Tattenbach, mit der marokkanischen Regien» g zu eine n Abschluß noch nicht geführt werden können. De gegenwärtig in Marokko hrrrschenden Zustände wirkm außcrordentlich erschwerend auf alle Maßnahmen des Sultans Abdul Aziz, der sich den An forderungen, die an ihn gestellt werden, weit weniger gewachsen zeigt, als sein im vergangen«» Jahre verstorben« Vater Mulei- Hassan. Die deutsche Regierung hält Marokko gegenüber an ihren Forderungen nach wie vor entschieden fest, und ein be friedigende- Ergebniß der Verhandlungen ist zu «warten. — vorige Mittwoch ist in Dre-be» «in 10 Jahre alt« Knab« in d«r Fürstenstraße aus einem im dritten Stockwerke ge- l«ge«en Schlafzimm« durch das offen« Fenster'ia d«n Hofraum gestürzt. Wahrscheinlich hat der Verunglückte, der «inen Wirbel» säulenbruch und schwere innere Btrlrtzungea erlitten hatte, di« als bald seinen Tod hrrbeiführt n, sich auf das Frn't«br«tt gesetzt Md ist infolge «tmS unglücklichen Zufall-rücklings htuuntergrfallen. — Ei« Bericht übe, de« Ankauf der Pleißenburg durch die Stadt Leipzig ist jetzt dem Reichstage vorgelegt worden, und «S läßt sich au- der Schilderung de- bauliche« Zustandes der Gebäude deutlich ersehen, daß ein Umbau etwa 150000 Mark gekostet haben würd«, ohne daß «S damit möglich ge wesen wäre, die in den Erdgeschossen der Gebäude vorhandene Feuchtigkeit zu beseitigen. Die Abstellung dieses Uebelstandes gehört übnhaupt zu ten technischen Unmöglichkeiten. Da- macht sich aber besonders beim Proviantamt fühlbar, da gar nicht in der Lige ist, genügende Mengen von Nahrung?» mitteln für di« do tige Garnison aufzubewahren. So z. B. ist daS Futter für di« Pferde der dortigen Garnison im Pro viantamt Borna untergebracht und muß unter großem Zeir- Verlust von dort hergeholt werden. Einige Räum« der Pleißen- burg sind überdies auch feuergefährlich. Am unangenehmsten ist es abrr, daß «in öffentlich« Weg durch d e Burg führt, und daß rS deshalb im Interesse der Manneszucht wünschenS- wrrth ist, wenn eine Kaserne beschafft wird, die für sich ab geschlossen ist. D« Weg von der Stadt zum Uedungsp'atze m Connewitz beträgt 5^ km, bs zum Schießplatz« am Bie- nitz sogar 10 km. Daß bet dem Hin- und Rückmarsch viel Zeit verloren geht und daß dakei die Mannschaften unnvthig angestrengt werden, ist natürlich. Bei der von der Stadt zu «bauenden Kaserne wer dm diese Uebelstände verschwinden und es wird überdies die Möglichkeit gegeben, «'n Reiter regiment hier unterzubring«», das jetzt in Rochlitz in un genügenden Md feue/gefährl chen Wohnungen liegt. Nach ollen diesen Auslassungen läßt sich annehmen, daß der Reichstag dem Kaufverträge zusiimmt und daß also das Ge rücht, als ob vom Reiche ans Schwierigkeiten gemacht wurden ganz unbegründet ist. — In den Weinbergen bei Meiste« siebt es theilweise recht traur g aus ganz besonders in solchen, welche im vorigen Herbst n cht niederge^ eckt wurden, da sie durch die strenge Kält« fast ganz erfroren sind. Tie zum Senken bestimmten Stöcke sind bis ober hinauf verdorrt und nur d e unteren Reken, welche durch den Schn« vor dem F-oste geschützt wurden, schlogm aus, doch sind es meist Trirbe ohne Traubenansatz. Auch an den Spalieren, wrlche mehr vor Frost geschützt warm, ist Aussicht aus einen reich lichen Traubmertrog nicht vorbanden. D e gedeckten We nstöcke haben wenigstens den Vorzug, daß sie bis okenherauf grün werden. — Am Sonnabend vormittag hat sich in einem GaAhause in Chemnitz, woselbst er «inquartirt war, ein Soldat von der 2. Compagnie dortigen Regiments aus Furcht vor zu «wartend-r Strafe mit seinem Dienstgewehr «- chossen. De> selbe wurde polizeilich aufg hoben. — Eine nteressante Merkwürdigkeit aus dem Tyierreich« ist kürz lich in Helbersdorf gefunden worden: In dem Beet garten des Gutsbesitzers Hähnel daselbst wurde ein weißer Maulwurf gefangen. Wüß: Exemplare dieses Thienes ge hören, wie uns versichert wird, zu den größten Seltenheiten. Das Thiexchm ist ausgestopft worden und befindet sich jetzt im Besitze des Lehrers Dietze in Helbersdorf, welcher auch bere't ist, dem», welche sich für derartige Erscheinungen be- sonders interessiren, auf ies- n'eren W nich Kassette zu zeigen. — Daö groß« Kühne'sch- Pachtet in Staschair bei Oris- nitz t. Vgtl. wurde am Donnerstag morgen vollständig einge äschert. Eit.es der vier Pferde Kühne's und neun weih volle Kühe, wie verschiedenes Je'e virh fielen den Flammen zum Opfer. Eine neue Dreschmasch n«, lannwiilh ch ff-Me G-- räthschaften, ca. 100 Centn« Kom und Hal« und 300 Mark Po Pie gelb wurden bei dem schnellen Umsichgreifen des Feuers mit vernichtet. Auch die Dienstboten verloren ihre g'savimt« Hibe und vermochten gleich dem Besitzer, der nur gering versichert hat, kaum das Leben zu retten. Oertliche Angelegenheiten. Zschorlau, 17. Mai. Der hiesige evangelische Män- nerverein hält alle Jahre 2 Familienabende ab; einen im Mai zum Andknkm an die Gründung der Pfarre, den andern im Wnt«, das St-fturgSsest des VeremS. Vorigen Sonntag feiert« er den 347. Jahrestag der Gründ mg der Psar« zu Zschorlau. D e Feier bestand wie üblich in gemeinsamen Ge sänge:!, Deklamationen der Mitglieder und von den Sär gern des Vereins vorg'trag ncn Chorl.edrrn. Herr Pastor Helbig gab die Chronik der Pfarre von d« Gründung bis zum 30- jähr'gen Kriege. El sei hier kurz einiges von der interessan ten Vorlesung wtedcrgegeben. Zschorlau war von 1413—1546 Filiale der Kirche zu Neustadt«!. Da d ie Versorgung, beson ders im Winter, mit Schwierigke ten verbunden war, wünschten sich die Zschorlauer einen eignen Geist! chen, d.n sie denn auch am 20. Mai 1546 in der Person Marlin Radels erhielten. Schon nach 5 Jahren ging derselbe rach Lanterbach Ihm folgte Friedr. Rosenhagen, der om Himmelfahrtstage 1551 berufen wurde. Zu seiner Z'it wurde das 1555 nemrbautr Vorwerk Albernau eingepfarrt, auch begann er mit der Führ- Mg eines Kirchenbuches. Die wichtigste Begebenheit aus seiner Amtszeit ist ohne Zweifel die 1. Kirchenvisitation durch kur fürstliche Visitatoren am 28. April 1556, welcher Tag dadurch der Reformationsiaq drs Ortts wurde. Wichtig fürs Erzge birge waren d« 13. Aprü 1564, an welchem Tag« ein« Sy ivde in Zwickau stattfand, auf welch« den Pastoren kund gethan wurde, daß mit den Gemeindegltrdern Prüfungen onz »stellen seien, und der 15. Juli 1577, an dem ebendaselbst e ne General synode abgehalten wurde, wobei di« Konkordtensormel zur Vorlesung unv Berathung kam Am 25. Januar 1579 starb der energisch« Pastor Rosenhagen, wahrsche n ich an der Pest, welch« in kurzer Zeit 37 OrtSaagehürige zum Opfer gefallen warm. Ihm folgt« Johann Weiß (Johannes Albi-ms), welcher 1586 den Ort verriß. Nachdem Johann Behe bis 1590 amtiert hatte, folg-e Johannes Drummer, weicher 1595 mit dem Pastor Daniel Schnabel in W ißenborn tauschte. Dieser amtiert« nur '/, Johr, auch predigte er hohen Alters wegen auf einem Stuhle sitzend vom Alta« aus, bi- er am 27. Dezember 1595 starb. Sein Nachfolger war Jakob Falkner, welcher 1606 durch rin« Jung zesellenstea« daS Geld für rinm Taufstein aufbrachte. Am 5. November 1617 war die 2. Kirchenvisitation im Ort«. 1620 «hielt die Kirche ein« n«u« Uhr und am 6 September 1629 «ine Orgel. Falkner starb am 4. August 1629. Er war der 1. Geistliche, der nicht in der Kirche, sondern.auf d.m Gottesacker begraben wurde Noch' eigen« Fan' üondw«! M SOjäl -roß« Tl M2, 161 <!««« Jah ,in« g-oße Har «ntstand d Md« in SahnhosSl daS Wöhr lein g«hb, «egen dai tel-mannt Wil sich auf d glücks-all. Gondeln wobei de, alte Kaut übrigen 8 doch hat letzungen Solm «ii frsthrlten Sck Herr Oü d. I, . (Raihske Vorirr g Stimm« medizwis amüsant mann z.
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