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vtduiu. und daß der l M S Epakte» Madrid, 17. April. De, Senat nahm den Geseüent warf an, nach dem den Angehörigen der mit der »Reina Regmte- Berrmglückten währens eine» JahnS der Sold der tetrmmdm ertrunkenen Seeleute ausgezahlt werden soll. Madrid, 18. April. Der Minister de» Innern verbot alle Arketterzüge am 1. Mai «nd ordnet« ein« str«ng« Be- . wachuna de, Anarchisten an, di« di« Maifeier zu Kundgeb ungen benutzen wollen. d« bawstisch« Letfdmg allei» dars «a» aber auch stm« WM, uicht Me«. D«r WM «tu« «aff. tzt Much, «ch davon Hß sU «k «i« möglichst » MW v«r Jah»« i« d« Hand d« Trupp« in gutrm m uud daß fie «sch und r sch« schm», wi« «tt l... vchr», de» rauchschwach« s« di« Reinigung erschwert schwierig« Remtgm «U sich Finger der rechten Hand abtrennte. Ein Mann «hielt einen Säbelhieb üb« den Kopf, «in and«« einen auf den Rack«. Wkerspmstige Weib« mußten von der Wach« ge packt zur Poliztistation grbracht werden. Di« Erregung stet- aert« sich von Minute zu Minute. Die Weiber schickten sich bereits an, die Wachleute von den Pferden zu reißen; darauf folgte ein Ausfall d« Polizisten und die Zerstreuung der Lärmend«. 1b Personen wurden vrrwundet, darunt« ein Arbeit« sehr schwer, und 12 Verhaftung« kamen vor. Brünn, 18. April. Gestern Abend 9 Uhr wurden im Borhaufe des Hauses des BaronS Praczac durch eine Ex. plosion mehrere Fensterscheiben zertrümmert. ES wurde fest- gestellt, daß «ine auf der Thürschwell« «ineS benachbarten BereinSlokalS der Arbeiter-Gesangvereins nirdergelegte zylin drisch« Blechbüchse explodirtr und «in« Anzahl GlaS- und Eisenstückt, Patronenhülsen und Drahtstift» auSgrstreut halt» Di« Ladung war umthmaßlich Pulver. Der Thäter blieb unbekannt. Mftr». — Dit »Time»" melden aus Kob«,: Da- Gerücht, dl japanischen FrtedrnSunterhändler hätten ihr« Forderungen Herabgesetzt, verursachie eine groß« Erregung. In Tokio wurde fl«bm Zeitungen da« Erschrinen z«itw«is« verboten. Binnen karzrm wird eine Kaiser!. Verordnung «scheinen, di« strrng« Maßregeln geam Aeußerung« de- Mißvergnügens gegen die erst einmal drin, so ist das Heraus komm« nicht mehr so leicht, auch wenn ihre Schuldlosigkeit nachher zweifellos «wiesen wäre; bis sie d« Kaid nicht ge- hörig bezahlt hab«. Sptnney benachrichtigt« allsogltich den deutschen Wahlcousul Ansado zu Mazagan, welcher dm Kaid (Gouverneur) der Stadt veranlaßte, zwei seiner „Soldatrn- abzuschick«, um den Thatbestand womöglich sestzustell«. Die- elden sind am 7. April um 4 Uhr Nachmittags aufgebrochen, sie «hielten Briefe an die Gouverneure der betreffenden tachbardistricte, auf daß dieselben ihn« bei ihr« Rich«- ;« behilflich seien. Fern« haben die Soldat« d« Befehl »halten, den Rockstroh, sei eS lebend od« als Leiche, nach Mazagan oder nach Saffi zu überbringen, je nachdem sie ihn näh« dieser oder jener Stadt vorfinden sollten. Nebenbei bemerkt, liegt der Bezirk El Gharb, allwo der Ueberfall statt gefunden haben soll, näh« an Saffi als an Mazagan. Der deutsch« Wohl V.ceconsul zu Saffi wurde ebenfalls er sucht, auch seinerseits von dort aus Nachforschung« nach Rockstroh zu veranlassen. Nachdem die Post von hier nach Tanger heute Mittag mit einer Depesche bereits abgegangen war, trafen an hiesige Engländer noch zwei, vom 6. April daiirte Briefe aus Saffi ein, in denen des Falles gleichfalls nebenbei Erwähnung geschieht. In dem einen heißt es: Die Wege find Wied« sehr unsicher und der arme Deutsche, Rock- stroh, ist zwischen hier und Mazagan überfallen und ausge- raubt Word«. Ungefähr ebenso lautet die zweite Mit- thetlung. Daß « auch getvdtet sei, wird in diesen beiden Briesen nicht gesagt. Demgegenüber ist es sehr sonderbar, daß der heute Morgen hier eingetroff«« deutsch« Dampfer „Zeus-, der vorgestern Abend, also am selben Tage in Saffi anlegte, keinerlei Nachricht darüber hierher brachte. Dies um so mehr, als dessen Agent zu Saffi ein Deut- scher ist und auch selbst an Bord gekommen war; man sollte mein«, daß er doch etwas «zählt haben würde wenn ihm d« Fall bekannt gewesen wäre. Und Sasfi ist keine Großstadt. WaS Einer erfährt, Wiss« im Verlaufe einer halben Stunde auch alle Anderen. Unter den in diesem Lärche lebenden Europäern schein« nun nachgerade die Deut schen ausschließlich den fatal« Vorzug zu genieß«, von den Eingeborenen angenmprlt, überfallen, beraubt und «mordet zu werden. Das ist nun sehr bedauerlich, aber wir können uns darüber leid« eben nicht allzusehr verwunde«. Die laue Art und Weis«, in der das seinerzeit von der deutschen ReichSregieruug dem kaiserlichen Gesandten Tattenbach aufge- tragene Sühnewerk seitens desselben betrieben «nd erledigt ward, wir meinen damit di« geradezu lächerliche geringfügige Entschädigungssumme (25000 Fres.) für die Htrtterblkbenm des zu Casablanca jüngst «mordeten Franz Neumann, mit d« Graf Tattenbach sich begnügte, ferner die Hinrichtung nur ein» von den drei, od« richtiger, eigentlich vier Mordgesellen, obendrein noch unt« Ausschluß der Oeffentlichkeit — ganz und gar geam dm LandeSbrauch und somit ohne jedwede betlsam-abschreckende Wirkung auf d« übrigen, gleichgesinnten Pöbel — di« « bereitwillia acceptirt«, all«» DaS und nock manche» and«« war nur allzu s«hr g«!gn«t, di« Fr«chh«tt der zügellosen Bandt zu «höhen und femnhin Sicherheit und Leben d« in Marokko lebmdm Deutschen ernstlich zu gefähr den. — 9. April. Amtliche Nachrichten fehlm noch. Der eben, 9 Uhr Vormittag, von Mazagan hi« eingetroffene Ueberlandpostbote «zählt üb« dm Vorfall, wa» « bei seinem Abgehm dort gehört hat, Folgende»: Rockstroh habe nicht die gewöhnliche Karwanmstraße von Saffi nach Mazagan »ingeschlagen, sondern «inen Umweg üb« die Provinz Dnkala Gharbia gewählt, wahrscheinlich, weil « dies« sür sich«« für di« Stamm-Prioritätsaktien. — Auf dem nunmehr durch Abschlag« des Holzes ganz, iedrutmd vergrvßert« Artillerieschießplatz« bei Zeithai« wird etzt «mstg gearbeitet, um allenüthigen Einrichtungen biSzum Beginn d« Schießübungen fertig zu bringen. Tine Abtheil- ung ArbeitSsoldatm bricht die alt«, überflüssig gewordenen BeobachtungSständ« ab und «richtet neue bis an das Dorf Sohrisch, in dessm allernächster Nähe nunmehr die Ziele zu khen komm«. Ein Detachement Pioniere arbeitet an v«- chiedmen anderen Einrichtungen. DaS Dorf Gohrisch ist eit 1. April von dm Bewohnern vollständig geräumt und von einer MÜitärwache besetzt. Die königl. Obersöesterei ist nach dem neu erbauten stattlichen Gebäude in Haidehäusn verlegt. Jedenfalls nur wenige Jahre wird eS währen und das Dorf Gohrisch ist vom Erdboden verschwunden. — Ein schwer« Unglücksfall hat sich in dn Nacht zum erst« Osterfeiertage in Waldkircher» bei Zschopau zugetragen. Am genannten Tage gegen 9 Uhr fuhr der 48 Jahre alt« Trünwaarenhändl« Fritz Melzer von dort mit seinem Geschirr die Straß« von Waldkirch« entlang. Melz«, der neben dem Pferde h«gi»g, mußte, da dieses nach links drängte, seinen Weg über einen an d« Straße befindlichen Steinhaus« neh men; auf demselben glitt er aber aus und fiel leid« so un glücklich, daß ihm nicht nur die Border- und Hinterräder deA WagmS üb« Leib und Bein« gingen, sondern ihm auch durch den Fall auf die spitze« Steine fast der ganze Hinterkopf bloßgelegt wurde. Der Bedauernswerthe, der trotz sein« schwer« Verletzungen noch bei vollem Verstände war und üb« den ihn betroffenen Unfall Auskunft geben konnte, wurde in seine Wohnung tranSportirt, wo er am ersten Osterfeier- tage Nachmittags unter unsäglichen Schmerzen gestorben ist. — Die Folgen des Bisses von dem an der Tollwuth veren deten Hunde in Thom haben leid« ein Opfer gefordert. Am Vormittage de» vergangenen Sonnabend starb an der ärztlicher seits festgesteüten Toüwuth, nach kurzem aber schweren Todes- kämpfe, der im dreizehnten Ltbmsjahre flehende Schulknab^ Emil Vorsatz. Oertlich« Nxgelegexhettex. Schneeberg. Ein am ersten Feiertag auch in hiesig« Gegend gesehener Riesenballon war, wie man uns schreibt, vom Lindengarten in Ehemnitz von d« „Bereinigung zur Förderung der Luftschifffahrt für Sachsen- Nachmittags 4 Uhr ausgelassen worden. An der Fahrt, die namentlich meteoro logischen Zwecken diente, nahmen außer dem Führer des Bal lons, Hnrn Rich. Fell« au» Leipzig, ein Beamt« des König!. Meteorologischen Institut« und zwei andere Herren Theil. Während d« Fahrt wurden unausgesetzt meteorologische Be obachtungen und photographische Ausnahmen von Wollenbild ung« und solche aus d« Vogelschau gemacht. Es wurde eine Höh« von 4450 Met« erreicht; di« niedrigste Tempera tur betrug — 7 Gr. C. Die Landung «folgte glatt ohne Zwischenfall bei Kulmbach in Baye« Abends 7 Uhr 10 Min. Schneeberg. Die diesjährige 30. Hauptversammlung des Kantoren- und Organistenvereins der Kreishauptmann schaft Zwickau fand am 16. und 17. April in Auerbach statt. In der Nachmittag 3 Uhr anberaumt« Borversammlung wurde als nächster Versammlungsort Meerane event. Falken stein gewählt. Der Kassenbericht ergab «inen Bestand von 34S M. 7 Pf. Di« Jahressttuer wurde von 1 M. auf 1,50 M. erhöht. Am ersten Tage fand Nachmittag halb 5 Uhr in der Haupikirche ein« geistliche Musikaufführung statt, bet welch« neben verschiedenen Solovorträg« »Der Jüngling zu Nain-, Dichtung von I. Sturm, für Chor, Soli, Orchester und Or gel komponirt von R. Schwalm in vollendeter Weise zu Ge hör kamen. Am Abend vereinigten sich die Mitglied« und viele geladene Gäste im Schützenhause, um sich wettere musi kalische Genüsse bieten zu lassen. Neben dem dortigen Chor- und Männergesangvtrein verschönte Frau Stöbe-Spiegelberg, Konzert- und Oratoriensängerin au- Zittau, welche schon iur Kirchenkonzert mitgewtrkt hatte, d« Abend durch vorzügliche Darbietungen. — In d« Tag- daranf festgesetzt« Hauptver sammlung hielt Herr Kirchschull. Birfeld au-Waldsachsen bet Meerane «inen Bortrag über »Di« Aufgabe d« Orgel in d« evangelisch« Kirche.- Nach länger« Erwägung und Aus- sprach« über «in« vom Leipziger Brudrroerein gestellt«» An trag, betreff«- die Ausbildung von Kantor« und Organisten, stimmt« man im allg«mtin«n ditsrm Antrag« zu und wählte zu weit««» Besprechung dies« Angelegenheit ein« Commission. Mit «inem kurzen Rückolick auf die 20jährige Thätigkeit schloß: der derzeitig« Vorsitzende, Herr Org. Bitterlich, Plan« die Versammlung. Aue. Ein aufregender Borfall spielt« sich g«st«n Abend- ! nach 7 Uhr auf d« hiesigen Schwarzenberg« Straß« ab. In d« Näh« d«S Restaurants zum Bechrrgute scheuten di« Pferde «ine» Geschirres und gingen in rasendem Galopp durch, l nach der Stadt zu. Auf dem Wagen befanden sich außer : dem Besitzer selbst noch 2 Kinder desselben. Bet seinem Be- ! mühen, dt« rasenden Thiere aufzuhalten, wurde der Geschirr- dwlGellt wodurch eise Kübkttia«e Abnutzuna der Feld« und damtt eine verminderte Treffgenauigkeit bezw. ein gänzliches «nshörm derselben «zeugt »Kd. Je klein« nun da» Kaliber, ^Peiler der Drall und je größer die Geschwkdigkett »Kd, « so m«hr müssen die geuaunt« Nachtheile austret«. Ab« auch dk o achtheilig« Wirkung d«» ravchschwach« Prüder» in Betreff de» verhältnißmäßig Hoh« Gasdruck«» «g« über dem Schwarzpulv« nimmt mit der Berriugerung de» Kaliber» zu. Je höh« der Gaödruck, um so ungünstiger wttckt « auf Haltbarkeit dn Patronenhülse uud de» Ver schlusse». wa» um die ballistisch« Leistung« d« kleinka- liberip« Gewehre anlaugt, so ist auf de« nahm Entfernung« zu« Theil wohl eine beträchtliche, auf d« mittln« Entfern- megen ein« geringere, auf weiter« Entfernung« ab« gar kein« Überlegenheit gegenüber dm 8 Millimeter-Gewehren zu verzeichnen. Die Arbeitsleistung der Geschosse von Gewehren klein«« Kaliber» al» 8 Millimel« ist in Folg« ihr«» gering« G« WichiS «ine verminderte, und aus oemselben Grund« ist dir siMtch« Verlegung d« Treffpunktlage bei seitlich w«h»ndem Winde aus dm w«it«m Entfernungen eine nicht zu unt«- schätzend«. Naturgemäß soll mit diesen Zellen nicht gesagt werden, daß dk Beningerung des Kalibers sür all« Zett« unbtdingt mägrschlossm s«t. Di« Fortschritte der Technik sind nicht vorauSzusehm. Gelingt «S ihr, die mit dem verringerten Kaliber jetzt verbundenen Nachtheile zu beseitig«, so wäre eS verkehrt, dasselbe grundsätzlich abzulehnrn. Vorläufig können wir aber mit unserem jetzigen Gewehr getrost der Zukunft entgegensetz«; die üb« die SensationSgewehr« verbrkiteten Mkhrichtm beruh« vielfach auf B««chnungen unter Einsetz ung von Zahl«w«then, die in d« Praxis nicht verwnthbar find, sie v«mög« dah« auch das Vertrauen auf unsere Ar meewaffe nicht zu «schütte«." Berlin, 18. April. Zum Vorsitzenden des Baukomi- Kes der deutsch-afrikanischen Centralbahrr wurde Geheimer Kommerzienrach Oechelhäuser gewählt. — DK „Kreuzzeitung- veröffentlicht heute den Wortlaut de», Schloß NeÄorf, 15. April, dattrten Protestes de» Grasen zur Lippe-Biesterfeld an den BundeSrath, worin für jede Eventualität der Schutz des BundeSrathS zur Wahmng der Rechte Biesterfeldt- angeruf« wird. Frankfurt a. M., 18. April. D« dritte Deutsche Historikertag Kat heute hier zusammen. Oberbürgermeister AdtckeS begrüßte namens d« Stadt die Ansammlung. Zum Vorsitzenden wurde Professor Heinrich Heigel - Münch« ge wählt. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt« Pro- ftffor Skm-Zürich, die Versammlung möge eine Erklärung gegen dk Umsturzvorlage abgeb«. Prof. Quidde - München «ttrrstützt« den Antrag, während dk Professor« Lamprecht- Leipzig und Stieve-München der Berathung des Antrages widersprach«. Generalmajor Wetzn-Wien erklärte, die Oester reich« würden im Falle der Berathung de- Anttages den Saal verlassm. Nach längerer Debatte lehnte «S die Ver sammlung mit all« gegen sechs Stimmen ab, dm Anttag aus die TagrsordvMg zu setzen. Oesterreich. Wien, 18. April. Der seit zwei Tag« andauernde Ausstand der Zkgrlarbeit« hat hmte blutige Zusammenstöße zwischen d« Polizei und den Ausständigen bewirkt, wobei zahlreich« Verwundungen «felgt«. Die Streikenden wollt« nicht duld«, daß Fuhrwag« mit Ziegeln beladen würdm, und «öffneten ein« Steinreigen, worauf die Wache ««gisch «iuschrttt. Jnsbesordire Frauen benahmen sich sehr heraus fordernd. Ein Streikender führte «inen Hieb gegen ein« Polizisten, worauf blank grzogen wurde und ein Handge- ruenge entstand, das schlkßlich mit dem Abzug« der Aus- ständig« endete. Bald «neuert«» sich jedoch die Ansamm lung«, worauf die Wache neuerlich di« Waffen gebrauchte. Al» di« blanken Säbel sichtbar wurden, kreischten die Weiber, schimpften, drohten und ballten die Fäuste. Ein Weib, das ih«« Mann schützen wollt«, erhklt «in«n Säbelhieb, der vier — An» Schanghai »Kd dm »Tim«»- telegraphkrt: DK Japan« v«ig«nr fich, di« FrtchenStedinguugm vaauut zu -ab«, b«vor d« Fried« ratifizirrt sri. — Nach «in« Depesch« d«r „Tim«»- au» Hongkong «- rrgt dk Lbtt«tung von Formosa an Japan Uuzufrkd«uh«it unt« dm auf Formosa wotzrendm Eugländ«,. DK chm«. fisch« Soldat« soll« ihr« An führ« mttd«mTod« b«droh«n, fall» dk Ins«! wirklich abgetreten w«d«. — U«b«r de« Tod d«s HandlungSretsen- d«n Rockstroh schreibt man der „Leipzg. Ztg.- au» Ca- sablauca in Marokko, dm 8. April. Zur Ergänzung mein« Depesche gleich« Datums. Durch ein« an uns von be freundeter Sette abgrsandten Expnßbotm «hielt« wk heute Morgens au» Mazagan die Nachricht übermittelt, daß d« deutsche (Leipzig«) Geschäftsreisende Rockstroh, auf der Reise von Saffi «ach Mazagan begriff«, unterwegs überfallen, be raubt und schwer verwundet, resp. nachträglich auch seinen Wund« «leg« sei. Rockstroh war am 3. April von Saffi abgegaugen und hätte demnach spätestens am 5. Lb«dS m Mazagan anlanam sollen. Er sührt« sei» ganzes Gepäck — Wohl hauptsächlich Mustereollrction — auf einigen Kamillen verlad« mit sich und mag vielleicht auch Baargeld besessen hab«. Ein Geschäftsfreund d« Firma Weickert u. Enke in Leipzig, für welche der p. Rockstroh seit mehr«« Jahren dk grüß«« Städte Marokkos regelmäßig zu bereisen pfleg», ein Herr Spinney in Mazagan, war von seiner Abreise aus Saffi btnachrichtigt und «wartete ihn demgemäß. Als er am 6., also drei Tage spät«, noch nicht eingetroffen war, ward Spinnry besorgt, daß ihm ein Unfall zuaestoßen sein müßte, WaS ja unt« den gegenwärtig in Marono herrschen» dm Verhältnissen auch Wetter nicht- Ungewöhnliche- mehr ist. Da stellten sich bei Spinney einig« Maurm ein, dk ihm die «wähnk Nachricht üb«brachim. Demnach soll Rockstroh durch seine eigenen Kameeltreiber, denen sich vielleicht noch einige andere Hallunken angeschloffen haben mochten, vom Karawanenwege abseits geführt und dann angegriffen wor- dm sein. Seinen Gewährsmännern mußte Spinney vorher versprechen, ihre Namm Niemanden bekannt zu geben. Da» könnte zunächst dem, mit den hiesigen Verhältnissen nicht Ver trauten ziemlich unbegreiflich «scheinen, mag ab« dennoch seinen guten Grund haben. Wir haken unS in diesem Falle die Sach« folgendermaßen vorzustellen: Die besagten Leute, nachträglich gleichfalls von Saffi nach Mazagan unterwegs, sind entweder an dem Schauplatz der That selbst vorbeigekommen und haben dm verwundeten oder getödkten Europäer da ge funden, od« etwa di« Begebenheit von anderen Augenzeugen vernommen. In beiden Fällen machen sie dann eilig ein« möglichst weit« Bogm um die ganz« Sache, und hütm sich wohlweislich, Menschen gegenüber, die nicht ihr vollste- Ver träum besitzen, etwas darüber verlaut« zu lassen, aus Angst, von der marokkanisch« Behörde sonst zuerst als der That Andächtige eingesteckt zu werden. Das ist nämlich so LandeS brauch. Und sitzen sie e ' galten hab« molk. Ungefähr 16 Weastttud« von Sa« oll « t« de« Kaid (Gouverneur) de» Derick» Dar-St. " "Saalt etugekehrt seiu, mn daselbst P» »Macht«. Der mstam« soll fich hierauf zusammmgnottet uad-vom k Auslieferung seine» Gaste» uud dm« Habseligkeit« rt hab«, wa» dieser verweiqerte. Damufhin «sag «inmpübel, nachdem er da» Thor zertrümmert, gewalt- sam in dk KaSbah (easkllartig« Hau» de» Krid), «» entspann sich natürlich ein Kampf und dabei soll Rockstroh zwei Stich- wuudm tu dm Unterleib und «ine Schußwunde am Kopse «halt« hab«. Später scheint man der Angreifer fich aber doch wieder erwehrt zu haben, da «» nun heißt, daß Rock stroh sich bei dem Kaid befinde; allerdtng»ia hoffuuagSlofem Zustande. Hätten dk Beduinen schließlich die Oberhand be- halt«, so würdm fie nach LandeSbrauch dk Ka-bah «ach vollständiger Ausplünderung niedergebrannt und dem Erdboden gleich gemacht hab«, was eben nicht der Fall zw sei» scheint. Der Postbote «zählt ferner, da» inzwischm von Mazagan sowohl al» auch von Raffi dem bedrängte» Kaid vo» Dar-Si Alt el-Baglt „Soldaten- zu Hilfe gesanst worden find. Dresden, 18. April. Kaiser Wilhelm wird am 23. April Sr. Majestät dem «önig von Sachs« dk Glückwünsche Um Geburtstage persönlich überbringen und auch an der Parade auf dem Älaunplatze theilnehmen. — Einer Meldung des „Leipz. Trgebl.- zufolge beab sichtigt d« sächsische StaatSfiSku» dk Erwerbung d«r Alim- bura-Zeitzer Eisenbahn und zwar auf Bast» einer Abfindung in Baar von 900 Mark für dk Stammaktien und 800 Mt.