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dmch da» Ersetz üb« die Schvtztrupp« von LSS1. Reim de« Kolimtalamt hab« daS Reich»-Marwe«ut di« Ober- aufsicht üb« dt« Offizt«« d« Schutztrupp«. Dies« Dualis- «us sth« za Mißhelligkett«, besonder« well « sich tu Oft- aft«a forsche. Dadurch, daß dt« Schutzstmppe «i« Tbell der Reich-arm« geword«, übertrüge« sich aus fi« viel« Uebtt- päutzch z B. die AncivmitütsverMuisie, dt« RaxgschÄ- ung«. U« di« «tlttärisch« Tüchtigkeit za erweisen, trete «aa geg«üb« dm Einaebor«« schneidig auf, veromstatt« Exp«dt1iou«n mit «ehr oder miud« Erfolg. Unt« arabisch« H«rschast fei es tu Ostasrtla sicher« gewes« al« jetzt; die Folge fei dte Vermehruua d« Schutztrupp« uud d« Sta- «orten. Gouv«n«ur v. Schel« hab« namentlich viele Krieg«- züge unternommen. Der Zug gegen dte Wabe he« hätte «in« Etat-Überschreitung von 500000 M. erfo«d«lich aemacht. H«r v. Schel« wollt« dtr«tt «ach den Befehle« te» Militär- rabinet« handeln statt «ach d«e« d« Kolontalabtheilung; man hab« ihn schließlich abberufen. Jetzt solle Herr von Wissmann oder Dr. Peter« an seine Stelle treten, obwohl st« sich mit wirthschaftlichen Dingen wenig beschäftigt hätten. D« Handel mit Ostafrika sei wenig bedeutend und geh« zu rück, wie d« Rückgang der Zvlleinahmm beweise. Dazu komme Heuschrecken- und HungerSnoth. Wa« sollten unt« diesen Umständen dort Eisenbahnen helfen? Die Kolonial- Politik würde nicht solchen Umfang angenommen haben, wenn man nicht da« Zentrum dafür unt« Hinweis auf den Skla venhandel gewonnen hätte. D« Director der Colonialabthrilung Kays« stellte fest, daß der Vorredner vielfach von falschen VorauSs-Hungen au-ge- gangen sei ; « betont«, daß H«r Richter den Colonien Kosten zugeschrieben habe, die auf diese« Conto gar nicht gehören. W°« den Handel betreffe, so meinte er, man dürfe Nicht ver gessen, daß unsere Beziehungen vor 10 Jahren noch nicht vorhanden gewesen und noch im Wachsen begriffen sind. Für dt« Entwicklung der deutschen Colonien berief er sich auf das Urthefl eine« englischen Diplomaten, d« in einem offictellen Berichte erklärt habe, daß die deutschen Colonien sich sehr gut entwickelten und sogar die benachbarten englischen erheblich überflügelt hätten. Mit Rücksicht auf di« Bemängelung des Dualismus erklärte «, daß die Schutztruppe irgend «in« Or ganisation bedürf« und daß sich das Marineamt seine Zustän digkeit nur in Commandofragen wahre, während eS sich in die rem colonialen Angelegenheiten nicht mische. Wiederholt wies tbnn der Lett« des ColontalamteS dte Behauptung zurück, daß gewisse für Afrika nicht passende militärische Reglement« erlass«« siien. Di« Nyassa - Expedition sei ganz unabhängig vom ReichSmarineamt durch den vorigen Reichskanzler veranlaßt; wen» der jetzige Reichskanzler darauf verzichte, solch« unmittel bar« Verfügungen zu erlassen, so sei das eine große Selbst- tnschränkung, die ab« sehr nützlich sein werde. Eme kräftige Unterstützung der M ssionen, sagte « auch für die Zukunft zu, nicht deshalb, um, Wie d« Abg. Richt« ausgesührt habe» dem Cmtrum zu schmeicheln, sondern weil die Regierung auf dem Standpunkte stehe, daß ohne Missionen kein« Colonial- Politik von Deutschland getrieben werden könne. Abg. Gras Arnim trat der Kritik de- Abg. Richt« sehr entschieden entgegen und wünschte, daß d« Reichstag in der Colontalpolüik die Energie und das V«rständmß Wied« zeig«, da- man in den letzten Jahren vermißt habe. Hinsichtlich einer Bemerkung d-S Redners üb« das Eingreifen Englands in Witu erklärte d« Direktor d« Colonialabthrilung, Kays«, daß Deutschland emem einseitigen Vorgehen Englands nicht zustimmen könnte, vielmehr «wart«, daß England vorh« die Zustimmung der deutschen Regierung einholen werde. Weiter bemerkt« «, daß nichts thvrichter wäre, als das Auskommen einzelner Gesellschaften mit monopolistischen Tendenzen in den Colonien zu begünstigen, daß die Regierung vielmehr dte Gesellschaften nur so wett fördern könne, als sie der Pionier arbeit dienten. Abg. v. Vollmar (Socialtem.) unterwarf unter Anfüh- rung zahlreicher Einzelfälle das Verhalten der Schutztruppe und einzelner Beamten einer sehr abfälligen Kritik und rügte es vor allen Dingen, daß auch in dem deutschen Colonial- gebiete der Sklavenhandel nicht beseitigt sei. Dir-c or Kay'« trat ihm in allen Einzelfällea entgegen, er gab wohl zu, daß noch d,e Haussklaverei in Ostafrika bestände, betonte aber, doß d« Sklavenhandel mit allen Mitteln bekämpft würde. Nach einigen Bemerkungen des Abg. v. Salisch machte am Schluffe Präsident v. Levetzow noch Mitthellungen von dem Ableben deS Abg. Hans, dessen Andenken in der üblichen Weise geehrt wurde. Dw Weilnberatyung wurde auf heute vertagt. — Dt« „Berliner Korrespondenz* veröffentlicht die Novelle zum Branntweinsteuergesetz. Der Entwurf verzichtet auf die Erzielung von Mehreinnahmen. Um daS Gleichgewicht zwischen dm Spirituspreisen und den Produktionspreisen herzustellrn, soll einer dauernden An- sammlung größerer Branntweinbestände im Jnlande dadurch vorgebeugt wttden, daß di« übermäßig« Erzeugung durch «ine Brrmlsteu« erschwert, die Ausfuhr dagegen durch Export prämim erleichtert wird. DaS B«HSltniß der verschiedenen Brennereigattung« zu einander wird neu gevrdnet. Für die landwtrthschaftlichen und gewerblichen Brennereien ist ein« Staffelung der Brennst«« geplant. Die Erhebung der Matschbottichsteu« erfolgt nur noch in den landwirthschaft- ltchm Brennereim. Die Branntweinmatnialsteuersätze bleiben unverändert. In den gewerblichen Brmn«eien w.rd weder «in« Maischbottichsteuer, noch fine Materialstru«, dagegen von dem Branntwein, soweit er d« Vnbrauchsabgabe unt«. liegt, «inen Zuschlag von 0,16 bis 0.20 Mark pro Liter reinen Alkohol- «hoben. Bet den landwtrthschaftlichen und Material-Brennereien kann statt d« Maischbottichsteuer «in Zuschlag zur B«branchSabgab« von 0,12 bis 0,20 Mark pro Ltt« und statt der Materialstru« ein Zuschlag von 0,08 bis 0,20 Mark pro Lit« erhoben werdm, je nach der Menge d« jährlichen Produktion. Die Brennstm« in den land- wirthschaftlichen Brennerei« beträgt 0,5 bis 6 Mark für daS Hektoliter, je nach dem di« Jahn-produktion 300 ViS SOO bis 3600 Hektoliter und darüber beträgt, außer dem fü, die Zett vom 1. Juni bis 15. Septemb« 2 bi» 5 Mark für daS Hektoliter je nach dem Inhalt de» täglich bematschtm Bottichraum». In den gewerblichen Brennereien soll di« vrranstm« «bmfall» von 0,5 bi» S M. stetgm, doch tritt di« Hüchbestmerung L««it» bei 2400 Hektolitern Jah,«Produktion «in. Bei 1400 Hektolitern tritt di« Höchstbestmerung «in in Brennereien, welch« Hef« erzen- gen, in grwerbltchm Brennereien, die Melaffe, Rüben und Rübmsast wrarbetten, sowie in dm übrigen Materialbtrn- n«rei«n. Der Entwarf enthält fern« Bestimmungen für dt« Stm«erhüh»m-«>l b«z. KontinamtSübersO«itunam. Drr Er trag d«r Brmnsteu« wird aus 2 bi» 2'/, Million« Mark veraaschlagl. Di« AuSfuhroergütung beträgt 6 M. pro Hel. tolst«. In all« Melaff« verarbeitenden Brennerei«, die t« lausenden BettiebSjahr« «tu« da» Kontingent um mehr al» 50 Proz. übersteigend« Alkoholmenge herstell««, - wird für j«e» w«U«« «ach d«t 31. März -«gestellt« Hektolttrr 5 M. Brennstmer «hoben. Ja dm nicht kortting«uttrt« Melasse- brennereim unterliegt jedes vom 1. April bis 30. Septem- b« erzeugte Hektoliter «benfallS dieser Sten«. DaS Gesetz tritt im übrigen am 1. Oktober in Kraft. Berlin, M März. D« Abgeordnete Alexander von Schalscha ist heute plötzlich gestorb«. E« war öS Jah« alt und fett 188S Mitglied des Abgeordnetenhauses. Je dm Jahr« 1877/87 und 1890/93 gehörte « auch dem Reichs tage an. Herr von Schalscha war eia h«vorragendes Mit- glied der Äntrum-partei, « vertrat im Abgeordnetenhaus« dm Kreis Frankenstein - Münsterberg t« Regierung« - Bezirke Breslau. — D« RetchStagSabaeordnete für Aschaffenburg, Pfarr« HauS in Würth ist gestorben. — Die Feststellung de» Programm» für die Feier der Eröffnung deS Nord-Ostsee-Kanal» ist der AllerhVch- stm Entscheidung Vorbehalten, und e» läßt sich, bevor letzte« ergangen ist, Näh«»- nicht mittheilm. Die in der Presse bi«, h« «folgtm Meldungen enthalten Zutreffendes und Falsches vermischt. Als feststehend darf betrachiet werdm, daß für die «st« Durchfahrt durch den Kanal und die Einweihungsfei«, lichkeiten zwei Tag« in Aussicht genommen sind und doß daS Fest in Hamburg mit «in« Fahrt nach Helgoland vorausgeht Für d»n Beginn d« Einfahrt in den Kanal wird der Eintritt der Fluth benutzt wnden. Die Führung bei der Durchfahrt haben dir Dacht S. M. „Hoh «zolle«" und der „Kaiseradler*. Ob auch Kriegsschiffe folgen, steht vorderhand noch nicht fest Die Zahl der Theilnehmer, zu denm im Besonderen auch die Kommandanten der fremdländischen Sch ffe, der Bund'Srath und die Vertret« d« parlammtarischm Körperschaften gehören, wird auf 500 geschätzt. In Rendsburg wird Station gemacht und Nachtquartier — soweit eS angeht — auf den Schiffen genommen. Am nächsten Tage Mittags findet die Einweih» ungSfrier resp. Schlußsteinlegung in Holterau statt. Nähere» darüber wird noch festgesetzt, doch gehört d « Einweihung der im Holtenau« Leuchtthurm befindlichen Drei-Kaiser.Halle ebenso bestimmt in da» Programm, wie di« nachfolgende F ottenparad«. — Die Bi-marck-Fahrt der freikonservativ rn, konservativen und nationalliberalm Abgeordneten, die bekannt- lich schon am nächsten Montag stattfindet, wird, wie die „Post" erfährt, bis nach Hamburg ausgedehnt werden. Dort wnden die Abgeordneten zu Mittag sveisen und spät nach mittags die Rückfahrt mit den Extrazügen antreten. Bis jetzt sind 200 Anmeldungen für die Bismarck-Fahrt «folgt. — Di« „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Die in letzter Zeit wiederholt auftauch-ndrn Nachrichten über eine angeblich auch in diesem Frühjahre in Aussicht genommene Reise deS Kaiserpaares und der Kaiserlichen Kinder nach Abbazzia sind erfunden. Stuttgart, 18. März. Der kommandirende Gene ral v. Wöllern reichte, wie man hört, in der abgelaufenen Woche sein Abschiedsgesuch «in?— Der König stattete gestern Henn v. Mittnacht zum Geburtstage persönlich Besuch ab und überreichte ihm sein« lebensgroße Büste in Erz als Ge schenk. Der Kail« ließ durch dn preußischen Gesandten gratuliren. Vom Prinzregenten Luitpold, Reichskanzler Fürsten Hohenlohe, Fürsten Bi-marck u. s. w. liefen Glückwunschtele gramme ein. Schmalkalden, 18 März. Bei der heutigen Reichs- tagSstichwahl «hielten bis jetzt JSkraut (Antisemit) 9825, Huhn (Soz.) 6726 Stimmen. Emige Landbezirk« stehen noch aus. Oesterreich. Holomezoe-Vasarheli, 16. März. In dem Socialtsten-Proeesse wurden 26 Angeklagte zu Strafen zwischen 5 Jahren Kerker und 8 Tagen Gefängniß verurtheilt. 36 Angeklagte wurden freigesprochen. Der Rädelsführer Kovacs wurde zu 5 Jahren Kerker, sowie zu 500 Gulden Geldbuße und zu zehnjährigem Amtsverlust verurtheilt. Spanien. — In Spanien ist plötzlich «ine Ministerkrise zum Aus bruch gekommen, die nicht, wie gewöhnlich, durch Zwistigkeiten innerhalb des KrtinetS, auch nicht durch eine Kammerabstim mung veranlaßt ist, sondern «inen besonder« Charakter trägt. Der Telegraph hat üb« eine Ausschreitung« von Offizieren berichtet, welche, dreihundert an der Zahl, in die Redaktion «ine» ihn« mißliebigen Journals eindrang« und sich daselbst Sachbeschädigungen und Mißhandlung von Person« zu Schul- den komm« ließen. Der „Standard* meldet nun aus Ma drid, der Ministerpräsident Sagasta, sowie die übrigen Mi nister, mit Ausnahme deS Kriegsministers, hätten sogleich be schloss«, ihre Demission« etnzureichen, als sie erfuhr«, daß der Korpsgeist di« Generale und Offiziere aller Rangklassen bewogen habe, di« Part«i d« jung« Offizt««, welche dt« Zeitungsredaktion angegriffen halten, zu nehm«. Also «in scharfer Konflikt zwischen Militär- und Cioilaewalt, in welchem die letzt«« den Rückzug an tritt. DaS „W. T. B.* bringt unt« gestrigem Datum folgenden Drahtbericht: D« Ministerpräsident Sagasta begab sich nach dem Va lais, um der Königin-Regentin di« EnÜaffungSgesuch« de- gesammtrn KabinetS zu übeneichen, welch« angenommen wur den. Die Königin-Regentin wird morgen mit d« Präsiden ten der Kamme« uno mehrer« politisch« Persönlichkeiten konftrir«. Als Grund für die Demission de» KabinetS wer- den die Zwistigkeiten zwischen den Offizieren der Garnison und einig« Journal« angegeben. Sagasta soll entschlossen sein, nicht wieder die KabtnetSbildung zu übernehm«. Voraus sichtlich wird ein GeschästSmintsterium gebildet wttden. Der Vorsitz wird wahrscheinlich dem Marschall Martinez CampoS angebot« werden. D« Madrid« Zeitung „Heraldo* zufolge dürfte Mar tinez CampoS, bevor « daS neu« Kabinrt bildet, mit dem Oberbefehl über di« Trupp« in Madrid b«auftragt werde«. DaS Blatt fügt hinzu, in der gestrig« Sitzung de» Minister- rath» sei Martins Campo» mit «in« Abordnung von Offi zier« erschien«; e» sei jedoch nicht bekannt, ob der Marschall au» eigenem Antrieb kam, od« ob « von den Ministern be rufen Word« war. Nxßlemd Petersburg, 18. März. Z« allgemein« Uebenasch- u«a v*»läßt der deutsch« Botschaft»» G«x«ral v. Werder tu nähst«« Woche sein« hiesig«« Poste«. Hst» ist da» Gerücht verbreitet, daß Graf Herbert Br-« marck am 1. April zum Nachfolger dH Her« v. VeBer ernannt werd« würde. UTMssTkU« New-Kork, 18. März. Nach eine« Teleg«»«« au» Kry west feuerte «i» spanische» Kanon« boot auf d« Höhe von Puerto Padre (Laba) auf ei««« amerikaaischta Schoo- n« «nd brachte denselben zum Stuke«. Die aus 16 Perso nen bestehend« Mannschaft soll ««gekommen sei». Staat»- s«kr«tär Gresham hat kein« Bestätigung d« Meldung «halte«» — Die spaaisch« Regierung antwortet« durch d«« amert- kanischen Gesandt« tu Madrid auf dte Note betreff«^ d« Allianga-Z oischrnfall, indem st« dm Bereinigt« Staate« i« höflich« Form die Zusicherung giebt, der Vorfall werd« sich nicht wiederholen. Der Minister de» Auswärtigen, Grotzard,. «klärte dabei, « hab« noch k«inm Bericht üb« dt« Angele- grnhtit empfang«, sobald di« Auskunft d«S Gouverneur» von Kuba eingelaufen sei, werde die spanische Regierung der Forderung der Vereinigten Staat«, ihr« Mißbilligung üb« da» Btthalt« de» Kommandant« dt- spanischen Kaaoam- boot» auSzudrücken, entsprech«. Egypten. — Nich einer amtlichen Depesche au» Kairo trifft dort morgen der au» der Gefangenschaft des Mahdi entflohen« Slati« Bey ein. «x» Gxchf-x. — Di« dirSjährige Ostermess« t« Leipzig wird zufolge der neutren Bestimmung« Sonntag d« 21. April eröffnet und Sonntag den 12. Mai geschlossen. Sie ist für den Groß- und Kleinhandel mit Waaren aller Gattungen bestimmt, namertt- l-.ch auch für Rauchwaarin, Leder, Tuche und Manufakturwaarm. Die Meßbör^ für di« Lederindustrie wird Montag, den 22. April nachmittags 2—4 Uhr im großen Saal« der „Neuen Börse* am Blücherplatz abgehalten. — Von einem Leipzig« Bürger, bissen Name nicht genannt werd« darf, ist dem Johanne-Hospi tal e n Vttmächinlß von 10000 M. letztwillig ausgesetzt worden. — Der vielen Besuche« Schandaus wohlbekannte zahm« Hirsch, seit vielen Jahren >m Besitze de» Henn Sendtg da selbst, ist vor einigen Tag« ganz unerwartet verendet. E» dürfte noch vielen bekannt sein, daß dieser Husch als schwaches Kälbchen seiner Zeit von einem Gutsbesitzer in der Nähe von Rosenthal gefunden und mit der Milchflasche aufgezogen wurde. So blieb er vier Jahre im Besitze bes obig« Herm, lief vollständig zahm tm Gehöft« hnum, bis er wie die meist« dieser Thier« zeitweise unangenehm wurde und an ein« Kette zwischen den Kühen im Stalle kampir« mußt«. Im Alt« von vitt Jahren kam « in den Besitz des Herm Sendig, wo/eldst er voll« acht Jahre mit «imgea Stücken Wild wohl verwahrt durch ein« Wlldzaun in einer Adtheilung de» Par kes gehalten wurde und einen Nachwuchs von drei jungen Hirschen lieferte. Die Episode, als der damals stark geweiht« Hirsch ausgrbrochen war und in di« zweit« Etage «mer Villa spazierte, wird noch manchem in Eru nerung sem. Bei dem unerwarteten Hochwasser von 1890 versuchte man d« Hirsch dadurch zu retten, daß man ihn aa «in« hochgelegenen Baum des Parkes befestigte und so kam eS, daß da» arme Thier- bei der rapid steigenden Hochfluth 16 Stund« lang, bis au dm Hals im Wasser steckend, zubrmgm mußte. Seit dies« Zett wurde der gefangene Hirsch immer gefährlich«, er bekam Wuthanfälle, in welch« er zwei Hirschkühe ausspußt« und so fort tödtete Jagdliedyabem wird Gelegenheit gebot« werd«, die von 12 Jahrgängen gesammelt« Abwürfe des Hirsches in der im Mai in Dresden statlfindenden Sportsausstrüung zu besichtigen. — Am Sonnabend Abend wurden auf dem Bahnhose in Neustadt i. S. durch die Maschine em«S dort verkehrenden Gülerzuges einem Brems« beide Füße abgefahren. — Auf der Eisenbahnlinie Wtlkau-Wtltzschhaus ist am F.eitag Arend durch ein« glücklichen Zu,all «m größere- Eisenbahnunglück vermieden worden. Durch ruchlos« Hand war kurz vor dem 8 Uhr 3 Mm. in Saupersdorf von W.ltzsch- haus fälligen gemilchten Zuge zwischen Hartmannsdorf und Saupe,Sdorf eine Steinplatte von 30 üg auf das BahngletS gelegt worben. Der Stem wurde zum Glück von d« Ma- schm« deS Zuges erfaßt und zur Seu« geschleudert. Oertltch» Ting elegenheil ex. — Im 41. ländl. Landtagswahlkreis« (Kirchberg, Lengen feld, Reichenbach, Schne«berg) ist tu «mer Versammlung von Vertrauensmännern tn Zwickau Fabrikbesitz«, FrtedenSrich-- Wolf in SauperSdorf bei Kirchberg als Kandidat d« Oro- nungsparteien ausgestellt worb«. Wie verlautet, hal b« Ge- nannte die Kandidatur angenommen. Aue. Dem Vorstand und dem Curatorium deS Ver eins zur Errichtung und Erhaltung «in« deutsch« Fachschule für Blechardtiter m Aue tst laut Bekanntmachung des K. S. Ministeriums des Innern Genehmigung zur Veranstaltung einer Lotterie mit Bcrloosung von m der hiesigen Klempaer- fachschule hergesteüttn Blech- und Metallwaaren «thellt wor den. Mit dies« Erlaubmß ist die Gestattung deS Vertriebes von Loosen .innerhalb de» Königsreichs Sachsen Verbund«. KirchexNxchrtchtex. Lchneebtkg. Mittwoch, den 20. März abend» halb 8 Uhr in der HoSpNalttrqe Broelstunde: Archiv. Mathe. Dresden, 18. März. KourS d« öfittrtichisch« H»«- dert-Guldennote: Mt. 165,60. Foulard-Seide 95 Pfg. bis 5.85 p. 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