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Abg. Frese von der Freisinnigen Bereinignng führte MS, die Behauptung des Vorredners, Deutschland sei durch die argentinischen Zoll«hkhungen geschädigt Word», sei in sofern nicht richtig, als eS in Agentmim mit allen anderen Staatm gleichgestellt sei. Deutschland führe nach Argentinien für 80 Millionen Marl MS; Argentinien würde sofort, wenn dem Anträge Folge gegeben werde Ursprungszeugnisse verlangen. Der Zweck des Antrages sei offenbar, auch auf Qnebrachoholz einm Zoll zu legen. Dadurch würde aber nicht allein der deutsche Frachtverkehr, sondern die ganze deutsche Flagge über haupt leiden. Abg. Graf Amim von der Reichspartei begrüßt« dm An trag um so mehr mit Freuden, als er zeige, daß auch die in dustriellen Kreise einen Schutz der Landwirthschaft für ge. boten hieltm und die Gefahr erkennen, welche nicht nur Deutschland, sondern auch anderen europäischen Ländern von den Sommerläudern her drohe. Der freiconservative Redner sprach den Gedanken auS, daß Europa sich durch eine Zoll- union gegen Amerika schützen müssm, wmn eS nicht zu Grunde gehm wolle. Der nationalliberale Abg. Münch-Ferber erklärt sich gegm den Antrag, weil da- argentinische Getreide, auch wenn ihm di« Einfuhr nach Deutschland verschlossen würde, d«moch auf den Weltmarktpreis elnwirkm und anderseits die deutsche Aus fuhrindustrie, vom Mem die Textilindustrie, schwer geschädigt werden würde. Der conservative Abg. Gras Schwerin sprach sichgrund- sätzlich für dm Anttag auS, well der Abschluß der Meistbe. günsttgungSverttäge nm solchen Staatm gegmüber Sina habe, von dmm man sicher sei, daß st« ihre Zölle nicht weiter «- höhtm. MM ,, „ , Abg. Szmula (Emir.) «klärte für seine Person gleich, falls die Zustimmung zu dem Antrag«. . Der Sozialdemokrat Herbert lehnte mit Rücksicht darauf daß die Löhn! der landwitthschastlichm Arbeit« dadurch nicht verbessert würden, dm Vorschlag ab. Der freisinnig« Aba. Beckh bettritt, daß btt Ausführung de, Antrages eine »«dränaung des überseeischen Wetzen, vom deutsch« Markte bewirk« solle, und betontt, daß man nach Annahme d^ Antrages einen Zollkrieg «tt Argm^i« zu erwart« habe, der die deutsch« Ausfuhr dahin vrrntchtm würde. Nachdem sich noch Abg- Hahn für dm Anttag auSge- sprach« hatte, wurde die Weiterberathung auf hatte vertagt. Berlin, 13. März. Die PetitionSkommission de» Reichstags hat heute mit ein« Petition, den Fürst« Bis marck zum Ehrenbürger des Deutschen Reiche- zu «nennen» sich beschäftigt. Nach kurz« Debatte wurde beschlossen, unttr Zuziehung eine- RegierungSkommissarS eingehender zu ver handeln. Berlin, 13. März. Der „Natiomrlliberalm Korrespon denz" zufolge beabsichtigt der Präsident de- Reichstage» v. Levetzow zm Geburtstagsfeier des Fürst« Bismarck die Veranstaltung eines parlamentarisch« Festmahle, in der Wandelhalle des ReichStagSgebäudeS. Berlin, 13. März. Der du Reichstage eingebrachte Anttag des Graf« Kanitz ist unterzeichnet von VS Deutsch» konservativ«, 1S ReichSparttilem, 1 Natiouallibttalen, 11 Deutschsozial« und Reformparteilern, 8 Polm und S Par tellos«. Unt« den letzt«« befindet sich Graf Bismarck. — Die CenttumSfraktion d«S Reichstage- beschloß in ihr« heutigen Fraktionssitzung einstimmig die Ablehnung de» Antrages Kanitz. Die Fraktion sprach sich fern« gegen da» geplante Znsammmgeh« mit d« Wirthschaftlichm Mr- einigung des Reichstages au», dagegen bildete sich au» dem Schoße d« Fraktion heraus eine wirthschaftltche Abtheilung. — Wie die „Nordd. Allg. Ztg * hvrt, ist die Ernenn»»- des Regierung-Präsidenten Graf« Wilhelm v. Bi-marck- Schönhausen in Hannover zumOberpräsidmten von Ost preußen von S. M. dem Kais« genehmigt worden. Berlin, 13. März. In parlamentarischen Kreis« heißt e», da» Gerückt, Relch-kommifsa» v. Wißmann feiern Gouverneur von Ostafrika «namtt, werde von ^offizieller SÄ» al» unzutreffend bezeichnet. — Di« „Post- schreibt: Für di« Eröffnung de» Nord- oftserkmrals stell« verschiedentlich« Meldung« di« persönliche oder verttrtungSwris« B«th«iligung fremd« Souveräne « Aussicht. All« dirs« Nachricht« bemhm auf Kombinockckren. Zu d« E,vffmmg»f«I«lichkrttm w«d« Mitglieder ntchtdmtscher Fürstmhäus« nm insowell «wartet, al» dttsrlbm al» iS« tt«1er seefahrend« Staatm «schein« werd«. Brüssel, 13. März. Di^rüssel« Arbettervereini-«- beschloß, im Fall, d« Anvahme de» von d« Regierung Meg» Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. . für die Königs, und städtischen Lehörden in Sue, Hriinhaln, Hartmstein, Oohann- >» ^rllilolllusi georgenstadt, Lößnitz, Neustadts Schneeberg, Schmarzmberg «Nd Mldensett. v-e-sutmi^list- «r. riao. MSKMSLMSS Freitag, de« 15. März 1895. S,ch>LltmeZeile mttSd Pf,., Reklamm die S aesdaliene Zeile mit Sb Pf,. berechnet; tatellartfcher, außer,ewvhnltcher Sa, nach erhöhtem Parts. Jnferaten-Annahme für die am Nachmittag «scheinend« Nummer HP So» mitta, 11 Uhr. «ine vllrglchast für di« nöchsttögläe SufnaPn« der Stilen br,. an den voraeschrtedenen Pa,e« sowie an bestinlmter Stelle wird nicht ,«geben. Su»wartt,e Auftröge nm «gen B»rau»b«t«blnn,. Mir NÄckoabe etngesandter Manusktpte «acht sich dle Redactton nicht verantwortlich. —sw—, 48. ^ahr-«G. 2 Unterstätck«, alS: 27 Rm. w. Brmnlchette, 49 7—12 8—15 3—7 HolzVerfteigerung auf Johaungeorge»- städter Staatsforstrevier Donnerstag, den 21. März Viehmartt in Kirchberg, Montag u Dienstag, den 25. «nd 26. März Jahrmarkt in Kirchberg. Sonnabend, den 16. März 1895, Vormittags 11 Uhr oll in Niederaffalter eine Kuh gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelang«. Versammlungsort der Bieter: Tauscher'» Gasthof in Niederaffalttr. Lößnitz, am 12. März 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Act. Sprenger. Die Pachtbedingung« sind bei unS «inzusehm. Pachtangebot« w«d« bi» zum 31. M«z a. c. von >m» augeuomm«. Schletta«, Erzgebirge, am 19. Februar 1895. Der S t a d t r a t h. Zeidler, Brgrmstt. Brennscheite, I 294 R«. w. Bremäste und Brennknüppel, , 485 - - Brennstück« unttr d« vor- Beginn d« Auktion bekomnt zu machend« Bedingungen, meistbietend zur Ber-e steiqerung Kgl. Farstrevierverwaltuug Johanngeorgenstadt ««d Kgl Forstreutantt Gtbenst»«^ Teich. am 11. März 1895. Gerlach. Sonnabend, den 16. März 1895, Vormittag» 10 Uhr oll« in L»ß«1h S Stück mechanische Webstühle ohne Kette eg« sofortig« Bezahlung zur Versteigerung gelangen. Versammlungsort «er Bieter: Gasthof zum grün« Baum in Lößnitz. Lüßn tz, am 11. März 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Act. Sprenger. Sonnabend, de» 16. März 1895, Nachm. von 4 Uhr ab mm« im Gut« d«s H«ra August Mothe» in Zschorlau anderwärts gepfändete Gegen- ände al»: 1 goldn« Uhr mit Kette, 1 goldn« Ring, 1 GlaSschrank, 1 Schreibsrkretär, Spiegel mit Console und 1 Waschtisch meistbietend geg« sofortige Bezahlung zur Ver- eigrnmg. Schneeberg, am 14. März 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Mäd«. . Seidel. Bekanntmachung. Nachdem d« von dem Schulvorstande unter dem 16. Jan. d. I. beschlossene hierunt« abgedruckte Nachttag zu 8 29 der Lokalschul-Ordnung für Johanngeorgenstadt durch Dekret d« Königlichen Bezirksschulinspektion Schwarzenberg vom 15. Februar d. I. genehmigt wor den ist, so wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, dH von Ostern dieses Jahres ab die in dem Nachttage angeordnete Einrichtung in Kraft tritt. Johanngeorgenstadt, den 1. März 1895. Der Schulvorstand. ' Brendler. Der Sedanset« halb« ist d« dr^Mrige zw^hies^e Jahrmarkt Ws verlegt Word«. Werdau, den 11. März 1895. Nachttag »o« IG. Ja««« 18GS zu 8 29 d« Lokalschul-Ordnung für Jo hanngeorgenstadt. Eltern, welch« ihr« Kind« «in« außerhalb de» Schulbezirk» gelegen« gleichartig» Schule besuch« oder privatim unterrichten lassen, hab« die Hälft« de» regulattvmäßtg «ff sie entfallenden SchulgeldsatzeS zur Schulkosse zu entricht«. Rathskeller - Verpachtung. Di« hiesig« Rath»kellerGastwirthschast soll im Laufe diese« Sommer», möglichst vom 1. Juli an, anderweit verpachtet w«dm. Der Tag d« Pachtübemahm« kann jedoch mit dem neuen Pächter besonder» vereinbart werden. folgende auf den Schlägen Abth. 7 und 13 und in den Dun, 19, 26, 29, 41—43, 52—54 (in d« Hauptsache gerückt) aufbereitett Nutzhölzer imd zwar: 5824 Stück w. Klütz« von 13—43 cm Oberstärke, 3, «. 4,. m Länge, 3603 - - Stangenkl. - 3382 - - Derbstang. - 378,,, Hdrt. - Reisstang. - sowie vo« nachmittags L Uhr a«r folgende in dmselb« Orten und in d« Abth. 55, 71 und 72 aufberetttte Bre»«HSlz«^ 7, S, 11, Tagesgeschichte. L entschlawd. — Auf dn Tagesordnung de» Reichstag» stand ge- stern an erst« Stelle die Berathnng des vom Adg. v. Heyl <nat.-lib.) Angebrachten Antrages, durch den die Regierung ersucht werden soll, dm Handelsvertrag mit Argentinien zu kündigen. Der Anttagsteller sucht« auSzuführ«, daß di« an den Abschluß der Handelsverträge geknüpft« Erwartungen in kein« Weise einget,offen sei«. Die Handelsbilanz der letzten Jahr« strll« sich in Drutschland vi«l ungünstiger als in Eng land und Frankreich, und dies« Verschlechterung sei nur auf Li« Schulte« der deutsch« Landwirthschaft gefall«. Die Kündigung des argentinisch« Handelsvertrages sei aus ver schied«« Gesichtspuukt« beantragt. Einige seiner Freund« m«tnttn, daß di« besttheud« Zölle nur ein schlecht« Damm sei« geg« das von Argentinien eingeführte Getreide, und daß dem «in Ende gemacht werden müsse im Interesse von Landwirthschaft und Industrie, zumal da Argentinien d« groß« Borthetl der Meistbegünstigung genieße, ohne Deutsch land irgendwelche Gegenleistungen zu gewähr«; andere sei« d« Ansicht, daß man versuch« müsse, eine Verdrängung des überseeischen Wetz«» überhaupt, mit Ausnahme des amerikanischen, anzubahnen. Gegrnüb« dm Bestrebungen der englischen Colonien, den Wettbewerb der außermglischen Ausfuhr auSzuschlteßen, habe Deutschland alle Veranlassung, «in« angemessen« Druck in Bezug auf dm indischen und australischen Weizen auSzuübm. Die Weizeneinsuhr auS d« überseeisch« Lände« werde in dm nächst« Jahren noch be deutend zunehm«; andere europäische Staat« hätten ihr« Agrarzöll« b««its in «üi« W«is« «höht, daß d« Ausschluß d«S üb«s«ischrn WtizmS dort schon jetzt stattfänd«. Argen- tini«n rücksichtsvoll zu behandeln, hab« Deutschland gar keine Veranlassung, da infolge d« unerhörttn Zollerhvhungm, die Lori bi» mm Jahr« 1894 vorg«nomm« «ord«n f«im, die deutsch« Ausfuhr dahin empfindlich geschädigt worden sei. Der Redner betont« dmm noch, daß Argmttntm durch s«in« WährmigSverhältniss« Ms dem Getreidemarktt ausschlaggebend sei, «nd schloß dmm mit der Bemerkung, daß eS vo« dm Erklärung« d« Regierung abhäng« werd«, ob rin Tbetl sein« Freunde noch Wetter« Maßnahmen zur Hebung des GetteidepreiseS zustimmen werde.