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Aps«/ - Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Gruppe Sachsen. Stnrmhanptfiihrcr Molder, bchandcit. Seine Darlegungen wurden wesentlich vertief» durch die Einblicke. die der Leiter des Instituts für Zctt»ngvwis- senschaft, Professor Münster, ferner Oberstnrmführcr Schlicker sowie Siurnibannführcr Loesch in ihren Vorträ gen über Presse, Rundfunk und Film, über Organisation und Technik des Nachrichtenwesens wie über die natio nalsozialistische Weltanschauung und die Propagandaniit- 1el der SA. gaben. Wachsende Spartäiigkeii in (?ach en Die Entwicklung der Spareinlagen ist einer der wichtig sten Gradmesser der Kapitalbilduna. Insgesamt verzeichne» die Spareinlagen in den deutschen Sparkassen, bei denen rund 80 o. H. sämtlicher Spargelder liegen, von 1032 bis Ende 1037 eine Zunahme um <88 Milliarden RM (40,1 o. H.) aus insge samt 18,1 Milliarden Reichsmark. Sachsen gehört zu den Gebieten, die den Reichsdurchschnitt von 40,1 Prozent nicht ganz erreichen. Die Spargelder stiegen bei den sächsischen Sparkassen von 1932 bis Ende 1937 um 336.6 Millionen Reichsmark auf 1.4 Milliarden Reichsmark, was einer Zunahme von 31^ v. H. entspricht. An der Spitze aller Gebiete im Reich steht Mecklenburg mit 82,5 v. H. Zunahme. Die geringste Steigerung hat der Regie- rungsbezirk Köln mit nur 15,4 v. H. Zuwachs. > Warum Pressearbeit der SA? I Obergruppenführer Schcpmann zu einer wichtigen l Aufgabe Den Pressewarten der SA.-Standarten wurden auf einer Tagung in Leipzig mit den Dozenten und Studen ten der Zeitungswissenschaft Anregungen zuteil, deren Wert von Obergruppenführer Schepmann besonders unterstrichen wurden in einer Ansprache, die zunächst auf den Einfluß der Juden in der Presse einging, um dann den Aufbau der nationalsozialistischen Presse und die Notwendigkeit der Pressearbeit für die SA. zu schil dern. Der Führer habe immer wieder gesagt, daß der Kamps noch nicht zu Ende sei, und deswegen sei es auch notwendig, wieder und immer wieder Berichte aus der Bewegung zu bringen. Gewiß solle der Schriftleiter Rück grat gegen Ucbertreibungen zeigen, aber das Wich tigste im Textteil der Zeitung seien immer noch die Berichte aus der Bewegung. Die SA. wolle dabei nicht eine Sonderstellung für sich beanspruchen, doch auch ihre Arbeit sei herauszustellen; denn die Formung der SA. sei keine äußerliche Angelegenheit. Eie sei aus der Bewegung herausgewachseu, und cs komme bei ihr auf die inneren Werte in erster Linie an. Jeder Deutsche könne zu uns gehören, aber man müsse ihm schon die Volksverbundenheit vom Gesicht ablesen können; seine Pflicht sei es, kämpferisch zu sein. Ter Obergruppenführer ging weiterhin auf die ein zelnen Tage ein, die die SA. als besonders bedeutsam ansicht. Für sie beginnt das Jahr gewissermaßen mit dem 3». Januar. Im Februar wird Horst Wes sels gedacht. Dann beteiligt sich die SA. am 1. Mai und am Erntedankfest. Vor allem aber stellt sie neben dem Rcichsparteitag den 9. November heraus. Wir sind, so schloß der Obergruppenführer, mit der Arbeit der SA. noch lange nicht zu Ende. Wir werden aber immer wei- terkämpfen, und unser Grundsatz soll dabei sein, stets mehr zu sein, als zu scheinen. Alle aber sollten durchglüht sein von dem echten Geist der SA., ein jeder solle seins Ausgabe als Nationalsozialist auffassen. Aufgabe und Arbeit der Pressewarte und Sachbear beiter wurden anschließend vom Pressereserenten der SA. 1 Nr. 8» I Sachfeas FarSen im Echnian-eis ' Der Nauchwarcnhandcl im Dienst dcö VierjahrcSplanS ! Der Anteil Sachsens im Ringen um die deutsche Noh- stoffsreiheit wird jetzt erneut vergrößert durch ein Gcmein- Wastswerk des arischen deutschen Nanchwarenhandels. "um das Eismeer nach Möglichkeiten zum Fang von Rob ben und zur Gewinnung anderer Rohstoffe zu durchfor schen, und diese Forschungen zum Nutzen der deutschen Volkswirtschaft auszuwerten, wurde ein Fangschiff von Ä5ll Tonnen (Länge 25 Meter, Breite 6 Meter) geschaffen, das am 24. Februar in Beidenfleth bei Hamburg vom Stapel laufen wird. Ten Einsatz des in der Hauptsache in Leipzig ansäs sigen deutschen Nauchwarenhandels für die deutsche Volks wirtschaft hat Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann dadurch anerkannt, daß er die Genehmigung erteilte, dem Schiff den Ramen „Sachsen" zu geben und das Zeichen des Heimatwerkes Sachsen mit den Kurschwertern als Flagge zu führen. Bereits in der kommenden Fangpe riode, die etwa Mitte März beginnt, wird das Schiff mit dem technischen Geschäftsführer Hans Heinrich Köhncke, der über Erfahrungen an solchen Fangfahrten verfügt, zur ersten Fangreise nach dem sogenannten Westeis zwi, schen Grünland und Spitzbergen auslaufen. Krelsmeisterschaftskämpfe der HI. im Geräteturnen Beim Bann 107 der HI. in Leipzig kamen erstmalig die Krcismeisterfchaftskämpfe im Geräteturnen zum Austrag, die gleichzeitig Äusscheidungskämpfe für die Ermittlung des Ge- oietsbeften in Dresden bezw. des Reichssiegers galten. Fast hundert Hitlerjungen waren in fünf A- und elf B-Mannschaf ten angetreten. Zu den Eislaufweltmeisterschaften für Paare und Herren, die am Wochenende in Berlin stattfinden, sind zahlreiche Mel dungen eingelaufen, so daß von einer glänzenden Besetzung gesprochen werden kann. Bei den Paaren gehen die Titelver teidiger Herber.Baier und zwölf weitere Paare an den Start. Zehn Meldungen mit dem Titelverteidiger Felix Kaspar (Wien) an der Spitze wurden für die Herreiiwemneistcr- schäft abgegeben. Mit Ausnahme von Cecilia Colledge werden außerdem alle Läuferinuen von Weltklasse in Berlin in einem Internationalen Wettbewerb ihre Kunst zeigen. Auch die Welt meisterin Megan Taylor (England) hat ihre Teilnahme zu gesagt. Toni Merken- gestürzt. Bet den Fliegerrennen in Köln gab cs mehrfache Stürze, von denen Toni Merkens am här testen betroffen wurde, so daß er eine Schulterverletznug erlitt und nicht weiter mittun konnte. Sieger wurde der Holländer van Bliet vor Albert Richter. Das 6U-Kilometcr-Mannschafts- sahrcn gewannen die Holländer Savelsberg-Müller. Bei der Fortsetzung der Kümpfe um die EiShockcywclt- meisterschast in Prag gab es einen aufregenden Kamps zwischen der Tschechoslowakei und Schweden. Was die Tschechen im Sturm besser konnten, das glich der schwedische Tormann durch fabelhaftes Können und viel Glück aus. Nach zweimaliger Verlängerung und fast dreistündigem Kampf wurde das Spiel, in dem bis dahin keine Partei ein Tor er zielt hatte, abgebrochen. Eine Entscheidung darüber, ob es wiederholt wird, ist noch nicht gefallen. Den Eidgenossen gelang eS, dir Mannschaft von Litauen, die übrigens zu den schwächsten im Wettbewerb gehört, mit dem RekordcrgebniS von 15:0 (9:0, 2:0, 4:0) Toren zu schlagen. Tie Schweiz zählt nach ihrem Torverhältnis nlS ernsthafter Anwärter auf den ersehnten Titel. In der zivei- tcn Begegnung kam England sicher mit 5:1 (1.0, 2:0, 2 :1) zum Sieg über Lettland. Die Schweiz, England und anch der Titelverteidiger Kanada find in ihren Gruppen nicht mehr einznholrn, stehen also bereit- für die Zwischenrunde fest. - LSI MMM »kl Mn NM j Roman von Anny v. Panhuy». 46. Fortsetzung. Sie nahm ihm sacht den Hut ab, strich sein Haar über der linken Schläfe hoch und küßte ein kleines Muttermal, das in Gestalt eines winzigen braunen Schlängleins zum Vorschein kam. Weich und zärtlich sagte sie: „Das hätte das veräng stigte Mädchen damals auch nicht geglaubt, daß es noch einmal dieses Zeichen küssen werde." Juan Tasero aber dachte an die Prophezeiung der alten Amme Verenas. Nun hatte sie sich restlos erfüllt: Er war frei geworden von dem Schatten, unter dem sein Leben stand, und er hatte in der alten Heimat ein neues Glück gefunden mit der blonden Frau, deren Bild er bei sich ge tragen. Renate glich ihrer Mutier so sehr, daß sie für ihn in Wahrheit dieselbe Frau war, die er schon auf dem Bilde geliebt. Alles hatte sich erfüllt, und Verena hatte ihm noch dicht vor ihrem Sterben gesagt, sie zürne ihm nicht, wenn er in der alten Heimat ein neue» Glück fände. * Bei Frau Kuschke war man in größter Aufregung, wo Renale am Vormittag hingegangen jein könnte, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Juan Tasero lachte vergnügt: „Sie ist zu mir gekom men, weil ich ihr heute früh Nachricht sandte. Ich wollte sie nämlich fragen, ob sie meine Frau werden möchte. Und denken Sie nur, sie hat ja gesagt." „Aber Sie sind doch verheiratet," stotterte Martha ver- blüsft. Renate lächelte. „Ich habe einmal etwas mißverstanden, als Herr Ta- jero von seiner toten Gattin sprach," erklärte sie, aber sonst erklärte sie Mutter und Tochter nichts von all den Wirren des heutigen Tage». Das füllte alles zwischen dem Geliebten und ihr ge heim bleiben. * Am Abend fuhr Juan Tasero schon wieder vor dem eleganten Tiergartenkotel vor, von Fritz besonder» ver« , gnügt begrüßt. „Fräulein Wittenborn war hier," berichtete «r wichtig. Juan Tasero nickte. „Sie hat mich noch vor meiner Abreis« abgesaßt und ich muß nun, da sie mir eine wichtige Nachricht überbrachte, »och hier bleiben," erklärte er. „Weil mich aber Fräu lein Wittenborn nach der Beschreibung, die du wr von . den zwei Herren gegeben hast, überhaupt so rasch gefunden , hat, darfst du dir nachher, wenn ich dich rufen lass«, «twa» von mir abholen." Fritz strahlte. Er sah im Geiste schon ein Markstück blitzen. Wie groß war aber seine Freude, als er einen rich tigen gediegenen Fünfzigmarkschein bekam. Juan Casero aber war, als er sich dann wieder oben in seinen Zimmern befand, zumute wie nach einem beäng stigenden, schrecklichem Traum. Er lebte! Er war schuldlos! Er durfte mit Renate glücklich werden! Wie bettelarm war er heute vormittag, als er hier fortging, und wie reich war er inzwischen geworden, wie überreich! Drei Tage später, am Nachmittag um vier Uhr, meldete der Page Fritz: „Die beiden Herren ohne Namen von neulich!" Juan Tasero lachte: „Latz sie nur herein, auch ohne Namen!" Karl Kruse hatte sich eine kühl vornehme Miene vor dem Spiegel daheim einstudiert und überreichte mit dieser Mien« die Quittung eines Altersheims, das Herrn Karl Kruse mit vielem Dank den Empfang von dreitausend Mark bestätigte! Otto Holz erklärte, er sei mit dem Verkauf des Hauses zu den oorgeschlagenen Bedingungen einverstanden. „Also waren Sie vernünftig!" lobte Juan Tasero die beiden, die, nachdem alles wegen dem Hausverkauf bespro- chen, froh waren, aus der Rah« de» Mannes zu kommen, dem sie nicht zu trauen wagten. Nach der Alma brava aber sandte Juan Tasero ein lan ges Telegramm, «» sollte seinem Briefe zuvorkommen. Nqmon Saperas aber begriff das Telegramm erst, nach dem er den langen Brief gelesen, in dem sein Schwieger sohn Abschied von ihm nahm, diesen Brief, in dem so vie les stand von einer Schuld, von einer großen Liebe und einer selbst auferlegten schweren Sühne, Er war bestürzt, er war zornig! War e» möglich, daß man Verena so schnell vergessen konnte? Aber dann la« er den Brief noch einmal und noch einmal, las wieder und wieder das Telegramm, das ihm meldete, wi< sich alles im letzten Augenblick so wundervoll »um Guten gewandt, und allmählich verschob sich das Ge samtbild zugunsten dessen, den er liebgewonnen wi« einen eigenen Sohn. Er kabelte zurück: ............. „Werde glücklich, mein Junge, und erwarte mich dort, ich wollte mir schon lange einmal Deutschland an- sehend Und »in paar Wochen später wohnte in dem eleganten Tiergartenhotel «och ein Estanziero aus Uruguay und täg lich waren Ramon Saperas und Juan Tasero zu Besuch in dem kleinen, villenähnliche» Haus« der stillen vornehmen DienLtaa, Lc« 15. gelr: . 1938 ! WW/MM ms Mehr Outttt O Noticrungcu vom 14. Februar (Sänuttche Nolicrungcn ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Während der Aktienmarkt wkd.'r et» sehr ruhiges und farbloses Bildchot, hielt am Markt der scstvcrzinslichcn Wcrie die Nachfrage unvermindert an. Die Aktienmärkte »ciglcn znr Schwäche, ohne daß be sondere Gründe Vorlagen. Im Verlause würben die Anfangs- nopernngcn meist nmcrbotcn. Am Markt der festverzins liche» Werte konnten die gesamten Kommunalobligalioncn der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank als erste den Paristand erreichen. Am Psandbriesmarkt erfolgte die Ein- fübrimg der 40-Millioncn-Reichsmark-Emission 9 der Deutschen Ccniraibodcnireditbank mit 100. Die Umschuldungsanlcihe kmnlc ibrc lctzttägige Steigerung auf 95,30 sehr gut behaupten. Der Geldmarkt war wieder recht leicht. Blankotagesgcld 2.50 bis 2,75 v. H. Bcrlinrr Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,659 (0,662); Belgien 41L9 (42,07); Dänemark 55,40 (55,52); Danzig 47,00 (47,10); England 12,41 (12,40: Frankreich 8,167 (8,183,; Holland 138,40 (138,68); Italien 13,09 (13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706); Litauen 41,94 (42,02); Nor wegen 62,37 (62,49); Oesterreich 48,95 (49,05); Polen 47,00 (47,10); Schweden 63,98 (64,08); Schweiz 57,43 (57,55); Spa nien — (—); Tschechoslowakei 8,686 (8,704); Vereinigte Staaten von Amerika 2,474 (2,478). Mittwoch, den 16. Februar 1S38. Dmtschlandsrnd«r. 6.00 Glockenspiel, Morgsnruf, Wet ter. 6.3) Konzert. Dazwischen 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine Turnstunde. 13.00 „Mozarts R ise nach Prag." Hörspiel. 13.33 Fröhlicher Kindergarten. 11.33 Dreißig Minuien. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünsche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börse, Marktbericht. 15.15 Meister des B lcauto. 15.40 Zeitschriften der Freu. 1S.00 M sik am Nachmi tag. 18.00 Alma Moodie spielt. 18.30 Kremes Unterhal ungs- kcmzert. 13.40 Wegbereiter des Sports. 19.00 Krcnsvruch, Wetter, Kurznachrichten. 19.10 ... und jcht ist Feier abend! 20.00 Konzert. 21.00 Mädchen im Borzimmer. 22.00 Wetter, Presse. Sport. Anschl.: Deutschlandccho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Zu Tanz und Antcr- hal.ung. Dazwischen etwa 23.10 Hö" berichte von den Eishockey-Welt- und -Europame isterschaften in Prag. Leipzig. 6.00 Wetter, Gvmnasti". 6.30 Konzert. Da zwischen 6.50 Nachrichten, Weiter für den Bauern. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleine Musi?. 8.30 Musik am Morgen. 10.00 Hörspiel. 10.30 Wetter, Tag Spiogramm. 11.15 Erzeugung und Verbrauch. 1135 Heute vor ... Jahren. 11.40 Feinde des Waldes. N.55 Zeit, Wetter. 12.00 Musik für die Arbeitspause. 13.00 Z it, Wetter, Nach richten. 13.15 Kon ert. 14.00 Zeit, Nachrichten, Börse. Anschl.: Heul' wollen wir lustig sein! (Schallplatten.) 15.00 Nachtgespenster.. 17.20 Konzertstunde. 15.45 Mädsl- büchrr. 16.00 Konzert. Dazw. 17.00 Zeit, Wetter, Wirt- schaftsnachrichten. 18.00 Prof. Dr. Johannes Jahn: Der deutsche Klassizismus. 18.20 Musikalis ches Zwischenspiel. 18.25 Neue Bücher über deutsche Musik und Musiker. 18.45 Umschau am Abend. 19.00 Nachrichten. 19.10 Kleine Abendmusik. 19.30 Li derstunde Lore Fisch , r. 20.00 Großes Volks-ümi icheS Kon reck. 22.00 Nachrichten, Wet ter, Sport. 22.25 Wissen und Fortschritt. 22.35 Melodie und Rhythmus. Straße in Potsdam, darin jetzt wieder Renate Wittenborn wohnte, betreut von Frau Kuschke und Martha, die mit ihr gezogen waren und alles taten, was sie ihr nur an den Äugen ablesen konnten. Ramon Saperas war begeistert von Renate, er nannte sie „du" und „Töchterchen" und unterhandelte mit einem Großgrundbesitzer in der Nähe von Potsdam, weil er be absichtigte, völlig nach Deutschland iiberzusiedeln. „Ich fahre noch einmal nach Uruguay zurück," erklärte er, „um dort alles zu verkaufen und den großen Haus halt aufzulösen. Es schielt schon längst jemand nach un serer Estanzia, der Betreffende soll sie haben. Denn was soll ich allein dort? Ich werde älter und brauche Liebe, vielleicht auch bald Pflege. Wie wäre es, wenn du mich begleitest, mein Junge, und Renate auch mitkäme als mein liebes Töchterchen?" Zu dritt reisten sie dann über das Meer. Renate lernte die Estanzia Alma brava kennen und den berlinernden Pensionswirt Pablo. Lopez in Monte video, sie lernte die Peons kennen und das weite Tampo. Sie lernte alles kennen, was zu der Umwelt des Geliebten gehörte so viele Jahre. Sie betete aber auch an Verenas Grab und liebte die Tote um der Liebe willen, mit der sie den Mann umgeben, der ihr jetzt sein Herz geschenkt. Ihr, der armen Renate Wittenborn, die in schweren Sorgen gelebt und nun eine reiche, glückliche Frau werden sollte. Nach ungefähr einem halben Jahr reisten die drei wie der nach Deutschland und hier erwarb Juan Tasero seine alte Nationalität wieder zurück. Als Heinz Hausmann heiratete er in dem kleinen Potsdamer Heim die schöne Renate Wittenborn und dann zogen die beiden mit Ra mon Saperas auf das große Gut, das dieser für sie und sich in der Nähe gekauft. Im Winter würde man dann ftets ein paar Monate in Potsdam zubringen, in dem Häuschen, das Renate so sehr liebte und in dem Frau Kuschke mit ihrem „Mar- theken" ein bequemes Leben führte. Die Bewohner der stillen, vornehmen Straße hatten aufgeatmet, als die „Sonne" der beiden dunklen Ehren männer hier wieder unterging, sie sollte jetzt im äußersten Osten von Berlin ihr Licht leuchten lasten. Renate Hausmann denkt oft mit heißer Dankbarkeit, wie plötzlich ihr Lebensweg doch aus der Düsternis ins Helle geführt. Dann küßt st« ihren kleinen Jungen, der „Ramon" heißt, obwohl man den Ramen beim Standes amt erst gar nicht annehmen wollt«, und liebkost ihr klei nes Mädchen „Verena". Und zuweilen, wenn di« drei, glückliche» Menschen zu sammensitzen in dem stillen Herrenhaus« d«s Gutes oder in dem stillen Potsdamer Heim, dann sprechen sie davon, daß alles doch vielleicht so ganz, ganz anders g«komm«tt wäre ohne das Medaillonbild der blonden Frau. End«.