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Zschopaner Tageblatt und Anzeiger Dienstag, be« IS. Februar 1StS LtSA. lehni Kloi<engleichheii ab Vorwand zur amerikanisch«! SeeaufrUstung Im amerikanischen Staatsdepartement wurde erklärt, daß die japanische Antwortnote über die Flotteurüstung zunächst mit der Marinelcilung und dem Weißen Haus besprochen und dann — entsprechend den Bestimmungen des Londoner Flottenvertrages von 1936 — Gegenstand von Konsultationen mit England und Frankreich sein werde. Man verspreche sich nichts von der Einberufung einer Abrüstungskonferenz, wie gewisse Kreise, gestützt auf das in der japanischen Note enthaltene Angebot einer all gemeinen Flottenbegrenzung, verlangten. Man sei dar über unterrichtet, daß Japan, heute genau wie 1936 in London, ein Abkommen nur unterzeichnen würde, wenn ihm darin völlige Gleichheit bezüglich der Globaltonnage zugestandcn wird, au Stelle des früheren Verhältnisses von fünf amerikanischen und fünf britischen zu drei ja panischen Kriegsschiffen. In Washington ist man, genau wie 1936, auch jetzt fest entschlossen, ein derartiges Zuge ständnis nicht zn geben, denn man behauptet, „daß Flottengleichheit Japan den Angriff gegen Amerika er möglichen würde". Japans Haltung und seine Ablehnung, das Schiffs- öauprogramm bekaunlzugcben, werden von den römi schen Blättern mit vollem Verständnis als durchaus be rechtigt gewürdigt. Ter Direktor des „Giornale d'Jtalia" erklärt, Japan betrachte sich nicht an die Londoner Ab kommen von 1936 gebunden und befinde sich andererseits der feindseligen Politik einer Koalition der Vereinigten Staaten, Englands und Frankreichs gegenüber. Roose- velts Behauptung einer angeblichen Bedrohung der ameri kanischen Küsten sei nichts anderes als ein bequemer Vorwand für das gewaltige amerikanische Rüstungs- Programm. Auch die „Tribnua" betont, daß dieses Wett rüsten nichts andes sei als eine nene Offensive der über reichen gegen die weniger reichen und die armen Mächte. LessS im „AMandMSiet" Peinlicher Tatsachenbericht aus zuverlässiger Quelle Tie Einwohner von Stolp waren ehrlich erstaunt, als sie die Gerüchte der Weltpresse vernahmen, daß in ihrer Stadt eine „verwegene Militürrcvoltc mit blutigen Zusammenstößen" ansgebrochen war. Roch größer wurde das Erstaunen, als ein besonders mutiger englischer Jour nalist, der Berliner Vertreter des „News Chronicle" Jan G. Colvin, allen Gefahren zum Trotz mit der überraschen derweise noch verkehrenden Eisenbahn in Stolp anf- tauchtc, nm den Umfang und die „entsetzlichen Auswir kungen der Stolper Revolution" an Ort und Stelle selbst zu studieren. Gleich nach Betreten der Stadt wurde der englische Prcsscmann aber merkwürdigster Ucberraschungen gewahr. Die „Stolper Revolutionäre" hielten sich nämlich so ge schickt verborgen, daß sie trotz kühnster Nachforschungen »manfsindbar blieben. Die braven Stolper Bürger hatten trotz hartnäckigster Befragung nur ein Schmunzeln für die ausländischen Pressemärchen übrig. Der englische Journalist sollte aber noch größere Ueberraschungen erleben. Tas „meuternde" Stolper Ka vallerie-Regiment bereitete ihm nämlich in seinem Kasino einen herzlichen Empfang, der sehr gemütlich verlief und über den sich Mister Calvin sehr gefreut haben soll. Wie erstaunt aber war der englische Journalist, als er von der SA. zum Erbsenfest in das Schützenhaus ein- aeladen wurde. Mit Männern, die während des blutigen Aufstandes längst umgebracht sein sollten, dem Regiments- »ommandeur, dem Kreisleiter, dem Bürgermeister, dem Brigadeführer der SA. und vielen anderen von den Toten Wiederauferstandenen nahm er hier in harmonischer Ge sellschaft einen Schlag Speckerbsen zu sich. Sorgfältige und eingehende Untersuchungen, so be richtete dieser Korrespondent, die er in Stolp durchgeführt habe, hätten ihm endgültig zu der Ueberzeugung gebracht, daß es überhaupt keine Zwischenfälle dort gegeben habe, die irgendwie die geheimnisvollen Gerüchte der Welt presse bestätigen könnten. Offiziere des in Stolp statio nierten b. Kavallerie-Regiments hätten ihm die Versiche rung abgegeben, daß auch nichts sich in der kleinen Stadt ereignet habe. Im Gegenteil, alle Offiziere im Kasino seien ehrlich erstaunt gewesen, als er an sie derartige Fragen gerichtet habe. Er habe weder bet den militä rischen Stellen, noch bei den Partei- und staatlichen Be hörden in Stolp irgendwelche Spannungen festgestellt. So beschämend diese Feststellungen dieses englischen Journalisten für eine gewisse Weltpresse sind, so neugie rig darf man sein, wie sich die Grene">resse nun aus der Affäre ziehen wird. Zweierlei Maß Die für die Friedenszeiten außerordentlich umfas senden Personalveränderungen in der Führung der ame rikanischen Bnndesarmee finden in der Neuyorker Presse ein erstaunlich geringes Echo. Das ist um so bemerkens werter, als sowohl die vor einigen Wochen angeordneten Maßnahmen des englischen Kriegsministers zur Verjün gung der britischen Armeeleitung als auch die kürzliche Reorganisation im Oberkommando der deutschen Armee die amerikanische Presse tagelang beschäftigte und viel fach als eine gewaltige Sensation hingestellt und aufge- bauscht wurde. Als bisher einziges Blatt nimmt die „Reuporkcr Staatszeitung" in einem Leitartikel zu den im Einvernehmen mit dem amerikanischen Kricgsminister Woodring getroffenen Anordnungen des Generalstabs- chcss Craig Stellung. Nicht persönliche Unzufriedenheit mit den verabschiedeten oder zu verabschiedenden Offi zieren und ihren Leistungen sei der ausschlaggebende Fak tor dafür gewesen, sondern vielmehr die Erkenntnis, daß eine moderne Armee ihre Schlagkraft nur bewahren könne, wenn die Armecleitung zeitweilig frisches Blut erhalte. Fmmer dasselbe Lied Geldmittel und Umsturzanweisungen aus Moskau ' In Szegcdin begann vor dem Strafgerichtshos ein großer Kommunistenprozeß. 130 Angeklagte stehen vor dem Richter unter Anklage des Umsturzversuches der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung. Der erste Ver- handlunatag begann mit dem Verhör des Anführers der kommunistischen Umtriebe. Es wurde festgestellt, daß dieser drei Jahre hindurch in engster Verbindung mit Moskau stand. Auf dem Wege über die Tschechoslowakei gingen den kommunistischen Agenten Geldmittel und An weisungen aus Moskau zu. Die kommunistische Wühl arbeit hatte bereits ein großes Gebiet des ungarischen Flachlandes im Theiß-Bezirk erfaßt. Anerkennung des Imperiums Wieder holländischer Gesandter in Rom Eine amtliche holländische Mitteilung bestätigt jetzt die seit langem angekündigte Wiederherstel lung normaler diplomatischer Beziehungen zwischen Hol land und Italien. Wie der regierungsamtliche holländische Pressedienst meldet, werden die diplomatischen Beziehun gen zwischen Holland und Italien alsbald normalisiert werden. Der ehemalige holländische Gesandte in Buka rest, Hubrecht, wird sich wahrscheinlich in diesem Monat nach Nom begeben, um dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien sein Beglaubigungsschreiben als Ge sandter Hollands in Rom zu überreichen. Als- M SWkMW Mim 14. Februar 1933. Handel im Umherzieh n ohne Wandevgewe-rbefchem. Die am 8. Februar d. I. vertagte Hauptverhandlung gegen Paul A. in Weißbach wurde heute fortgesetzt. Bekanntlich wurde dem Angeklagten zur Last gelegt, daß er mit Ferkeln hausiert habe, ohne im Besitz eines Wandergewerbescheines zu sein, der ihm vom Dlehwirt- schaftSverband verweigert worden war. Er erhielt von der Amtshauptmannschaft Flöha «ine Strafverfügung über 60 Reichsmark Geldstrafe, wogegen er Einspruch erhoben hatte. Auch die weiteren Zeugenaussagen brach ten keinen vollgültig n Beweis seiner Schuld, sein« An gabe, daß nur sein Kompagnon Bestellungen ausgenom men und er nur die bestellten Ferkel an die Kunden abgeliefert Habs, konnte nicht widerlegt werden. — Der Amtsanwalt mußte selbst anerkennen, daß kein sicherer Beweis der Schuld erbracht sei. Nur in drei Fällen, wo der Angeklagte gemeinsam mit seinem Teilhaber bei Heu Bauern vorgesprochen habe, nehme er ein« Mitschuld an, wie ja dis ganze Handlungsweise als eine Umgehung des Gesches zu betrachten sei. Er beantragt die Bestrafung in Höhe des Strafbefehls. — Der Verteidiger des Ange klagten tritt warm für seinen Klienten ein. Nicht in einem einzigen Falle sei nachgewiesen worden, daß der Angeklagte Bestellungen von den Kunden angenommen habe, er beantragte deshalb den Freispruch. — Das Urteil lautete: Der Angeklagte wird freigesprochrn. Die Kosten fallen der Reichskasse zur Last. Zuchthausstrafe für eine» Sittlichkeitsverbrechcr. Chemnitz. Die 24. Große Strafkammer des Land gerichts Chemnitz verhandelte gegen den am 1. Dezember 1908 geborenen Walter Fränkel aus Mittweida wegen Sittlichkeitsverbrechens. Fränkel hatte sich seit 1985 an sei nem Stiefsohn, der damals 10 Jahre alt war, vergangen und ihn sogar unter Gewalt und Drohung zur Unzucht miß braucht. DaS Urteil gegen Fränkel lautete auf ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus. Außerdem wurdcn ihm auf drei Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. In der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, daß dem bereits vorbestraften Angeklagten mildernde Umstände versagt blei ben müssen. Ein ungeratener Sohn. Chemnitz. Acußerlich machte der am 28. November 1!X19 geborene Horst Rudolf Hetzel aus Chcmuitz einen recht guten Eindruck, der aber schnell auSgclöscht wurde, so wie mau seine Vorstrafen hörte. Immer und immer wieder versucht« Hetzel, sich durch Betrügereien durchs Lebe» zu schlage», anstatt ehrlich zu arbeiten. So hatte er sich in der letzten Zeit wieder in Chemnitz und Freiberg eine Anzahs Betrügereien zuschulden kommen lassen, die ihm vom Amts gericht Chemnitz ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus unb drct Jahre Ehrverlust einbrachten. Achtu g! Heute Dienstag, 15. 2., 19 Ahr im „Rats keller" Besprechung über die März-Dercmstaltuiegrn. Un terlagen mitbringen! Trilnahmepflicht für: Zellenlsrter, sämtl.iche Führer der Gliederungen, angeschloss^ne Ver bände, betr. Organisation und sämtliche Dereinsführrr. Im Behinderungsfalle unbedingt Stellvertreter beordern. 23 Ahr nehmen die Angehörigen der Partei, Gli:derun- gen usw. an der Großfilm-Veranstaltung des „Reichs» kolvnialbundes" im „Kaisersaal" teil. NSDAP., Kreisleitung Flöha. All« Mitglieder aus Handel und Handwerk werden hier durch nochmals auf die Versammlung der NSDAP., Amt für Handel und Handwerk, am 16. 2., 20 Nhr im Zschopaucr Hof aufmerksam gemacht. Erscheinen ist unbedingt Pflicht. Hier Vie ^veiivfeorrt Berechnung erfolgt lt. Preisliste Die Wettkampfgruppe „Freie Berufe" kämpft am Mitt woch, den 16. Februar 1S3S in der Handels- und Ge werbeschule. Beginn ist auf 7 Ahr festgesetzt. Schreibzeug ist mitzubringen. Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Dresden meldet- NelchsautobaG nen: Feftgefahrene Schneedecke vezw. Schneedecke unter 1S Zen timeter auf fester Schneeunterlage: Schneeglätt«; Strecke Schkeu ditz—Altenburg stark verweht. Fahrbahnen werden geräumt und gestreut. - Aeichsstraßen: Festgesahrene Schneedecke, Schneeglatte. Stellenweise Glatteis. Sm Sebirg« stellenweise Schneedecke über 15 Zentimeter, zwischen Dresden und Chemnitz stark ver weht; Verkehr stellenweise behindert. Wetterausfichten für Mittwoch. Voraussichtlich kein« Aenderuug. Di« heutige Nummer umfaßt b Seiten. Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer. Vertreter des Haupt schriftleiters und verantwortlich für den gesamten Textteil und Bilderdienst: Heinz Haberland. Verantwortlicher An zeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich in Zschopau. Rotations druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Richard Voigtländer, Zschopau. v^ I über 2000 Zur Zeit Ist Preisliste 8 gültig. ,6Ianrpunk1 von ^scbopau Jecken iAIttvocti ^nscklieöeuck Oesellscbsktstsnn Um gütigen Kesuck bittet Oeorg Olanr Verein!- uni! keiiilrllrlttscken In geschmackvoller Ausführung liefert r«ßo>»uek IsgeblsN unä Lnrelg« Vs! neue kemzpreckbuck sMeinl! In Xürrs erscimillt das fsrnrpleöibuöi liir äsr kill 1-ZS Hollon nicht auch Kis einmal dured einen §sttdruelr Ilirs Pirma bs2w. Ilirsn Namen dsrvorüsdsn? vis Kosten kilr den Fettdruck sind xermZ. Line Lull» Kautel 3. Kist. Lei Ledark, so^vis wsZen eventueller ^.utzads von ^nselFen ruten Kis ditts Nr. 712 an oder fordern Kis Vertrstsrdssuch. Die Nachwehen der Grippe wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwächezustände und Frösteln werden wie die Grippe selbst mit Hilfe von Klosterfrau-Melissen geist leichter überwunden. Man trinkt dreimal täglich eine Tasse heißen schwarzen Tee oder Pfefferminztee, dem 1 bis 1'/, Eßlöffel Klosterfrau-Melissengeist zuaeseht weiden. Sehr gut ist es auch, Klosterfrau-Melissengeist-yeihirank (nach Gebrauchsanweisung» zu trinken oder zweimal täglich Klosterfrau-Melissengeist in rlnrm geschlagenen rohen Et unter Zusatz von etwas Zucker ,u nehmen. Sie «halten Klosterfrau-Melissengeist in Apotheken und Drogerien in Flaschen von SO Psg. an. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; niemals lose. Ach stelle dl« Self«! - So mach!', d«, Kalk Im Leitung»- und Brunnenwasser, - wenn Sie beim Wäschewaschen nicht einig« Handvoll H«uko Llelch-Soda etwa IS NNaulm vorher Im Wasser wirken lassen. . Kalk Im Wasser plmmi -er Lauge Schaum emd waschkrasi. Da» beste Mittel, diesen Kachlest zu oeihlndenl, lst -le vorherig« Beigabe von yeako Vleich-Soda. 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