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a- , ...,l Licht tn dem kleinen Hause angezündet wurde, ging er langsam zur Stadt zurück. Er traf seine Familie beim Abendessen. „kccause I lovo xou!" tönte ihm der Lautsprecher ent gegen. Stroh nahm die nassen Sachen ab. In der Diele bräunte ein Kaminfeuer, der Handarbeitskorb seiner Frau stand daneben, Zeitungen lagen auf dem niedrigen Tisch, Zigaretten und Süßigkeiten. Sie entbehren nichts, wenn ich nicht da bin, dachte er. „Du schon?" begrüßte ihn sein Sohn, der am gedeckten Tisch saß. Seine Frau bedeutete Stroh, rasch ein Gedeck aufzu legen. Sie hatten ihn nicht mehr erwartet. „Merkwürdig!" sagte Bothmer. „Ich bin doch jeden Abend hier, mit Ausnahme, wenn ich Dienst habe..." „Hast du etwa» gesagt, Horst?" „Nein, kein Wort!" „Dann laß das Grimassenschneiden und nimm das GlaS aus dem Gesicht beim Essen." Bothmer konnte Monokel nickt leiden. „Dann kann ich aber mein Beefsteak nicht sehen", sagt» Horst und erntet« bet Stroh ein unterdrücktes Kichern. „Der ist auch schon kindisch", sagte Bothmer hinter dem Alten her. „6e—cau—au—au—so — I love — x«u!" sang ein« ferne Männerstimme. Er warf die Schlüssel auf den Tisch. „Stört dich die Musik?" fragte Horst. .Ja, die stört mich!" sagte Bothmer. Horst sprang auf und drückte auf den Knopf, „l lova v»u!" verklang es schmachtend. Schweigend saß man sich am Tisch gegenüber tn dem g7„ßcn Eßsaal. Bothmer konnte seine Mißstimmung nicht verbergen. Stroh trippelte auf den Zehenspitzen umher und sprach nur noch tm Flüsterton. Jeder fühlte, daß ein Gewitter in der Luft hing. Di« Stunden in seinem Hause waren ihm jetzt unerträglich: diese Mahlzeiten, bei denen er seinem Sohne gegenüber saß und das blasse, trauervolle Gesicht seiner Frau sah. Ahnte sie etwas? Auch Horst war heute schweigsam und betrachtete seinen Vater verstohlen. „Was siehst du mich eigentlich immer so an?" fragte Bothm«r seinen Sohn. „Darf man dich nicht mehr ansehen, Papa? — Papa wird mir nächstens seine Karte schicken", spottete Horst. „Mein Herr, weshalb fixieren Sie mich so? — Du lernst doch noch um, Papa...!" „Ich lerne nie um", sagte Bothmer. Und schob seinen Teller fort. * „Was soll ich tun, wenn ich mal in der Druckerei länger zurückgehalten werde?" sagte Hede, als Bothmer ihr sanfte Vorhaltungen machte, daß sie ihn umsonst habe heraus kommen lassen. „Schreiben soll man nicht. Telegraphieren noch viel weniger, ans Telephon trau' ich mich schon gar nicht mehr. Das ist ja auch verboten. Ich bin eben in Stellung, und Lauferberg kann sehr grob werden, wenn man mal früher gehen will. Der erste Zeichner, der mit mir auf demselben Büro arbeitet, tritt seinen Urlaub an, und da soll vorher noch alles fertig sein, damit ich's nach her weiterführen kann. Das ist ein grober Kerl und immer mißtrauisch. Erst war er ganz anders zu mir..." Bothmer war versöhnt. Sie bereitete den Tee und sie plauderten, während sie auf der Chaiselongue lag. Er war früher als gewöhnlich herausgekommen, da er noch „medi- WH Historische Skizze von P. E. Lukinger, „Wie still es heute ist!" . . „Kind, störe uns nicht! — Laß bitte Kerzen bringen! —- Herr Oberst, Sie kommen zum Zug!" Ein schlankgewachsenes, dunkelhaariges Mädchen stand am Fenster und blickte weithin über den Gutshof. Dann wandte cs sich und ging. Der Mann mit dem steifen Kragen napoleonischer Reiter setzte den Springer. Das Brett zitterte unter seiner Hand. November 1806 über ostpreußischcm Lande. Dünner Schnee und bittere, glasharte Kälte, unbezwungen von den Lagerfeuern der großen Armee. Steife Glieder und enge Lippen. „Kerzen!" sagte Eleonore im Vorraum zu einem Diener, und sie griff ihm schnell nach der Schulter und hielt ihn, als wolle sie ihrem Worte noch etwas znfügcn. „Sag mir etwas!" bettelte sie. — Seine Stimme aber war wie morsches Holz, das nah am Zerfall steht. „Herr, laß diesen Kelch an mir vorübergehcn!" — Es durchzuckte sie. „Christian!" Dann ging sie wieder zurück. Auf seidenem Sessel lag daS abgelegte Wchrgehäng des Offiziers. Sie bückte sich, zog leise die Pistole aus harter Tasche und nahm sic in ihre kleinen Hände. Christian kam. Das Licht zitterte. „Stell' die Kerzen so, Christian, daß ihr Schein gut das Brett erhellt!" — Laut, beinahe zu laut sagte sie das. Sie spannte mit dem Daumen ihrer Hand den Hahn der Waffe und wollte das metallene Knacken mit ihrer Stimme übertönen. „Herr Oberst, Sie kommen zuin Zug!" mahnte der alte Baron. Schmale Schultern neigten sich über das Spiel. Ein Orden flimmerte. Antoine Daumier hielt sekundenlang sein« Königin in geballter Faust. Dann stand sie. „Schach!" flüsterte der Franzose. Um seine Lippen zuckt« Spott. Kaum hörte man ihn sprechen. — „Schach, Baron, —, weichen Sie aus!" — „Matt!" Mechanisch wiederholte eS ein müder Kämpfer, und wie er eben leise wankend die Hand heben wollte, durchpeitschte ein Schuß die Stille des Raumes. Da sprang der Franzose auf. Sein Sessel stürzte. Er starrte auf das Brett. — Es war zerrissen, die Figuren waren durcheinander gefallen. Die schwarze Königin war zerstoben, und ihre kleine Ebenholzkrone lag in einer Ecke des Spiels. „ES war meine Königin, Komtesse. — Ihr Onkel Wird sie bezahlen müssen. — Ich bin noch jung, Komtesse, und ehr geizig. — Aber ich bin Offizier und halte mich an unsere Ab machungen. — Baron, Sie haben das Spiel verloren, Si« werden mit Ihrem Schloß dafür bezahlen müssen. — AllonS, es wird Zeit, daß ich ins Lager reite!" Eleonore stand auf und ging. Sie suchte den Hengst deS Franzos««, zögerte ganz kurz, strich ihm leise über die Mähne und südrt, ihn zum Eingang des Herrenhauses, — Drinnen flirrte sthon der Schritt deS Reiters über eine Marmorlrrppe. zlnische Gesellschaft" heute abend hatte. Aber er fand sie heute sonderbar zerstreut. Sie schien mit ihren Gedanken abwesend, hörte kaum zu. Sie hatte heiße Wangen, ihre Augen glänzten. „Fieber?" meinte er und hielt ihr Handgelenk fest und sah sie an. „Ach was, ich bin gesund." Sie entzog ihm ihre Hand. „Ich hab' nur jetzt viel Arbeit." Er nahm ihre Hände und sah sie an. „Sind Sie eigentlich immer wahr zu mir?" fragte er. Ihre Augen zuckten, ihr roter Mund lächelte. „Zu Ihnen immer." „Und zu den anderen?" „Zu denen nicht immer. Was gehen die anderen mich noch an?" Seufzend ging Bothmer. Im Burggarten kam ihm der Anatom tm flatternden Lodenmantel entgegen. Elastisch eilte er auf den Schlängel wegen des BurggartenS unter seinem aufgespannten Regenschirm auf ihn zu. „Wohin? Wohin so eilig, verehrter Herr Kollege? Ich bin verbrannt und heiß von eigenen Gedanken, ich muß tnS Freie auS den verstaubten Stuben", zitierte Mörk. „Was soll ich tn diesen Vorträgen? Mir kann man nichts Neues mehr erzählen. Aber Sie sitzen im kühlen Schatten, sie ziehen gläserne Handschuhe an, um Gift zu bereiten. Wie war'S im Harz? Waren schöne Damen da? Martins Sekretärin ist wieder eingetroffen, und die Junge — wie hieß sie doch? —, die Sie ihm geschickt hatten, ist entlassen. Wenn sie noch keine Stelle hat, wäre ich eventuell bereit; aber sie muß begabt, diskret und ordnungsliebend sein. Ich liebe die Unordnung, aber meine Untergebenen müssen sich der größten Ordnung befleißigen. Ich hab' die letzte hinausgetan, weil sie mir alles versaute. Das kann mein Betrieb nicht vertragen." „Lieber Mörk, das fragen Sie doch alles besser Martin, der kennt ja die Leistungen der Dame auf dem Gebiet. Oder vielmehr Lauferberg, tn dessen Druckerei sie eine kleine Anstellung hat." „So?" meinte der alte Herr mit einem Seitenblick. „Bei Lauferberg ist sie? Auch durch Ihre Güte?" „Ich kenne sie als Patientin", sagte Bothmer, dem der Ton, in dem Mörk die Angelegenheit behandelte, nicht gefiel. „Ich möchte wissen, Pshchologe und Menschenkenner, ob sie eine Seele hat? Ich will kein Zeugnis sehen, aus das ich mich doch nicht verlassen kann. Ich möchte nur wissen, ob sie am Tage so hübsch ist wie bei Mondschein? Die Tagesbeleuchtung ist sehr grausam. Ich umgebe mich gern mit schönen Menschen." „Das ist mir nicht unbekannt", sagte Bothmer kühl. „Aber wo ist Schönheit?!" Mörk schlug mit der Schirm spitze gegen einen Busch. „Wo ich lieben und untergehcn will, daß ein Bild nicht nur ein Bild bleibe. Ich liebe das Leben nicht, weil ich ans Leben, sondern ans Lieben gewöhnt bin. Aber es ist immer etwas von Wahnsinn in der Liebe und immer etwas Vernunft tm Wahnsinn." „Eigene Dichtungen?" fragte Bothmer. „Leider nein, ich habe sie gestohlen, zitiere frei!" Mörk wirbelte seinen Schirm. „Also, ich werde mir Martin kaufen, oder besser seine Frau. Frauen haben ein scharfes Augenmerk auf ihre Schwestern, wenn diese hübsch sind. Frau Martin ging neulich vor mir Ler, sie trug Gesund heitsschuhe mit platten Absätzen. Man sieht daran, daß der Mann seine Augen woanders hat..." Bothmer hörte zerstreut zu und schaute nach der Richtung der Heide, wo n Nun stand er unter dem Tor und hob den Kops. „Wußte ich doch, Komtesse, daß Sie mir ,Auf Wieder- sehen' sagen würden. — Daß Sie mein Pferd hallen und nun — wie ich hoffe — mir meinen Heimweg erklären werden, übersteigt beinahe meine Erwartung! — Im übrigen war der Wein Ihres Onkels ausgezeichnet, und es tut mir saft leid, denken zu müssen, daß morgen meine Leute hier biwakieren werden. — Da aber meine Reiter Gutes gewöhnt sind, bleibt mir die Hoffnung, sie werden den Kollwitz'schcn Keller zu würdigen verstehen und ihn nicht ungeschoren lassen!" — „ES wird mich freuen, Herr Oberst, wenn ich beim Einzug Ihren Leuten den Willkommtrunk reichen darf! Auch Ihren Heim weg will ich Ihnen zeigen. Wenn es Ihnen angenehm ist, werde ich mein Pferd holen und ein Stückchen mit Ihnen reiten bis zur Heerstraße!" Die Nacht war voll leiser Stimmen, und das Knirschen und Brechen des Schnees unter den Hufen der Pferde sang eine eigene Melodie. Um die Nüstern der beiden Tiere nestelte sich weibschaumiges Eis. Einmal färbte sich irgendwo der Himmel rot. Eleonore sah, daß der Franzose beim Auflenchten deS roten Scheins den Kopf senkte und mit der linken Hand seinem Pferde in die Mähne griff. Langsam glitten seine Finger dnrch das lang«, blanke Haar. — Da erhob das Mädchen seine Stimme, aber beinahe etivaS rauh, denn sie wollte nicht fühlen lassen, daß sie die Hand des anderen eben gesehen habe: ,„Jst das sehr ritterlich, um ein solch schönes Gut — zu spielen?" Der Franzose ließ jetzt doch rasch die Mähne frei. „Ta ich das Schicksal in die Hand Ihres Großvaters legte — ja!" Nun schwiegen sie wieder lange, nur das Schreiten der Pferde und das Not am Himmel war um sie. „Sie waren lange nicht mehr in Frankreich?" — Er zögerte. „Nein. Warum fragen Sie?" — „Können Sie verstehen, wie sehr Großvater und — auch ich unser Gut, unsere Heimat lieben?" — „Ja, doch. Ich würde sonst nicht im Sattel sitzen und für meine Heimat kämpfen. Im übrigen, Ihr Schloß..." — „Als Sie Schach spielten, saßen Sie nicht im Sattel, Sie waren Mensch, Wohl voll Gewinnlust und Ehrgeiz, aber doch Mensch. Das war schön, Sie waren jung, Sie hätten mein Bruder sein können!" Da blieb der Gaul deS Franzosen stehen. Jetzt drehte er sich nach der dunklen Hälfte des Himmels. Das andere Tier tat noch einen Schritt, dann war es still. Der Reiter atmete schwer. „Ich glaube, wir reiten in falscher Richtung, Komtesse. Aber ich glaube das nur und möchte es nicht unter Beweis stellen. Jetzt nicht. Ich will nur versuchen, Ihnen etwas zu erklären." Ruhig zog daS Pferd deS Mädchens näher. „Vor einer halben Woche kämpften wir in der Schlacht um Ehlau. Den Donner der Kanonen werden Sie gehört haben, — vielleicht nur als leises Brumme« —, denn wir Mtj März! Die letzten Winterstürm« Fühl' ich durch di« Fluren woh n. Und das Glvckenlied der Türme Singt von neuem Auferstehen. Ein paar Tage noch, dann blühen Himmelschlüssel nah und fern», And im Seuchtegrün dec Wiesen Strahlen tausend Blumensterne! And Herr Star im schwarzen Rocke Singt und jauchzt uns in die Ohren: „Juble. Seele, und frohlocke! Denn der Lenz steht vor den Toren!" Otto Promber. ein Heller Mantel zwischen den entlaubten Bäumen auf. tauchte. War das nicht „sie"? WaS tat st« des Abends auf der einsamen Insel? Der Wald war gelichtet, di« Wege verödet und naß. Hoffentlich spürte Mörk sie nicht dort auf. Unter keinen Umständen durfte sie Mörk in die Hände fallen. „Wissen Sie übrigens, wo wir hier stehen?" Mörk zeigte mit dem Schirm nach der Efeuwand, die die Burg mauer umklammerte. „Die Raben, die wissen es. Immer hocken sie auf der Mauer, wie versteinert. Ich kann die Biester nicht leiden. Sie sind neugierig wie alte Weiber. Und es ist doch nichts mehr hier zu sehen. Es wird ja keiner mehr hier oben gehenkt. Hier war nämlich der Richtplatz, wo sie den schönen Ritter gehenkt haben, der dem Herrn Erzbischof die italienische Sängerin aus Rom besorgt hatte. Das soll man lieber selbst machen, junge Ritter eignen sich nicht zu solchen Aufträgen. Ich hab' diesen Sommer deutsche Städte abgeklappert", fuhr Mörk fort. „Das finstere Mittelalter starrt einen da noch aus den Gaffen an. Ich brauche das zu meiner Statistik über Mcnschengrößcn. Sie wissen doch, daß wir bedeutend größer sind, als unsere Vorfahren es waren? Die eiserne» Rüstungen beweisen es. Diese eisernen Männer, die in Museen und Schlössern vor mir Spalier standen, waren viel kleiner als wir. Es ist doch ein erhabenes Gefühl, größer zu sein als ein deutscher Raubritter oder ein längst verstorbener Fürst. In seinem Schloß fiel mir das Porträt eines Ritters auf. Das Bild war in Regensburg gemalt, mit der Stadt Passau im Hintergrund. Er sah so traurig aus. Ich drehte das Bild um, es war auf Holz gemalt, und sah auf der Rückseite das Wappen des un glücklichen Ritters. Und, wissen Sie, wie sein Wahlspruch gelautet hat? .Das Liebst zuletzt...' Ist das nicht sinn reich? Das Liebst zuletzt — ich muß immer daran denken, denn das letzte war für ihn der Galgen. Aber die Ita lienerin hat ihm die letzten Stunden versüßt. Das ist ein Trost. (Fortsetzung folgt.) MA«e Auflösung von „Wer enträtselt di s« bsDen Witze?" ' Besitzer eines Kabaretts: „Taugt Ihr Bauchredner auch etwas?" Agent: „Gewiß: ich habe nur erst« Bäuche zu vergeben!" »- Ella: „Wie groß war denn das Loch, das man deinem Bruder geschlagen hat; war es so groß wie ein Taler?" Fritz: „Nein, wie 2 Mark 50." , sind schon wieder vier Tag« geritten. Meine Leute sind müde, haben Hunger, frieren und sind iolch kreuzbrave, tapfere Sol daten. Als ich heut« morgen mich irreritt in euern hundert Seen und ganz allein durch Zufall Ihr Schloß fand, während meine Leute endlich lagern durkten, da wußte ich, baß ich denen das alles zum Geschenk machen muß. Ich wußte nicht, daß ich Ihnen begegnen würde. — Aber irgend etwas da drinnen in meiner Soldatenbrust freut sich auf die aufleuch tenden Gesichter meiner Reiter. Sie sind mir au s Herz ge wachsen, — ich liebe sic!" Das Wort vcrlor sich zwischen den Bäumen. Nun war es ganz erloschen. Nur der Feuerschein am Himmel wurde stärker. Ein großes Torf mußte im Westen brennen, denn nun ergriff seine Hand schon beinahe vom ganzen Firmament Besitz. „Verstehen Sie mich doch, Komtesse! Versuchen Sie eS doch, mich zu verstehen! Ich bitte Sie darum!" „Weshalb, Oberst Daumier? Das ist doch alles so sinn los geworden. Sie sind Sieger und haben es doch nimmer nötig zu bitten. Ja, wir sind auf falschem Wege, aber nun weiß ich den richtigen!" Mit einem Ruck wandte sic ihr Pferd. Lange ritten sic nun hintereinander. Tor Wald wurde lichter. Es spiegelte sich das weite Not schon vereinzelt auf schmalen Bahnen gebreiteten Schnees. Wie aus dunklem Hause traten sie in helleres Licht, und das Mädchen vor Antoine Daumier hob das schmale Haupt und sah nach dem Himmel. „Ein Stern!" rief sie Plötzlich wie entzückt auf und zeigte mit der Hand in eine Richtung. Auch dcr Franzose mußte lange aufblickcn, dann drängte er sein Pferd dichter an das seiner Begleiterin. „Verstehen Sie mich!" „Oberst, das Leben ist für uns so schön, wir sind jung. — Vielleicht muß es einmal schnell zu Eude gehen. Ich möchte Ihnen jetzt etwas sehr Schönes geben." — Leicht legte sie die Hand auf die Schulter des Mannes und zog ihn näher. —- Flammendes Rot stand über ihnen, und das Mädchen lächelte im Kusse. Dann ritt sie weiter. Schuccschollen stoben unter den Hufen ihres PferdcS, und das Tier des Mannes flog in tagendem Lauf. Immer toller raste das dunkle Pferd des Mädchens, neben ihm Antoine Daumier. — Daun jählings ein dumvfes Donnern unter den Hufen, ein Knirsck-en von gleitendem Eisen Splitternd barst es unter den Fallenden. Dann schaukelte nur mehr blaues Eis aus dunklem Wasser. * Im November deS Jahres 1806 vermißten die Fran« zosen einen Oberst namens Daumier, aber niemand konnte sagen, wo er blicb. Ein ostpreußisches Schloß trauerte damals um seine junge Herrin. — Aber der Feind umging eS un bewußt in südöstlicher Ricktuna. Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend: Richard Voigtländer tu Zschopau. Echriftteitung: Margarete Voigtländer in Zschopau. Z iin L jahr Fun 2 Ircter pagm statthi len, t Der führt« nur Namc kaufet sordc messe nahm einen Mcssc Danr Nl ^Lel'tgi fünf l spräche I« foziali Steige sercr § Staate Ji kandeö »ungci schcn i weiter Wirtsö schäft wahr! nalsozl littst geführ ihre si Nation Grund schasts Wendis P- Wirisä Kräfte rine u und d deutsch G, eine n war di drückt. 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