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»r Mittwoch, den 24. Angnst Zfchopaner Tageblatt «nd Aij^.ucr M Meo MW Mimen Mn »ü dnWn Arm«, M Israel t«D. S«n n Blum uaterstötzt die KommuMeu Der Vorfitzende der Radikalsozialen bei Daladier Wie verlautet, hat fich der sozialdemokratische Par teiführer Blum dem Wunsch des kommunistischen Ab geordneten und Vizepräsidenten der Kammer, Duclos, nach sofortiger Einberufung des LinksauSschufseS der Kammer angeschlossen. Ministerpräsident Daladier hat am Dienstagvormittag seinerseits den Vorsitzenden der radikalsozialen Kammergruppe empfangen und mit ihm die parlamentarische Lage besprochen. Der Vorsitzende der radikalsozialen Kammergruppe hat sich bei dieser Besprechung nicht gegen eine Einberufung des Linksaus schusses der Kammer sür Freitagnachmittag ausgespro chen. Vor dieser Sitzung der parlamentarischen Mehr heitsparteien werden jedoch die einzelnen politischen Gruppm zunächst ihre Stellungnahme sestlegen. Frage des englisch-italienischen Abkommens auf. Man solle doch endlich dieses Abkommen von Spanien abhängig machen. Mitglieder -es NichieinmifchungsattSfchvgeÄ bei Lor- Plymouth Im Zusammenhang mit der Prüfung der AntwmAj note General Francos auf den britischen Plan zur HurWl ziehung der Freiwilligen aus Spanien hat der VorfitzenW des Nichteinmischungsausschusses, Lord Plymouths den deutschen, den italienischen, den französischen und de« portugiesischen Geschäftsträger und den sowjetrussische« Botschafter empfangen. Der Sowjetbotschafter Maisky, der bereits in de« vorigen Woche dem englischen Außenminister Lord Halifaj erklärt haben soll, daß die Sowjetregierung wetteren Ab« änderungen des britischen Planes nicht zustimmen könnL hat vermutlich Lord Plymouth diese Haltung der Sowjet» bestätigt. Athen. Das außerordentlich« K rte g S gerich t, das Im Zusammenhana mit dem End« Juli erfolgten Aufstands- Versuch in K-nea auf Kreta zusarnmentrat, verurteilte vier Rädelsführer in Abwesenheit zum Lode und vier weitere An- geklagte zu lebenslänglichem Kerker. SS weitere Beteiligte er-, hielten Gefängnisstrafen von 2 bis 20 Jahren. — Im Neichsgesetzblatt I 1938 Nr. 130 ist die Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Aen- dernng von Familiennamen und Vornamen erschienen, die die Führung von Vornamen durch Juden regelt. Sie bestimmt, daß den Juden, die deutsche Staatsangehörige oder staatenlos sind, in Zukunft nur solche Vornamen bei gelegtwerden dürscn,dic den vomNeichsministerdesJnnern hcrausgcgebenen Richtlinien entsprechen. Diese Richt linien sind in dem Runderlaß vom 23. August 1938 be- kanntgcgebcn, der im Reichsministerialblatt für die innere Verwaltung veröffentlicht ist. Wie die unten abgedrmkte Zusammenstellung ergibt, sind darin nur solche Vornamen enthalten, die im deutschen Volk als typisch jüdisch angesehen werden. Juden, die eine fremde Staatsange hörigkeit besitzen, werden von der Vorschrift nicht betroffen. Soweit Juden zur Zeit Vornamen führen, die nicht ln den Richtlinien verzeichnet sind, müssen sie vom 1. Januar 1939 ab znsätzlich einen weiteren Vornamen an- nehmcn, und zwar männliche Personen den Vornamen Israel, weibliche Personen den Vornamen Sara. Sie müssen hiervon bis zum 31. Januar 1939 den Standesbeamten, die ihre Geburt und ihre Heirat beur kundet haben, sowie der für ihren Wohnsitz oder ge wöhnlichen Aufenthalt zuständigen Ortspolizeibehörde schriftlich Anzeige erstatten. Bei den geschäftsunfähigen oder in der Geschäftsfähigkeit beschränkten Personen trifft die Verpflichtung zur Anzeige den gesetzlichen Vertreter. Sofern es im Rechts- und Geschäftsverkehr üblich ist, den Namen anzugebcn, müssen Juden stets auch wenigstens einen ihrer Vornamen führen. Sind sie zur Annahme des zusätzlichen Vornamens Israel oder Sara verpflichtet, so haben sie auch diesen Vornamen zu führen. Bei Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften sind Ge fängnis- oder Geldstrafen angedroht. Als jüdische Vornamen sind in dem Runderlaß des Reichsministers des Innern bekanntgegeben: ») Männliche Bornamen: Abel, Abiescr, Nbimclech, Abner, Absalom, Ahab, Ahasja, Ahasver, Akiba, Amon, Anschel, Aron, Asahel, Asaria, Ascher, Asriel, Assur, Athalja, Awigdor, Awrum; — Bachja, Barak, Baruch, Benaja, Berek, Verl, Boas, Bud; — Chaggai, Chai, Chajin, Chamor, Chananja, Chanoch, Chaskel, Chawa, Chcel; -- Dan, Denny; — Efim, Efraim, Ehud, Eisig, Eli, Elias, Elihu, Eliser, Eljakim, Elkan, Enoch, Esau, Esra, Ezechiel; — Faleg, Feibisch, Feirel, Feitel, Feiwel, Feleg; — Gab, Gdaleo, Ge- Judcn zu bedienen gezwungen war. Das Blatt führt an Hand von Beschlüssen zahlreicher Konzilien ein auf schlußreiches Tatsachenmaterial an, aus dem u. a. hervorgeht, daß bei Androhung des Kirchenbannes Mischehen zwischen Juden und Christen verboten waren und bereits bestehende aufgelöst werden sollten, ferner daß in dem von Innozenz III. geleiteten Laterankonzil äußerst strenge Bestimmungen gegen den jüdischen Wucher ge troffen sowie besondere Erkennungszeichen eingeführt wur den. Schließlich wird nachgewiesen, daß auf dem Konzil von Bettöre im Jahre 1246 nicht weniger als sieben Artikel den Juden gewidmet waren, darunter eine Bestimmung, wonach Christen, die fich in die Pflege jüdischer Aerzte be geben, mit der Exkommunikation bedroht wurden. Diese so beredten Tatsachen sollen, wie das Blatt be merkt, nur deshalb angeführt werden, weil Italien, indem es die Kirche als Beispiel nehme, das Recht habe, sich von der jüdischen Pest zu befreien und sich dagegen zu ver- leidigen. „Italien will sich ein für allemal von diesen per- fiden Elementen, die nicht der italienischen Rasse ange hören, säubern.« , KreiwiMgenzurirü^himg kaum zu erwarten Chamberlain prüft Francos Antwortnote Der englische Ministerpräsident Chamberlain ist zur Zelt damit beschäftigt, die Antwortnote General Francos auf den englischen Vorschlag über die Zurück ziehung der Freiwilligen aus Spanien zu prüfen. Die Londoner Presse meldet, daß man in zuständigen Kreisen durchaus skeptisch ist. „Reuter« will wissen, daß der Pessimismus vorherrsche. Auch „Preß Association« meint, zumindest für den Augenblick seien die Verwirk lichungsmöglichkeiten für den britischen Plan sowie die Aussichten darauf, daß man mit der Zurückziehung der Freiwilligen beginnen könne, sehr gering. „Eveniug Standard« schreibt, die Antwort Francos brauche den Optimismus nicht zu zerstören. Eine bedingungs lose Annahme des britischen Planes habe man von ihm nicht erwartet. Allerdings sei cs jetzt klar, daß es zu keinen wesentlichen Freiwilligenzurückziehungen in absehbarer Zeit kommen werde, und somit tauche die , Aaiionalspanischer Durchbruch an -er Tole-ofroni Auf 25 Kilometer Breite LV Kilometer tief vorgestoßen An der Toledofront gelang der nationalspanische« Zentralarmee des Generals Saliquet im Abschnitt von Puente Arzobispo der Durchbruch durch die feindlich« Front in einer Breite von 25 Kilometer und bis zu eine« Tiefe bis zu 20 Kilometer. Die Front war in diesem Ab schnitt von den Roten seit Kriegsbegtnn stark ausaebautt besonderen Widerstand bot das Estrellagebirge, das zu den höchsten Erhebungen dieses Gebietes gehört. Dis nationalen Truppen besetzten zehnOrtschasten. Eine ganze rote Division wurde aufgerieben. Im Ebrobogen gelang es der Infanterie, durch ein Umgehungsmanöver ein ganzes feindliches Regiment zu umzingeln. Ueber 1200 Gefangene wurden an einem Tage gemacht. Unter anderem wurden ferner 34 Maschinen gewehre und drei Tanks erbeutet. Verschiedene rote „Offiziere« wurden von ihren eigenen Leu tenerschossen, weil sie die Flucht ihrer Formationen zulieben. Ein rotes Regiment wurde völlig eingekreist. 1SV VV0 politische Leiter treren an Gewaltiges Aufgebot sür Nürnberg — Großappell mit 36 000 Fahnen - Auf dem diesjährigen Neichsparteitag werden rund 150 000 Politische Leiter den feierlichen Höhepunkt eines arbeitsreichen Jahres politischen Alltagseinsatzes erleben. Unter ihnen befinden sich 10 000Kämpferausden Ostmarkgauen. Das gewaltige Aufgebot der Politi schen Leiter wird zur Hälfte in 17 Lagern am Rande der Stadt untergebracht, während die anderen Teilnehmer Über Nürnberg und Fürth zerstreut in Schulen und Sälen Onanier beziehen werden. Am 8. September werden 26 000 Politische Leiter dem Führer einen Fackelzug vor dem Deutschen Hof dar- bringen. 10 000 Mann nehmen dabei als Spalier mit Fackeln längs der Straße« Aufstellung. Tags darauf wird der Gro bappell der Politischen Leiter mit 110000 Marschteilnehmern und 36 000 Fahnen auf dem Zeppelin- selb durchgeführt. Wie im Vorjahr übernehmen die Poli- tischen Leiter am Tage des Appells und großen Vorbei marsches der Gliederungen wieder den Spatierdienst in Nürnbergs Straßen. Auf dem Neichsparteitag wird auch zum zweitenmal ßaS vom Reichsorganisationsleiter Dr. Ley angeordnete Wettkampfschteßen der Politischen Leiter unter den Während der letzten Wochen in allen Gauen ermittelten besten Pistolenschützen ausgetragen. Jeder Gau, die Reichsleitung und die Ordensburgen der NSDAP, em- senden zu dem Wettkampfschießen eine Mannschaft in Stärke von je zehn Politischen Leitern. Die beste Gau mannschaft und die 50 besten Einzelschützen werden aus- gezeichnet. , „Italien will sich von -er jü-ischen Pest befreien" Einstmals scharfe päpstliche Maßnahmen gegen die Juden Unter Hinweis auf die Haltung der Päpste gegen das Judentum im Laufe der Jahrhunderte erklärt das römische Blatt „Tevere«, datz faschistische Italien sei immer noch Weit davon entfernt, alle die Mittel der Reinerhaltung und des Schutzes anzuwenden, deren die Kirche sich gegen die dalja, Gerson, Giveon: — Habakuk, Hagal, Hemor, Henoch, Herodes, Hesekiel, Hillel, Hiob, Hosea: — Isaac, Jsai, Jsachar. Jsboseth, Isidor, Ismael, Israel, Itzig. - Jachiel, Jaffe, Jakar, Jakusiel. Jecheskel, Jechiel, Jehu, Yehuda, Jehusiel, Jeremia, Jerobeam, Jesaja, Jethro, Jiftach, Jizchah Joab, ^ochauau, Joel, Jomteb, Jona, Jonathan, Josta, Juda; — Kainan, Kaiphas, Kaleb, Korach; — Laban, Lazarus Lecw, Leiser, Levi, Lewek, Lot, Lupu; — Machol, Matm, Malchisua, Maleachi, Manasse, Mardochat, Mechel, Menachem, Moab, Mochain, Mordeschaj, Mosche. Moses; — Nachschon, Nachum, Naftali, Nathan, Naum, Nazarh, Nehab, Nehemta, Nissim, Noa, Nochem; — Obadja, Orew, Oscher, Osias; — Peisach, Pinchas. Pinkus; — Nachmiel, Ruben; — Sabbatai, Sacher, Sallum, Sally, Salo, Salomon, Salusch, Samaja, Sami, Samuel, Sandel. Saudik, Saul, Schalom, Schaul, Schinnl, Schmul, Schncnr, Schoachana, Scholem, Sebulon, Semi, Sered, Sichern, Sirach, Simson; — Leit, Tewele; — Uri, Uria, Uriel; Zadek. Zedekia, Zephanja, Zeruja, Zewi. b) weibliche Vornamen: Abigail; — Baschewa. Beile, Bela, Bescha, Bihri, Bilba, Breine, Briewe, Brocha; — Chana, Chawa, Cheiche, Cheile, Chinke; — Deiche, Dewaara, Driefel; — Egele: — Faugel, Feigle, Feile, Fradchen, Fradel, Frommet; — Geilchen, Gelea, Ginendel, Gittel, Gole; — Hadasse, Hale, Hannacha, Hitzel; — Jachel, yachewad, Yedidja, Jente, Jezabel. Judis, Jyske, Jyttel; — Keile, Kreindel; — Lane, Leie, Libsche, Libe, Liniier - Machle, Mathel, Milkele, Mindel; - Nacha, Nachme; — Pcirche, Pcßchen, Pesse, Pessel, Pirle; — Rachel, Raufe, Re bekka, Rechel, Reha, Reichel, Reisel, Neitzge, Neitzsche, Riwki; — Sara. Scharne, Schcindel, Scheine, Schewa, Schlämche, Semche, Simche, Slowe, Sprinze; - Tana, Telze, Tirze, Treidel; — Zerel. Zilla, Zimle, Zine, Zipora, Zirel, Zorthel. Für deutsche Kin-er nur deutsche Vornamen Abgesehen von diesen Sondervorschriften über die Vornamen der Juden sollen nach dem sonstigen Inhalt des Nunderlasses Kinder deutscher Staatsan gehöriger in Zukunft grundsätzlich nur deutsche Vornamen erhalten. Namen, ursprünglich auslän discher H-rkunst. die seit Jahrhunderten in Deutschland als Vornamen verwendet werden und völlig eingedeutscht sind — wie Hans Joachim, Peter, Julius, Elisabeth, Maria, Sofie, Charlotte — gellen als deutsche Vornamen. Nichtdeutsche Vornamen sollen nur dann zugelassen wer den, wenn ein besonderer Grund dies rechtfertigt; so z. B. Zugehörigkeit zu einem nichtdeutschen Volkstum, Familicn- überlieferung, verwandtschaftliche Beziehungen. Palästina im ewigen Ausruhr D-Zug von Freischärlern angehalten Trotz schärfster Maßnahmen der englischen Mandats behörden nehmen die Unruhen in Palästina ihren Fort gang. Ueberall ereignen fich Sabotageakte. So wird jede Nacht die Telephonlinie in Kairo zerstört. Der Anschluß- D-Zug von Kairo nach Jerusalem wurde aus der Strecke Lydda—Jerusalem von einem starken bewaffneten Trupp arabischer Freischärler angehalten. Der arabische Polizist, der den Zug begleitete, wurde erschossen und danach di« Ausplünderung sämtlicher Passagiere durch die Freischär ler vorgenommen. — Der die Strecke etwas später passie rende Zug bemerke offenbar den vor ihm haltenden Zug! nicht, er fuhr auf den auSgeraubten Zug auf, so daß ein erheblicher Sachschaden entstand. In der Nähe von Tul- Karam fiel ein britische« Hanpt»nan« einem Mtnenanschlag zum Opfer. Als zwei mit eng- lichem Militär besetzte Lastkraftwagen dir Straße entlang fuhren, explodierte unter dem ersten Wägen ein« Land«! Mine, die den Hauptmann sofort tötete. >. - . -- " « Bild links: Schlachtschiff „Gneisenau« währen- der Flottenparade. Mit -er in Paradeausstellung an Deck angetretenen Mannschaft bot das 26 000 Tonnen große Schkfs einen An- blick unveraleicklt«ber Schönheit. tEcherl Bilderdienst. Zanber-M.i — Bild rechts: Der „Prinz Eugen« gleitet in sei« Element. lPresse-Hoffmann, Zander-M.)