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Nr. 101 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Die Well blickt mck AM MWn Ewn» di d« MUeffe „Die Augen der ganzen Welt sind auf Rom gerichtet", so betont die italienische Presse ohne Uebertreibung daS Interesse des Auslandes an dem Staatsbesuch Adolf Hitlers in Rom. ES ist in der Tat fol Die öffent liche Meinung der Welt steht völlig im Banne dieser ge schichtlichen Begegnung der beiden Staatsmänner der be freundeten deutschen und italienischen Ration, und die Auslandszeitungen können sich kaum genug tun, die fast unbeschreiblichen Feierlichkeiten in ihrer gewaltigen Größe ihren Lesern näherzubringe». Rom: Siner -er größten Friedensförderer Die italienischen Zeitungen sind gänzlich be- herrscht von dem unvergleichlich triumphalen Einzug des grohen Gastes des faschistischen Italien. Adolf Hitler wird als einer der größten Förderer des Friedens und als der Freund Italiens gefeiert. „Popolo die Noma' erklärt, daß Nom in seiner dreitausendjährigen Geschichte, die doch an großartigen Empfängen fremder Herrscher, Fürsten und hoher Persönlichkeiten so reich sei, einen Empfang wie den zu Ehren des Führers noch nie erlebt habe. Selten habe eine so spon tane und tiefempfundene allgemeine Festesfreude ganz Nom erfaßt. „Mcssa ggero" betont, das Volk Noms sei glück lich gewesen, dem Führer seine Sympathie und seine Be wunderung für das durch ihn verkörperte Volk, das er so hoch emporgeführt habe, ausdrücken zu können. Aber nicht Nom allein erkenne den Wert dieser glücklichen Zusammenkunft, in der gazen Welt seien alle Augen auf Rom gerichtet. Ueberall sei man sich dessen bewußt, daß die beiden großen Männer, die sich begegnen, den entschlossenen Willen haben, den Frieden in Europa mit unbeugsamem Glauben zu ver teidigen, dem Frieden für das Wohlergehen der beiden Bölter in Europa zu dienen, das mehr denn je durch verbrecherische Utopien bedroht sei. Die „Stampa" hebt hervor, daß die beiden Völker in dem Beisammensein ihrer Führer die Entwicklung einer Politik des Verständnisses und der Zusammenarbeit empfänden, die eine Reihe von Prüfungen und Proben überstanden habe, um sich als die festeste Realität unseres Zeitalters zu erweisen. London: Bewunderung der Herzlichkeit In den englischen Blättern werden die grandiosen Ereignisse in der Ewigen Stadt in spaltenlangen Berichten wiedergegeben. Man hebt besonders hervor, wie herzlich Hitler überall in Italien begrüßt worden sei. Die Trtumpbfahrt des Führers durch die von Wahren Jubelstürmen erfüllte Haupt stadt deS faschistischen Imperiums wird in größter Aus machung geschildert. Die „Time s" weist aus die Herzlichkeit der Begrüßung durch den König und Kaiser hin uno Abt ein anschauliches Bild des gesamten Empfangszeremoniells. Be- änderen Eindruck hat auf den Berichterstatter des Blattes die trachtvolle Ausschmückung der Einzugsstraßen gemacht. Die Festbeleuchtung habe einen geradezu überwältigenden Anblick icboten. Der Berichterstatter des „Daily Telegraph" chreibt, daß noch niemals in moderner Zeit Rom einen aus- ändischen Besucher so großartig empfangen habe wie den Führer d«S deutschen Volkes. Hunderttausende von Italienern hätten die glänzend erleuchteten Straßen umsäumt und den Führer mit Jubel begrüßt. Paris: Versprechen für den Frieden Selbst di« französischen Zeitungen müssen ohne Ausnahme anerkennen, daß die enthusiastische Begrüßung des Führers durch das italienische Volk etwas kaum bisher Er lebtes darstcllt. Die Sonderberichterstatter der Pariser Blätter haben Mühe, hinreichende Worte für die erhebende Schönheit des Schauspiels zu finden. ES sei fecnhast gewesen, schreibt der „Jour", man habe den Eindruck gehabt, daß dieser Anblick die grandioseste Ehrung für einen auswärtigen Staatsmann überhaupt sein könnte. Nur Freude, kein Zwischenfall! Rom und Italien hätten dem Führer einen über alle Maßen präch- tigen Empfang bereitet. Man könne hierin den Wert erkennen, den man der Achse Berlin—Rom, der Verbindung der beiden Nationen und ihrer Regime, beimesse. Dem Berichterstatter des „Petit Jour- nal" hat besonders die Jugend imponiert, und er rühmt von dieser „srohen und stolzen Jugend des Faschismus", daß sie ' wieder ein Ideal habe utld einen hohen Glauben in die Stärke ihres Landes besitze. Der dem französischen Außen ministerium nahestehende „Petit Partsten" schreibt u. a., daß die Begegnung in Nom die Entspannung zu fördern ge ¬ eignet sein werde Der Duce habe gewünscht, vag Italien diese Tage als Festtage verlebe, zugleich aber auch als ein Versprechen für den Frieden erachte. DaS Wort Frieden komme inimer wieder vor, und um dieses Wort herum gruppierten sich auch die großen Kundgebungen. Warschau: Triumphaler Einzug Trotz der Veranstaltungen anläßlich deS polnischen Natio nalfeiertages steht die Reise des Führers nach Rom im Vor dergrund d«S politischen Interesses der polnischen Presse. In den Berichten wird auf die Begeisterung der un übersehbaren Menge der Bevölkerung htngewiesen, die die auf den Quirinal führenden Straßen und Plätze füllte und immer wieder in Huldigungsruse für den König von Italien und Kaiser von Aethiopien sowie für den Führer ausbrach. Der regierungsfreundliche „Expreß Poranny" schreibt: Rom bereitete dem Reichskanzler einen Empfang, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Andere Blätter sprechen von einem triumphalen Einzug des Führers. Budapest: Keinerlei Gegensätze Das führende ungarische Neglerungsblatt „Függetlenseg" schreibt, der Händedruck dieser beiden Männer sei eine Siegesfeier des neuen europäischen Natio nalismus. Hitler und Mussolini bewiesen der Welt aufs neue, daß es zwischen Völkern, die im Zeichen einer einzigartigen Weltanschauung zur inneren Einheit zusammengeschmolzen seien, keinerlei Gegensätze gebe und geben könne. „Pester Lloyd" zieht eine Parallele zwischen den englisch-französi schen und den deutsch-italienischen Besprechungen. Durch das italienisch-englische Abkommen sei nunmehr ein Zusammen hang zwischen den beiden Mächtegruppen geschaffen worden. Sofia: Oie Achse Rückgrat der Weltpolitik Die bulgarische Presse hebt die weit über den Nahmen eines üblichen Staatsbesuches binausgehcnde Zu sammenkunft der Führer der beiden Nationen hervor. Im „U t r o" schreibt der Rektor der bulgarischen Ländesuniversität in Sofia, Professor Genoss, daß die historische Zusammen kunft in Italien die Einstimmigkeit der beiden Staatsmänner und damit zweier Großmächte vor aller Welt offen zeige. Die Achse sei heute härter denn je geschweißt. Das Blatt „Mir" schreibt, daß die psychologische und materielle Macht der so genannten Achse Berlin—Rom heute das Rückgrat der euro päischen und der Weltvolitik sei, und daß diese Macht heule von niemandem mehr übersehen werden könne. Belgrad: Oer grandioseste Empfang Spaltenlang, an erster Stelle und mit zahlreichen Bildern, berichten die jugoslawischen Blätter über die trium phale Reise Adolf Hitlers durch Italien. Die halbamtliche „Vreme" schreibt, daß Rom dem Führer den grandiosesten Empfang bereitet habe, der je einem fremden Staatsoberhaupt in der Ewigen Stadt zuteil geworden sei. Athen: Demonstration -er Goli-arität Die griechischen Zeitungen bringen ausführliche Berichte über die Jubelfahrt des Führers durch ganz Italien. Das angesehene Blatt „Eleftheron Wima" schreibt, man könnte glauben, daß Deutschland und Italien einen Wettkampf austrügen, wer von beiden Nattonen der reichsten und be geistertsten Gefühlsäußerungen fähig ist. Dir Erfolge, die beide Länder in der europäischen Politik durch ihre Zusammenarbeit erzielten, rechtfertigten alle diese Demonstrationen der Soli darität und der gegenseitigen Hochachtung. Kopenhagen: Sin Born -er Krast Das Wort Triumphfahrt kehrt in allen Schlagzeilen der dänischen Blätter wieder, die darüber hinaus von der jubelnden Begeisterung des Empfanges des Führers mit einem Fest des Lichtes und der Farbe sprechen. Unter dem Zeichen eines europäischen Denkens und Planens wird, so sagt der nach Rom entsandte Korrespondent von „National- tidende", diese Zusammenkunft Hitlers und Mussolinis stehen. Nationalsozialismus und Faschismus, Großdeutschland und das Römische Imperium begegnen sich in einer gemein- samen Auffassung von Staat, Macht und politischem Leben. Die beiden Reiche, das nationalsozialistische und das faschi stische, bilden einen Born der Kraft; beide Nationen wollen eine neue Entwicklung auf dem europäischen Kontinent schaffen; nichts Geringeres sei das Ziel der Idee der Berlin- Nom-Achse. WMW her Lage Tschechische Sanktionen gegen Sndetendevtsche — Das Presseamt der Sudetendeutschen Partei teilt mit: Der Politische Hauptausschuß der Hauptleitung der Su detendeutschen Partei nahm in seiner Sitzung vom 3. Mai die Berichte über die gewaltigen Kundgebungen der sude tendeutschen Bevölkerung am 1. Mai entgegen. Er dankt allen Ordnern, Amtswaltern und Teilnehmern für die be wiesene Disziplin und den Geist, der vor aller Welt kund getan hat, daß das Sudelendeutschtum hinter Konrad Henlein steht. Der Hauptausschuß äußerte dann seine Ent rüstung über die Vorfälle in Troppau am 1. Mai. Dem Politischen Hauptausschuß lagen ferner zahl reiche Nachrichten aus verschiedenen Teilen des Staates vor, daß u. a. auch wegen der Teilnahme an Maifeiern der Sudetcndeutschen Partei öffentliche Angestellte Diszi plinar- und sozialen Sanktionen unterworfen worden sind. Der Politische Hauptausschuß stellt fest, daß derartige Maßnahmen nicht einmal mit den derzeit gegebenen Grundrechten, wie sie in der Verfassung enthalten sind, in Einklang zu bringen sind. Er versichert den betroffenen Volksgenossen, daß sich die Bewegung mit ihrem ganzen politischen Gewicht unnachgiebig und vorbehaltlos vor sie stellt. Die Kundgebungen Konrad Henleins in Karlsbad und seine Rede am 1. Mai haben das Verhältnis des Su detendeutschlums zum tschechoslowakischen Staate klar gestellt und einen Ausweg aus der gegenwärtigen Lage gesucht. Bei solchen Vorkommnissen ist cs jedoch unmög lich, diesen Ausweg zu finden. Der Politische Ausschuß macht daraus alle Verantwortlichen mit allem Nachdruck aufmerksam. Er hat seine parlamentarischen Vertreter be- austragt, diesen Standpunkt unverzüglich der Negierung zur Kenntnis zu bringen. Im Vollzug des Auftrages des Politischen Aus schusses der Hauptleitung der Sudetendeutschen Partei sprachen am Mittwoch die Hauptletter Abgeordneter Ernst Kundt und Abgeordneter Ingenieur Künzel bei Minister präsident Dr. Hodza vor. um ihn über die Auffassung der Sudetendeutschen Partei zu bestimmten Vorgängen der letzten Tage zu unterrichten und daraus bezügliche konkrete Forderungen der Sudetendeutschen Partei zu unterbreiten. Die Provokationen gehen weiter Kommunistische Provokateure machten in der Nacht zum 4. Mai den heimtückischen Versuch, die Sudeten- deutsche Partei durch eine Denkmalsschändung zu verdäch tigen und zu belasten. Wie das Tschechoslowakische Preßbüro meldet, ist nämlich nachts das Malarhk-Denkmal in Mährisch-Schöne- berg beschädigt worden, indem der Statue das Kinn abge schlagen und auf den Sockel des Denkmals mit roter Farbe ein Hakenkreuz gemalt wurde. Die Polizei, die das Hakenkreuz sofort wieder entfernte, hat nach den Tätern umfangreiche Nachforschungen eingeleitet. Die Sudetendeutsche Partei hat schon wiederholt auf das schändliche Treiben derartiger kommunistischer Pro vokateure binaewtescn. Erlaß über die Kirchensteuer Die Finanzabteilung beim Evangelischen Oberkirchenrat hat einen Runderlaß über dieKir - chenftener 1938 für den Bereich der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union (mit Ausnahme des Saar lands) erlassen. Hiernach sind die Kirchensteuerbeschlüsse nach Maßgabe des bisherigen Kirchensteuerrechts zu fassen. Bei der In anspruchnahme der Steuerkraft der kirchensteuerpflichtigen Bevölkerung sollen grundsätzlich nicht lediglich Rücksichten der kirchlichen Finanzverwaltung maßgebend sein. Nur aus ganz besonders triftigen Gründen könne eine Steige rung des Bedarfs gegenüber dem Vorjahre berücksichtigt werden. Falls ein erhöhter Bedarf eine Erhöhung der Hundertsätze zu den Maßstabsteuern oder des Kirchgeldes nach sich ziehen soll, soll die Möglichkeit der Einsparung an anderer Stelle deS Haushalts sorgfältig geprüft werden. Auch in diesem Jahre gelte das Bestreben, die Kirchen- steuer nach Möglichkeit niedrig zu halten und eine gegen daS Vorjahr sich ergebende Erhöhung deS Maßstab- steuersolls sich tunlichst in einer Herabsetzung der Hundert sätze auSwtrken zu lassen. Sie Amnestie für die parteigenchlMrsiit Erlaß der Durchführungsverordnung Der* Oberste Richter der Partei, Reichsleiter Walter Buch, hat nunmehr Durchführungsbestimmungen zu der Ver fügung deS Führers vom 27. April über die Amnestie für di« Parteigerichtsbarkeit erlassen. Die Anordnung, die in zwölf Paragraphen zusammengesaßt ist, ist mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Im einzelnen enthält die Verordnung die Voraussetzung ür die Anwendung der Amnestie, das künftige Verfahren, di« Feststellung des Tatbestandes im Einstellungsbeschluß, das Be- chwerderecht des HoheitsträgerS und der Gliederungen, di« üorlazepslicht bei dem übergeordneten Parteigericht, dt« Durchführung des Strafverfahrens auf Antrag deS Angeschul digten und dessen Beschwerderecht, den Nichtvollzug der Strafen, die Einstellung der Strenverfahren und der Fret- maurersachen. Kür ewig unvergessen Gedenktafel für die nationalsozialistischen Freiheitskämpfer Planetta und Holzweber In der Rossauer Militärkaserne wurden in feierlicher Weise Gedenktafeln für die beiden nationalsozialistischen Freiheitskämpfer Otto Planetta und Franz Holz weber enthüllt, die nach dem 25. Juli 1934 als Teil nehmer an dem Angriff auf das Bundeskanzleramt ent gegen den von der Negierung gegebenen Zusagen hinge richtet worden waren. Oberst Selinger, selbst natio nalsozialistischer Vorkämpfer und Opfer des Schuschnigg- Systems, betonte in der Gedenkrede, daß die Namen der beiden Freiheitskämpfer der deutschen Geschichte angehvren werden. Verkündung einer Rundsunlakademie Präsident Kriegler in der „Deutschen Hochschule für Politik" Auf einem Vortragsabend der „Deutschen Hochschule siir Politik^ sprach ReichSamtsleiter Hans Kriegler, Präsident der Reichsrundfunkkammer, über das Thema „Nationalsozia listische Rundsunkgestaltung und rundsunkwissenschaftlich« Schulung". Nach einem Ueberblick über die geschichtliche Ent wicklung de« Rundfunks seit seiner Einführung in Deutschland, und zwar als technisch gestaltender wie auch als künstlerisch gestaltender Erscheinung, gab Präsident Kriegler eine um- sassende Darstellung des modernsten Propagandainstruments der nationalsozialistischen Weltanschauung. Es sei falsch, wenn man heute den deutschen Rundfunk in dem Sinne als ein Propagandainstrumcnt betrachten wollte, daß er nur den politischen Forderungen des Tages Wirkung im Volk zu verschossen suchte. Der deutsche Rundfunk sei vielmehr e i« totales Propagandainstrument der national sozialistischen Weltanschauung. WaS er in seine« Sendungen ausstrahle, sei die Repräsentation des politischen, kulturellen und völkischen Lebens der nationalsozialistische« Volksgemeinschaft und damit ausschließlich Ausdruck eineS umfassenden propagandistischen Wollens. In diesem Zusammenhang kam Präsident Kriegler auf seinen kürzlich an die deutschen Hochschulen gerichteten Appell zur Schaffung einer rundfunkwlssenschastlicheu Disziplin z» sprechen. Präsiden» Kriegler stellte dann mit Genugtuung fest, daß an der „Deutschen Hochschule für Politik" auch der Rundfunk einen Platz im Lehrplan gefunden habe. Autzerdem verkündet» er, daß in allernächster Zeit mit der Errichtung einer Rund tu ntakadrmie zu rechnen sei, deren Grundlagen sich auf der Praxis deutsck»er Rundfunkaroeit aufbauten. Diese Rund« funkakadcmie solle der Rachwuchsschulung und der Hera«« bildung von Rundfunkschaffrnden dienen, die für die praktisch« Betätigung an den deutschen Reichssendern sich zuvor die not« wendigen Grundsätze der Zielsetzungen der nationalsozialifti« schen Rundsunkgestaltung angecignet haben müßten. Gleich zeitig nähme auch die Verwirklichung einer Rundfunkwiffen« schäft an den deutschen Hochschulen immer greifbarere FW men an - , Krankreich zieht die Steuerschraube an 8 v. H. Steuererhöhung — Trotzdem fehlen noch 32 Milliarden Das gewaltige französische Aufrüstungsprogramm hat die Regierung Daladier gezwungen, zum Ausgleich deS Staatshaushalts alle direkten und indirekten Steuern um 8 v. H. zu erhöhen. Aber selbst das rigorose Anziehen der Steuerschraube genügt noch nicht, um den riesigen Fehlbetrag im Staatssäckel auch nur annähernd zu decken. Es kommen bestenfalls 4 von den fehlenden 36 Milliarden Francs bei der Stcuererhöhung heraus. Die Negierung hat auf besondere Sparmaßnahmen verzichtet und diese Tatsache damit begründet, daß 67 Prozent der Staatsausgaben auf den Schuldendienst und den Rüstungsaufwand entfielen, während die rest lichen 33 Prozent eine Einschränkung durch Sparmaß nahmen nicht vertrügen. Es niüsse zusätzliches Geld beschafft werden, und das könne nur durch eine neue Stcuererhöhung geschehen, lieber diese Steuererhöhung hinaus ist übrigens noch eine Sondcrabgabe für die in der Rüstungsproduktion erzielten Gewinne vor gesehen. Für den französischen Steuerzahler, der schon allerlei bittere Folgen des Volksfront-Erperiments und des von ihm ausgelösten Streikwahnsinns bezahlen mußte, stellen die Steuererhöhungen natürlich eine überaus schwere Nenbelastung dar. Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Zeitungen über dieses Anziehen der Steuerschraube ihrer tiefen Enttäuschung Ausdruck geben. Wohnungssteuer in Paris um SO v. H. erhöht Ebenso wie der Staatshaushalt, leiden auch die Finanzen der französischen Hauptstadt an einem chronischen Defizit, das durch ein weiteres Anziehen der Steuerschraube geheilt werden soll. Neben der Ein kommensteuer und einer Anzahl anderer Steuern zahlt inan in Frankreich auch noch eine sogenannte Woh nung sstcu er, die in den verschiedenen Stadtviertel» nach der Grundmicte veranschlagt ist. Diese Steuer, die jeweils zwischen 10 bis 15 Prozent der Grnndmiete schwankt, ist nunmehr um 40 bis 50 Prozent erhöht worden. Finnische Cesandlschast in Wien eingezogen Die finnländische Negierung hat beschlossen, die fin nische Gefandschast in Wien cinznziehcn und ihr dortiges Generalkonsulat der finnischen Gesandtschaft in Berlin zu unterstellen. Bisher war der finnische Gesandte in Buda pest zugleich in Oesterreich akkreditiert. Heilig ist «ns daS Blnt, baS ««S die Gottheit verlieh. Dr. Groß.