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Rr. 178 Zschopauer Tageblatt «nd Anzeiger 75Zlihre Bsyer-Farhe« i Als am 1. August 1863 der Kai:,...an» Friedrich Bayer, Farben und Färbereiartikcl, und der Färber meister Friedrich Weskott in Barmen die Firma Friedrich Bayer u. Co. in Barmen cintragen ließen, konnten sie nicht ahnen, daß sie damit de» Grundstein zu einem der größten deutschen Wcltuntcrnchmcn legten. Cs war in der Zeit, als Frankreich und England sich ans dem deutschen Markt Konkurrenz in Tccrfarben machten. Bayer und Weskott, langjährige gute Geschäftsfreunde, die sich ost über die für diese Teerfarben ins Ansland fließenden Marktbeträge ärgerten, erstrebten die Herstel lung deutscher Teersarbcn. Ihre erste Fabrikationsapparatur bestand ans einem alten Küchenherd und einigen irdenen Töpfen. Die Versuche führten nnr langsam zu brauchbaren Ergeb nissen. Aber die beiden Firmeninhaber ließen nicht ab von ihrem Ziel. Auch die Söhne der beiden Begründer setzten die Bemühungen fort, nachdem sich heransgestcllt hatte, daß in Deutschland nicht nur Bedarf, sondern auch Interesse an deutschen Anilinfarben bestand. Schließlich kam man auf den guten Gedanken, in den Betrieb auch einige Chemiker einzustellen. Man tat dabei einen besonders guten Griff mit dem erst 23jährigen Carl Duisberg. Mit ihm hatte die Firma einen Feuergeist gewonnen, der sich restlos sür seine neuen Aufgaben cinsetzte. Bald gingen von ihm die ersten chemischen Erfindun gen air das Patentamt, und die ersten neuen Farben auf den Markt. Vahersarbcn wurden nicht nur führend in Deutschland, sondern eroberten sich mehr und mehr die Welt. Es kamen bald hinzu synthetische Heilmittel, Mittel znr Schädlingsbekämpfung, Photopapiere usw. Die Elberfelder Werkanlageu waren längst zu klein geworden; am Rhein bei Düsseldorf war ein großes Gelände erwor ben worden, und nach und nach entstanden hier, nach einem in die Zukunft weisenden Plan, die gewaltigen Werke, die heute unter dem Namen Leverkusen in der ganzen Welt bekannt sind. Heute sind sie wichtigster Bestandteil der Vereinigten chemischen Industrie Deutschlands, der IG. Farben. Ans dem Zwei-Mann-Betrieb von 1863 ist jenes gewal tige Weltunternehmen entstanden, das in Leverkusen rund 11 000 Arbeiter und annähernd 4000 Angestellte beschäftigt. Es ist deutschem Chemikcrgeist, deutscher Technikerleistnug und deutscher Arbeitskraft zu danken, daß heute deutsche Farben, deutsche Heilmittel, deutsche Chemikalien über haupt in der ganzen Welt als unerreicht gelten. Daß man uns während des Krieges unsere Patente auch auf diesem Gebiet nahm und sie auswertete, hat nichts daran ändern können, daß die Ausfuhr deut - s ch e r C h e m i k a l i e n h e u t e w i e d e r i m A n st i e g sich befindet. Und da deutscher Erfinder- und Unter- nchmergeist heute im neuen Staat wieder neue Anregung und Anerkennung finden, so ist auch in Leverkusen der erhöhte Puls deutschen Wirtschaftsfortschrittes sichtbar zu merken. Hier ist der Geist zu Hanse, wie ihn deutsche Volks- und deutsche Beriebsgemeinschaft verlangt. Nach dem Wort des Führers: „Der wahre Sozialismus ist die Lehre von der härtesten Pflichterfüllung" ist hier in Lever kusen von seinen Leitern Arbitern und Angestellten ver fahren worden. Dienstag, den r. August 1988 Der Führer der portugiesischen Staatöjugend beim Neichsjugcndsiihrer. Der Staatssekretär Nobre Guetes, der Kommandant der portugiesischen Staatsjugend, besuchte die Hitlerjugend, Baldur v. Schirach empfing im Hochlandlagcr in Oberbayern seinen Gast und zeigte ihm in seinem Sportwagen die herr liche deutsche Landschaft. (Presse-Hoffmann, Zanöer-K.) Flottenwettrnder« der deutschen Kriegsmarine. In Kiek fand das sportliche Hauptereignis der deutschen Kriegsflotte, das Wettruöern der Kutter der Panzerschiffs und Kreuzer über eine Strecke von 1300 m um den „Silbernen Adler" statt. Im Hintergrund der Kreuzer „Köln . (Atlantic, Zander-Multiplex-K.), Sin Srittel der Werle schon verlaust VkSher io»««» Besucher tm HauS der Deutschen Kunst. Die „Große Deutsche Kunstausstellung kl 9 3 8" im Haus der Deutsche» Kunst in München, in der eine Auslese von nahezu 1200 Werken zeitgenössischer deutscher Malerei, Graphik und Bildhauerei gezeigt wird, findet lebhaftestes Interesse in allen Volkskretsen. Seit per feierlichen Eröffnung der Ausstellung durch den Führer am 10. Juli 1938 wurde die Ausstellung von Annähernd 100 000 Personen besichtigt. Der außergewöhnliche Erfolg dieser Großschau deut scher bildender Künste kommt neben der eindrucksvollen Wesucherzisfer noch besonders durch das bisherige Ver kaufsergebnis zum Ausdruck. Schon vom Eröff nungstage an setzte eine starke Nachfrage nach verkäuf lichen Werken ein. Inzwischen sind über 360 Werke — also bereits rund ein Drittel aller ausgestellten Werke — verkauft worden. 10» Millionen Marl Aeichsbürgsthasten für Wohnhausbauten aus Anlaß der Neugestaltung deutscher Städte. Durch ein neues Reichsgesetz ist der Neichsarbeits- minister ermächtigt worden, im Einvernehmen mit dem Neichsministcr der Finanzen Bürgschaften sür Darlehns- ocrbindlichkeitcn zur Förderung von Wohnhaus- dauten zu übernehmen, die zur Durchführung von äädtebaulichen Maßnahmen im Sinne des Gesetzes über hie Neugestaltung deutscher Städte vom 4. Oktober 1937 notwendig sind. Der Höchstbetrag ist zunächst auf 100 DtllionenNM begrenzt. Dadurch ist die Nebernahme der Reichsbürgschaft künf- -ig auch für solche Wohnhausbauten ermöglicht, die Woh- gungcn enthalten, die wegen ihrer Größe und Ausstat tung nach den vorhandenen gesetzlichen Ermächtigungen bisher nicht gefördert werden konnten, aber als Ersatz für pbzurcißende .Wohnungen gebaut werden müssen. .— Zm Herbst bis Magdeburg Endlösung des Mittellandkanals 1912 erreicht. Ncichsverkchrsministcr Dr. Dorpmüller äußert sich in der „Deutschen Volkswirtschaft" über den Mittel landkanal und seine Bedeutung für den Vierjahrcsplan. Der große künstliche Wasserstraßenzug, der die wichtigste deutsche Wasserstraße, den Rhein, mit dem mittel- und ost deutschen Gebiet verbinden soll, werde in diesem Herbst über den Elbcabstieg bei Rothensee Magdeburg er reichen und damit die ihm in erster Linie zugedachte Aufgabe erfülle», eine vollwertige Wasserstraßenverbin« düng zwischen dem Rhein und dem mitteldeutschen Ge biet darznstellcn. Die Endlösung, die auch eine vollwertige Verbindung mit den märkischen Wasserstraßen für das 1000-Tonnen- Schtff schaffen solle, werde erst tm Jahre 1942 nach der Fertigstellung des Schiffshebewerks Hohen warthe erreicht sein. Es sei kein Zufall, sondern das Ergebnis weit ausschauender Planung der nationalsozia listischen Negierung, wenn der Mittellandkanal die Elb« in dem in der Durchführung des VierjahresplanS für di« großen Verkehrsleistungen wichtigen Zeitpunkt «rreicht. Der Schlepperpark des Schleppmonopols werde fortschrei tend auf die Stärke gebracht, die angesichts deS zu er wartenden Zusatzverkehrs, insbesondere der Hermann- Göring-Werke, notwendig wird. Großstädte holen auf > Ansteigen der Geburtenziffer im Jahre 1938. Die fortlaufende Berichterstattung deS Statistischen Reichsamts über die Bevölkerungsentwicklung in den 5 6 deutschen Großstädten (ohne Oesterreich) liegt jetzt für das erste Halbjahr 1938 vor. Sie ist bemerkensweü, weil sie zeigt, daß der Wille zum Kinde dank der Ans» klärungs- und Förderungsmatznahmen von Staat untz Partei weiter im Steigen ist. Während sich die Aufwärts bewegung in den letzten Jahren sehr verlangsamt hat, ist für das erste Halbjahr 1938 wiederein stärkerer Aufschwung zu verzeichnen. Die Geburten- fscr von 174 000 liegt um über 9000 über der gleichen Z.it des Vorjahres, die Steigerung be trägt mehr als 5 P.ozent gegenüber 1937. Von 15,9 stieg die Geburtenziffer acr Großstädte auf 16,5 je 100O Ein wohner. Eine starke Zunahme weist auch erstmalig wieder die Ziffer der Eheschließungen auf, die von 96 800 im ersten Halbjahr 1937 auf 104 800 im ersten Halbjahr 1938 stieg, also um mehr als 8 Prozent. Die hier an gebahnte Entwicklung, die in den folgenden Jahren hof fentlich noch weitere und größere Fortschritte macht, ist uni so erfreulicher, als die Großstädte von dem Geburten rückgang der Systrmzeit in besonderem Maße betroffen wurden und insgcs-mt weit unter dem Reichsdurchschnitt liegen, bevölkernng politisch also Zuschnßgebiete sind. Der zw ie Leistungskampf Klein- und öffcntl : Betriebe melden sich bis 31. August Ju ganz Dein ,'and Hai am 1. August mit Betricbs- appellcn der zweite Lcistungskampf der deutschen Betriebe seinen Anfang gen uuen. Die Teiinchmerzahlcn liegen, soweit jetzt schon se stellbar, weil über denen des Vor jahres. So melden, wie der Beauftragte sür die Gesamt durchführung des Leistungskampses der deutschen Betriebe, NeichSamtsleiter Dr. Hnpfaucr, mitteilt, viele Gaue, daß sämtliche vertrauensratspflichtige Betriebe des Gau- gebtetes sich geschlossen zum Leistungskampf der deutschen Betriebe angemeldet haben. Erstmalig nehmen in diesem Jahr Klein- und öffentliche Betriebe in größerem Umfange am Leistungskampf teil. Die große Anzahl der Kleinbetriebe und ihre strukturell bedingt schwerere Betreuung hat die Notwendigkeit ergeben, den Anmeldelchluk für Kleinbetriebe des Handel- und Land werk auf den 31. August festzulegen. Auf Wunsch der be teiligten Ministerien Wird der Anmeldeschluß für öffent liche Betriebe ebenfalls auf den 31. August festgelegt. Liefer Eindruck in England Die Londoner Presse zu Breslau. Die Pegeisterungsszenen, die sich in Breslau während des Festzuges der Turner in Anwesenheit des Führers ereignet haben, haben ihren Eindruck aus die englische Oöfsentlichkett nicht verfehlt. Die meisten Blätter bringen aus Breslau Berichte, in denen eingehend die Eindrücke geschildert werden, wie beim Marsch der sudstendeutschen Turner Plötzlich die Vorüberziehenden die //-Wachketten durchbrachen und dem Führer des ge samten deutschen Volkes eine spontane Ovation darbrachten. In den meisten der Berichten der Londoner Zeitun gen wird darau besonders verwiesen. So heißt es in ver Breslauer Meldung der „Times", selten nur habe ein solcher Sturm der Verehrung vor dem Führer aus- brechen können, wie man ihn auf dem Schießplatz von Breslau gesehen habe. Eineinhalb Stunden lang hätten dies« Turner eine Huldigung daraebracht, wie man sie kaum einem König oder Staatspräsidenten irgend eines änderen Staates hätte darbrtngen können. Nellens Raffengrundsah unverrückbar! , Mussolini antwortet dem Papst Benito Mussolini, der zur Zeit auf seinem Sommer sitz Rocca della Laminate weilt, wohnte im faschistischen Jugendlager in Forli Vorführungen von Jugendführern Tri. In Begleitung des Duce befanden sich Parteisekretär Aarace sowie zahlreiche Gauleiter aus Oberitalien. Bor dem Verlassen deS Jugendlagers richtete Musso- ltni an die Gauleiter folgende Worte: „Wißt, und jeder soll es wissen, daß wir auch in der Rassensra»ge un > beirrt vorwärts schreiten werden. Sagen zu wollen, daß der Faschismus irgend jemanden oder irgend etwas nachgeahmt hat, ist einfach absurd." In der Erklärung des Duce darf man offenbar die Antwort auf eine Ansprache fshen, die Papst Pius XI. am Freitag vor SöMern gehalten hat. Er hatte dabei festge- stellt, man vergesse heute, daß das Menschengeschlecht „nur «ine einzige große, umfassende Ralle" fei. Weiter hatte er gesagt, map Msse sich fragen, tute es jemals „Italien in w fHändkicher JmitM4s>« iStiq aehabt babe, Den 1 fchl a «w nachzuckwuen^ De» Augenblick wird sie in ihrem Leben nicht mehr vergessen Sie steht vor dem Führer auf der Tribüne, und Ler Führer reicht ihr die Hand. (Weltbild, Zanber°M.).