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Nr. 177 Zschopau«» Taqeblatt ««» Anzeiger Nah «nh Fer« Neue Ltnwetter in Gchleflen Erheblicher Schaden durch Wolkenbrüche und Hagel Die sengende Hitze der letzten Tage löste in Teilen Schlesiens schwere Unwetter aus. Der Hagelschlag richtete in den Dörfern umMünsterberg schweren Flurschaden an. Das Master stürzte in reißenden Strömen über die Felder und drang verschiedentlich in die Ställe und Scheunen ein. Taubeneigroße Hagelstücke lagen noch nach Stunden in Massen auf den Feldern. Einzelne Besitzun gen des Gebietes verzeichnen Hagelschäden von 60 bis 75 v. H. In Gla tz zuckten die Blitze zwei Stunden über der Stadt. Im Augenblick waren die Straßen der Stadt unter Wasser gesetzt. Die Kanäle waren schnell verstopft. Besonn ders schlimm war es auf der Sudetenstraße. Auch das Flußbett der Neiße war bald bis zum Rande gefüllt. Schlimmer als in der Stadt, wo einige Keller volliefen, wirkte sich daS Unwetter in der näheren Umgebung aus. In diesen Tagen gingen auch über dem KretSNeu« rode schwere Gewitter nieder. Blitzschlag zerstörte im Hausdorfer Transformatorenhaus die Sicherungen und sprengte die Eisentüren. Das zweite Gewitter mit wotten- bruchartigen Regengüssen traf den Neuroder Bergkessel und richtete großen Schaden an. Vor allem wurde viel Erd krume mit Hackfrüchten von den Berghangfeldern fortge spült. Straßen und Wege glichen Flüssen und reißenden Bächen. Zwei Todesopfer in der TK-echo-Glowakei In der Nähe von Löschen kl Tschechisch-Schlesien wurde ein 17täbrtger Feldarbetter vom Blitz erschlagen. Das zweite Obrer des Unwetters wurde ein Radfahrer, den der Blitz auf bis Straße schleuderte, wo er tot liegen- blieb. AuS dem tschecho-slowaktkchen Badeort Trerli scht n-Te plitz werden große ueberschwemmungen ge meldet. Dis Wassermassen drangen in ein Bassin des Heilbades und verursachten unter den Patienten eine Panik. Im Kurpark richtete das Wasser Verwüstungen sn. Auch aus allen Teilen des tschecho-slowakischen Staats gebietes. werden schwere Schäden an den Kulturen ge meldet» E- 4« Gebärr-e eingeäfcheei I« Mtlna - G ebtet kam eS erneut zu schweren Ge wittern. In dem Städtchen Nowy Pohoft geriet ein Wohnhaus durch Blitzschlag in Brand. Der starke Sturm übertrug das Feuer auf die benachbarten Gebäude, so daß schließlich 26 Wohnhäuser und 14 Wirtschaftsgebäude etn- geäschert wurden. In den Flammen kam auch sine Person »MW» "- Neun Toie durch Blitzschlag Bei einem über Oftoberschlesten und dem benachbarten Dombrowa-Gebtet niedergMnaenen schweren Unwetter wur den neun Personen durch Blitzschlag getötet und neun weitere schwer verletzt. Auch der Sachschaven, den daS Unwetter in den beiden Gebieten verursachte, ist erheblich. Allein im Kreis« Rybnik (Ostoberschlesien) brannten neun Scheunen nach Blitz schlag nieder. MeudahmwalüS auf Jamaika Wie aus Kingston (Jamaika) gemeldet Wed, entgleist- am Sonnabend zwischen Kingston und Montego-Bay an einer Kreuzung ein Ausflüglerzug. Sämtliche acht Wagen des Zuges wurden ans den Schienen gehoben und gegen eine Felswand geschleudert. Fünfzig Insassen des Zuges wurden dabet getötet, achtzig verletzt. Ltnglück in einem Kalibergwerk 11 Todesopfer eines Kohlensäureaus bru ch S. Auf dem Kaliwerk Kaiserroda in MerkerS (Thür.) er eignete sich auf der unteren Sohle unerwartet em Kohlen säureausbruch von ungewöhnlicher Stärke. Der schlchtfüh- rende Steiger und zehn Bergleute, die sich bereits auf der oberen Sohle aus dem Wege zur Ausfahrt befanden, wur den von den Gasen überrascht und verunglückten trotz so fort unternommener Rettungsmaßnahmen tödliche Sie Suche nach dem „Sawal-Llipper" Fünfzehn Kriegsschiffe der Vereinigten Staaten sowie Flugzeuge suchten fieberhaft nach dem Flugboot „Hawai- Clipper" der Panamerican Airways, das auf dem Flug von San Franzisko nach den Philippinen mit 15 Personen an Bord verschollen ist. Sie konnten bisher keine Spur von dem ver- mibten Flugzeug entdecken. Nur das Truppcntransportschisf „Meigs" fand bei der Suche eine größere Oellache unmittelbar auf dem Fluakurs des Flugbootes, etwa 500 Meilen vor Manila, auf. Beamte der amerikanischen Fluggesellschaft gaben der Hoffnung Ausdruck, daß die ^"llache nur die Stelle der Notlandung des Flugbootes daß es dann abgetrieben und nicht untergegangen sei. Dw deutsch« BpttjvergcmErpedmon beendet ihre «rveuen. Der gegenwärtig auf einer Gesellschaftsreste nach dem Nordland begrMne Llohvdamvfer „General von Steuben" berichtet fun- Welegraphisch auS SPttzbergen, daß daS Schiss dort beim Anlaufen der Köniasbucht die deutsche Spitzbergen-Ervedition mit ihrem Fisfeler-Storch-Flugzeug angetroffen hat. Die Sxpe- ditton führt« in Verbindung mit dem Institut für Meereskunde in Berlin seit Juni 1938 Eismessungen auf dem Packeis und Gletschern MtS. Di« Expedition schifft« sich auf dem beut- schsn Dampfer ein. Hoh« Geldftras« für Raturschänder. Zwei Verdener Einwohner ließen «in« Reihe von Birken, die einen schönen Wiesenweg säumten und unter Naturschutz standen, fällen, ohne die Naturfchutzbehörd» vorher zu fragen. Während einer der Uebeltäter mit einem blauen Auge davonkam und amnestiert wurde, erhielt der andere vom Verdener Gericht eine Geld- strafe von 1150 Mart, außerdem wurde das Holz der gefällten Bäume eingezogen. Grenzktosl für Kraftfahrer am Niederrhein. Der Nieder, ländische Automobilklub Übergab an der holländisch-deut« schest Grenze inBeekbet Nimwegen einen sogenannten Grenz- «osk für den Autoverkehr nach und von Deutschland seiner Bestimmung. Der Kiosk ist eine Auskunstsstelle für Auto fahrer, die den internationalen Krastwagenverlehr erleichtern soll. Dort findet der ratsuchende Automobilist Auskunft über oie Verkehrsbestimmungen des Nachbarlandes, über die Er ledigung der Formalitäten beim Grenzübertritt usw. Gle ch- zeitlg berät thn ein sprachkundiges Personal, dem ein reich- haltiges Kartenmatertal zur Verfügung steht, in der Wahl der besten Reiseroute. Hinzu kommt noch die Werbung in Wort und Bild für die beiden benachbarten Länder. Die Pariser Untergrundbahn im Dienste drS Luftschutzes. Die Tunnels der Pariser Untergrundbahn sollen in Kriegs zeiten bei Luftangriffen auf die Hauptstadt von der Bevölke rung als Schuhraume benutzt werden. Nach einem genauen Plan soll tm Kriege über die Hälfte des 158 Kilometer langen Untergrundbahnnetzes stillgelegt und als bombensichere und gasgeschützte Luftschutzkeller eingerichtet werden. 62 der wich- ttgsten Stationen, insbesondere die Umsteigebahnhvse, bleiben geöffnet doch werden besondere Vorrichtungen angebracht, nm das Vordringen des Gases zu verhindern. Etwa 150 000 Per sonen können in den Untergrundbahnen im Falle eines Fliegeralarms untergebracht werden. Ein fideles Gefängnis. Der Aufenthalt in den Gefäng nissen von Doftana und Atud in Rumänien war wirklich nicht sonderlich unbequem. Den Gefangenen wurde berett- willigst Urlaub erteilt, wenn sie sich einmal in der Stadt richtig amüsieren wollten. Oft erschienen die Herren Strafgefangenen Ast in den frühen Morgenstunden wieder im Gefängnis, um Lop^rigkt 1937 b> ^ukvärw-Vsrlsg, LsrUn LV 63 47. Fortsetzung. Di« Schauspielerin trägt einen Heftpflasterstreifen über Ler Stirn und ein bißchen Mull auf der linken Backe. „Ich bin eben auSgsglitten und Habs mir das Gesicht etwas yufaeschlagen", sagt sie mit einem nicht ganz geglückten Lächeln, während sie Quitt die Hand reicht. „Darum Muhfe ich Sie warten lassen — verzeihen Siel" Merkwürdig, daß sie sich bei diesem Sturz auch eine Ang« Schramme am Halse zugezogen hat, denkt Quitt. Sie nimmt wieder auf dem kleinen Sesselchen Platz, ruhiger und zielbewußter, als st« vor vierzehn Tagen hier sah. Sie weiß, daß sie heute der anderen gewachsen sein wird, heute, wo sie nichts mehr zu verlieren hat und nur poch gewinnen kann — nicht für sich selber, wohlgemerkt, sondern für Petruchio, dessen Spiel sie hier spielt. Sie falber ist am Gewinn und Verlust unbeteiligt, ihr Schicksal wird sich nicht mehr anders entscheiden, ob eS ihr nun gelingt, Sascha Birk zu überwinden oder nicht. „Sie sagten, daß Sie ein Anlaß von besonderer Wichtigkeit zu mir führt, Fräulein Petersen?" beginnt Kascha Birk, nachdem st« endlich bequem auf ihrem Ruhe bett sitzt. Es gelingt ihr noch nicht ganz wieder, ihre Mimik auf Freundlichkeit und Liebreiz umzuschalten — der Zusammenstoß mit Frau Starck bringt ihr noch das Blut in Wallung, wenn sie nur an thn denkt. Und sie denkt ständig an ihn, so bedeutungsvoll dies« Unterredung mit Elisabeth Petersen auch werden mag. „Ja", sagt Quitt, „eine sehr wichtige Sacher für Doktor Birk, für Sie und für mich!" „Nun...?" ' „Ich habe mit Hanno Denk« gMochen, ich weiß von ihm, mit welchen Vorfützssi Sie mess unglücklich« Ehe begännen haben." Quitt macht ein? rhetorische Pause und beobachtet, ob in Gascha Bi«» Gesicht irgend etwas auf ihr- Worte Haaisrt. Aber st- täny nichts bemerken. W- fährt fortr „Sw werden etnsehen, daß dies« neu« Erkenntnis nicht ohne Einfluß auf unsere Abmachung von Kulich bleiben kann." Sascha Birk lächelt spöttisch. „Es würde mich offen gestanden interessieren, was Sie von diesem Herrn Denker erfahren haben wollen. Ich kenne den jungen Mann nur ganz flüchtig — bitte sprechen Sie deutlicher!" „Gern", sagt Quitt. „Ich weiß von Hanno Denker, daß Sie diese Ehe mit Doktor Peter Birk nur eingegangen sind, um an ihm Rache zu nehmen! Und um diese Rache Vollständig zu gestalten, verweigern Sie jetzt die Scheidung. St« wollen ihn so zugrunde richten, daß kein Aufstieg mehr für ihn möglich ist, nicht wahr? Hanno Denker hörte das aus Ihrem eigenen Munde." Ein kurzes Schweigen greift Platz, Sascha Birk muß diesen Schlag erst verarbeiten, ehe sie antworten kann. Hanno Denker — so hat er also sein Wort nicht gehalten und ihr Vertrauen getäuscht! Das wirft all ihre Pläne über den Hausen. „Bah, Hirngespinste!" sagt die Schauspielerin und ver sucht möglichst gleichgültig und unbeteiligt auszusehcn. „Ich wüßte nicht, woher dieser Herr, den Sie da als Zeugen anführen, jemals solche Räubergeschichten von mir erfahren haben sollte." Sascha Birk legt die Hand vorsichtig an ihren Stirnverband, um das Pflaster ein wenig zurechtzurücken. Diese Geste, bedeutet: Lächerlich, daß man mich jetzt mit solchem Unsinn belästigt, wo ich nach meinem Sturz doch wirklich etwas Ruhe nötig hätte. Aber das kleine blonde Fräulein gegenüber gönnt ihr keine Ruhe. „Dieser Brief, den Sie ihm geschrieben haben, beweist, daß Sie sich noch ganz genau an diese .Räubergeschichten' erinnern!" Quitt holt den gefalteten Briefbogen aus der Tasche, den sie auf Hannos Platz gestern früh gefunden hat. „Nicht wahr, Sie schrieben da: Ich bitte Sie dringend, Hanno, niemandem etwas von den Dingen zu sagen, die ich Ihnen damals er zählte. Wenn noch ein bißchen Freundschaft für mich in Ihnen lebt, dann werden Sie unser Zusammensein da mals, unser« schönen Heidelberger Tage, wohl als stille Erinnerung in sich bewahren, aber nie davon sprechen — auch zu dem Menschen nicht, der Ihnen am nächsten steht. Sie würden mich sehr unglücklich damit machen! Worum es sich damals drehte, das hat mir Hanno erzählt, und ich denke, daß diese .Räubergeschichten' wohl genügen werden, um Ihre Ehe mit Doktor Birk zu trennen." Nun kann sich Sascha Birk kaum noch beherrschen, so sehr sie die Hände zusammenprrßt, sosehr sie die Zähne «ufeinanderbeißt. Sie hat eS geahnt, daß Unglück unter- Weas ist, daß da- Schicksal ibr das Racheschwert a»s K«» Montag, den 1. A.. > 8 sich von den Anstrengungen der vergangenen Nacht zu ccyc . l. Bei den Gefangenen waren diese Gefängnisse natürlich anh.»- ordentlich beliebt. Weniger erfreut war aber die Negierung, als sie von diesen tollen Zuständen hörte. Es wurde eine Unter suchung einaeleitet, die zur sofortigen Entlassung der „hu- manen" Gesangnisgouverneure führte. Die Gesangcnen aber werden noch lange in Erinnerungen an die „gute alte Zeit' schwelgen. Del MM in »er Hivel Die Goldsucher aus der Unttagevanl Zwei bisher unbescholtene Leute, die 60 Jahre alten T. und P., waren mit Baggerarbeiten am Breiten Horn an der Havel bei Berlin beschäftigt. Es sollte dort Sumpfzelände, das vor Jahrzehnten einmal ein See war, zuaeschüttet werden. Der Angeklagte T. traute seinen Augen nicht, als er eines Tages bei seiner Arbeit in den Schlamm- und Schüttmassen ein 20-Mark-Stück aus der Vorkriegszeit fand. Nach Feier- abend machten sich die beiden Angeklagten mi, Hacke und Spaten bewa fne« auf die Suche nach weiteren Goldstücken. T. förderte nach und nach 23 20-Mark- und 3 10-Mark-Stück« zutage, während P. 7 20-Mark- und 3 10-Marl-Stück« auS dem Schutt hervorbuddelte. — Die modernen Goldsucher ver steckten ihre kostbare Beute in ihren Wohnungen. T. wollt« sich ein Grundstück kaufen und hatte beschlossen, weiter emsig zu suchen. Auch P. hatte verschiedene Pläne hinsichtlich der nutzbringenden Anlage des Goldschatzes. T. war nun eine- Abends etwas angetrunken und renommierte in einer Gast wirtschaft mit seinem Fund. Dadurch kam die Sache heraus und zur Kenntnis der Zollfahndungsstelle, die sofort den Schatz mit Beschlag belegte. Die Angeklagten hatten gegen di« Devisenbestimmungen verstoßen, denn inländische Goldmünzen, die ohne Genehmigung der Devisenstelle erworben werden, müssen innerhalb von drei Lagen der Reichsbank zur Ver fügung gestellt werden. Außerdem halten sich die Angeklagte« aber auch der Fundunterschlagung schuldig gemacht. Es besteht di« Vermutung, daß die Geldstücke zunächst an der Mühlen dammschleuse in Berlin, wo früher die Sparkasse stand, in einer vergrabenen Kassette verborgen lagen, die von einem Bagger zerdrückt wurde, so daß sich die Goldstücke einzeln im Schutt verteilten. Nach der Meinung des Gerichts waren sich dl- Angeklagten nicht des Verstoßes gegen die Devisengesctze be wußt. Das Verfahren wurde deshalb auf Grund der Amnestie vom 30. April d. I. eingestellt. Die beschlagnahm'? > Gold stücke wurden einaezoaen. Dienstag, den 2. August. Deutschlandsender, ö.ttö Konzert. 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Dreißi« bunte Minuten. 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Nachrichten« 14.00 Allerlei — von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter-, Markt» und Börsenberichte. 15.15 Kleine Tanzmusik. 16.00 Musik am Nachmittag. 17.00 Die Jagd nach dem Urvicch. Heiter« Erzählung. 18.00 Klaviermusik. 18.40 Vorkämpfer des Groß deutschen Reiches. 10.00 ... Und jetzt ist Feierabend. 20.00 Kernspruch, Nachrichten, Wetter. 20.10 Zur Unterhaltung 21.00 Politische. Zeitungsschau. 21.15 Kammermusik. 22.06 Tages-, Wetter-, Sportnachrichten, Dcutschlandccho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Tanzabend. 24.00 Nachtkonzert. Leipzig. 5.50 Nachrichten, Wetter für den Bauern. 6.10 Gymnastik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleine Musik. 8.30 Konzert. 10.30 Wetter, Tagespro gramm. 11.35 Heute vor ... Jahren. 11.40 Vom tätigen Leben. 11.55 Zeit, Wetter. 12.00 Konzert. 13.00 Zeit, Nach richten, Wetter. 14.00 Zeit, Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.10 Deutsche Kolonialpionicrc in Afrika. 15.30 Wir besuchen die Kinder auf de» Kanarischen Inseln. 16.00 Nach- mittagskonzert. 17.00 Zeit, Wetter, Wirtschaftsnachrichten, Marktbericht. 18.00 DaS Holz als Werkstoff in der Bilüneret des Mittelalters. 18.20 Liedcrstundc. 18.50 Buchbericht. 19.00 Zum Tanz. 19.50 Umschau. 20.60 Nachrichten. 20.1« O Essenszeit, o gute Stunde! 21.10 Kleine Kostbarkeiten. 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00 Nachtmusik. Hand winden Wilt, das sie schon zum letzten Stoß gegen Peter Birk erhoben hatte. Ihr Vertrauen in Hanno Denkers Verschwiegenheit hat sie betrogen, er hat ge plaudert, er wird auch al>- Ze-ge aussagen, wenn ihr Mann die Scheidungsklage sie einreicht. So hat die Gegenseite auf einmal alle Trümpfe in der Hand, vor dem Scheidungsrichter muß Frau Saschas Niederlage hundertprozentig werden Sascha kann ja nicht ahnen, welch ein gewagtes Spiel ihr blondes Gegenüber spielt. Quitt weiß von Hanno nicht viel mehr als den Satz: „Ich kannte mal eine Frau, die wollte einen Mann nur deswegen heiraten, weil sie ihn haßte." Daß dieser Satz auf Sascha htnzielte, das hat sie sich nur zusammenkombiniert, unterstützt durch den ver räterischen Brief, der aus Hannos Tasche glitt. Jed« Frage, die ihre Gegnerin an sie stellt, kann diese Un kenntnis aller sonstigen Zusammenhänge enthüllen, kann den ganzen Bluff auffliegen lassen, den Quitt hier in szeniert. Darum gilt es für sie, Sascha lieber nicht zu Worte kommen zu lassen und das Gespräch von der Ver gangenheit auf die Zukunft hinzulenken. „Ich habe Doktor Birk noch nicht von diesen Dingen, die ihm jeden Tag die Einreichung der Schcidungsklag« möglich machen, in Kenntnis gesetzt. Ich glaubte Ihnen einen Gefallen damit zu erweisen, wenn ich zuerst mit Ihnen spräche, nicht wahr?" Sascha Birk sieht ganz verstört aus. Es ist unerträg lich, so mit einem Schlage das ganze kunstvoll errichtet« Gebäude seiner Ränke Zusammenstürzen zu sehen! Sie gibt noch nicht mit Worten zu, daß sie geschlagen ist, ob gleich der Ausdruck ihres Gesichts, die gerungenen Hände, ihre Unruhe, die sie nicht mehr stillsitzen läßt, offen genug die Schwere der erlittenen Niederlage bekunden. Der Streit vorhin hat ihr alle Widerstandskraft genommen —« aber dennoch sucht sie den Schein zu wahren. „Diesen Brief soll ich geschrieben haben?" fragt sie überaus erstaunt. „Bitte zeigen Sie ihn mir doch einmal her!" „Nein", sagt Quitt bestimmt und verwahrt daS Schreiben wieder sicher in ihrer Handtasche, die sie nicht vom Schoß läßt. „Sie werden noch Gelegenheit haben, diesen Brief beim Scheidungstermin auf seine Echtheit prüfen zu lassen, wenn Ihnen daran liegt." Die Schauspielerin zuckt die Achseln. „Gut, wie Si« wollen. Ich bestreite, daß dieser Brief von mir stammt. Er ist gefälscht, verstehen Sie. Wer das tat und auS welchen Gründen, ist mir unklar." sFortsetzuna folgH.