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Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger F.eitcg, bcn 15. Culi 1838. > Gcnc- Chcfs Der Gencralstabschef der faschistischen Miliz, General Nusso, der in Erwiderung der Jlalienreise des Stabs chefs der SA. Luhe mehrere Tage Deutschland einen Besuch abstattet und dabei Gast Luhes und der SA. ist, traf am Donnerstagmittag in München ein. Auf dem Bahnsteig war ein Ehrensturm der SA.-Standarte „Feld- herruhalle" angctreten, daneben Abordnungen des Mün chener Fascio. Generalleutnant Nusso wurde beim Ver- Cot hetzt zm Kriege A predigt AWersUe ml MWIaid General Russo beim Führer Der Gcneralstabschcf der Faschistischen Miliz, ral Russo, wurde vom Führer in Anwesenheit des Auch RoNvanien leierte den 14.3utt In Barcelona wurde anläßlich der Feier des 14. IüH ln Frankreich eine Sympathiekundgebung veranstaltet, iA deren Verlauf „Präsident- Companys über die Verbum? denheit Rotspaniens mit den Volksfrontkreisen in Fran» reich sprach. Zur gleichen Zeit gab der rotspanische Ser« der Barcelona amtlich bekannt, daß 13 Personen erschoA sen wurden, die der Spionage beschuldigt worden wareM General Russo lassen des Zuges von Stabschef Luhe, Staatsministcr Adolf Wagner und dem Münchener italienischen General konsul, Minister Pittalis, auf das herzlichste begrüßt. Der italienische Gast, der sich in Begleitung zahlreicher hoher Milizoffiziere befand, nahm anschließend die Meldungen der Ehrenformationen entgegen und schritt dann, von einer großen Menschenmenge mit Jnbel begrüßt, die Front des vor dem Bahnhof angctretenen Ehrcnsturm- banncs der SA.-Gruppe Hochland ab. General Nnsso fuhr dann mit seiner deutschen und italienischen Begleitung in das Rathaus, wo er von Oberbürgermeister Fiehler empfangen wurde. Der Oberbürgermeister dankte dem General in herzlichen Worten für seinen Besuch und betonte, daß München die Geburtsstadt der SA. und daher besonders stolz darauf sei, daß der erste Besuch des Generals dieser Stadt gelte. Als Gastgeschenk überreichte Fiehler General Nusso eine vollendete Nachbildung der „Amazone" von Franz von Stuck. General Nusso dankte dem Oberbürgermeister der Stadt, die eine so glänzende Nolle in der nationalsozia listischen Geschichte spiele, herzlich für den Empfang und brachte die Treue und Zuneigung der Mili zen diesseits nnd jenseits des Meeres zum Ausdruck. Er schloß mit einem Dank für das ihm überreichte Geschenk und dem Ruf „Es lebe Deutschland! Es lebe der Führer!" — Exzellenz Nusso trug sich so dann in das Goldene Buch der Hauptstadt der Bewegung ein. Am Abend gab die Hauptstadt der Bewegung zn Ehren des Generals Nusso und seiner Begleitung ein Plakette zum ü^ichsparteitag Für den Reichsparteilag vom 5. bis 12. September wurde diese Plakette von Professor Richard Klein (München)/ entworfen. tScherl-Wagenborg-i » men Der OppofitionSliberale Mander wärmte daraus dis Lügcnmeldung des „News Chronicle", die von deutscher Seite schon gebührend und mit aller Schärft zurückgewiescn ist, wieder auf und fragte» ob der Pre« mierministcr den Verteidigungsausschutz aus die Bortes! sung aufmerksam machen wolle, die General von Reichtums über diese Frage gehalten^abe, und die er zweifellos ge- lesen habe l!>. Die Frage Manders blieb unß, beantwortet. und SA.-Gruppcnführer Reimann zugegen. * Essen im Alten Nathans zu München. Bei dieser festlichen Gelegenheit tauschten Oberbürgermeister Fiehler und Ge neral Russo erneut freundschaftliche Grüße aus, wobei der italienische Gast die Hauptstadt der Bewegung als eine Stätte hoher kultureller Tradition feierte nnd seiner Freude über den herzlichen Empfang Ausdruck gab, der ihm in dieser Stadt zuteil wurde. An dem Empfang nah men neben General Nusso und seiner Begleitung Stabs chef Luhe mit dcu höheren SA.-Führcrn sowie Minister präsident Siebert nnd zahlreiche Vertreter ans Partei und Staat sowie Wehrmacht teil. Deutschland hat wieder einen hohen italienischen Gast. Ans Einladung des Stabschefs der SA., Luhe, ist der Generalstabschef der faschistischen Miliz, General Luigi Russo, in München mit allen Ehren empfangen wor den. General Nusso ist der Typ des aus Soldatengcist und politischer Erfahrung geformten faschistischen Kämpfers. In ihm, einem verdienten Frontsoldaten, fand das faschistische Ideal einen der ersten in den vordersten Neihcn; er ist ausgezeichnet mit dem Orden des „Marsches auf Nom". Als der Faschismus siegreich an die Macht kam, entfaltete Luigi Nusso eine Tätigkeit, die seine poli tische und militärische Persönlichkeit in sich vereinigte. Er organisierte und befehligte die erste Legion der MSSN. „Tagliamento", war Parlamcntsabgcordnctcr nnd wid mete sich gleichzeitig seiner engct-cn Heimat Frianl, indem er sich in ihrer Provinzialvcrwaltung betätigte nnd dann das Amt des ersten Bürgermeisters von Udine bekleidete. Später wurde er zum Kgl. Präfekten ernannt, und als solcher leitete er mit reichem Erfolg die Provinzen Chicti, La Spezia und Forli. Nusso betätigte sich auch sehr aktiv im Nationalen Frontkämpfervcrband, dessen Nationalem Direktorium er bis heute angchört. Seit Oktober 1935 ist er Chef der Stabes der Freiwilligen Miliz der Natio nalen Sicherheit und steht damit im Nange eines General leutnants. Von 1935 bis heute ist die Miliz, die bewaffnete Garde der Revolution, in den Kampf gezogen für die Ver teidigung der faschistischen Idee nnd die Zukunft Italiens, Im Kampf hat sie ihre Lebenskraft nnd ihre wirkungsvolle Organisation gezeigt und mit dein Blut hat sie ihre Treue bewiesen. So verbindet sie eine Gemeinschaft des Denkens und Wollens mit der Kampstruppc des Nationalsozialismus, und der Besuch General Russos unterstreicht die schon durch den Besuch Lutzes in Italien bewiesene echte Freundschaft nnd Kamerad schaft der beiden Kampforganisationen. des Stabes der SA., Luhe, im Berghos auf dem Ober- salzbcrg bei Berchtesgaden empfangen. In Begleitung des Generals Nusso befanden sich Generallcutuant Mon- tagna, Generalmajor Ballatio und General Rossi. Von deutscher Seite waren ferner u. a. Neichslciter Bormann Grenzverletzung in Mandschukuo Vorstoß sowjetrussischer Truppen Das führende japanische Blatt „Osaka Asahi Schim, bun" meldet, daß eine Abteilung sowjetrusfischcr Truppen' am 12. Juli die Ostgrenze MandschukuoS in der Nähö von Hunschun südwestlich von Wladiwostok überschritt tcn habe. Die Truppen seien mehr als drei Kilometer in mandschurisches Gebiet vorgestotzen. Zu gleicher Zeit seiest auffällige Truppenbewegungen auf sowjetrusfischem Gef biet beobachtet worden, die mit einer außerordentlichen' Verstärkung der sowjctrussischen Grenzbefestigungen pa rallel liefen. Die Negierung von HstngNng, so meldet daS Blatt weiter, sehe den Vorfall als außerordentlich ernst an und habe bei dem Generalkonsul der Sowjetunion IN Mulden schärfstens protestiert. Die Regierung vott Mandschukuo hat dabei gefordert, datz die SowjetreaiA rung die «ingedrungenen Truppen sofort zur Rechenschaft ziehe und weitere Grenzverletzungen Verbinder«. GeiMl Ms MWMW Herzlicher Empfang in München überprüfen. Fletcher hatte dann die Stirn zu behaupten, daß Jta« lien und Deutschland in Spanien strategische Stützpunkt- errichteten, die die Sicherheit Englands bedrohten (I). E< meinte weiter, es würde zur Beruhigung der öffentliches Meinung in England beitragen, wenn der Verteidigungs« ausschuß angewiesen würde, die Lage ad hoc zn prüfens Simon wiederholte daraufhin lediglich, daß der Verleih digungsausschuß angewiesen sei, eine Prüfung vorzuneh« Parts tanzt acht Tage lang Feier des Nationalfeiertags wegen Besuchs dcö englisches Königs verlängert. > Seit Mittwoch steht Paris im Zeichen der Festlich« keilen des französischen Nationalfeiertages (Sturm auf die Bastille am 14. 7. 1789), die sich diesmal in Anbe« tracht des englischen Königsbesnches über acht Tage ere strecken werden. Die Pariser Bevölkerung begann, ihree jahrzchntcalten Gewohnheit gemäß sofort in dest Straßen zu tanzen. Die Mehrzahl der Kaffeehäuser Hai ihre Terrassen über die ganze Fahrstraße hinüber aus« gedehnt. Allenthalben spielen Kapellen zum Tanz auf/ Eine ganze Woche wird das so nun weitcrgchen, von nachmittags 3 Uhr bis morgens um 6 Uhr. Ein einH ziger Tag, der 18. Juli, ist zum Ruhetag bestimmt wo^ den, damit die Tanzfreudigen im Verlaufe dieser Woche Wenigstens einmal ausschlafcn können. t Das offizielle Festprogramm wurde mit der übliche« großen Truppenparade eingeleitet, die in Anwesenheit de» Staatspräsidenten, des Ministerpräsidenten und sämft licher in Paris anwesender Minister sowie des DiplomÄ tischen Korps stattfand. Sämtliche Truppengattungem Infanterie, Kavallerie, leichte und schwere TankregimcnteH und Koloniattruppcn, Formationen der Offiziersschule Spahis, Alpenjäger, Artillerie und Marineinfanterie soH wie motorisierte Truppen zogen an den Mitgliedern deG französischen Negierung und dem Diplomatischen KorM sowie den Abgeordneten und Senatoren vorüber, wäH rcnd 130 Bomben- und Jagdflugzeuge in niedriger Hötzjs am blauen Himmel kreisten. News-Chrolllcle-Lögell tatsächlich vor dem Unterhaus Die englische Regierung läßt dumme Fragen unbeantwortet Der Labourabgeordnete Fletcher fragte im englisches Unterhaus den Ministerpräsidenten, ob er den Reichsver« teidigungsausschuß anweisen wolle, die ganze VerU teidigungsfrage Gibraltars angesichts de< jüngsten Ereignisse in Spanien und in der Straße voH Gibraltar, die die dortige strategische Lage in Mitleiden schaft gezogen hätten, zu überprüfen. Für den Premierminister antwortete Schatzkanzler Sh mon, der britische Reichsverteidigungsausschuß sei bereits dabei, die ganze Frage der strategischen Lage Gibraltars und seiner Verteidigung im Hinblick auf die jüngsten Er eignisse in Spanien und in der Straße von Gibraltar zu HP Der frühere französische Luftfahrtminister Pierre Cot behandelt in einem langen Artikel im „News Chro- nicle" di« Aussichten der Demokratien in einem künfti gen Kriege gegen Deutschland. Insbesondere prüft er die Aussichten in einem Luftkriege. Einleitend meint Cot, daß im Falle eines längeren Krieges die Frage der Roh stoff« und Benzinbeschaffung die Autoritätsstaaten in Nachteil versetze. Das würde sich nur ändern, wenn es Deutschland glücke, die Tschecho-Slowakei zu „unterdrük- ken" oder zu „neutralisieren". In diesem Falle hätten die autoritären Staaten wichtige Versorgungsquellen in ganz Mitteleuropa. Der einzige Krieg, den die autoritä ren Staaten gewinnen könnten, sei ein kurzer und schneller Krieg. In einem solchen Falle würden alle Mittel be nutzt. Es ftt daher logisch, anzunehmen, daß deutsche und italienische Operationen im Mittelmeer sich mit Massen angriffen auf London und Paris verbinden würden. Die beste Karte für die Demokratien sei auch in diesem Falle die Tschecho-Slowakei. Bereinigte Luftangriffe von Frankreich und der Tschecho-Slowakei könnten alle deut schen Produktionszentren schnell erreichen. Da Deutsch land dir Meere nicht offen stünden und eS somit kein Kriegsmaterial einsührcn könnte, würde es schnell auf die Gnade seiner Feinde angewiesen sein. Neben der tschecho slowakischen Karte sollten die Demokratien sich auch dcS sowjctruffischen Trumpfes bedienen. Sowjetruffische Luftangriffe von einer tschecho-slowakischen Basts aus würden ein schwerer Schlag für die deutschen Heere sein. Pierre Cot faßt den Zweck seines Artikels dahin zu sammen, daß er auf die Wichtigkeit des polnischen vnd sowjetrussischen Faktors habe Hinweisen wol len. Man mache große Anstrengungen, um Mussolini von Hitler zu trennen. Wenn man ebenso große Anstrengungen fiir eine militärische Wiederannäherung zwischen den De mokratien Sowjctrußland und Polen machte, so hätte das vom militärischen Standpunkt aus bessere Resultate. In einem langen Kriege könnten die Demokratien nicht ge schlagen werden, wenn die Tschecho-Slowakei weiter deck Weg zu den Kornfeldern Mitteleuropas und zu den Oel- quellen Rumäniens blockiere. Wenn man den Sieg garantieren wolle, dürfe man nicht zulaffen, datz mit der Möglichkeit eines kurzen Krieges gerechnet werden dürfe. Franzosen, Engländer und Sowjetruffen müßten diesen Eindruck zu zerstreuen suchen. Es hätte kein Risiko dann gelegen, den Angriff auf Abessinien oder die Inter vention in Spanien von Anfang an zu verhindern. Jetzt sei es noch möglich, einen Angriff auf die Tschecho- Slowakei zu verhindern. Wenn man die autoritären GMftn allerdings alle strategischen Positionen erobern lasst, die sie brauchten, um ihr Programm durchzuführen, banst bl«jb« nur wenig Hoffnung auf den Frieden, Werre Cat, der früher, französisch« Luktfahrtministex, ist dafür bekannt, daß er während seiner Amtsführung die spanischen Bolschewisten sehr weitgehend unterstützt hat. Wenn er jetzt im „News Chronicle" zu Worte kommt, so beweist das erneut, daß die Hetze dieses im Solde Mos kaus stehenden Blattes von langer Hand vorbereitet wor den ist. Mit Hilfe von gefälschten Dokumenten soll der Frieden Europas gestört, soll jeder Versuch, eine Ent spannung herbeizuführen, vereitelt werden. Pierre Cot versucht nichts weniger, als die Westmächte aufzuwiegeln, die Beseitigung eines schweren Unrechts zu unterlassen! Wenn Pierre Cot in diesem Zusammenhang die Tschecho- Slowakei als die „beste Karte für die Demokratien" be zeichnet, so bedeutet das, daß diese Herren mit falschen Karten spielen wollen! Es ist ihnen völlig gleichgültig, ob das, was in der Tschecho-Slowakei geschieht, recht ist oder nicht, es ist ihnen völlig gleichgültig, ob feierliche Verpflichtungen endlich ihre Erfüllung finden. Die Hauptsache ist ihnen nur, daß Herde des Unfriedens er halten bleiben, daß eine Basts vorhanden ist, von der Ueberfälle auf Deutschland unternommen werden können. So lobpreist Cot denn auch die fowjetrussifche Karte als eine „Trumpfkarte", wie er auch nichts dabei findet, so wjetrussische Fliegerüberfälle von der Tschecho-Slowakei aus als vorteilhaft zu empfehlen! Man müßte meinen, daß diese Ergüsse des Herrn Cot Europa vollends darüber aufklärcn müßten, welche ver brecherischen Ziele mit den Hetzereien im „News Chronicle" verfolgt werden. Die Söldlinge Moskaus haben sich in ihrer Seelenverwandtschaft zusammengefun den, um die Völker gegeneinanderzuhetzen und den euro päischen Frieden zu untergraben. Neue Hetze als Ausflucht Die Absichten der Demokratien gegen Deutschland. Der Zeitung „News Chronicle" haben die sehr eindeutigen Feststellungen der deutschen Presse über die Hintergründe der neuen Lügenkampagne gegen Deutsch land mit Hilfe eines angeblichen Vortrages bzw. Doku- mentS eines hohen deutschen Offiziers die Sprache ver schlagen. Das Blatt beschäftigt sich mit dem Fall nicht mehr und geht auch nicht auf die ganz präzisen Fragen der deutschen Presse ein, ob es sich nun um einen Vortrag oder ein Dokument handele, wer den Vortrag gehalten oder das Dokument verfaßt habe, wann und wo der Vor- trag gehalten worden sei und wie das Blatt in den vefltzdeS angeblichen Dokuments bzw. des Wortlautes des Vortrages gekommen sein will. Um von der Bla mage abzulenken, bringt eS jetzt einen Artikel des küheren französischen Lustfahrtminifters PierreLot, der sich ganz offen und ungeschminkt mit den «»«fichten und Absichten der Demokratien gegen Deutschland betadt.