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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger ^tung für di- Orte: «rm-thmn-r-dorf. Waldkirchen, BSrnichen, Hohndorf, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Sorna», Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Schar,enstei«, Schlößchen «orslbendori Da»-Zschopau« erscheint werttägli Da» ^j,chopa««r Tageblatt und «nzeige^ ist da» zur B-Mentlich«ng d« «d Elt die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau -Bankkonten. igeblatt und Anzeiger, ^o»atl.B««gSpreir üstsst., von den Boten, Anzeigenpreiset Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die SS mm breite Millimeterzeile im TexttoU I.70«M.Z»stl werde« in uns.' sowievon allen! Flöha und de« Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt l-indegirokonto: Zschopau vtr. e; Postscheckkonto: Leipzig Rr. 42384— EimiW BerhMilWMse BespreEallge« SdP.-Prag MerMen - Spielraum f«r weimau Nachdem der s»dete»deutsche Abgeordnete Kundt In einer scharfen Erklärung den Standpunkt der Sudeten- kdeutschen Partei zur Nationalitätenfrage noch einmal Aar und eindeutig dargelegt hat, ist es nunmehr an Prag, »benso eindeutig dazu Stelluug zu nehmen. Daz» sollen die Verhandlungen zwischen SdP. und der tschechischen Negierung etwa eine Woche unterbrochen werden. Die Zwi'chcnzcit soll von Lord Runciman und der Prager Neuerung dazu benutzt werden, den Boden für die Schaffung einer nenen Vcrhandlungsgrundkage zu prüfen. In diesem Zusammenhang verlautet, daß nun mit dem aktiven Eingreifen der britischen Mission in die Verhandlungen zu rechnen ist. Allerdings scheint bisher die Frage noch nicht geklärt zu sein, ob es sich bei dieser Aktion Runcimans lediglich um ein Gutachten handeln wird, das den beiden Streitparteien zur Aeuße- rung unterbreitet werden soll, oder um einen positiven Permittlungsvorschlag. Besinnungszeit für Prag Zu dieser Vcrhandlungspause schreibt der sudetendeutsche ».Brünner Tagesbote- u. a.: Damit ist in der Verhandlung- läge jene..Pause eingetreten, die im Interesse der zu klärenden Hauptfragen unvermeidlich war. Jedermann weiß jetzt, woraus ,s der Sudetendeutschen Partei ankomm!. x Die Sndctendeutsche Partei will endlich von den maß- »ebenden Stellen aus tschechischer Seite in überzeugender und «nmißverständliä)cr Weise Über die Frage Aufschluß erhalten. ,b bei den« Verhandlungspartner der Mut zur Bekundung des »Ute« Willens vorhanden ist, dem bisherigen Brauch ein Ende «u setzen, demzufolge die Ziele und Absichten der Negierung in dem Gestrüpp der tschechischen öffentlichen Meinung ver> borgen lagen, aus dein die Regierung bislang leinen Ausweg finden konnte, weil cS ihr an der Entschlossenheit fehlte, die unter dem Einfluß einer radikalen Presse stehende tschechische Polksmeinung über die wahre Sachlage aufzuklären. Die Sudetendeutschen wissen, daß diese Aufgabe der Regte» rung keineswegs leicht sein wird, da die umerlagungen auf diesem Gebiet bereits den Blick der Ocffentlichkeit für die Wirklichkeit bedenklich getrübt haben. Sie wissen aber auch, daß diese Aufklärungsarbeit, so schwer sie auch sein inöge, unbedingt wird geleistet werden müssen, da sonst die Stickluft, in der sich die Verhandlungen bisher bewegen mußten, niemals den in, Interesse einer vernünftigen Regelung dringend ge botenen Rcinigunqsprozetz durchmachen kann. In diesem Punkte haben die Erklärungen des Abgeord neten Kundt die notwendigen Voraussetzungen für die Fort führung der Verhandlungen mit eindeutiger Klarheit Um rissen. Die Regierung kennt jetzt den Weg, der sür ein ersprieß liches Forlschrcitcn in Betracht kommt. Es ist zu hoffen, daß sie ihn betreten wird. Begegnung Runciman-Hodscha Kabinettssitzung in Prag Nach der bedeutungsvollen Aussprache zwischen dem englischen Vermittler, Lord Runciman, und dem Führer der Sudetendeutschen, Konrad Henlein, sand am Freitag eine Begegnung Nuncimansmit dem tschechischen Mi nisterpräsidenten Hodscha statt. In dieser Unterredung berichtete Runciman dem Prager Regierungschef über die Verhandlungen mit Konrad Henlein. Hodscha erstattete dann der Negierung in einer Kabinettssitzung über den Stand der Verhandlungen Bericht. Die Aussprache mit Henlein London meldet: Demnächst Vorschläge Runcimans Der ersten Begegnung des englischen Vermittlers Lord Runciman und Konrad Henleins im Schloß des Fürsten Max Egon Hohenlohe-Langenburg beUGörkau, der auch die sudetendeutschen Abgeordneten Frank und Kundt beiwohnten, wird in England allergrößte Be deutung beigeinessen. Ueber den Inhalt der Unterredung wird strengstes Stillschweigen betrachtet. Erste PMiW i« Mn Dle Reise Admiral Horthys durch Deutschland Der Rcichsverweser des Königreichs Ungarn, k. D. Admiral Nikolaus Horthy von Nagybanya «Md I. D. Frau vou Horthy treten am Sonntag- Morgen ihre Reise nach Deutschland an. In ihrer Beglei tung befinden sich der ungarische Ministerpräsident von Ymrödy, der ungarische Minister des Aeußern von Kanya, der ungarische Honvedministcr General der In- sauterie von Naatz, der Chef der Kabinettskanzlci des Neichsverwcscrs Dr. v o n U r a y und der Chef der Mili- färkauzlci des Neichsvcrwesers Feldmarschallcutuant von I a n y i. An der deutschen Grenzstation Bruck a. d. Leitha- Lruckneudorf wird der vorher eiugetrofseue deutsche Sou- derzug mit dem ungarischen Gesandten Feldmarschall- lcutnant Sztojay, dem deutschen Gesandten in Buda- vcst von Erdmannsdorff, dem Führer des deut schen Ehrendienstes Vizeadmiral Sch'uster, dem Chef des Protokolls Gesandten Freiherr» von Dörnberg, dem Stabsleitcr des Verbindungsstabes des Stellvertreters des Führers Oberführer Stenger sowie den übrigen Mitgliedern des deutschen Ehrendienstes dem ungarischen Sonderzug augeschlosscu. Gegen Mittag wird dieser aus dem West-Bahn- Hof in Wien eintrcsfen, wo der ungarische Neichsver- weser und Frau vou Hor 1 hn von dem Neichsstatthalter in Oesterreich und Frau S e y s; - I n q u a r t sowie den führenden Persönlichkeiten von Partei, Staat und Wehr macht empsaugcn werden. Ter Neichsoerwcser wird eine Ehrenkompanie der ?us> vaffe abschreiten und nach kurzem Aufenthalt die Fahrt nacy Kiel fortsetzen. Kreuzeriaufe in Riel Der erste Besuch Horthys im Altrcich gilt der Stadt Kiel, wo der Stapellauf eines neuen Kreuzers, dessen Taufe die Gattin des Rcichsvcrwesers vollzieht, als sicht bare Bekundung der herzlichen dcutsch-nngarifchrn Freund schaft im Mittelpunkt stehen wird. In der deutschen Kriegsmarinestadt sind unzählige Hände am Werk, um den Straßen und Plätzen ein fest liches Gewand zu verleihen. Professor Blazek von der staatlichen Schule für Freie und Angewandte Künste, Berlin, hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, den jenigen Punkten der Kriegsmarinestadt Kiel, die die Hauptereignisse des großen Geschehens sehen werden, «inen Rahmen zu aeben. der der Bedeutuna dieses Ehren tages der Stadt, der deutschen Wehrmacht und des gan zen deutschen Volkes gerecht wird. Die Halle des Hauptbahnhofes wird durch einen riesigen F l a g g e n b a l d a ch i n in ein leuchtendes, von den Farben des Dritten Reiches und des Königreiches Ungarn beherrschtes Bild verwandelt. Der große reprä sentative Platz vor dem Hauptbahnhof wird zu einem Ehrenhof ausgcstaltet, auf dem das ungarische Staats oberhaupt die Front der Ehrenkompanie abschreiten wird. Beim Verlassen des Vahnhofsportals fällt der Blick durch hohe Arkaden, die den Ehrenhof nach der Hafenseite umrahmen, hinaus auf Hörn und Förde. Ein mächtiges, mehrere Meter hohes Staatswappen des Königreiches Ungarn, flankiert von zwei Reichsadlern, grüßt von der Mitte der Arkaden. Große Flaggenpylonen grenzen den festlichen Naum ab. Am Hafenufer entlang zieht sich Hne schnurgerade Allee hoher F a h ne n m a st e n. Vor der Bellevue brücke wird ein über 15 Meter hoher Doppelphlon, mit dem Hoheitszeichen des Reiches und dem ungarischen Staatswappen gekrönt, hinausgrüßen über die Förde. Auch das Ostufer des Hafens erfährt eine würdige Aus schmückung, bis hinauf nach Laboe, zum Ehrenmal der deutschen Kriegsmarine. Klaggen heraus! Ciue Anordnung deS Führers Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers flaggen aus Anlaß des Besuches S. D., deS Reichsver wesers des .Königreichs Ungarn, Admiral von Horthy, die öfscuUichcu Gebäude für die Dauer seines Aufenthaltes in denjenigen Städten, in denen sich der Neichsverweser wäh rend seiner Deutschlaudreise befindet. Außerdem flaggen die öffentlichen Gebäude m den Ortschaften, die an den vom Rcichsverweser befahrenen Eisenbahnstreüen liegen, am Tage der Durchreise. Auf allen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, die Empfangs- oder Abschiedszwecken dienen, kann neben den von Reichs wegen vorgesehenen Flaggen die ungarische Flagge gesetzt werden. Die Bevölkerung der in Betracht kommenden Ortschaften wird gebeten, an den Tagen des Besuches oder der Durchreise die Reichs, und National, flagge zu zeigen. Durch die Presse wird daS Reisepro- gramm rechtzeitig bekanntgegeben.. Auch die englische Presse ist nur auf Vermutungen an. gewiesen und stellt Betrachtungen darüber an, welcherart die Vorschläge sein werden, die Runciman angeblich dem- nächst der Prager Regierung und der Sudetendeutschen Partei unterbreiten wird. In London und Paris beurteilt man die Erfolgsaus sichten Runcimans sehr skeptisch. Während die Londoner Berichterstatter und diejenigen Leitartikler, die ihre In formationen vorwiegend aus England beziehen, bei ihrem E.»gehen auf die noch nicht ausgeräumten Schwierigkeiten noch einen gewissen Optimismus an den Tag legen, sind die von Prag her orientierten Auslassungen gewisser französischer Blätter durchaus skeptisch. VeMt Der den Skandal ln Vrüx . Während Lord Runciman und Konrad Henlein die erste Fühlungnahme miteinander herstellten, erschienen im Schloßhof drei Vertreter der deutschen Be« völkerung in Brür, um die englische Abordnung auf die schweren von Tschechen verursachten Ausschreitungen hinznweisen, bei denen Deutsche mißhandelt und beschimpft wurden. Die Deutschen übermittelten die Bitte der Be- völkerung, es möge mit allen Mitteln dafür gesorgt wer den, daß die Ruhe und die Sicherheit der dentschen Be wohnerschaft wiederhergestellt werde. Die Sudetendeutschcn wurden von den Begleitern RuMkmans empfangen nnd konnten den beiden Englän dern aus dem unmittelbaren eigenen Erlebnis heraus eine sehr lebendige Darstellung der Lage der deutschen Bevölke rung in Brüx geben. Diese Darstellung der Augenzeugen und Mitbetrosscncn machie auf die englischen Herren starken Eindruck. Tschechische »DersZhuungspraxiS" Die Bezirksbehörde von Hohenelbe hat das seit 28 Jahren abgehaltene und mit turnerischen Wettkämpfen verbundene Bergt urnfe st auf der Niesenbauoe im Niesengebirge, das am 20. uud 21. August stattfinden sollte, verboten. Für die Gebirgsbauden im östlichen Niesen» gcbirge ist dieses Tnrnfest zur Hauptveranstaltung des ganzen Jahres geworden. Als Ersatz wurde zwar ein Bergturnfcst beim Turncrheim Waldbaude zugesagt, doch wurde diese Bewilligung an so viele Bestimmungen ge knüpft, daß diese in so kurzer Zeit schlechthin nicht erfüllbar sind. Die Turnerschaft hat deshalb von einer Veranstal tung des Festes Abstand genommen. Undisziplinierte tschechische Soldaten Ueberfall auf ein Arbeitslager der SdP versucht An der Nacht vom 17. zum 18. August belästigten tschechische Soldaten anläßlich einer Tanzunterhaltung in Nordböhmen die Wache eines der neben der Gaststätte untergebrachten Arbeitslagers der SdP., die entstanden sind, um der Not in dem sudetendeutschen Gebiet zu steuern. Die Soldaten versuchten, in den Mannschafts- raum des Lagers einzudringen. Zu diesem Zweck bewasf- nclcn sie sich auf einem nahen Holzlagerplatz mit Knüp peln und Holzlatten. Nur der Disziplin der Ar beitsmänner, die sofort, als sie die Soldaten her- annahen sahen, Fenster und Türen besetzten und sich ver barrikadierten, ist es zu verdanken, daß es zu keiner Masscuschlägerei kam. Auf Grund der am Morgen des 18. August gemachten Anzeige wurden der Staaiskapitän des Gendarmeriebe- zirkskommandos uud der Staatspolizei nach Wartenberg beordert, die den Fall ausnahmen. Sie/mußten die rest lose Besonnenheit und diszivlinierte Haltung des Arbeits- dieustcs anerkennen. Der gleichzeitig anwesende Militär- kommaudant hat die Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen zugcsagt. Lord Runciman informiert sich Wie erst jetzt bekannt wird, begaben sich am Don nerstag nach der Begegnung Henlein—Runciman in Rothcuhans Abgeordneter Kundt, Mr. Aston Gwatkin und Mr. Peto nach Brüx, wo sie sich im Bürgermeisteramt und bei den Funktionären der Sudetendeutschen Partei sowie bei der Staatspolizei über die Vorsülle in Brür infor mierten. Die Unterredungen dauerten fast zwei Stunden. Beileidsteleorqmm des stMers zum Tode des niederländische» Gesandten Aus Anlaß des Todes des niederländischen Ge sandten in Berlin, Nidder van Rappard, hat der Führer und Reichskanzler Ihrer Majestät der Königin der Nie derlande telegraphisch seine Teilnahme znm Ausdruck ge bracht. Ebenso hat der. Führer nnd Reichskanzler der Schwester des verstorbenen Gesandten, Fran Hoost van Graaslang, telegraphisch sein Beileid ausgesprochen.