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jedes Wort war eine Last, die ste schwer atmens emen steilen Wea emporschleppte. ^Du mutzt mich in Ruhe anhören, GildtS — du mußt mir klauben, waS ich dir sage — es ist nicht- geschehen, nichts, was deine Rechte verletzt hätte. Walter hatte oft geschäftlich in Berlin zu tun, das weißt du la — wir trafen uns m Lokalen, Konzerten, Kabaretts — wir waren selten allein — er sprach mir nur einmal von Liebe —* „DaS wolltest du ja!" .Da» wollte ich, GildtS! Da hast du recht. Aber nur, nm ihm zn sagen, wie sehr ich ihn verachte. Wie gleich« gllltig er mir geworden war. Wie gut ich mein Leben eingerichtet hätte ohne ihn. Das war ich mir selber schuldig. Diese Rache wollte ich haben." .Und weißt dn auch, daß diese Rache auf die du nicht verzichten konntest, unsere Ehe erst völlig zcrrttttet hat? Daß er nach Hause kam, ganz erfüllt von dir, unfähig, mir ferner auch nur das kleinste Gefühl vorzuheuchcln? Gr träumte Tag und Nacht nur noch von dir. Damals begann cS. Das war der Anfang vom Ende. Wir lebten nnS täglich mehr auseinander/ Almut war bleich geworden. Eine Schuld, an die sie nicht geglaubt hatte, stand vor ihr ans, ein Wolkenberg, der die Lonne verdunkelte. .Das habe ich nicht gewollt. GildiS, daS tut mir leid." „Ich brauche dein falsches Mitleid nicht. Nicht nur an ihm, auch an mir wolltest du dich rächen. Ich kenne dich doch!" „GildiS, ich schwöre dir .." „Spiele dich nicht aus! Ich gebe zu, daß ich dir nicht gewachsen bin. Ich habe dich unterschätzt. Du hast ge siegt. Aber es ist ein trauriger Sieg." „Meinen Jungen hast du vaterlos gemacht. Ich selbst lcve hier wie eine Nonne. Ist das genug? Bist du zufrieden?" „Wenn du nur wolltest, alles ließe sich gutmachen. Walter hat mich geschickt..." -Braucht er denn Geld? Er sitzt wohl ties in der Tinte?" „Set nicht so bitter! Mach es mir doch nicht so schwerl Walter will dich wieder haben. Dich und den Jungen! Euch beide!" Krau GildiS antwortete nicht. Wasferrauschen erfüllte das Schweigen. Im Hintergrund -er beiden Krauen begann der Göll abendlich zu glühen. Die Dämmerung verwischte die Gesichter, und Almut atmete auf. Sie empfand das näherjchleichende Dunkel wie eine scho nende Hand, die die Schmach zudcckte, die ihr geschehen war. Noch einmal wagte sie einen Borstoß. „Gildis, mein Leben war nicht leicht. Du weißt nicht, wie das ist, wenn die schützende Schicht des Geldes fehlt. Alle Härten des Lebens spürt man unmittelbar. Ich habe oft so schwer gekämpft. Alles Erdenkliche bin ich gewesen, Filmstatistin, Mannequin, Reporterin, ich habe meine Jugend im Büro versessen, ich konnte manchmal kaum mein Zimmer bezahlen, ich habe für fremde Leute billige Fähnchen genäht. Das kleine Vermögen, das mir Vater hinterließ, habe ich durch eine verfehlte Kapitals anlage verloren. Der Mann, den ich liebte, hat mich enttäuscht und verlassen. Gildis, es ist nicht der Mühe wert, mich so zu hassen, wie du/ sagte Almut. Krau Gildis erhob sich, als wollte sie ein Ueber« mächtiges, Bedrängendes von sich abwehren, das sie leise beschlich. „Und trotzdem, -ein Leben bat Hoffnung, meines nicht. Ich glaube an nichts uns niemand mehr. Das kannst du Walter sagen." „GilbiS!" „Ich bitte dich, gehl" * * * DaS Reitenleben blickte mit zwei Hellen Fensteraugen jn die Nacht. Die Fenster waren sorglicher verhängt, als eS sonst üblich war. Viele Häuser hatten nur oen Berg« tvalb zum Nachbarn und ließen sich von ihm in die Suppenschüssel gucken. Der Reitensepp mochte baS nicht. Er saß in -er Stube am Disch, breit hockte er da. ES Mar sehr still um ihn, denn Tochter, Frau un- Magd maren mit den Hennen zu Bett gegangen. Nur -er schwerhörige Wast war noch aufgeblieben, -er brummelte zuweilen vor sich hin und ließ schlaftrunken Lie Unter« Sippe hängen. Auch er hatte schon lang daS Schlafen« gehen im Sinn, aber eS war ihm vorläufig noch zu ptel Mühe, Lie ausgestreckten Beine an sich zu ziehen, aufzustehen und die Stiege binauf-utappen in seine Kammer. So blieb er noch sitzen, duselig vor Schlaf sucht. Auf dem Tisch vor dem Bauern lag ein Brief, der ihm viel zu denken aab. Ein böser Brief war daS, aus dem sieckte, , Reitenlehen eingetrag würde. Aber Las Dach Les Hofes bog sich ohnehin schr„ unter den Lasten. Heimlich schwitzte -er Sepp. Besser war eS ihm erst gegangen, als Ler Lackner nimmer vor handen war. Als er weg war, -er Hund, -er verfl... Da hatte der Reitensepp auf einmal Ruhe. Ruhe und Geld. Was will -er Mensch mehr? Ein Jahr später ließ er den Hof frisch verputzen. Grüne Fensterläden bekam das Reitenlehen, lebkuchenbraune Altanen, es wurde ein schönes Hoamatl. Eine andere -ringende Schul- zahlte -er Sepp zurück. Er konnte wieder schnaufen. Wenn nur die Gerichtsherren nicht gewesen wären, die sich in alles mischen müssen. Da lag nun wieder ein Brief. Der Sepp sah ihn an nnd fluchte leise. Seine verarbeitete Hand mit den ab gestoßenen Fingernägeln lag auf dem Schreiben, braun wie ein Brocken Erde. Sie war nicht mehr geballt, sie sah nicht mehr gewalttätig aus, sondern müde. Und der Lichtschein, -er auf die Haare Les Bauern fiel, deckte einen grauen Schimmer auf. „Kimm, Wast, gehn wir schlafen!" Der Knecht hatte zu schnarchen angefangen und fuhr nun taumelnd hoch. Mit einem gutmütigen Griff wollte ihu, der Bauer aufhelfen, aber -er Alte riß sich los. -I geh alloa!" Er schüttelte den Bauern ab wie einen nassen Hund. Die Res in ihrer Kammer schlief noch nicht. Sie lauschte mit angehaltenem Atem auf die Geräusche im Haus und nickte zufrieden, als ste den Vater zu Bett gehen hörte. Ihr Herz begann zu pochen. ES wurde Zeit. Leise, Ruck um Ruck, schob ste die Kammertür auf, schlüpfte bloßfüßia hinaus un- -te Stiege hinunter. Dann veratmete sie eine Weile an -er Tür, Lie vom Hausflnr in den Stall führte. Ste hob Len Holzbalken hoch, schon klaffte Lie Tür, da entfiel ihr poltern- Ler Balken. Ihr Herz bekam vor Schreck einen Stoß. AVer eS blieb still im Haus. Langsam beruhigte ste sich wteLer. Warme Luft aus dem Stall schlug ihr entgegen, leises Kettenkltrren. Sie lief an den Barren vorbei, auch im Dunkel fand ste Len Weg. Die rostigen Niegel an der Stalltür machten noch Müde. Dann entwischte sie ins Freie. Sie rief den Hun- an, daß er sie nicht verriet. Dann rannte sie durch den Grasgarten unL Lie taunassett Wiesen talwärts. Soeben stieg der Mond Hinterm Kehlstetn empor. Eis sah verdächtig rot nnd streitlustig aus und war so groß, daß die Eulen vor ihm erschraken. Bauernleute miß trauten dem Mond, böse Einflüsse schreiben sie ihm zu« Er gießt Unruhe ins Blut, stiftet Zank und Streit, ev trägt die Schuld an manchem schlimmen Wort, LaS sich die Menschen sagen. Es war wohl dieser unruhig« Zwang des Mondes, der die ReitenreS trieb, dem Lack« ner-Simon aufzulauern. Woher hätte die Dirn sonst daß sie immer wieder in den alten Dingen herum stocherte un- neue Scherereien machte? DaS unergründ« liche Gewässer seines Leugnens klärte sich nicht. Man wür-e ihn auch diesmal wieder achselzuckend nach Hause schicken. ^^reilich, manchmal kcunen auch Ntzltge Fragen. Zum Beispiel die Sache mit Lem Schuldschein, der zusammen mit dem Lackner verloren gegangen war. Der Schein hatte die Unterschrift des Reitensepp getragen. Um ein« hohe Summe hatte eS sich gehandelt, um eine Summe, Lie ein Bergbauer spürt. Der Lackner hatte merkwürdige Gewohnheiten gehabt. Alles, was für ihn von Wichtig« leit war, hatte er immer mit sich hernmaetragen, als ob Geld und GeldeSwert an seiner hüstelnden Brust am besten aufgehoben wären. Da war eS dann vorgekom« men, -aß der Lackner am Biertisch ein heiteres Spiel mit den Reitensepp getrieben hatte. Tat der Sepp einen kräftigen Schluck aus dem Krug, grinste der Lackner: „Nachbar tu sparen! Kannst dein ZinS nimmer zahlen!" Und hatte in die Brnsttasche gegriffen, wo es steckte, das vertrackte Stück Pap er. Später hatte der Lackner dann gedrängt, daß die Schuld als Hypothek auf daS Reitenlehen eingetragen r Las Dach Les Hofes bog sich ohnehin schon zwei'fcharfe, bebrillte Augen zu funkeln schienen, Augen, die ihm bis auf den Grund der Banernseele schauen wollten. Aber der Reitensepp hatte allmählich viel Er fahrung gewonnen, wie er sich bet Verhören zu ver halten hatte. Die Untersuchungshaft war eine gute Schule gewesen. Er wußte jetzt, wie man antworten mußte, bedächtig, zäh, jede Falle mit geblähten Nüstern witternd. Er verstand e- auch, seinen Augen einen Aus druck treuherzigen Staunens zu geben, er legte zuweilen eine Hilflosigkeit hinein un- eine Trauer, Lie nicht ganz unecht war. Seine Aussagen widersprachen sich nie. Sie waren ein Sumpf, darin niemand Fuß fassen und auf Len Grund kommen konnte. Was half es der LacknrriN/ Mt öWWsn Der Bauer ist kein Freund vom vielen Reden; Er stellt den Kaffeckrug aufs Kttchenbort: „Wir pflügen morgen!" Nur dies kurze Wort. — Früh zieh'» die Pflüge durch die Nebelfäben... Gefügt aus alten Sitten und Geboten Steh'n Mann und Frau, die Sühne, das Geslnd. Stv vespern schweigend. Und der Abenbwin» Trägt Ruch der Erbe und von Roggenbroten. Sie essen, greifen wieder nach den Sterzen Und pflügen um, bis sie der Arbeitskarren Im Dämmer heimwärts fährt. Das wilde Scharren Der stallgewohnten Pferde hebt die Herzen Und macht sie froh in ihrem schweren Mühen. Sie reden nicht und sind doch voller Glut. Ihr Bund heißt Sippe, Heimathof und Blut. — So schaffen sie im Feld und bei den Kühen. Erich H. Zepp. soviel Mut genommen? Ete hatte nichts gesehen von -er Welt als die Einödhöse auf der Reit. Nur an ihrem FirmungStag war sie mit der Godl in Salzburg ge wesen. Seit einiger Zeit begann auch der sonntägliche Kirchgang hinunter nach BerchteSga-en ein Ereignis zu werden. Die Res steckte Las Fürtuch sorgfältiger als früher, der Nacken mußte frei bleiben, so verlangte es Lie Anmut der alten Tracht. Es war schon vorgekom- men, daß ein Bursch die Res anlachte, ihr zunickte, sich nach ihr umbrehte. Dann tat ihr Herz einen ängstlichen Sprung. Wo sich der Weg ins Solz verschloss, da hockte die ReS nieder und wartete auf oen Simon. Er war jeden Aben- beim Grenzwirt drüben, das wußte ste. An Lieser Stelle mußte er vorbeikommen. „Laß meinen VajtLru js Ruh!" wollte sie ihm sagen. „Was hast Lenn AM Es iS schlecht von Lir, Unfried in unser Haus zu tragen/ Viel noch dachte die ReS sich aus, Böses und Versöhn liches, Bittendes und Drohendes. Aber Ler Simon kam ewig nicht. Der große Mut der Res wurde kleiner wie der Mond, -er nun schon hoch am Himmel stan-. Sie sah zu -em stillen Gestirn empor. Ihre Augen glänz ten. Sie saß -a in ihrem ahnungslosen Blühen und wußte nichts von ihrer Lieblichkeit. Am wenigsten wußte sie, daß es eine Gefahr sein konnte, -em Lackner-Simon zu begegnen. Der Simon stan- plötzlich vor -eS Res. Er war laut los über -en Waldboden gegangen, Bierdunst ging von ihm aus. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er -as Mädchen: „Jetzt da schau Herl Was tust denn du da? Auf wen wartest denn?" Die ReS brachte kein Wort über die Lippen. Ste stand nur langsam auf und zog -as Tuch vor Ser Brust zu sammen. „Dirndl, du sangst zeitig an. Bist scho aus der Sonn- tagsschul?" Seine Blicke streiften sie wie ein freches Tasten. Da wuchs in der Res ein Zorn, den sie selbst nicht begriff. „Geht's di was an?^I kann mt Hinsehen, wo 1 mag. Das iS unser Grund. Muß i di um Erlaubnis fragen?" „Oho!" Der Simon war verblüfft. „Dit hast ja Haar auf die Zähn ..." „Ja, döS hab t!" sagte die ReS energisch. „Und 1 sag dir bloß das eine: Leg mein' Vattern ntr mehr in' Weg, sonst krieast eS mit mir zu tun. Glaubst denn du, wir lasten uns alles «fallen?" Die ReS schnappte nach Luft. Ihr Her- schlua wie ein Schmiedehammer. Aber eS war keine Angst mehr in ihr, dieses Herzklopfen war anderer Art. Der Simon starrte sie an, beinahe hätte er gelacht. DaS kleine, zornige Weib mit den kindlichen Lippen gefiel ihm. Aber da fiel ihm plötzlich ein. -atz die Tochter LeS Reitenseppen vor Ihm stand, und seine Augen wurden klein. „Du!" laate er Leiser, „nimm bi in acht!" (Fortsetzung folgt.) Wel« Rätsel. Zu Pfingsten liebt mich Herr und Dame, Ein „r" hinein — weiblicher Name! „Was blieb - stad wir!" Skizze von Herman Budde. ...bernächtig sah der Kanzleischreiber aus. „Ich kann nicht schlafen; eS quält mich wieder", — das sagte er nicht mehr, wir mutzten es ;a. Zu gewissen Zeiten zog ihn die Kriegswunde m arge Bedrängnis. Sooft es ging, leisteten wir ihm in langen Nächten Ge fellschaft. Jn stillen Stuben, in lauten Kneipen, in seiner Kammer. Selten sprach er vom Krieg, öfter vom verlorenen Leben. Früher yatte ihm einmal ;emand in später Stunde vom Kriege geredet. Der hatte dann nach einer Pause geseufzt: „Ja — und was blieb?" — Da harte der Kanzlist, seinen Fuß in beiden Händen zur Tischhöhe raffend, aufgeschrien: „Was blieb? DaS da, das da! Und eine Rente und ein« Staaisversorgung, haha!" Dann ging die Rede von einer großen Liebe zu einem jungen Geschöpf. Einer Mitleidsliebe vielleicht? Aber nein; das Mädchen vielt zu ihm, allem Gerede zum Trotz, denn es hietz >a natürlich: „Wie kann nur so'n junges Ding mit so einem, der ihr Vater sein könnte!..." — Und plötzlich war alles aus, denn Vie Eltern des Mädchens verzogen, und er, unser Schreiber, blieb allein. Nun ging er ruhig seinen Weg, pflichtgemäß nannte er es. Zum Urlaub war er stets verschwunden. Niemand wußte, wohin. Und er sprach auch nicht davon. „Es tut gut", sagte er, „zu wissen, daß einem eine ganze Weile nichts nachflatlern kann." „Er kann nicht schlafen; eS qnält ihn wieder", hieß es immer wieder einmal im Büro. Und wir entsannen uns, daß ein Krieg arge Wunden schlug. Und wir zogen mit unserem Freund durch die Nächte. * Jn Lcve Lcwsen hat der Kanzlist einen treuen Begleiter. Denn du mußt wissen, daß ich wie jedes Jahr wieder hinaus gefahren bin. Chemin des Dames, Zonnebeke und Lange- marck sind meine Stationen. Seit zehn Jahren. — Ich stan- an Frankreichs Blutstratze, an dem grauen Kanal, der in» Ewige führt. Endlos und mit Menjchenaugen nicht faßbar reihen sich Hügel und Kreuze. Darüber erhebt sich im Wald die Madonna des Schweigens: die steinerne Krau, di« den Finger stumm vor die Lippen legt und selbst dl« Napoleons pappeln zu mahnen scheint, die Ruhe der schlafenden Arme« nicht zu stören. — Ich stand an den prunkvollen Steinen deS englischen Totenreichs bei Apern. Dort, wo sich der Gedenk« bogen für sechzigtausend vermißte Söhne Britannien» empor wölbt. Abends rauscht das Meer seine Melodie herüber. UnL sooft das Tageslicht dämmergrau oder blutrot verlöscht, blasen zwei Hornisten des englischen HecreS ihr Signal: Sammeln! Die letzte Post! Das verweht nicht spurlos, denn es ist ein Atmen in der Luft. — Ich stand in den jungen Eichen dcS silbernen Flanderns vor tausend und tausend Holzkreuzen. Hier sind Deutschlands Jugendregimcnter niedergesunken; ohne viel Pracht ruhen sie hier. Warum ich dies schreibe? Weil ich einmal vor der Madonna des Schweigens, vor dem Gewölbe des Todes, in der Grabebene Flanderns anfschrie: ,Und WaS blieb? Und was blieb?' — Denn ich sah einen Bauern den Pflug über Felder ziehen, auf denen ich und andere geblutet hatten. Jn diesem Jahr habe ich nicht mehr geschrien, denn die Wunde schmerzt mich nicht mehr. Ich habe nur leise gefragt: .WaS blieb, Kameraden?' Und ich spürte die Antwort: -Was blieb — find wir!' — .Wir?' fragte ich. — Und wieder war ein« Antwort da: ,Wi r. d i e i n e u ch l e b e n!' — Da habe ich eine Träne verwischt und mir vorgcnommen, den Leve Lewsen anS Herz zu drücken, wenn ich wieder daheim bin. Er hat eS verdient. Denn er gehört in Wahrheit zu uns, weil er ge schlagene Wunden zu heilen versteht!" „Was willst du mir sagen, Leve?" „DaS kann ich doch Wohl nicht so, wie ich es mir dachte." „Warum nicht, Leve?" „Weil es so einfach nicht ist. ES gibt Dinge, die sind ganz gut und schön, wenn man sie denkt, aber zu sagen sind sie laum. Weißt du, eS ist so eine Art Bekenntnis." „Prost, Leve!" Und beide sehen gedankenvoll InS Glas. „Trotzdem bist du zu beneiden", meint Leve dann. „MH — denkst du!" So brummt der Schreiber. ,„Ja. Nimm mich, zum Beispiel. Als du in den Gräben lagst, ging ich zur Schule. Als du dir die Wunde holtest, fieberte ich, wann es nun wieder siegfrei geben würde." „Sei froh, Leve." ' „Froh? — Darüber, daß es mich verschonte?" „Du bist «in Dussel, Leve." „Mag sein. Aber du mußt bedenken: Leben heißk, Label sein. Nur eine Generation, die gekämpft hat, kann von sich sagen: „Wir sind!" „Wir waren s, Leve." „Nein, ihr seid! Gleich nach dem Kriege war! ihr die Kommenden. Nun seid ihr da!" „Und darum soll ich zu beneiden sein?" „Etwa nicht? Bist du nicht von der Kameradschaft?" Und beide drehen gedankenvoll ihr GlaS. „Wir aber, sichst du, wir werden nie die Kommenden sein. Meine Generation ist übersprungen. Sie bekennt sich zu euch. Sie gibt euch die Jugend. Und die wird — für uns — kommen..." - > „Für das Vaterland, Lcve." * Der Kanzleischreiber ist in Urlaub gefahren. Und Plötz lich hält Lcve Lcwsen einen Brief von ihm tn Händen. „Mein Lieber", steht darin. „Dies kommt von einem, dem du die lächerliche Wunde geheilt hast. Sie schmerzt nicht mehr. Selbst hier nicht, wo sie immer am wehesten bohrte. Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend: Richard Voigtländer In Zschopau. Dchrlftleiiung: Margarete Voigtländer tn Zschopam '. r. Dl Sachser Leipzig hohen allem c büncn, Aufmal tas Ke geländ« den St Der sollte S Aber e s den, d Tag n daran ren, do schmück Größe den, — nichts Dies Di fest, do zur Di waren straße und ! grüben mann, nicke, r auch d Elemei richtete japanif spräche rungen st'orm tu na E N erklärt oder I gleiche Wetter wird rüstet gehört sich bc stemat an stö nnserc lichkeil L > würdi aber Name Sie r Linn, der ki L dcm < fang unter lager späte, Muts wurd Schi < G d-r 51 T-.'lP zu ih dene führe schenk öcruf wie e die u Schn, getro gung und l braus