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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger ITH. JalrwganA M»«ßaA, 18. 1838 K-. 1SS ^ek-üe6s sui clem pommsnreken Lsulsg Klare GpraGe gegenüber Vrag Dee AUYrer hat Europa vor der Katastrophe vewahrt M Met M de» KrieMem K ArledllHes Schaffen des deutschen Volles Es sei ein beglückender Gedanke, so fuhr Rudolf Hcß fort, daß einst eine junge Generation groß und ehrfürchtig von einer Zeit denken werde, die wir heute Lebenden dem Führer dürfen mit schaffen helfen und die im Namen und in der dann mystischen Gestalt des Führers unver gänglichen Ausdruck gefunden haben wird. „Anch der Führer selbst, wenn immer er etwas Neues plant, wenn er über neuen Entwürfen gebeugt steht und den Ausbau und Umbau festlegt, z. B. von Berlin, München. Ham burg, Nürnberg. Köln und für viele andere deutsche Annähernd 50V 900 Menschen hatten sich am Sonntag aus allen Kreisen des weiten Pommern-Gaues zum diesjährigen Gautreffen in Stettin versammelt. Mittags sprach aus einer machtvollen Kundgebung auf der Qui- storp-Aue der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Um 13.30 Uhr traf dann der Führer ein, der sich unter dem Jubel der Bevölkerung zum Lanveshaus begab, wo ihm der Ehrenbürgerbrief der Stadt Stettin überreicht wurde. Später erfolgte der Vorbeimarsch der Formationen vor dem Führer. So gestaltete sich der Schlußappell der getreuen Pommern zu einer machtvollen Kundgebung vor behaltloser Einsatzbereitschaft, zu einem unvergeßliche» Gemeinschaftserlcbnis Überströmender und dankbarer Freude. Die Gauhauptstadt Stettin trug ein würdiges Fest gewand: Fahnen über Fahnen, sämtliche im Hafen liegen den Schiffe hatten über die Toppen geflaggt. Auf den Stra- ßen und Plätzen staute sich die freudig erregte Bevölkerung. Städte, dann denkt auch er oft voraus an die Zeiten der Vollendung seiner Pläne, und erfreut sich dann an dem, was er tm Geiste erstehen sieht als Ergebnis des fried lichen Schaffens des deutschen Volkes. Wie armselig, meine Parteigenossen, sind die Men schen draußen in der übrigen Welt, die glauben, daß dieser Mann, dessen Sinnen und Handeln so stark eingestellt ist auf Großtaten der Kultur, der Kunst, des Bauwillens seines Polkes, daß dieser Mann im Innern trachten könnte auf Krieg und Zerstörung. (Tosende Zustimmung.» Er kennt den Krieg; er weiß, daß er das Ende all seiner friedlichen Pläne bedeuten würde. Er weiß noch mehr, daß ein europäischer Krieg d^s Ende der Kultur Europas bedeutete. „Ich wünschte", so rief Rudolf Hetz seinen Volks genossen wiederum unter begeistertem Beifall zu, „alle, die auf verantwortlichem Posten anderer Völker stehen, wär- den den Krieg ebensogut wie er kennen und wären sich ebensosehr bewußt, was ein Krieg für das Schicksal Euro pas bedeutet. Adolf Hitler hat nicht den letzten Einsatz seines Volkes im Kriege von außen her mit angesehen, er hat nicht fernab vom Schuß, von Tod und Verderben, von der Hölle der Materialschlachtcn über Naum, Gestalt und Zukunft seines Volkes nachgedacht. Er hat nicht an den Rockschötzen anderer über neue Grenzen für sein Volk ge grübelt; er hat stets das Schicksal seines Volkes dort mit- erlebt, wo cs am härtesten geschmiedet wurde, und er hat sich stets dort für das Schicksal seines Deutschtums einge setzt, wo der Einsatz am gefährlichsten war. Er war und ist Soldat, Marschierer, Kämpfer. Hätte jeder maßgebende Mann der anderen europäischen Völker den gleiche» Weg des letzten männlichen Einsatzes zurückgclcgt, wüßten sie es alle aus eigener Erfahrung, was das Wort „Krieg" und was das Wort „Tod" bedeutet, dann könn- ten sich nicht Ereignisse abgespielt haben an unserer Grenze, wie wir sie in den lebten Wochen erlebten." Lehensrecht für die deutschen Minderheiten Kaum je sei so 'eichtfertig mit dem Schicksal der Völ ker gespielt worden wie in diesen letzten Wochen, in diesen letzten Wochen, in deren ereignisreichem Mittelpunkt ein Claal stand, der als solcher nur dank der Lüge vo u Versailles besteht und der dank dieser Lüge die Welt in Aurr-gung zu setze« vermag, ein Staal, in den Vcr- Die Bauern vom flachen Lande, die Fischer ver avsens gelegenen pommerschen Küstendörfer, die Handwerker und Schiffer, die Industrie-, Werk- und Hafenarbeiter der Stadt — sie alle sind Kameraden und bildeten eine ein zige festlich verbundene Schicksalsgemeinschaft. Schon dem Stellvertreter des Führers wurde bei seinem Eintreffen von der Bevölkerung ein jubelnder Empfang zuteil. Langsam ging die Fahrt durch das Spalier der Ehrenformationen nnd der sich zn un zähligen Tausenden um die Anfahrtstraßen scharenden Menschenmenge zum Landeshaus und von hier zur Quistorp-Äue, einer der herrlichsten Grünanlagen inmitten der Stadt. Hier hatten ans dem gewaltigen Aufmarsch gelände inzwischen mehr als 60 000 politische Soldaten des Führers Aufstellung genommen. Hundcrttauscnde begeisterter Menschen säumten Kopf an Kopf den weiten Platz. sailles willkürlich eine Reihe starker und gesunder Minder heiten hineingezwungen hat. Allein fast dreieinhalb Mil» tonen unserer deutschen Volksgenossen müßten dort leben! „Diesen Minderheiten", fuhr der Stellvertreter deS Führers fort, „werden ihre Rechte immer weiter genom« men — werden ihre Lebensmöglichkeiten immer mehr zer stört. Einst erhielten sie scicrlick»c Versprechungen wie Selbstbestimmungsrecht und Selbstverwaltung. Dies, feierlichen Versprechungen wurden gebrochen. (Zehntau« sende brechen in Pfui-Rufc aus.) Die Welt babc allen Grund, auch der vorbilolicheu Disziplin der Tculscheu in Böhmen selbst und der beson nenen Haltung ihrer Führer Anerkennung zu zollen, uni so mehr Anerkennung zu zollen, je mehr sic provoziert wur den, je mehr sie schikaniert wurden, je mchr gemordet wird. „Wen wollte es wundern", fuhr der Stellvertreter des Führers fort, „daß unsere Herzen mit denen der Sudelen- dentscheu schlagen?" (Tie Massen grüßen die Sudetendcul- schen mit minutenlangen Heilrufeu.) Wir wissen Henle alle um den Kampf des Deutschtums in den sndctendeutschen Ländern, der fast solange schon währt, wie Deutsche dort wohnen. Immer sind aus die sem Kampf Harle und enlschlossenc Männer als vorbild liche Deutsche hervorgegangcn, und'je härter die Schläge gewesen sind, die fremdes Volkstum auf diese Deutschen niedersausen ließ, um so härter wurden die Schädel. Ja, unter diesen Sckläaen entstand die ebcrne Gelckrlollenüeit der deutschen Volksgruppen im Staat der Tschechen, einig, hart und der gerechten Sache bewußt. Niemals wird dieses deutsche Vvlkstnm durch Schika- ucn zerstört, durch Terror zcrmürbl werden. Allein ans sich gestellt, nuler eigener Führung kämpft cs um die Rechte der Selbstbestimmung! Um die Rechte, die ihm selbst von den Urhebern des Versailler Vertrages zugebiltigl wnr- den. Im Bcwnßtsci» eigene'- Rechts, im Bewußtsein, da-, mit aber auch für die Rechte de- anderen Minderheiten zu streiten, geht das Sudclcudeulschtnm seinen Weg! Und es ist unser hcis-cr Wunsch, daß endlich, endlich sür dieses Volkstum die Lage der Opfer vorbei fein, daß die Zeiten anbrcchcn mögen, wert dieser Opfer. (Jeder dieser Sätze des Stellvertreters des Führers wurde von stürmische» Zustimm,lngskuudgebungcn utttcrbrochcn.) Meine Volksgenossen! Wir können eS getrost einer »k-b ovoner Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur LerSjseutlichuag der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannjchaft Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmle Blad die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. B. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42S84- uno V.»Fernsprecher Nr. 7lS Zeitung für bi« Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, BSrnichen, Hohndorf, Dilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, DittmannSdors, Witzschdorf, Scharfenstet», Schlößchen Porschendors Prag gefährdet den Frieden Der gegenwärtige Zustand des Daseins der Minder« heilen ist ein Hohn auf die einstigen Versprechungen. Im« mer furchtbarer werden die Minderheiten entrechtet, ter« rorisiert und mißhandelt. Immer wieder werden Änge« hörige nichttschechischen Volkstnms niedergeschlagen, nieder», geknüppelt und niedergeschossen, nnr deshalb, weil str eben Nichttschechen sind. Klar und deutlich zeigt sich vor aller Augen: Erstens: Dieser Staat ist offensichtlich nicht in der» Lage, Ruhe und Ordnung innerhalb seiner Grenzen zH halten, ist nicht in der Lage, das Leben seine? Bürger zu schützen. (Minutenlange leidenschaftlich» Zustimmung.) Zweitens: Dieser Staat ist zum Gefahren Herl» für den Frieden Europas geworden! Es heißt, den Frieden Enrops bedrohen, wenn man plötzlich mobit-l macht — mobilmacht ohne den geringsten Grund!" Aber dieser Staat mobilisierte nicht nur; schlagartig habe an der Grenze dieses Staates zu seinem Nachbarn ein Zustand eingesetzt, der praktisch eine Art Kriegszustand sei. Eine Provokation des Nachbarn fei der anderen gefolgt. Als dieser trotz allem nicht rea gierte, wurden Kriegsflugzeuge über seine Grenzen ge schickt: ein unverantwortliches Spiel, wie es in der Ge» schichte der Kultnrnationen nicht seinesgleichen kennt. Als Begründung für dieses ganze furchtbare, gefähr liche Tun sei schließlich der erstaunten Umwelt bekannt- gegeben worden: „Gerüchtweise" habe verlautet, deutsche Truppen bewegten sich in Richtung auf die Greuze. Ei» nicht nachgeprüftcs, völlig unwahres Gerücht genüge also, mit einem grauenhaften Krieg zu spielen. „Niemanden als dem Füt-cer, seinen so gute» Nerven und seiner grenzenlosen Friedensliebe hat eS Europa und die Welt zu verdanken, daß dieses Spiel nicht zur Katastrophe führte", stellte Rudolf Heß unter anhal« tcudcm Beifall fest. „Dieses Spiel ist freilich der Beweis, daß andere nicht so gute Nerven haben! Und das ist auch kein Wunders Denn zu guten Nerven gehört ein gutes Gewissen. Ein schlechtes Gewissen ruiniert aber auf die Dauer die Ner ven. Und woher soll bei der Fülle gebrochener Verspre chungen, nicht erfüllter Verträge und nicht eingelöster Worte ein gutes Gewissen kommen?" . Zu verwundern sei nnr, daß in ihrer Angst wahr scheinlich wahnsinnig Gewordene nicht schleunigst zur Rai- sou gebracht werden durch Staate», die Einfluß auf sie habeu. Statt dessen hätten wir erlebt, daß jedenfalls in der Oefscntlichkcit durch eiuen großen Teil der Nundfnnk- seudcr, durch Presseverlautbaruugeu ufw. eine Flut von Verleumdungen und Verdrehungen der Tatsachen sich er gossen hat gegen denjenigen, der die Nerven behielt nnd dem es allein zu daukeu ist, daß Europa nicht in Flam men steht. (Anhaltende Zustimmung.) Brausende Heilrufe tönten auf, als der Stellver treter des Führers in Begleitung von Gauleiter Schwede-Koburg erschien und unter schmetternden Marsch klängen, begleitet von dem Kommandierenden General lind Befehlshaber im Wehrkreis II, General der Infante rie Blaskowitz, die Front der Ehrenformationen der Wehrmacht abfchritt. Nach dem Fahneneinmarsch eröffnete der Gauleiter die Großkundgebung mit herzlichen Worten des Willkom mens für den Stellvertreter des Führers, der als einer seiner engsten und getreuesten Mitarbeiter wie kein ande rer berufen sei, die politischen Formationen des Gaues auf den Vorbeimarsch vor dem Führer vorzubereiten. Sodann nahm, stürmisch begrüßt, der Stellvertreter des Führers, RudolfHeß, das Wort. Er betonte ein leitend, es sei besonders für diejenigen Deutschen, die noch die furchtbare Erinnerung an die Zeiten mit sich tragen, da der Haß die Deutschen trennte und es keine Brücke zu geben schien zwischen den Menschen, die gleicher Bodew geboren hat und durch deren Adern das gleiche Blut rinnt, nnmer von neuem ein gewaltiges Erlebnis, die Gemein schaft zu sehen und zu empfinden, in der Adolf Hitler das deutsche Volk geeint habe. Ein Ausschnitt aus dieser Ge meinschaft und ein Symbol für sie sei auch dieser Vor marsch des Gaues Pommern. „Immer, wenn wir vor dem Führer stehen, wollen wir ihm zuerst zeigen: Sich, die große Volksgemeinschaft, die du einst in der Zeit der Not und des Kampfes aller gegen alle gepredigt hast — fleh, diese große Volksgemein schaft ist auch hier Wirklichkeit gewordeul Führer, wir stehen zu dir, wie du zu uns gestanden und immer wieder zu unS stehst. Deine Treue zu deinem Volk erwidern wir in Treue zu dir! (Stürmischer Beifall.) Wer in der übri gen Welt daran zweifle, möge sich zwischen uns stellen; cr wird genug gesehen und gehört haben, wenn der Führer kommt. Bei uns blitzen keine Bajonette, wenn Tausende beieinander stehen. Bei uns fuchteln keine wildgcwordc- ncn Gendarme mit Säbeln oder Pistolen. Wir brauchen nicht Pulver und Blei, um ein Volk zn regieren. (Begei sterte Zustimmung der Massen.) Wir stehen zum Führer, jawohl, um ihn z» schützen; aber um ihn zu schütze«, daß er von Zehntausenden nicht erdrückt wird; wir stehen Hand in Hand um ihn als eine lebende Maner der Liebe. „Der Führer ist der erste Volksgenosse unter seinen Volksgenossen, und noch nie wurde ein Deutscher vou seinen Deutschen so geliebt wie dieser Führer. Aus freiem Entschluß haben wir Deutsche die geeinte Kraft und de» aecinten Willen dem Führer gegeben zn seinem großen Werk. Aus freiem Euischluß sind wir immer bereit, sie ih-1 von nc-cm stets zu gebe«. Weil wir sehen, was der ssuärer mit dieser Kraft und diesem Willen schafft, des halb sind wir Deutsche immer wieder so froh uud so be glückt an Tagen, in denen diese Gemeinschaft sich doku mentiert, an Tagen wie dem heutigen." Anzeigenpreis« tS mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die V3 mm breite Millimeter»«»« im Textteil 2b Psg- Nachlaßstaffel k Zister- und NachwelSgebühr 2L Psg. zuzügl. Port» erscheint werktäglich. Monatl.BezugSprris l.lvRM. 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