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n«. IIS SS. 1S3S ISS. «««- «uzetgenproiso: Dte « w« breit« Millimeterzeil« 7 Pfg.; dt« « mm breite Milltmetenetle i» TextteU Wopauer« Tageblatt iutv Anzeiger Lew«, str die Ort,: «nm-eruurrdorf, Waldkirchen, vörnichey, do-nders, MNschthak, «etßbach, Dttieredorß »ornan, Dittmann,darf, Mtzschdorf, Vcharsrnsteür, vchwßche» Vorichenbors . Stotze« Bekenntnis tn Leipzig GaGfens Gantas, ein gewaltiger AlufmarfG Der Tag der gewaltigsten Parteikundgebung, die Sachsen je gesehen hat, stand bevor. Die Reichsmessestadt Leipzig hatte ihr festlichstes Gewand angetan, das in den hohen Hallen des Hauptbahnhofes begann und sich vor allem an dem Augustusplatz mit seinen gewaltigen Tri bünen, in den Hauptmarschstraßen, draußen auf dem Aufmarschgelände an der Frankfurter Straße zeigte, das Kennzeichen war der großen Tage draußen im Messe gelände und am Völkerschlachtdenkmal, nicht zuletzt an den Stätten» wo sich die Jugend zusammenfand. Der Schmuck, der auch die übrigen Straßen beherrschte, sollte Gruß sein den Tausenden, die nach Leipzig kamen. Aber es war, als sollten sie nicht von ihm berührt wer den, denn die Schleusen des Himmels gestalteten den Tag nicht gerade festlich. Es war, als ob die Tausende daran erinnert werden sollten, wie schwer das Marschie ren, das Kämpfen einst war, als die Straßen noch unge- fchmückt blieben, als sie, die Unbekannten, für des Reiches Größe eintraten, und härtesten Proben unterworfen wur den, — sieghaft sie ertrugen, wie heute das Wetter ihnen nichts anhaben konnte. Die Lugend, fie lürchlet nicht Regen und Sturm Die Jugend mußte allerdings auf ihr großes Sport fest, das der Bann 107 und der BDM., Untergäu 107, zur Durchführung bringen wollten, verzichten. Trotzdem waren an die 20 000 auf dem HI.-Sportplatz an der Ost straße angetreten, um Reichsjugendführer von Schirach und Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann zu be grüben. In Anwesenheit von Obergruppenführer Schep- mann, Kreisleiter Wettengel und Oberbürgermeister Dö nicke, von Vertretern aus Partei, ihren Gliederungen — auch die Neichsreferentin von „Glaube und Schönheit", Clementine zu Castell — sowie Vertretern der Wehrmacht richtete der Neichsjugendführer, der zuvor die Gruppe der japanischen Studentenabordmmg begrüßt hatte, eine An sprache an die Jugend. Er eröffnete mit diesen Ausfüh rungen zugleich die in allen Gauen statlsindenden Neichs- svortwellkämpfe der Jugend »nd gab erneut die Rich tung an, in der die deutsche aenverzi-hnna arbeitet. Eine StnrmiUZend wächst heran! Mit einem Hinweis auf die Ungunst des Wetters erklärte der Neichsjugendführer: „Ob die Sonne scheint oder der Regen herniederprasselt, wir haben immer die gleiche Stimmung und Zuversicht. Wir sind keine Schcn- wetterjugend, sondern eine Sturmjugcud. Die Jugend wird nicht erzogen für den Sonnenschein, sie wird ge rüstet für Sturm und Wetter. Wer dieser Bewegung an gehört, und zu diesem nationalsozialistischen Glauben sich bekennt, der bekennt sich damit zugleich auch zur sy- stematischen Leibesübung, zur harten körperlichen Arbeit an sich selbst. So erziehen wir von jung auf die Jugend unseres Volkes, die Jugend zu Härte, Kraft und Beharr lichkeit. So soll unserem Volk eine Jugend heranwachseu, würdig unserem Vaterland und der Jahne, vor ollem aber würdig jener ehrfürchtigen Erscheinung, defsen Raine sie trägt, als einzige Organisation Deutflhlands. Sie erkennt daran die ihr aufcrlegte Verpflichtung, im Sinne dieses Vorbildes ein nationalsozialistisches Leben der körperlichen und geistigen Bewegung zu leben." Hatte schon die Jugend dem Neichsjugendführer und dem Gauleiter auf dem Sportplatz einen jubelnden Emp- fang bereitet, so war die Freude besonders groß, als diese unter der Führung des Gebietsführers Busch das Zelt lager der sächsischen Hitler-Jugend aufsuchten und dann später die Ehrung des Gauleiters und Neichsstatthalters Mutschmann durch den Neichsjugendführer bekannt wurde. Sihirach ehrt Eavkiter Mutichmaml Gauleiter Mutschmann, der schon in den ersten Jahren d r Kamps.eit für die Organisation der Jugend der AS TAP. eingetreten ist, und durch seine Tatkraft wesentlich zu ihrer Entwicklung beigetragen hat, wurde das Gol dene Ehrenzeichen der HI. verliehen. Dem Neichsjugend führer brachte die sächsische HI.-Führerschaft als Ge schenk die kostbare Arbeit, die ein Reichssieger im Rcichs- berufswettkampf mit der Abschrift des Sachsenspiegels, Wie er sich im Rathaus zu Ofchatz findet, vollbracht hat. 8n der Zeltstadt - In der riesigen Zeltstadt im Volkspark Kleinzschocher die unter den geschickten Händen der Jungen mit großer Schnelligkeit ans der Erde wuchs, sind alle Vorkehruuaen getroffen. Der HKfszug Bayern steht für die Bekösti gung zur Verfügung, Stroh gibt's in rauhen Mengen, und bald wird es in den Zelten mollig warm, wenn es draußen auch recht unfreundlich ist. Schnell haben die Jungen ihre Kleider gewechselt, zum Trocknen der Sa- chen stehen geheizte Schulen zur Verfügung, und Aerzte der HI. gehen von Zelt zu Zelt. Sie werden es nicht zu- lassen, daß die Jugend gesundheitlich gefährdet wird. Ein recht vergnügtes Leben herrscht hier, Musik und Sang tönt von hier und dort und alle Unbill des Wet ters scheint dem Frohgemut weichen zu müssen. Es ist ein Leben, wie es den Jugen zusagt, wie es ein jeder erlebt haben will. Die Mädel haben ähnlichen Betrieb aufgezogen. Sie sind froher Laune in den Schulen und Turnhallen, wo sie Quartier bezogen haben. Mag's draußen naß sein, sie sind im Trocknen und teilen das frohe Erleben, wie es nur ein solcher Tag der Gemeinschaft mit sich bringen kann. Drauben am »öllerschlachtdenlmal Als sich die Dämmerung über die Stadt senkt, stre ben die Politischen Leiter hinaus zu den Hallen unter dem Völkerschlachtdenkmal. Nieder ziehen die Wolken und umhüllen zeitweise die Spitze jenes Mahnmals, das an die große Schlacht vor 125 Jahren erinnert. Hier wird abends die Feierstunde die Gedanken hlnlenken an die Opfer, die gebracht werden mußten» damit Deutsch land lebe. Dem Muken Noch gigantischer erscheinen die Gestalten Metzners, als sie sich, von Scheinwerfern angestrahlt, von dem nacht dunklen Himmel abheben. Und wie ein Schwurfingcr, wie ein steinern trutziger Block ragt das Denkmal em por als ein Symbol des ewig-festen Wollens und ewig- treuen Ringens des deutschen Volkes. Hunderte von Fak- keln lodern in den Händen von SA.-Männern und run den das Bild zu einem erhebenden Anblick. Nachdem Neichslelter Rosenberg und Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann eingetroffen sind, die Fron ten der Ehrenabordnungen der SA., fL, der Wehrmacht, der Polizei, des Reichsarbeitsdienstes abgeschritten haben, ist zunächst ehrfürchtiges Schweigen und dann schrotten oben von Turm herab die Standarten und Fahnen der Bewegung, während die Klänge von Siegfrieds Tod aus der „Götterdämmerung" und das Vorspiel zum „Deut schen Gebet" von Lauer ertönen. Ein SA.-Chor singt darauf: Fanfaren, kündet mit ehernem Ton . . . Einzel- sprechcr der SA. lassen in Wechselsprüchen ein Bild vom Sterben der Gefallenen der Völkerschlacht, des großen Krieges und „des Letzten aus den großen Jahren, des Ersten schon der neuen Scharen", Schlageters, und schließ lich der 400 edlen Toten des neuen Reichs erstehen. SA.-Obergruppenführer Schepmann verliest unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden die Ra men der ermordeten Männer der Bewegung aus dem Gau Sachsen: > Die Toten der Bewegung in SMen Erich Knnze, Leipzig, 24. September 1023 Felix Allfahrt, Leipzig, S. November 1923, gefallen» an der Feldherrnhalle Claus von Pape, Oschatz, 9. November 1923, gefallen an der Feldherrnhalle Eugen Eichhorn, Plauen i. V., 11. September 1927 Gottfried Thomä, Iugelsburg bet Adorf, 28. April 1928, gefallen in Essen Heinrich Limbach, Leipzig, 8. Februar 1929 Kurt Günther, Einsiedel, 16. März 1930 Heinrich Gutsche, Mittweida, 7. Juni 1931 Edgar Steinbach, Chemnitz, 7. Juni 1931, gefallen zum Sachsentreffen in Chemnitz Rudolf Schröter, Leipzig, 12. Februar 1931 Walter Blümel, Leipzig, 2. Juli 1931 Herbert Grobe, Limbach, 15. August 1931 Walter Thriemer, Neuwiese, 11. November 1931 Max Beulich, Mittweida, 4. April 1932 Ludwig Frisch, Chemnitz, 8. April 1932 Harry Hahn, Leipzig, 10. April 1932, gef. In Hamburg Bruno Reinhardt, Dresden, 17.7.1932, gef. in Greifswald Erich Sallie, Wiederitzsch, 29. Juli 1932 Iohannes Reifegerste, Streitwald, 3. August 1932 Alfred Kindler, Leipzig, 16. Oktober 1932 Oskar Mildner, Chemnitz, 7. November 1!'32 Kurt HauSmann, Freital, 5. März 1933, gef. i. Schönebeck Alfred Manietta, Leipzig, 1. Oktober 1933. Dann erheben sich die Fahnen und Chöre wie Spre ch r !ünden von dun herrlichen Aufstieg DeutsHIauds. Rosenberg vor den Politischen Leitern Zunächst aber begeben sich die Politischen Leiter in die gewaltige Messehalle 7, die vor noch nicht zwei Mo naten die gewaltige Kundgebung mit dem Führer Adolf Hitler sah. Heute ist die Halle besetzt nur von den Män nern im Braunhemd — erstmals, seit die Halle erstand, finden sich die Politischen Leiter zu einer solchen geschlos- senen Kundgebung hier zusammen — und von den Lei terinnen der NS.-Franenschaft wie von den Führern und Führerinnen der Jugend. Sie harren der Worte des Reichsleiters Rosenberg, der ihnen Ausrich tung geben wird für die Arbeit der kommenden Zeit. Und sie begrüben ihn und den Gauleiter, als sie die Halle betreten mit jenem Jubel, den wir von allen Kundge bungen kennen. Besondere Freude aber wird laut» als der Gauleiter mittettt, daß sich zu dieser Versammlung auch Vertreter aus der deutschen Ostmark eingefunden haben. Sie lauschen dann den Worten des Reichsleiters Rosenberg, der klar die Notwendigkeit des nationalsozia listischen Ringens herausstellt. In ihrem Wollen neu be stärkt, begeben sie sich dann hinauf zum Denkmal. Ker GWenen Das Lied: „Jugend, wir tragen die Fahnen" und Tptna» Feiermusik „Heilig Vaterland" leiteten über zur An sprache des Reichsleiters Rosenberg. Jede große Zeit, so führte er aus, wird von einem einzigen großen Bekenntnis getragen. In Zeiten des sorg losen Friedens mag man um Meinungen streiten, in Zei ten eines großen Schicksals hängt alles davon ab, ob sich eine Ration zu einem gemeinsamen großen Bekenntnis, zu einem Ia-sagcn, zu einem Schicksal durchzuringen ver mag. Jede große Zeit trägt aber auch das Gepräge der führenden Persönlichkeiten einer Epoche. Sie sprechen das aus, was Millionen nur dunkel innerlich fühlen. Sie sind damit der Ausdruck einer tiefen großen Sehn sucht, sie sind aber zugleich auch Träger und Gestalter einer Zeit. Diese Persönlichkeiten verrichten die Tat» nach der Millionen rufen. Diese Tat und das Aussprechcn eines Bekenntnisses bedeuten aber immer Kampf, und je der große Kampf erfordert Opfer und Märtyrer eines großen Gedankens. Ncichsleiter Rosenberg gedenkt an dieser Stelle des Kämpfens Schlageters und seiner Kameraden, aller derer» die damals die neue Zeit erahnten, und sagt dann weiter: Die Männer waren groß, die sich opferten, aber das deutsche Volk ist es wert gewesen, daß sich diese Männer für dieses Volk hingegebcn haben. Es ist leicht, großen Menschen hundert Jahre nach ihrem Tod Denkmäler zu fetzen, es ist aber schwer, schon mitten im Leben eine Größe zu würdigen. Und daß wir dies haben tun können, das gibt der deutschen Ration den Stempel einer eigene» Größe. Die Liebe zu unseren toten Kameraden und den Mär tyrern nnscrcr Bewegung hat diese, das dürfen wir mit Stolz sagen, zu einem neue» Lebe» erweckt. Sie sind ge storben für das deutsche Voll, und sie sind in seiner Seele wieder aufcrstandcn. Ihr Märtyrertum ist für unS alle Verpflichtung, sie niemals zu vergessen, ist eine Mahnung an Misere Jugend, treu und cinsaUbcrclt den gleichen Werten z« dienen, für die sie einst gekämpft haben nnd gestorben sind. Wenn dieser Willen sich von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzt, dann erst dürfen wir von einem ewigen Deutschland sprechen uno vor der Unvergänglichkeit un seres Volkes. Das Bekenntnis znm Führer und zu seinem Werk beschließt die erhebende Stunde. Morgenfeier ter S3 Ein großes Erlebnis ist wieder die Morgenseier der Httler-Ingeud im Volkspark Kleinzschocher. Gebietsführer Busch spricht das Grußwort, dann ruft Gauleiter Mutsch mann der Jugend, die die Nacht mit Ausnahme des Jungvolkes, das ebenso wie die Mädel in Schulen un tergebracht war, im Zeltlager genächtigt hat, noch einmal die große Parole in Erinnerung, unter der der Gautag steht und die auch für die Jugend eine heilige Verpflich tung ist: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! So lange wird dieses Reich bestehen, so lange wir an Deutschland und seinen Führer glauben. Wenn wir heute hier zusammcnaekommen sind, so dürfen wir uns daran erinnern, daß vor 15 Jahren die HI. in Plauen