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a-. 1.. Zschop««er Tageblatt «uv »uzekger D»r«S»as, de-a lp. »u< iinr,. M MdL^iWMMwM Die MW-AmM Wt mit dem Kriege möge weise habe, durch Wie aus Prag gemeldet wird, soll für die Bedürf nisse der Wehrmacht wie auch zur Versorgung der Bc- völkcrung „in ernsten Zeiten" in diesem Jahre ein eiser ner Gctreidevorrat angelegt werden. Hierfür wurden 50 Millionen Tschechokroncn auSgescht. Das Ge treide wird in verschiedenen Teilen der Republik auf- gespeichert. Wie die Prager Blätter melden, weigert sich jetzt das Finanzministerium, oben genannten Betrag auf- zubringen. Es habe beantragt, die Getreidegesellschaft Mit Revolver vvv GlimmiWeln Immer wieder Zwischenfälle in der Mecho-Llowakei ihn zur Verfügung stellen. Letztere wiederum ver- darauf, daß sie keinen Ueberschuß zur Verfügung Von anderer Seite werde beantragt, die Kosten Einführung einer Mehlsondersteuer zu Am Sonntag veranstaltete der Egerländer Automo- bilverein in Karlsbad eine Kameradschaftsfahrt nach .Franzensbad und Maricnbad. Bei schönstem Sommerwet ter sammelten sich die Kraftwagen und Motrräder bei Eger, die dann in einer langen Reihe die Stadt passier ten. Auf dem Markt hatten sich viele Hunderte von Ein wohnern ausgestellt, die den durchfahrenden Kraftfahrern herzliche Ovationen bereiteten. Dabei wurde ein Schau spieler des Stadttheaters Eger, der die Automobilisten durch Zurufe begrüßte, von einem Staatspolizisten ver haftet und abgeführt, was bei der Menge stürmische Pfuirufe auslöste. Darauf nahm die Polizei drei weitere Verhaftungen vor und ließ in der engen Gasse beim Polizcikommissariat ein Motorrat mit Beiwagen Vorrücken. Einer der Polizisten zog einen Revolver und andere gingen mit dem Gummiknüppel gegen hie Menge vor, die schließlich in mustergültiger Ordnung auseüwndcrging. verlassen zu sein, daß sie ihre mehr als merkwürdigen militärischen Maßnahmen an der Grenze durchgeführt haben, und es zeigt zugleich ihr sehr schlechtes Gewissen, wenn sie durch sinnloses Abstreiten Wahres als unwahr unterschieben wollen. Auch viele ausländische Zeitungen, soweit sie für die Sache des Friedens einstehen, haben mit aller Deutlich keit auf die verhängnisvolle militärische tschechische Tätig keit hiugewiescn; den» cs ist Aufgabe einer friedliebenden Journalistik, alle friedenftörenden Einflüsse und Mass nahmen von Anbeginn ihres Auftretens zu bekämpfen. Die tschechischen militärischen Maßnahmen, die in den letzten Tagen getroffen wurden, sind durch neue Augen- zeugenbcrichte bestätigt worden. Man kann sie auf tschecho slowakischer Seite nicht einfach dadurch aus der Welt schaffen, daß man höchst kurz und unangebunden „De mentis" formuliert, bei denen Plumpheit mangelnde Wahrheitsliebe ersetzen soll. Die Beobachtungen von den Truppenbewegungen an der tschechischen Grenze sind im Riesengebirge, im Walden burger Bergland und an der sächsischen Grenze bestätigt worden. Beispielsweise werden entlang dem Niesen- gebirgskamm neue riesige Befestigungen, Geschützstände und Maschinengewehrnester in überhetzter Eile hergerichtet, deren Bau man nach der deutschen Seite hin durch hohe Bretterzäune gegen Einsicht schützt. Und ähnliche Beob achtungen sind bei Schmiedeberg und an vielen anderen Stellen der schlesischen Grenze gemacht worden. Kann man sich in den Redaktionen der ersten englischen nnd französi schen Zeitungen nun noch wundern, daß Deutschland die Gefahr der militärischen Äüstungen der Tschecho-Slowakei ernst nimmt? Allein die Meldung über die Schaffung eines „eisernen Getreidevorrates" beweist die kriege rische Gesinnung, die in der Tschecho-Slowakei grassiert. Es ist heute noch mehr als früher Pflicht Deutsch lands, auf jede auftretende Gefahr zu verweisen. Denn in Prag fehlt eine einheitliche Zentralgewalt, die mit Er klärungen über friedliche Absichten eine wirkliche Be ruhigung schaffen könnte. Auch diese Meldung kennzeichnet die „geistige" Ver fassung, in der sich die ratlosen Machthaber in Prag be finden. Es dokumentiert sich in ihr eine kriegslüsterne Mentalität, die zu begreifen jedem friedliebenden und vernünftigen Menschen in der Welt schwcrfallen dürfte. Es zeugt zudem von einer Unsicherheit der tschechi schen Behörden, wenn sinnlose Dementis in Prag .hcrausgegcbcn werden, nm die tschechischen Militärmaß- nahmen an der deutschen Grenze als unwahr hinzustellen. Keine tschechische Stelle in Prag kann die Wahrheit aus der Welt schaffen, dass ausserordentliche Truppcn- bctvegungen im Grenzgebiet stattgefunden haben, wenn cS sich dabei auch lediglich um „Ablösungen" gehandelt haben soll. Es ist im allgemeinen nicht üblich, Reservisten zu zweimonatigen Ucbungen mit sechsstündiger Frist cin- !zuberufen oder FcstungSbesatzungen und Garnisonen in Heilen des Friedens auf einen Schlag im ganzen Lande ^zu wechseln. Die Prager Tschechen scheinen von allen guten Geistern Llebersall auf Iu-enloloni- Neue blutige Zwischenfälle in Palästina. Transjordanische Freischärler griffen, nachdem sie keil Jordan überschritten hatten, eine Judenkolonie in der Nähe von Beisan an. Im Verlauf des Zusammen« stoßes kam ein Hilfspolizist ums Leben und drei Juden wurden verletzt. Auf feiten der Freischärler gab eS eben falls einen Toten und mehrere Verwundete. Sie kehrten darauf nach Transjordanien zurück. In Tel Aviv wurde eine kommunistische Hetz- und Fälschungszentrale ausgehoben. Die Polizei beschlagnahmte Tausende von Flugblättern kn hebräischer, englischer, arabischer und deutscher Sprache. Sie wandten sich nicht nur im Namen der illegalen kommu nistischen Partei, sondern auch im Namen arabischer und jüdischer Organisationen an die Bevölkerung Palästi nas. Diese Fälschungen hatten also nur den Zweck, weitere Verhetzungen und Verwirrungen anzuftiften. Hkr ist der BeaxiS erbracht, daß man die Stadt Kreibitz ebenfalls durch Sprenglöcher für die Zerstörung reis gemacht hat. Links sieht man die Kisten mit Munitions material. (Presse-Hoffmann, Zander-M.) Blücher nach Moskau beordert Vor „drastischen Reinigungsaktionen" in der Fernostarmee Nach einer. Meldung aus Hsinking hat Stalin Marschall Blücher, den Befehlshaber der Fernostarmee, zur „Berichterstattung" über die Ljuschkow-Affäre nach Moskau beordert. Die inzwischen in Chabarowsk eingetroffene Untersuchungskommission unter Führung des Vizevolkskommifsars Mekhis hat bereits Angehörige der Fernostarmee und des Jnnenkommissariats einem strengen Verhör unterzogen und auch schon einige Todes urteile vollstreckt. Man vermutet, daß die Nückberufung Blüchers weitere „drastische Neimgungsaktionen" in den Reihen der Fernostarmee zur Folge haben wird. * Die Sowjetrussische Telegraphenagentur TASS, ver breitet eine seltsame Verlautbarung zu dem Grenz zwischenfall von Hunschung, in der erklärt wird, kein einziger Rotgardist habe die sowjetrussische Grenze überschritten, denn das Gebiet des Tschantschi-Sees ge höre zur Sowjetunion. Diese neue Erkenntnis schöpft Moskau aus alten Karten, die 1869 einem Vertrag zwischen Rußland und China beigefügt worden sein sollen. Nach einer japanischen Meldung wurden südwestlich von Wladiwostok bet Possiet rote Truppen zusammengezogen. decken, da der Getreidevorrat auch der Bevölkerung im Falle eines Krieges zugute käme. Jedenfalls sei nach den Mättermeldungen der Finanzminister von der Regierung beauftragt worden, mit der Gctreidegesellschaft weiter- zuverhandcln, damit der Betrag sichergestcllt werde. General Nuffo in Kiel Auf seiner Fahrt durch Deutschland trafen der Ge neralstabschef der Faschistischen Miliz, General Russo, und Stabschef der SA. Lutze mit der italienischen und deutschen Begleitung in Kiei-Holtenau ein. Aus dem mit den deutschen und italienischen Flaggen geschmückten Lan dungsplatz hatte ein Ehrensturm der Marine-SA. Aus stellung genommen, dessen Front General Russo mit Stabschef der SA. Lutze abschritt. Besichtigung der SA. der Rordmarl General Russo und Stabschef Lutze gingen mit ihren Begleitung und führenden Männern der Partei in Schilksee an Bord der SA.-Gruppenboote der Nordmark, um den Vorführungen der Marine-SA. beizuwohnen. Nach Beendigung der Ucbungen fuhren die Gäste nach Laboe zum Ehrenmal. Hier begrüßte den hohen Gast der Kommandant der Befestigungen der westlichen Ostsee, Konteradmiral Mewis. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenkompanie der Kriegsmarine legte General Ruffo einen Lorbeerkranz nieder. Auf der Kieler Förde nahm General Russo di« Parade der Kutter der SA.-Marine-Standarte 44 ab. Späte stattete er dem Gauleiter Lohse sowie dem Kom4 mandierenden Admiral der Marinestation der Ostsee einen« Besuch ab. - > . ,, - Meirmngsverschiedenheiien über das Raiionalitäienstalut Eine ganze Reihe von Londoner Blättern bringt eine Ncutermcldung aus Prag, derzufolgc cs zu ernsten Meinungsverschiedenheiten im tschechi schen Kabinett übe» d-ö Nationalitätcuftatut ge kommen sein soll. gen höchster Regierungsstellen weiterhin Staatspolizel- stcllen errichtet, wird der Wirtschaftsboykott sudeten- dcutschcr Erzeuger und Händler unverhüllt oder in Form von Kettenbriefen durchgeführt und das tschechische Volk durch seine Presse in einen Erregungszustand hinein- getriebcn, der die Berührungsflächen der Völker nicht iso liert, sondern mit neuen Spannungen laden muß." Dr. Sebekovsky wies dann darauf hin, für die Zukunft könne es keine Halbheiten und Scheinlösungen geben. Es könne weder im Interesse des Staates noch aller seiner Völker, noch der Friedensfreunde aller Welt gelegen sein, wenn lediglich Teilangelegenheiten und diese noch unzu länglich geregelt werden sollten. Dr. Sebekovsky betonte, daß die Forderung nach einer Aenderung des Systems keine sudetendeutsche Diktatforderung, sondern das Pro gramm aller nichttschcchischcn Völker im Staate sei. Die Sudetendeutschen wollten keine Zugeständnisse oder Ge schenke, sie wollen, ihr Recht, d. h. die Erfüllung ihrer gerechten Ansprüche. Subelendeutsche wollen teine Geschenke In einer erweiterten Kreisratstagung des Wahl kreises Karlsbad der S u d e t c n d c u t sch e n Partei gab der Pressechef der Sudetendcutschcn Partei, Dr. 'Sebekovsky, einen politischen Bericht, in dem er u. a. ausführte: „Obwohl wir bereits seit Wochen den Kontakt mit der Regierung zum Zwecke einer umfassenden und gerechten Ordnung der Nationalitätenverhältniffe ausgenommen haben, sind die Bürgermeister unserer Genie!,wen nicht bestätigt, werden entgegen den Zusagen und Versprechun- Wim GelMmral I» der MD-ölmbel Prags kriegerische Borberettaagea „Sin vollkommen künstliches Gebilde^ Unter der Ueberschrist „Wie lange werden die Tschechen den Frieden gefährden?" appelliert Lord Rothermere in der „Daily Mail" an die britische Negierung, sich aus der tschechischen Frage herauszuhallen. UNS, so schreibt Lord Rothermere, hätten die Alliierten aus der Pariser Friedenskonferenz das österreichisch-ungarische Kaiserreich unter dem Vorwand vernichtet, den verschiedenen Nationalitäten das Selbstbestimmungsrecht gewähren zu wollen. Aus den Ruinen hätten sie ein vollkommen künstliches Gebilde, die sogenannte Tschecho-Slowakei, geschaffen, das die Fehler und Ungerechtigkeiten des Reick^S, das sie zerstört hatten, von neuem beging. Von allen Irr tümern, die die Frtcdrnsmachcr begangen hätten, sei dies der schlimmste Fehler gewesen, und die Strafe dafür könne nur zu leicht ein neuer europäischer Krieg fein. Seit 18 Jahren hätten die Tschechen nun das Land unter der schweren Hand ihrer zerstörenden Politik gehalten. Durch die Verbannung der Sprach« der unterworfenen Volksteile und indem sie deren Angehörigen den Zutritt zum öffentlichen Dienst verweigerten, hätten sie versucht, die nationalen Gefühle der Minderheiten zu unterdrücken. Europa habe für di« Klagen dieser Minderheiten nur taube Obren gehabt. Als geschickt« Agitatoren hätten die Tschechen die öffentliche Meinung in England geprellt, indem sie sich in nichtssagenden Redensarten über ihre Ergebenheit sür die „demokratischen Grundsätze" ergangen hätten. Man könne die „demokratische" Natur ihrer Methoden aber z. B. danach beurteilen, daß 1929, als der Slowakensührer Tuka darauf aufmerksam machte, der Slowakei sei keine Auto nomie, wie in Pittsburg versprochen, gegeben worden, dieser durch ein tschechisches Gericht zu 15 Jahren Zuchthaus ver urteilt wurde. Als endlich Deutschland, unter der Herrschaft des Natio nalsozialismus stark geworben, sich für das Schicksal feiner Volksgenossen jenseits der Grenze zu interessieren begann, habe die tschechische Regierung Alarm geschlagen. Sie habe bereits ein Bündnis mit Frankreich gehabt und dann 1935 das Militärbündnis mit Sowjetrußland gr- schlossen, womit sie selbst ihr Schicksal heraufbeschwor, da bie Bolschewiken ine ärgsten Feinde des Reiches seien. In ihrer A u s r egung über den Anschluß Oest er reich s hätten di« Tschechen dann von Reformen zu rede» begonnen, aber das sogenannte Rattonalitätenstatut sei offensichtlich nur bazu bestimmt gewesen, Zeit zu ge winnen. Die tschechisch« Negierung hoffe jetzt, durch eine unvorhergesehene Wendung in der internationalen Lage eine Möglichkeit bieten werde, der Strafe für ihre Misse taten zu entgehen. Keine Flickarbeit, sondern ehrliche Lösung! Energische Forderungen der Slowaken Für den 19. Juli sind die Vertreter der slowakischen Volkspartei vom Ministerpräsidenten Hodza zu einer Aussprache geladen. In zentralistischen Kreisen und de ren Presse wurden hierzu Nachrichten verbreitet, daß die slowakische Volkspartei bei der Gelegenheit dem Mini sterpräsidenten Hodza ein Memorandum überrei chen werde, in dem für den Abgeordneten Dr. Tiso der Posten eines Landespräsidenten der Slowakei und für den Landesvertreter Dr. Kovac die Bürgermeisterfielle in Preßburg gefordert würde. Dieses Memorandum wurde dahin ansgelegt, daß es praktisch eine Lösung der slowa kischen Frage bedeuten würde und somit einen Rückzug der slowakischen Autonomieforderungen. Ter „Slovak", das Hauptblatt der slowakischen Auto- nomisten, stellt dazu fest: „Die Einladung haben wir an genommen, aber wir werden kein M e m oran « dum überreichen. Es geht uns grundsätzlich dar um, daß wir uns nicht mit irgdenwelchen persönllchen Eroberungen zufriedenstellen lassen. Wir sind für die Aenderung des Regimes, für die Gerechtigkeit gegenüber allen Bürgern dieses Staates, und wir glauben, daß es auch auf feiten der Regierung genügend weitblickende Männer gibt, die einsehen, daß die Situation mit einer Flickarbeit nicht gerettet werden kann. Also kein Oktroi, sondern ehrliche Lösung!"