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ISS. Iak-gans rr«. 223 AechiW Armee mWerl M Grenze Unerhörte Mttalell der tslhelhislhesl Sülöckska - Nene FeilMerWe ass NeiWbiet Anzeigenpreise: Die 46 mir. breite Millimeterzeile 7 Pfg.; die vü mm breite Millimeterzeile im Texttei 2L Pla.; Nachlaßstassel 6 Zisfer- und Nachweisgebühr 2b Pfg zuzügl. Porte Mopauer»Tageblatt und Anzeiger Da, „ZIchovauer Tageblatt und Anzeiger- ist d°S zur V-Mentlichung der amtlichen «ekanntmachmmeu der Amtrhauptmannschast Flöha und de, Stadtrats zu Zschopau behördlicher,ei,» bestimmt- Blatt «rd enthält die amtlichen Bekanntmachungen dcS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: i^geb^isch^Handelibam e. G. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto'. Zschopau vtr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42S84— Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Dilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Sorna«, Dittmannsdorf, Mbschdorf, Schar,enstetn. Schlößchen Porschendori l.7oRM. Zustellgeb. 20 Psg-Bestellungen werden in uns. Geschähst., von den Boten, ,-wi°v°nall-nP°st°nstalten angenommen ggKche«blatt für g s ch 0 P « U U « d UMge^eab Irrsinnige Schiessereien in zahlreichen Orten "W Bisher 16 Personen getötet Die tschechische Armee erhielt am Donnerstag nach mittag von Generalstabschcf Krcjcy den Befehl mit allen verfügbaren Waffen sofort in die snde- tendeutschcn Grenzgebiete einznmarschieren und sie bis auf das lebte Dorf zu besehen. Nachmittags gegen 4 Uhr drangen die ersten Pauzcr- wagcnloloimcn in die sudetendeutschen Orte Königs berg, Falkenau, GraSlitz, Neudeck, St. Joachim sthal, Weipert und andere ein, in denen bekanntlich überall Ordner der Sudetendeutschen Partei den Ordnnngsdienst übernommen hatten, nach dem die Polizei sich kampflos zurückgezogen und die Waffen nicdcrgelcgt hatte. In den Orten herrschte bis 16 Uhr eine außerordent lich bewegte Freudenstimmung über die errungene Frei heit. Die Bevölkerung hatte die Städte beflaggt und die Häuser festlich geschmückt. Aus den Panzerautos wurde ohne jede Warnung und Vorankündigung I sofort heftiges Maschinengewehrfeuer eröffnet, durch das zahlreiche Straßenpassanten getroffen wurden. So wurden in Herzogenreuth zwei Personen, su- deiendeutsche Ordner, im Ortseingang von Königsberg zwei Männer und eine Frau, auf der Straße von Falkenau nach Zwodau vier sudetendeutsche Ord ner, in Graslitz drei sudetendeutsche Ordner, in Weipert ein sudetendeutscher Musiker erschossen. Bel Oberlohma wurden zwei sudetendeutsche Ordner und /»ine Frau durch Schüsse aus Panzerwagen ermordet. s DaS sind 16 Blutopfer in drei Stunden, nur allein ! im Bezirk des EgerlandeS Tas tschechische Militär befindet sich auf dem Vor marsch auf Eger mit der Absicht, noch im Lauf der Nacht, Franzensbad und Asch wiederzubesetzen. In Eger sind in aller Eile die Ausschmückungen an den Häusern, die Auslagen in den Schaufenstern entfernt und die Fahnen wieder eingezogen worden. Am Abend zeigten sich wieder Mitglieder der „R o ten Wehr" auf her Straße, um zusammen mit inzwischen wieder auf- petauchten Gendarmen den Polizeidienst wieder aufzu nehmen. Es kam dabei zu Schießereien, die zur Stunde noch andauern. Nach den bisherigen Meldungen sollen dabei insgesamt nenn Personen verwnndet worden sein. Nähere Feststellungen ließen sich noch nicht treffen, da inzwischen der Telephonverkehr mit Eger wieder unter brochen ist. „ Der Bevölkerung hat sich eine ungeheuere Er regung bemächtigt, da sie für die kommende Nacht das schlimmste befürchtet. Es handelt sich ohne Zweifel um eine Nacheaktion des tschechischen Militärs wegen der Vorgänge am Donnerstag, insbesondere wegen des Hissens der Halenkreuzflaggen und der nationalen Um züge in sudetendeutschen Grcnzorten, sowie der Entwaff- nung tschechischer Gendarmen in einer Reihe von Orten, die bekanntlich ohne jede Gewaltanwendung von Waffen- losen Ordnern vorgenommen wurde. BersHiWer Terror in Prag Bolschewistischer Pöbel macht sich breit Die gespannte Atmosphäre in der Regierungsfladt der Tscheche-, die sich immer mehr mit bolschewistischem Pöbel anfttllt, entlädt sich in ständig verschärftem Terror. Es kommt stündlich zu wüsten deutschfeindli chen Ausschreitungen. Niemand darf in Prag ein deutsches Wort sprechen, da er sonst von dem rasen den Mob der Straße gelyncht würde. Selbst Frauen, die sich an Polizeibeamte um Auskunft wandten, wurden von der Metige schwer mißhandelt, weil sie in deutscher Sprache Fragen an diese gerichtet haben sollten. Kei» Deutscher ist seines Lebens selbst in seiner Wohnung in Prag mehr sicher. «rite« verlasse» Vraa Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, verlassen die Mitglieder der englischen Kolonie am Freitag früh 10.45 Uhr Prag auf Aufforderung von offizieller brsti- scher Seite in einem Spczialzug. Werfälle auf deutsche Grenzwachen Tschechen sp^ugen deutsches Zollhaus in die Luft In der Nacht znm Donnerstag überschritten gegen 1 Uhr tschechische Kommunisten die Reichsgrenze bei Laa au der Thaya an der Zollstraße von Neusiedl nach PW hielt We BersMW ' Verlautbarung des polnischen Außenministeriums Zu dcni von der polnischen Negierung in Prag, London und Paris unternommenen Schritt, der die Wiedervereinigung des Gebietes der polnischen Volks gruppe in der Tschcchei mit dem polnischen Staat anstrebt, gibt daspolnischcAußenministerium eine Ver lautbarung bekannt, in der u. a. gesagt wird, daß die pol nische Negierung seit den von der Botschafterkonferenz im Jahre 1929 sanktionierten tschechischen Ueberfällcn auf polnisches Gebiet mit allen legalen Mitteln danach gestrebt habe, für die polnische Bevölkerung in der Tscheche! nor male Bedingungen hinsichtlich ihrer kulturellen Entwicklung und der ihnen zukommenden Rechte sicherzustellen.. Keine Versprechung und kein Vertrag, der über diese Frage geschlossen wurde, sei von der tschecho-slowakischen Pcgierung gehalten worden. In der Verlautbarung wird taun bedauert, daß die polnischen Forderungen in der Londoner Besprechung nicht genügend berücksichtigt wor- -en seien. Ans diesem Grunde seien die Noten der polni schen Regierung überreicht worden. Die heute in Mittel- uropa bestehende Krise werde alle Kräfte zur Lösung ter Lage für die Zukunft in Anspruch nehmen. Diese Be- pühungen werden nicht gelingen, wenn die berechtigte Forderung der Selbstbestimmung nicht allen be- vutenden Volksgruppen innerhalb des tschecho-slowakischen htaatsverbandes gegenüber angewandt wird. - „ EroblmiWbmg i« Warschau Polen bereit zu allen Opfern, um die Rückkehr der Brüder in der Tschecho-Slowakei zu verwirklichen! Die zahlreichen Kundgebungen, die auch am Don- perStag wieder in einer Reihe polnischer ALdte für die Befreiung der polnischen Volkszugehörtgen in der Tfcye- cho-Slowakei stattfandeu, erreichten ihren Höhepunkt in der polnischen Hauptstadt. Dort fanden sich nachmittags auf dem Marschall-Pilsudski-Platz weit über 100 000 Personen aus allen Schichten der Bevölke rung zu der größten Versammlung zusammen, die je mals in Warschau stattgefunden hat. Der Vorsitwndc des Hauptvorstandcs des Hilfsvcr- cinS für die Polen im Ausland, Vizeverkehrsministcr Piasecki, erklärte unter stürmischen Beifallsrufen der rie sigen Mengen, die ganze Welt solle wissen, daß das Schicksal dec Brüder in der Tschecho-Slowakei das aller Polen ist. Ihre Zukunft werde die Zukunft aller Polen sein. Eine Entschließung besagte, das polnische Volk warte auf den Befehl Nydz-Smiglys und sei bereit, sich ihm zu unterstellen, bereit zu allen Opfern, um die Rückkehr der Polen in der Tschecho-Slowakei zu ver wirklichen! Anschließend begaben sich die Teilnehmer der großen Kundgebung in einem viele Kilometer langen Zug vor das Gebäude des Generalinspektoriats der polnischen Armee, den Amtssitz Marschall Nydz-Smiglys. Hier brachten sie in stürmischer Weise ihre Bereitschaft zum Ausdruck, sich unter seinem Befehl aktiv für die Befrei ung der Polen in der Tschecho-Slowakei einzusetzen, Marschall Rydz-Smigly dankte den Versammelten. Die Kundgeber begaben sich dann noch vor das Gebäude der ungarischen Gesandtschaft, wo den freundschaftlichen Ge fühlen für die ungarische Nation Ausdruck gegeben wurde. Vor der tschechischen Gesandtschaft kam es anschließend erneut zu stürmischen Protestkund gebungen. Wildrnbürnbäch. Sic umzingelten das deutsche Zoll haus. Sic warfen eine Reihe von Handgranaten in das Zollhaus, sprengten dann durch eine geballte Ladung die Mauern und steckten das deutsche Zollgebnndc in Braud. Sie versuchten dann unter der Führung eines Offiziers, auf der Zoüstraße weiter in reichsdeutschcs Gebiet vvr- zudringcn. Dic deutschen Zollbeamten hatten von dem Anschlag kurz vorher Kcuutnis bekommen und sich ans dem Zoll- l-ü>.s zurückgezogen und aus Laa an der Thaya Hilse her- bcigcruscn. Als dic Tschechen in den Ort Laa an der Thaya cinzndringcn versuchten, wurde von sck icll zu- sammcngerafften deutschen Zollbeamten und Bauern- t söhnen das Feuer sofort erwidert. Kurz darauf gingen ! dir Zollbeamten zum Gegenangriff vor. Die Tschechen flüchtete» daraufhin und zogen sich auf das tschecho-slowa- kifche Gebiet zurück. Sic räumten auch das eigene Zott- gebäude nnd brzogcn die B e fe st i g u n g s l i » i e, die sich 500 Meter von der Grenze entfernt auf dem tschechi schen Gebiet befindet und mit 13 MG Türmen gesichert ist. Von dort auS eröffneten sie > chwereS Ma sch i » c « g c w e h r f e u e r auf das brennende deutsche Zollhaus und seine Umgebung, so daß die deutschen Zoll beamten in Deckung gehen mutzten Erst gegen Morgen ließ die Beschießung des deutschen Gebietes nach. Dauerfeuer aus MMen Grenzott In der Nacht zum Donnerstag konnten die Ein wohner von Seifhennersdorf von sudetendenlschcm Gebiet her nach l Uhr vier schwere Detonationen von Sprengungen hören. Die Sprengungen sind etwa 150 Meter entfernt von der Neichsgrenze ausgeführt worden. Dic gesamte Einwohnerschaft wurde aus dem Schlaf auf gestört. Kaum Ware» die Explosionen beendet, als auf den sächsischen Grenzort Seifhennersdorf ein regelrechter Feuerübersall durch die Tschechen eröffnet wurde. Bon der Grenze auS beschossen die Tschechen den Seif hennersdorfer Gasthof „Fleck", in dem die deutschen Grenzbeamten ihre Wache haben. Die deutschen Grenz- beamtcn, die sich zum Teil aus Streife oder auf Wach posten befanden, erwiderten das Feuer. Tschechenterror gegen wehrlose Kinder In den letzten Tugen waren in Ratibor mehrere sudetcn- deutsche Lehrer als Flüchtlinge durchgekommcn. Diese Flücht linge holten nun ihre zurückgebliebenen Angehörigen, die von de» tschechischen Gendarmen und dem roten Pöbel schikaniert und mißhandelt worden sind, gleichfalls nach Deutschland herüber. Dabei kam cs an mehreren Stellen, so zum Beispiel in der Nahe dcS sudetendcMschcn Dorfes Weißwasser, zu einem Fenergesecht zwischen den tschechischen Grenzern und den be- wafsnctcn Flüchtlingen. Die Tschechen wurden in allen Fällen znm Rückzug gezwungen. Während der Gefechte konnten die Familienangehörigen unversehrt das rcichSdcutsche Gebiet ge winnen. In den sudetendeutschen Grcnzdörfcrn herrscht vielfach lautlose Stille. Zahlreiche Dörfer sind vollständig entvölkert. Ein am Mittwoch aus uuchelna im Hultschiner Ländchen zu seiner in Ratibor befindlichen Mutter geflüchteter Schulknabe erzählte, daß aus dem Dorfe nicht allein alle Deutschen, sondern anchallcTsche ch c n geflohen seien. In den letzten Tagen kamen besonders viele Kinder über die Grenze. Diese Tatsache beweist den gesteigerten TschechcMerror gegen wehrlose Kinder. WeHMs AluKrug über Reichsgebiet Feuergefecht zwischen Leopoldschlag und N e u st i f t Am Mittwoch nm 16.45 Uhr kreiste über Ulrichs- bcrgbei Aigen im nördlichen Mühlviertel ein tschechi sches Flugzeug über r e i ch s d e u t f ch e m Ge biet. Die Nationalität der Maschine konnte einwandfrei festgestcllt werden. Dic Maschine war schon lange Zeit vor her über tschechischem Gebiet kreisend von den deutschen Grenzbewohnern beobachtet worden. Ein zweiter Grenzzwischenfall trug sich, ebenfalls in Obcrdonau, zwischen Leopoldschlag und Neustift zu. Dort versuchte ein Sudetendeutscher in der Nacht vom ' Mittwoch aus Donnerstag mit einem Auto durch eine Furt des Grenzbaches auf reichsdcutsches Gebiet zu flüchten. Der Wagen blieb jedoch im Schlamme stecken. Eine tschechische Patrouille eröffnete sofort aus sicherer Deckung auf den Flüchtling das Feuer. Die Geschoßeinschläge waren aus reichsdentschem Gebiet fcstzustellen. Da die Tschechen auch weiterhin auf reichsdeutsches Gebiet schossen, entspann sich ein regelrechtes Feuergefecht, bei dem auf tschechischer Seite, soweit »tSher festgestell« werden konnte, ein Soldat verletzt wurde.