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i«ü Zsch»p«ner T««e»l«tt »«» »«»«»««, Mi WMMilimvmh Am 2. Juli Uebkrsührullg Schmelings »sch DElasd Nach dcn ncucstcn Berichte» aus dem Polylliniscken Hospital must Max Schmeling mindcstciiö drei Wochen im Streckverband liegen, da die Bcbandliing sei »er Knochenverletzung schmierig ist und äußerste Nnhc cr- fordcrt. Der Leiter der Chirurgischen Abteilung des Hospitals Dr. Brennan bcstäligle die frühere Diagnose, daß Schme ling ans der rechten Nückenscitc einen Bruch zweier Knochen davongeuaacn hat, die unterhalb der Niere die Wirbelsäule mit dcn Lcndenmuskeln verbinden. Außer dem ist eine Blutung d c r L e n d c n m u s k e l n ein- gctrctcn Das Gesamtbefinden scheint jedoch keinen Anlaß zu ernsten Befürchtungen zu geben. Meldungen amerika nischer Blätter, das: das Rückgrat verletzt nnd Schmeling gelähmt sei, sind unrichtig. Max Schmeling wird mit einem am 2. Juli von New Uork abgehenden Dampfer zur weiteren Bc^ nach Deutschland iibcrackührt werden. * „Sie bleiben Vorbild" Der Führer des deutschen Boxsports, Nei .uts- leUer Ministerialrat Dr. Metzner, hat als Vorsitzender des Bcrufsverbandcs deutscher Faustkämpfcr an Max Schmeling folgendes Telegramm gerichtet: „Der Berufsverband deutscher Faustkämpfer grüßt sein Mit glied Max Schmeling. Trotz der Niederlage werden Sie Deutschlands Boxsport immer Vorbild bleiben.* * Was man kaum erwartet hätte, ist eingetreten: Joe Louis gewann die Revanche gegen Schmeling, nachdem er selbst vor genau zwei Jahren von dem Deutschen in der 12. Runde schwer k. o. geschlagen worden war. Schmeling ist ehrenvoll unterlegen. Nicht dem Alter mußte er den Tribut zollen — Schmeling ist mit seinen nahezu 33 Jah ren nm acht Jahre älter als der Weltmeister —, sondern ein schwerer Treffer gleich zu Beginn des Kampfes hat die Entscheidung gebracht, die sonst vielleicht ganz anders hätte aussehen können. Bei klarer Besinnung vernahm Schmeling das Urteil des Ringrichters, das seiner ruhm reichen Laufbahn ein Ende setzte. Vor zwölf Jahren hat Schmeling den ersten Meistertitel erobert, er wurde Europa- und Weltmeister, und als er auf der Höhe seines Könnens stand, nahm man ihm durch unsaubere Machen schaften die Möglichkeit, sich diese Weltmeisterschaft ein «weitesmal zu holen. Es ist ein böses Spiel, oas das Schicksal mit unserem Meister getrieben hat. Er hat zwei Jahre lang, in einem Alter stehend, da andere längst ihren schweren Beruf auf- fiegeben haben, alles darangesetzt, zu diesem Kampf zu kommen, und nun, da es ihm endlich gelang, war alles umsonst. Zwei kurz» Minuten nur dauerte das Treffen, «yd die Niederlage, die der tapfere Kämpfer Schmeling Erstes Funkbild vom Boxweltmeisterschaftskampf Ein dramatischer Augenblick. Max Schmeling liegt am Boden. Der Ringrichter Donovan greift ein, um Louis in feine Ecke zu schicken. erlitt, sprach das letzte Wort in einem dramatischen Schlußakt. In der Geschichte des Sports aber wird Schme lings Name unvergessen bleiben. Er war ein unbestritte ner Könner und vor allen Dingen ein großer Sports mann, dem das letzte große Ziel seiner sportlichen Lauf bahn versagt blieb, weil sich alles gegen ihn verschworen hatte. Noch will er nicht abtreten, sondern einen neuen Ansturm versuchen. Ob man ihm Gelegenheit dazu gibt, wird sich allerdings noch erweisen müssen. Eines ist jedenfalls sicher: Es wird allen Nachfolgern schwerfallen, das große Vorbild Schmelings jemals zu erreichen, und das kann dieser Mann vielleicht als das Beste für sich beanspruchen, daß er durch seine Lebensweise und seinen sportlichen Ehrgeiz eine Laufbahn gekrönt hat, die im letzten Anstieg nicht mehr die allerhöchste Höhe erklimmen konnte. Max Schmeling liegt am Boden (Funkbild Pressephoto, Zan-er-M.) Joe Louis geht in seine Ecke. Ach B Fer« Drei Flugzeuge über Prag abgestürzi Zwei Piloten tot Am Donnerstagnachmittag kreisten mehrere Militär flugzeuge über Prag. Plötzlich stürzten drei Maschinen ab. Ein Flugzeug fiel in den Garten der Villa, die Staatspräsident Dr. Benesch, als er noch Außenminister war, bewohnte. Die Maschine verbrannte, der Pilot fand in den Flammen den Tod. Zwei weitere Maschinen stürz ten in unmittelbarer Nähe der Villa nieder und wurden vollständig zertrümmert. Einer der Piloten konnte sich noch aus 100 Meter Höhe durch Absprung mit dem Fall schirm retten. Der Pilot der dritten Maschine versuchte, sich ebenfalls durch Absprung zu retten, aber der Fall schirm öffnete sich nicht. Der Flieger blieb mit zerschmet terten Gliedern tot liegen. Es handelte sich nm Jagflugzeuge der schcchoslowaki- schen Wehrmacht, die nur je einen Mann Besatzung an Bord hatten. Oie Anden erneut überflogen In 85 Minuten über das 5000 Meter hohe Gebirge. Der Chefpilot der Bncker-Fluazcugwcrke, Arthur Benitz, vollbrachte schon vor kurzem bei der Ueberqucrung des 5000 Meter Hohen Anden-Gebirges von der Westküste von Südamerika mit einem eiwitzigen Bücker-Jungmeister-Flugzeug, ausgerüstet mit 160 P8-Bramo-Motor, eine hervorragende fliegerische Leistung. Wie nunmehr telegraphisch aus Mendoza gemeldet wird, überflog Benitz auf seinem Rückflug die Anden zum zweiten Male mit dem Jungmeister. Der Flug führte von Santiaao v< Chile nach Mendoia in Araentimen. Benitz be- nötigte für die Uebersliegung dieses gewaltigen, für Flugzeuge äußerst gefährlichen Gebirges, nur 85 Minuten. Diese erneute fliegerische Großtat des deutschen Piloten in Südamerika hat allgemein große Anerkennung gesunden. Dieser Flug hat erneut die Zuverlässigkeit des deutschen Fluggerätes bestens unter Beweis gestellt. , , Flugzeug explodiert In der Nähe von Tours stürzte nachts ein französisches Militärflugzeug ab. Außer dem Piloten befanden sich fünf Offi ziere des GcneralstabS des Luftfahrtministcrinms sowie ein Funker an Bord, die sämtlich ums Leben kamen. Zn dem Unglück werden folgende nähere Einzelheiten bekannt: Der Absturz ereignete sich zwischen den Gemeinden Laugcnucrie und Bcanmont-ia-Ronce (etwa 30 Kilometer nörd lich von Tours). Das zweimotorige Militärflugzeug war bei Paris gestartet und in Tours zur Brennstossergänzung ge landet. Auf dem Weiterflug stürzte dann die Maschine aus bisher nicht aufgeklärten Gründen über einem Torfmoor ab und erplodierte. Die in der Nähe der Unglücksstelle wohnenden Bauern wurden durch den Knall aus dem Schlaf geschreckt un* alarmierten die Gendarmerie. Nach den Aussagen einige» Bauern dürfte das Flugzeug in der Lnft explodiert sein. Fit« diese Annahme spricht auch die Feststellung, daß die Fliejzrr ihre Fallschirme zur Hälfte entfaltet hatten; augenscheinlich konnten sie aber wegen der geringen Flughöhe vom Fallschirm keinen Gebrauch machen. Der Lustfahrtminister Guy la Chambr« hat sich im Flugzeug an die Unglücksstelle begeben > - , Codreanu Zwangsarbeiter Da das Urteil gegen Codreanu rechtskräftig geworden ist. wurde der Führer der Eisernen Garde »mmtttelbar Freit««, de« «4 Juul 1»W danach in ein Salzdergwerr gebracht, wo dl« Schwert»«» Vrecher ihre Zwangsarbeit ableisten müssen. In den nächsten Tagen wird ein neuer Pro^- g«g«, die Eiserne Garde beginnen. AngeNagt find vor den» Bukarester Militärgericht 21 Anhänger CodreannS, sämt» lich führende Männer der ehemaligen Legionärbeweguna, Die Anklage lautet aus Aufwiegelung gegen die sozial« Ordnung. Zwei Kamiliendramen In zwei wenige hundert Meter voneinanderllegenden Häusern in Basel (Schweiz) ereigneten sich zur gleichen Zett zwei blutige Familtendramen. In dem einen Haus drang ein junger Mann in die Wohnung seines Schwiegervaters, voll dem er ost Geld gefordert hatte, ein und erschoß diesen sowie einen neunjährigen Knaben. Dann brachte er sich schwere Ver letzungen bei. In dem anderen Haus tötete ein Ehemann nach kurzem Wortwechsel seine Ehefrau, mit der er in Scheidung lebte, durch Nevolverschüsse und richtete dann die Waffe gegen sich selbst. Er wurde ebenfalls schwer verletzt. Zwei 100 000-Mark-Gewinne. Ja der Ziehung der Preußisch- Süddeutschen Klassenlotterie sielen zwei Gewinne von je 100000 Mark auf die Nummer 186 630. Beide Lose werden in Achtelteilung in einer rheinischen Lottericeinnahme und in einer Berliner Lotterieeinnahme gespielt. Wenn Kinder mit Streichhölzern spielen. Im nieder ländisch-deutschen Grenzgebiet bei Nistelrode hatte ein vierjähriges Mädchen in der Nähe eines Heuschobers mit Streichhölzern hantiert, der plötzlich in Flammen aufging. Funkenflug erfaßte die benachbarten Gebäude, die bald in Flammen standen. Trotz aller Anstrengungen der Feuerwehr gelang es nicht, das Ucbergreifen auf zwei weitere Gutshöfe zu verhindern, deren Gebäude ebenfalls bis aus die Grundmauern abbrannten. 30 Personen wurden obdachlos. Amerikanische Gangstermethoden in England? Wie die Londoner Blätter meiden, hat die Gräfin Haugwitz-Revent- low, die Tochter des amerikanischen Millionärs Hutton, in London einen Drohbrief erhalten, daß ihr zweijähriger Sohn z»m Zwecke der Erpressung entführt werden soll. Das Haus des Ehepaars Hauawitz-Neventlow in der Nähe des Regent-Parks in London ist scharf bewacht. Vier Personen lm Auto ertrunken. In der Nähe von Larvik in Süd-Nordwegen war ein Steward mit seinem Auto auf eine Fähre gefahren. Beim Versuch rückwärts zu fahren, trat er wohl versehentlich aus den Gashebel. Das Auto zerriß vier Absperrungsketten und stürzte ins Wasser. Dem Steward gelang es, sich zu retten, während seine Frau, deren Freundin und zwei Kinder, die im Wagen saßen, ertranken. Fliegen-Jnvaston in Norwegen. In den norwegischen Bezirken Langöen und Nesodden herrscht seit einer Woche eine so schlimme Fltegenplage, daß sich die Behörden zu einer groß- angelegten Vermchtungsaktion unter fachwissenschaftlicher Lei tung entschlossen haben. Ueber viele Stuben- und Schmeiß fliegen wird in diesen Gebieten in jedem Jahre geklagt, aber noch niemals traten die häßlichen und gefährlichen Insekten in so ungeheuren Schwärmen aus. Bei der jetzt in Aussicht ge nommenen Großaktion will man mit chemischen und anderen Waffen die Brutstätten der Fliegenlarvcn unschädlich machen. Von einem Löwen angefallen. Bei einer Zirkusvorstellung inKarlshamm (Südschweden) stürzte sich bet einer Sprung nummer ein Löwe aus den Dompteur, warf ihn zu Boden und biß ihn ins Bein. Seinem Gehilfen gelang es im letzten Augen blick, die wütenden Löwen in ihre Käfige zu treiben. Heuschreckenplage in Madrid. Heuschreckenschwärme sind in verschiedenen Stadtteilen von Madrid niedergegangen. Mehrere Straßen sind zentimeterhoch mit Heuschrecken bedeckt. Durch zahlreiche Feuer versucht die Bevölkerung sich der Schwärme zu erwehren. Onda von den Nationalen beseht Nur noch 24 Kilometer vor der Bahnlinie Teruel—Sagunk Die Nationalen haben bei ihrem weiteren Vormarsch an der Castellonfront wichtige Bergstellungen eingenommen und die Orte Ribesalbes und Onda, einen wichtigen Knotenpunkt, besetzt. Trotz hartnäckigen Widerstandes des Feindes drangen sie sogar noch über diese Linie hinaus vor. An der Teruelsront besetzten die nationalen Truppen die bolschewistischen S Zungen am rechten Ufer deS Valbonaflusses, wobei der Gegner erhebliche Verluste erlitt. Die Eroberung von Onda stellt einen großen Fort schritt für die Nationalen dar; sie sind nunmehr nur noch 24 Kilometer von der für die Bolschewisten außerordentlich wichtigen Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen Teruel und Sagunt entfernt. Vor ihnen liegt allerdings noch das Espadangebirge, das von den Roten mit allen Mitteln verteidigt wird. Die in der Küstenniederung vordringenden nationalen Abteilungen nähern sich Nules, dem letzten wichtigen Ort in der Provinz Castellon vor Sagunt. Durch das Vor dringen der Nationalen sind die bolschewistischen Stel lungen südlich von Villareal in Gefahr geraten, abge- schnitten zu werden. Erschwerung -es Pyrenäenverkehrs? Wie „Journal* aus Perpignan meldet, soll das fran zösische Außenministerium dcn Zoll, und Polizeiposten an der Pyrenäengrenze die strikte Anweisung erteilt haben, keine Waren, die auf der vom NichteinmischungSausschuß aufgesetzten Liste verzeichnet seien, nach Spanien durchzu lassen. Die Grenze bleibe für den übrigen Frachtverkehr, so insbesondere für die Lebensmittel- und für die Benzin- einsnl'r, offen. Irgendwelche Zwischenfälle hätten sich bis- b?. n i der Grenze nicht ergeben. Drei Toie im Sandschak Zusammenstoß bei einer Polizeiaktion In Soneidiye im Sandschak ist es zu einem Zu sammenstoß zwischen Alauiten und Polizei gekommen. Als die Gendarmen den Versuch machten, einen geflüchteten Häftling in dem Ort zu verhaften, setzte sich die Bevölke rung zur Wehr. Die Alauiten überschütteten die Polizei mit einem Steinhagel und verletzte sie. Darauf machten di« Gendarmen von der Waffe Gebrauch und töteten zwei Alauiten sowie eine Frau. Es gelang, die Ruhe wieder herzustellen. Fortgang der (Seneralstabsbesprechungen Die französisch-türkischen Generastabsverhandlunge« zogen sich bis in die späten Nachmittagsstunden hin. Einzel heiten über den Verlauf der Verhandlungen liegen bisher nicht vor. Wie es heißt, soll über das Datum des immer noch erwarteten Eintreffens türkischer Truppen im Sandschak keine Einigung erzielt sein. Das von der Wahl kommission angekündigte Kommuniquö mit der Stellung nahme zur augenblicklichen Lage ist noch nicht heraus gegeben worden. Nach Gerüchten soll die Möglichkeit be stehen, daß die Wahlkommission demissioniert und sich auS dem Sandschakgebiet »urückzieht.