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Rr. es» .. ... Zschopauer Tageblatt u»b «»zeige» Kmm hat das Wart As erwartet MSehr von der aMWtesetnWeir WM Auszeichnung für-eson-ere Verdienste SineVerordnungdesFührersundRetchs« kanzlers Der Führer und Reichskanzler hat unter dem 18. Ok- tobcr 1938 eine im Neichsgeschblatt Nr. 174 bekannt- gegebene Verordnung Uber die Verleihung der Titel Bau rat, Sanitätsrat, Vetcrinärrat und Justizrat erlasse». Die Verordnung schließt sich den auf Grnnd des Ge sches über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 1. Juli 1937 ergangenen Verordnungen über die Verleihung des Profcssortitels und über die Verleihung von Titeln an Bühnen-, Film- und Tonkünstler an. Sie bestimmt, daß für besondere Verdienste verliehen werden kann: a) Architekten, Baumeistern, Ingenieuren und Tech nikern, die eine höhere Fachbildung genossen haben, der Titel Bau rat, d) Aerzteu der Titel Sanitätsrat, e) Tierärzten der Titel Veterinär rat, 6) Rechtsanwälten und Notaren der Titel Justiz« rat. Die Verleihung setzt vorans, daß sich die genannten Personen wenigstens zehn Jahre in ihrem Berns beson ders bewährt haben. Die Vorschläge auf Verleihung der Titel werden eingereicht: o) Kei Architekten, Baumeistern, Ingenieuren und Technikern von der zuständigen obersten Neichsbehürde oder der von ihr im Einvcrnebmcn mit dem Reichsminister des Innern bestimmten Stelle, K) bei Aerzten und Tierärzten vom Reichsminister des Innern, soweit nicht die Inständigkeit einer anderen obersten Ncichsbehörde gegeben ist. e) lei Rechtsanwälten und Notaren vom Reichs- Minister l er Jnstiz. Die Verleihung erfolgt durch den Führer und Reichskanzler, die Bearbeitung nnd Vorlage der Vor schläge durch den Slaatsminister und Chef der Präsidial kanzlei. Fortsetzung der Münchener Friedenspolitik Entschluß Chamberlains: Mit Einbeziehung Frankreichs. Der diplomatische Korrespondent des englischen Blat tes „Daily Mai l" meldet, Ministerpräsident Cham berlain habe in Chequers zahlreiche führende wirtschaft liche und politische Persönlichkeiten empfangen, um die internationale Lage mit ihnen zu besprechen. Im Anschluß daran habe Chamberlain jetzt den Beschluß gefaßt, seine europäische Befriedungspolitik fortzu- setzen, die er in München begonnen habe. Frankreich werde anfgefordert werden, im Nahmen kommender Füh lungnahmen Deutschland entgegenzukommen. Die englische Zeitung „Daily Expreß" (Beaver- brook) setzt sich in einem Leitartikel für die Politik Cham berlains ein und schreibt u. a., Chamberlain wünsche eine Verständigung mit Deutschland. Er wolle den gerechten und vernünftigen Forderungen Deutschlands entsprechen. Chamberlain werde in diesem seinem Wunsche die ganze britische Nation hinter sich haben. Die öffentliche Meinung Englands sympathisiere mit dem Ziel, es zu einer ehren vollen Bereinigung mit Hitler zu bringen und weise die Auffassung zurück, daß Feindseligkeiten zwischen Deutsch land »nd England unvermeidlich seien. Das englische Volk sei fest davon überzeugt, daß die Welt für die beiden Na tionen groß genug sei. -- . * Der liberale Abgeordnete Holdsworth ist aus der Liberalen Partei ausgetreten, weil er mit der Oppo sition seiner Partei gegen die Politik Chamberlains nicht einverstanden ist. In einem Schreiben an den Führer der Liberalen ParW^ erklärt der Abgeordnete, er habe dus Vorgehen Chamberlains in München gebilligt. Jetzt brauche Chamberlain die Mitarbeit aller in seinen Be mühungen um den Frieden. Oer Rücktritt Brodys Neue Negierung mit Woloschin an der Spitze Der Vorsitzende der karpato-ukrainischen Landes regierung, Brody, hat seinen Rücktritt erklärt, da zwischen der Auffassung der karpato-ukrainischen Negie rung nnd der der Zentralregiernng über die Regelung der Grcnzfrage im Osten der Republik Meinungsverschieden heiten entstanden seien. Die neue karpato-ukrainische Landesregierung ist be reits gebildet worden. Neben dem neu ernannten Vor sitzenden Woloschin gehören ihr die bisherigen Minister Revay nnd Bacinsky an. Der der früheren Negierung angehörende Staatssekretär Pjestak wurde der slowakischen Negierung als Vertreter der ukrainischen Bezirke, die der Slowakei bisher noch nicht cinverleibt sind, zugeteilt. Die Regierungsumbildung bedeutet einen Sieg der streng national eingestellten ukrainischen Vertreter über die ältere Generation. Der Gouverneur des Memclgebietes hätte in Kowno mit brr litauischen Negierung Besprechungen, die zweifel- los die Spannung im Memelland zum Gegenstand hatten. Der Gouverneur ist wieder nach Meniel zurückgekchrt, und man nimmt an, daß er neue Borschläge sür das Mcmel- land mitgebracht hat. * Wir werden abwarten müssen, welcher Art diese Vor schläge Kownos sind. Soviel steht schon jetzt fest: Die Taktik, die der Memel-Gonvernenr bisher verfolgt hat, ist nicht weiter erträglich. Allein in den drei Jahren der Wahlperiode des gegenwärtigen Memcllandtages hat der Gouverneur 3 Om al sein Veto eingelegt und so alle wichtigen Wirtschafts- und Sozialgesetze zu Fall ge bracht. Typisch für die Politik des Memel-Gonverneurs ist sein Einspruch gegen die erneut vom Mcmcllaudtag angenommenen Gesetze znr Bekämpfung der Arbeitslosig keit und zum Schutze des mcmclländischen Handwerks. Diese Einsprüche wiegen um so schwerer, als sie trotz des memelländischen Hinweises, daß cs sich nm lebens notwendige Gesetze handelt, erfolgt sind. Ebenso unerträglich ist die Beibehaltung des bisheri gen Kriegszustandes, der dadurch verewigt wer den soll, daß die, Bestimmungen in das sogenannte Empörung der Arader über Roosevelt Schärfste Mißbilligung der Parteinahme der USA. für die Palästina-Juden Die Erbitterung in allen arabischen Kreisen über die einseitige Haltung der Vereinigten Staaten von Nordamerika zugunsten der Juden in Palästina wird immer größer. An den englischen Premierminister Chamberlain und an den Kolonialminister wurden im Zusammenhang mit dem Noosevelt-Palästinatele- gramm arabische Protesttelegramme gerichtet. Eines der zahlreichen Telegramme war von den christlichen Arabern aller Konfessionen (Katholiken, Protestanten, Orthodoxen und Angehörigen der Palästina-amerikanischen Kirche) unterzeichnet. Es besagte u. a.: „Die Führung der christ lichen Araber mißbilligt auf das schärfste die parteiische Einmischung Amerikas zugunsten der Juden in Palä stina. Im Namen der Menschlichkeit, Gerechtigkeit und des Christentums müssen wir ersuchen, daß das Land Christi nicht dem Volke ausgeliefert werde, das ihn gekreuzigt hat." Ein anderes Telegramm besagte, daß die Araber niemals die Herrschaft Volksfremder duldete:«. Neue Todesurteile Schon wieder sind drei Todesurteile durch den Oberstkommandierenden von Palästina bestätigt worden, die Militärgerichte gegen Araber gefällt haben. Damit sind innerhalb von zwei Tagen drei Araber hin gerichtet und gegen sünf wettere Todesurteile bestätigt worden. In Galiläa nnd im Akko-Bezirk wurden 24 Dörfer mit hohen Kollektivstrafen belegt. Man bringt diese Tatsache mit der Zerstörung des Straßennetzes im Norden des Landes in Verbindung. Jentralparlameni und drei Landtage Die Neuordnung der Tschecho-Slowakei Die Umgestaltung der Tschecho-Slowakei scheint jetzt schon festere Formen anzunehmen. In einer Unterredung, die Prager Blätter veröffentlichen, sprach der slowakische Ministerpräsident Dr. Tiso von einem Zentral« Parlament, in das die zukünftigen drei Landtage der Tschechen, Slowaken und Karpato-Ukrainer ihre Vertreter entsenden. Alle drei Gruppen sollen einander voll ständig gleichgestellt werden. Dr. Tiso wieS gleichzeitig aus die Gefahr einer Zersetzung der natio nalen Gemeinschaft hin, wenn die drei Landtage nnd das Zcntralparlament ans Vertretern verschiedener Parteien zusammengesetzt sein würden. Dr. Tiso sprach sich sür das Einkammersystem aus. Der Ausschuß der tschechischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei hat beschlossen, aus der U. Internationale auszutreten und die Jugend-Internationale sowie die Internationale der Frauen und die der Studenten zu ver lassen. Ludenfrage Versammlungsthema in Prag Die Judenfrage bildet jetzt in der Tschecho- Slowakei ein immer brennenderes Problcni, mit dem man sich in der Oesfentlichkeit mit mehr oder weniger großer Heftigkeit auseinandersetzt. So wollen jetzt die tschechi schen Regisseure über die unhaltbaren Zustände im völlig I v e r i n d c t e n Prager Filmwesen der Regierung Staatsschutzgesetz übernommen werden. Kowno hat bisher eine ausgesprochene autonomiefeind liche Politik getrieben, die zu ernsten Spannungen geführt hat. Nicht Abänderungen einiger Paragraphen des Staatsschutzgesetzes und leere Versprechungen können hier helfen, sondern grundsätzliche Abkehr von der bis herigen deutschfeindlichen Politik. Nesea litauische WiMr Der memelländische Landtag tagt Der mcmellündische Landtag trat zu seiner angckün« digten, mit äußerster Spannung erwarteten Sitzung zu« sammen. Welche Bedeutung man dieser Sitzung beimaß, geht aus der Tatsache hervor, daß die ausländische Presse Sonderberichterstatter nach Memel entsanot hatte. Die memelländischc Bevölkerung, die in erster Lini« an den für sie schicksalhaften Erklärungen ihrer Volks vertretung interessiert ist, bewies durch ihr Massenerschei nen, welchen Nachdruck sie dem scharfen Protest des Abge« ordneienhauses gegen die Veto-Willkür-Politik de? litauischen Gouverneurs und gegen den entrechtenden, für das Memelland untragbaren Kriegszustand und sein« Ueberführung in ein „Staatsschutzgesetz" verleihen will. ein Memorandum einreichen. Im Zusammenhang mit eiüsr in Prag geplanten Versammlung der tschechische^ Filmunion, die gleichfalls das Judenproblem behandely sollte, gaben die Versammlungsteilnehmer in drastischer Weise ihrer antisemitischen Haltung Ausdruck. Auch di- tschechischen Rechtsanwälte beabsichtigten, sich in einer Versammlung mit der Judenfrage in ihrem Beruf zu befassen, denn auch hier haben sich Juden nur allzt^ breitgemacht. Diese Versammlung wie die der Filmunioq wurde jedoch nicht durchgesührt, weil die Prager Polizei, die Ausschreitungen befürchten zu müssen glaubte, sie verbot. Auflösung -er Freimaurerlogen Eine Reihe tschecho-slowakischer Freimaurerlogen, deren Namen im Prager Amtsblatt veröffentlicht sind, hat die freiwillige Auslösung vollzogen. > Auch der Rotary-Klub in Prag wird sich vor« aussichtlich auflösen, nachdem der Rotary-Klub in Mäh« risch-Ostrau bereits als Protest gegen die nach Prager Ansicht im entscheidenden Augenblick ausgebliebene Hilf« der Rotary-Brüder Amerikas seine Auflösung beschlossen hat. Lm Laderaum enistand Keuer Brand auf dem Hapagdampfer „Deutschland" — Mit Bordmitteln völlig gelöscht Auf dem Hapagdampfer „Deutschland", der Bremerhaven mit Ziel New York verlassen hatte, brach in den späten Abendstunden im Laderaum Nr. 4 ein Brand" aus. Das Schiff befand sich zur Zeit des Brandes an nähernd 320 Kilometer südöstlich von Cap Race (Neu« fundland). Unter den zwölf Schiffen, die in höchster Fahrt der „Deutschland" auf ihre 808-Rufe zu Hilfe eilten, befand sich auch der deutsche Dampfer „Bremen". An Bortz der „Deutschland" sind 591 Fahrgäste und 400 Besatzungs mitglieder. Das Feuer aus der „Deutschland" konnte von der Besatzung bald auf seinen Herd beschränkt werden. Der Kapitän teilte der Reederei radiotelephonisch mit, daß daS Feuer unter Kontrolle gebracht worden sei und daß kein« Gefahr für Passagiere, Besatzung und Schiff bestehe. Das Wetter sei gut. Mehrere Schiffe befänden.sich in der Nähe der „Deutschland". Später hat der Kapitän seiner Reederei radiotelepho« nisch mitgeteilt, daß das Feuer, das im Laderaum 2 aus gebrochen war, mit Bordmitteln vollkommen gelöscht worden ist. Das Schiff setzt mit voller Fahrt seine Reiss nach New Uork fort. Fahrgäste und Besatzung sind nach dem Bericht des Kapitäns wohlauf. Es ist niemand durch das Feuer verletzt worden. Während der Löscharbeiten bewahrten die Fahrgäste absolute Ruhe. Der Kapitän meldete, daß die Besatzung sich bei der Durchführung der Feuerlöscharbeiten in musterhafter und aufopfernder Weise eingesetzt habe. Vierraum — statt Kleinstwohnungen Vollwertige Wohnstätten für den Schaffenden Adols Hitler besichtigt ehemalige tschechische Befestig»»-«» «Presse-Hossman», Zander-Multlplcr-Kf Die Neichsarbeitstagung des Heimstättenamtes der TAF. in Frankfurt a. M. wurde mit einer wirtschaftspoli tischen Sonderiagung fortgesetzt. In seinem Referat „Deutsche Arbeitsfront und Sozial politische Wohnstättenfrage" ging dann der Leiter des Neichsheimstättenamtes der DAF., von Stuckrad, ausführ lich auf die Aufgaben der Heimstättenämter ein. Da in der Frage der Wohnform allein der Bedarf und die übergeord neten Gesichtspunkte der Landesplanung und des Neu baues der Städte entscheidend seien, sei maßgeblich für die Durchführung der Wohnungsbauaufgaben nur noch der Grundsatz der Schaffung gesunder, räumlich ausreichender, der Entwicklung des Volkes nicht entgegenstehender Woh - nungen für Vollfamilien Der Anteil der Kleinst- wohnungcn, die zur Zeit noch den größten Hundertsatz der mit öffentlichen Mitteln geförderten Geschoßwohnungen in Anspruch nähmen, müsse radikal eingeschränkt, der Anteil der V i e r r a u m w o h n u n g einsprechend erhöht werden. Der Heimstättenapparat der DAF. habe den schaffen den deutschen Menschen in seiner gesamten Existenz zu er fassen und ihm mit einer vollwertigen Wohn stätte die Grundlage der volksbiologisch so notwendigen Familienentwicklung zu bieten. Den Heimstättenämtern sei die große Aufgabe zuge wiesen, Initiatoren des praktischen Arbeiterwohnstätten baues zu sein. Die Grundlage müsse hier eine systema tische Bedarfsermittlung in den einzelner« Gauen sein. Die Gauheimstättenämter müßten zugleich auch der Hebung des Wohnungsbauniveaus in ihren Gauen dienen.