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«»»I »r. AI Zschvpaurr Tage»»«« Auzeig«, Entlastet -1« Lan-svaa! Wenn der Neichsbauernführer N. Walther Darrü auf dein o. Reichsbauerntage in Goslar von dem „Hohelied eines wahren Heldentums" der deutschen Bauernfrau sprach, so stattete er damit seinen treuesten Mitarbeiterin nen, vie sich dem Blut ihrer Sippe und dem Boden ihrer Arbeit bewußt verantwortlich fühlen, einen wohlverdienten Dank ab. Darrs verkannte aber nicht, daß die wichtigsten volkserhaltenden Aufgaben der Landfrau durch die Land flucht und damit den augenblicklichen Mangel an Arbeits kräften auf dem Land stark gefährdet sind. Wenn die Hal tung unserer Bauersfrau in diesen harten Jahren des Aufbaues vorbildlich war und ist, wenn ihr Tagewerk ein rücksichtsloses Bekenntnis zur Leistung bedeutet, so müssen wir doch erkennen, daß ihren Kräften Grenzen ge setzt sind. Die Landfrauen, von denen heute bei der ge forderten Produktionssteigerung im landwirtschaftlichen eine Zeitersparnis, sondern vor allem eine Krüfteerspar- uis bedeuten. Die Bäuerin ist im Sommer nicht selten 18 bis 19 Stunden tätig. Ihre Arbeitszeit übersteigt in klein- bäuerlichen Betrieben die ihres Mannes um rund io v H Dabei ist schon der Bauer mit der jährlichen Vollbeschäfti-' gung gegenüber anderen Berufen stark überanstrengt. Es muß also alles getan werden, um diese auf die Dauer un tragbare Arbeitslast der Landfrau zu erleichtern. Wie im bäuerlichen Haushalt z. B. eiiw Wasserversorgungsanlage zur Arbeitserlelchterung beitragen kann, mögen folgende Angaben zeigen. Ein Hof von nur 10 Hektar verbraucht täglich etwa SOO bis 800 Liter oder 10 bis 15 Zentner Wasser, die meist nur im Eimer oder bestenfalls mit Schultertragen an die einzel nen Verbrauchsstellen herangeschafft werden müssen. Die Arbeit fällt doppelt schwer ins Gewicht, weil sie fast durch- weg von der Frau des Betriebes geleistet werden muß, und zwar täglich während des ganzen Jahres, auch bet Aufnahme: Reichsnährstand Limberg (Ml Eine Gemetndewaschanlage spart Kraft und Zett. Betrieb erhöhter Arbeitsein satz erwartet wird, müssen, so legte DarrS eindeutig fest, in jeder Weise entlastet werden, damit sie ihre eigentlichen lebensgesetzlichen Aufgaben erfüllen können. Die Grund lagen für diese höheren Auf gaben sind ja im Reichserb hofgesetz gegeben. Was nutzt es aber, wenn der Bestand Aufnahme: Reichsnährstand Limberg (M). Zur Einmachzeit sollten Hilfsgerüte zur Verfügung stehen. Regen und Schnee. Schon mit ganz geringen Mitteln lassen sich hier wesentliche Verbesserungen erzielen. ES wird für die meisten Leser und Leserinnen neu sein, daß es in Deutschland noch rund 6 v. H. Höfe gibt, in denen sogar nicht einmal eine Brunnenanlage vorhanden ist, geschweige denn eine Wasserversorgungsanlage. Das Was- des HofeS für alle Zeiten ge- siwen lst, wenn der eigent liche Sinn der Bauerngesetzgebung, eine zahlreiche Kinder- schar auf dem Lande heranzuziehen, durch die Landflucht nur schwer zu verwirklichen ist. In diesem Jahre standen der deutschen Landwirtschaft rund 400 000 arbeitsbuchpflich- tige Arbeitskräfte weniger zur Verfügung als im Jahrs 1933, einer Zeit, da die landwirtschaftlichen Betriebe noch nicht die Intensivierung erfahren hatten wie heute. Diese Abwanderung der 400 000 Landarbeiter erfaßt jedoch noch nicht die Abwanderung der mithelfenden Familienangehö rigen. Diese Verluste, besonders die große Abwanderung der mithelfenden Familienangehörigen, berühren in erster Linie den Arbeitskreis der Landfrau. Da für die fehlenden Familienmitglieder keine fremden Arbeitskräfte eingestellt werden, wird das Tagewerk der Landfrau aus dem Hofe und auf dem Felde immer größer und schwerer. Daher richtete Darrö in Goslar an die weibliche Landjugend den Appell, nicht fahnenflüchtig zu werden und ihre Mütter nicht im Stich zu lassen. „Wer von den Mädeln draußen - ans den alten bodenverwurzelten Geschlechtern um eines beanemcren Stadtlebens willen den Hof und seine Auf gaben am Banerntnm verläßt, handelt wie der Soldat, der die Front verläßt, um sich in der Etappe eine beque mere und sichere Stellung für die Dauer des Krieges zu sichern." Damit die Landfrau aber ohne Schaden die Gegen- wartsaufgaben erfüllen kann, ist neben der Lösung der Frage der Landflucht, des Arbeitseinsatzes, die Durchfüh rung aller sozialen und technischen Maßnahmen notwen dig, die der A rb e i t s e r l e i ch t e ru n g und Ge- sii ndbeitsförderung der Landfrau dienen. „Die Frau ist die Seele des Hofes." In diesem alten landwirtschaftlichen Grundsatz ist die ganz besondere Stel- lung der Frau und Mntter im Betriebe Umrissen. Sie kann jedoch die damit verbundenen schweren Lasten und Sorgen nur tragen, wenn sie weiß, daß das ganze deutsche Volk bereit ist, ihr Verständnis und kameradschaftlichen Einsatz . entgegenzubringen. Abhilfe tut not. A Zn den vordringlichsten Aufgaben gehören in Ge meinschaftsarbeit mit allen Parteiorganisationen und " Dienststellen in erster Linie die Regelung der Was serversorgung und die Einführung zweck mäßiger Geräte und Maschinen, die nicht nur Aufnahme: Reichsnährstand «rack (M). S o möchten wir unsere Bäuerinnen sehe«. Auch daS Mädel au« der Stadt hat da» Ihre dazu beigetragev Dienstag, de» A. Dezember 1»^ Aufnahme: Erich Retzlaff (M). — hart ist ihr Tagewerk. ser muß auf diesen Höfen aus Flüssen und Teichen herbei geschafft werden. Süddeutschland ist in der Regelung der Wasserversorgung mit 60 bis 80 v. H. Norddeutschland mit rund 10 v. H. weit voraus. Vor der Schaffung einer eigenen Hauswasserversorgungsanlage muß immer di« Frage geklärt sein, ob nicht im Dorf eine gemeinsame An lage möglich ist. Die Kosten der Gemeinschaftsanlage sind geringer, eine Gemeinschaftsanlage kann u. U. mit einem Tiefbrunnen ausgerüstet werden, der eine wesentlich bes sere Wasserqualität liefert. Ueberall dort, wo Wasserleitungen vorhanden sind, kann die Arbeit mit etwas Ueberlegung wesentlich ver einfacht werden. Angeregt sei die A n b r i n g u n g e in e S Hahnes über dem Wasserschiff des Her des, die Verwendung einer Aufsatzbraus» am Spültisch, ein Gummischlauch in der Waschküche, der Gartenschlauch usw. Wo die Beschaffung zeit- und kraftsparender Ma schinen und Geräte und auch eine ausreichende, zweck mäßige. Beleuchtung in Haus, Hof und Stall für den Einzelhaushalt an der Kostenfrage scheitert, ist bet größeren Anlagen, wie z. B. Waschmaschi nen, Trockenschleuder, Heißmangel oder Fleischhack-und Wurst st opfmas chine n, Räu- cheranlagen, Konservendosenverschluß- maschtnen, Süßmostanlagen, Backöfen, de« Gedanke der Gemeinschaftsanlage zu prüfen. Die Melkmaschine ist eines der wichtigsten arbeitskraftsparenden Hilfsmittel der Bäuerin. Die rund 90 000 gezählten Berufsmelker betreuen höchstens ein Fünftel des deutschen Kuhbestandes. Vier Fünftel unserer Kühe werden von Familienmitgliedern, besonders von der Landfrau, gemolken. Hier hilft die Melkmaschine teils dadurch, daß sie der Landfrau 90 v. H. der Anstrengung beim Melken abnimmt, teils dadurch, daß Familienmit glieder, die für das Handmelken nicht in Betracht kommen, das Maschinenmelken übernehmen. Freilich lohnt sich der Einsatz der Melkmaschine erst bei einem Kuhbestand von acht Kühen aufwärts. Es gibt noch andere Möglichkeiten der Arbeitserleichterung Selbstverständlich müssen neben den gezeigten Wegen die bereits erfolgreich durchgeführten Maßnahmen, die zu einer Entlastung der Landfrau geführt haben, weiterhin unterstützt und stark ausgebaut werden. Es sei hier an die Einrichtung von weiteren Ernte- und Dauerkin dergärten erinnert, die Anstellung einer hauptamtlich ausgebildeten Kraft für jedes Dorf, die als Gemeinde schwester den Frauen stets beratend und helfend zur Seite steht, an Mütterberatungsstellen, Schwangerenfürsorge, Fürsorge für Säuglinge, Kleinkind, Schulkind usw. Schon die angeführten Maßnahmen zeigen, daß man sich in der Hilfe für die Landfrau nicht auf die technischen Arbeitserleichterungen allein beschränkt. Es gilt, die Kräfte der Landfrau gerade auf den Gebieten zu stärken, wo sie ihre höheren Aufgaben zu erfüllen hat. Die Land frau muß als Mutter denselben Schutz und die gleiche Unterstützung durch die Allgemeinheit genießen wie die Frau in der Stadt. Die Landfrau als Hüterin der Ari muß in der Lage sein, ihren Mutterpflichten in ganzem Umfange nachzukommen, dazu gehört auch, daß sie in der Erziehung ihrer Kinder Trägerin der Kulturwerte deS Landes bleibt, daß sie ihren Kindern weitergibt, was von Geschlecht zu Geschlecht auf sie überkommen ist. Brauchtum und Sitte sind auf dem Londe in guter Hut, wenn die Landfrau sie tr Arbeit und Freizeit pflegen kann. H. Caesar Weigel.' seid mit erte len Bol deu der tion der dies eim bea stei, zuo auS Dm von gesi ver geb dies den der übe erb hie gak st« rur brr die »uj zus 1 Co Se Hal nu tr Ar or. ge, trc da tä> ,a erl »g «l vr Di da Bi tu Kl sch l0! hä lä P da ge ich sp di, sch - vo