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Do» ,gschopa»«r Tageblatt undSnj«t-«,' »Mntw«VLgltch7»onatl.«ttua»prÄi tl7V«M.8«Ma». «Pfa. »chelluugm »erd«ni»Mlf.A«schüst»st„vim dm Lot«, sswievon allmPostaustaltra angenommen Zschopauer« Tageblatt und Anzeiger Wochen-latt für g § cho » a « und Amse-eub Da» Zschopauer Tageblatt uud Anzeiger" ist da» zur verüffentlichaag d« amtlichen Bekanntmachungen der Smtrbauptnuuwschaft Flöha und des Bürgi.meister» zu Zschopau brhSrdlicherseit» bestimmte Blatt und entblltdi«amtliche»vekanntmachungm Se» Fimlnzamte« Zschopau — Bankkonten:rrzgebirgisch«HandAbank«. S.». b.H.Zschap«.»emeindrgirokonto: ZschopauSk. Ü; PostschÄonto: Leipzig Nr. «S84— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für dir Orte: Lrumhermertdors, Waldkirchen, «Srnichen, -ohndorf, Mlischtbal. WAbbach, Dtttertdors, »ornau. Ltttmannldors, vitzschdors, Tcharfeustein, SchlSstchen Porscheudors S0» -«» S0. 10SS 100. IaiamIaaag MW IMkM MiRMUil WW Presse terW sich - „Krieg Wischen Men md Frankreich «Wahrscheinlich" Die Tatsache, daßdiefranzösischeRegierung weitere SicherungSmaßnahmen für Französisch-Somali- land getrofsen hat, wLhrend auf italienischer Seite von Truppenzusammenziehungen keine Rede sein kann, wird von der Londoner Presse groß verzeichnet. Weiter sindet Beachtung, dass Chamberlain wahrscheinlich in Rom nicht offiziell vermitteln wird. Die Blätter schenken auch den deutschen Aommeutaren große Beachtung, daß es sich um eine Angelegenheit handele, in die Deutschland nicht verwickelt werden könnte, und daß ein Krieg zwischen Italien und Frankreich unwahrscheinlich sei. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt, in London sei man im großen und ganzen zu der Schlußfolgerung gekommen, daß die übertriebenen Be richte, die verbreitet worden seien, jeder Grundlage ent behrten. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herald" ist der Ansicht, daß der Gedanke einer britischen Vermittlung im französisch-italienischen Streit jetzt auf. gegeben worden sei. „D a i l y Exp r e ß" schreibt in einem Leitartikel, daß die französisch-italienischen Meinungsver schiedenheiten nicht zum Kriege führen würden. Es handele sich hier um Frages,.die auf dem Verhandlungswege und nicht durch Krieg bereinigt werden sollten. Der diplo matische Korrespondent des „Daily Herald" glaubt zu wissen, daß die französische Regierung dem Wunsch Aus druck gegeben habe, daß sie keinen Beistand in den Ver- Handlungen mit Italien haben wolle. Dem britischen Bot schafter in Paris, Philipps, sei mitgeteilt worden, daß jede britische Jntervention_unwillkommen sei. Rom gegen die dunklen Kräfte Die italienische Presse wendet sich mit Ent rüstung gegen den von gewissen internationalen Hetz ¬ blättern kn unerhörtester Weise entfesselten Lügenfeldzug, der nichts anderes zum Ziele Hai als immer neue Unruhe zu schaffen und eine gegen die sogenannten Diktaturen gerichtete Psychose zu erzeugen, um auf diese Weise offene Verwicklungen heraufzubeschworcn. Die „Stampa" schreibt, die dunklen Kräfte seien an der Arbeit. Der Hauptaniaß für das Wiederaufleben dieses Treibens seien der bevorstehende Besuch Chamberlains in Rom und die Siege Francos in Katalonien. Zur Mittel- meerfrage stellt das Turiner Blatt fest, daß nicht Italien, sondern Frankreich den Grundsatz des Status guo im Mittelmeer abznändern suche. Das Regime von Tunis sei ein durch Abmachungen klar umrissenes Protektorat und die Stellung der Italiener im Gebiet deS Bey sei darin unzweideutig festgelegt. Wenn die Franzosen aber, wie dies in den letzten Wochen geschehen sei, die Garantien für die italienischen Kolonisten offen verletzten, dann begingen sie einen Mißbrauch der Machtmittel, der zu dem Status guo in offenem Widerspruch stehe. Verstärkung -er französischen Kolonialarmee Im französischen Senat erklärte Ministerpräsident Daladier, es sei wünschenswert, die Kolonialtruppe auf die Stärke der Heimatarmee zu bringen. Soweit wic- möglich solle auch den besten Eingeborenen-Unteroffizieren die Offizierslausbahn geöffnet werden. Daladier gab zu, daß die Teilmobilmachung im Herbst große Unvollkommen heiten gezeigt habe. Was die Effektivstärke betreffe, so könne Frankreich mit den fruchtbaren Völkern nicht Schritt halten. Solange die Lage so bleibe wie im Augenblick, könne man auf die zweijährige Dienstzeit nicht verzichten, selbst wenn die Rekrutenjahrgänge wiederWrker geworden seien. Ein Senegalnegerbataitton für Ofchibuli Die Entsendung zweier französischer Kriegsschiffe und die bevorstehende Abfahrt eines Bataillons Senegalschützen nach Dschibuti wird von den Pariser Blättern in großerAuf« machung herausgestellt. Während ein Teil der Blätter sich bemüht, diese militärischen Maßnahmen in ihrer Bedeu- tung abzuschwächen, erblicken andere Zeitungen, so vor allem die rechtsstehende chauvinistische „Epoque" und das sowjetfreundliche „Ordre", darin ein unfreiwilliges Ein- geständnis der französischen Negierung, daß die Lage in Dschibuti und an der Somaliküste doch ernster sei, als man bisher in Paris zugeben wollte. Der Außenpolitiker des „E x c e l s i o r" betont, Frank, reich werde gegen ein „koloniales München" einen Ein- heitsblock bilden. Von einer britischen Vermittlung sei. nicht die Rede, denn Italien und Frankreich seien erwachsen genug um ihre eigenen Angelegenheiten unmittelbar zwischen sich zu regeln. Der „Excelsior" bemüht sich, die Entsendung französischer Verstärkungen nach Dschibuti als Vorsichtsmaßnahme yinzustellen, die in Zeiten inter nationaler Polemik von einer elementaren Klugheit diktiert seien. Französische Zugeständnisse? Der frauzösische Geschäftsträger im Londoner AußenaM Der französische Geschäftsträger Cambon sprach ant Donnerstag im Londoner Auswärtigen Amt vor. Wie der diplomatische Korrespondent von Preß Association dazck meldet, wollte Cambon die letzten Entwicklungen im fran zösisch-italienischen Konflikt besprechen. Cambon habe ins besondere über den Inhalt der französischen Antwort auf die Kündigung des französisch-italienischen Abkommens von 1935 durch Italien berichtet. Er habe, so meldet der Korrespondent weiter, gleich zeitig erklärt, daß die französische Regierung den Streit fall als eine Angelegenheit ansehe, die allein oi« beiden betroffenen Länder angehe. Wohl unterhielten die Regierungen Frankreichs und Englands in allen internationalen Angelegenheiten engste Fühlung aufrecht, die Anregung jedoch, daß Chamberlain ge gebenenfalls in Rom als Vermittler auftreten werde, finde in Frankreich, so meldet der Korrespondent weiter, keine Unterstützung. Der politische Korrespondent der „Evenkng News" meldet, die politische Fühlungnahme zwischen England und Frankreich habe klargcftellt, daß Frankreich ibereit fei, Italien Sonderzugeständniffe wegen der Benutzung des Hafens Dschibuti und auch in der Frage der Verwal tung des Suezkanals zu machen. Frankreich wolle aber die ganze Angelegenheit mit Italien allein bereinigen und wünsche deshalb keine Einmischung Chamberlains während seines RombesucheS. - Chamberlain über das 8ahr M8 Würdigung des FriedcnsabkommenS Ministerpräsident Chamberlain hat in der Zeitschrift „Home and Empire" eine Neujabrsbotschaft veröffent licht, die durch ihre immer wlederkehrenden, stark betonten Hinweise auf die englische Aufrüstung auffällt. Auf das zu Ende gehende Jahr bezugnehmend, er klärt Chamberlain u. a., er weise die Ansicht, daß ein Krieg unvermeidlich sei, und daß England nur eine Auf gabe habe, nämlich sich auf den Krieg vorzubereiten, zu rück. Es sei vielmehr seine Hoffnung und sein Ziel, daß Lie internationalen Probleme in einem Geist der Ber^ söhnung und der Zusammenarbeit gelöst werben können. Der Ministerpräsident verweist auf die Regelung der, Beziehungen zu Italien, auf das Münchener Abkommens sowie auf die deutsch-englische und die deutsch-französisches Erklärung. Diese Instrumente der Befriedung stellten mit ihren gegenseitigen Verpflichtungen einen Fortschritt dar, da in Anbetracht der wachsenden Feindseligkeiten und deS dahinschwindenden Vertrauens niemand vor einem Jahr gewagt habe, vorauszusage», daß binnen zwölf Mona ten die vier großen europäischen Mächte auf dem Weg zur Versöhnung so weit vorwärtsgekommen sein würden. „Ein Jahr, das solche Beweise des bestehenden guten Willens gebracht hat, und man darf nicht vergessen, daß dies mehr bedeutet als die zeitweiligen Rückschläge, ein solches Jahr gibt keinen Anlaß zum Pessimismus." Zum Schluß der Neujahrsbotschaft wird noch ein mal die Verstärkung und Beschleunigung der britischen - Nüstungsmaßnahmen hervorgeLoben. Prag M« die WeisM an Die WMe Zugeud silk eine schnelle, gründliche Lösnng Auch in Prag drängt die Judenfrage einer Lösung entgegen, und zwar einer Lösung im rassischen Sinne, für die besonders die junge Generation in der Natio nalen Einheitspartei energisch elntritt. Der „Mlady Venkow", das frühere Organ der tschechischen Landjugend kündigt an, daß schon in den nächsten Tagen in der Ein heitspartei eine ständige Kommission für die Bearbeitung aller in der jüdischen Frage zu beachtenden Grundsätze errichtet werden wird. Gleichzeitig werden in einem Ar tikel „Die Jugend und ihr Verhältnis zu den Juden" der Oeffentlichkeit die Gesichtspunkte unterbreitet, die bei der Lösung der Judenfrage nach der Auffassung der jungen nationalen Tschechen unbedingt berücksichtigt werden müsse«. In diesem Artikel wird eine schnelle und gründliche Regelung der jüdischen Frage auf gesetzlichem Wege ge fordert. Die Möglichkeit einer Assimilierung der Juden wird nicht anerkannt. ,Jn unseren Augen", so heißt es in dem Artikel, „bleibt der sogenannte tsche chische, deutsche und andere Jude vor allem Jude, der tschechisch, deutsch oder eine andere Sprache spricht." Juden dürfen daher Tschechisch überhaupt nicht als ihre Muttersprache ausgeben Sie werden grund sätzlich als eine andersna' -male Minderheit betrachtet. Hhre rechtliche Stellung soll durch «in Gesetz geregelt werden, bas u. a. die Juden aus dem Staatsdienst, aus der Politik, Presse und aus dem nationalen Er ziehungsdienst ausscheidet. Di« Staatsbürgerschaft und die Heimatrechte der Juden, di« nach dem 23. Juli 1Sl4 erworben wurden, werden überprüft werden. Alle Juden, die nach diesem Tage sich auf dem Gebiet der Tschecho-Slowaiei nichergelassen haben, werden allmäh lich zur Auswanderung veranlaßt werden. Der Besitz, der Erwerb und die Erhaltung von Grundeigentum ist den Juden zu verbieten. Die Vorherrschaft der Juden und jüdischen Firmen im wirtschaftlichen Leben muß beseitigt werden. Zü-ifchrr Mä-chsnhan-^ Ein grelles Licht auf das Treiben der Judenemigran- ten wirft eine Nachricht des Prager Blattes „Prazsky Vecer". Danach „vermitteln" in verschiedenen Prager Kaffeehäusern jüdische Emigranten Auswandrungen nach den Ueberseestaatcn. Diese Juden lassen sich hohe Geldbeträge aus-ahlen und versprechen den künftigen Auswanderern, Fahrkarten sowie Pläne über Landstriche und Farmen besonders in südamertkanischen Staaten zu besorgen. Natürlich existieren diese Farmen und Land striche gar nicht. Dafür verschwinden aber die jüdischen Gauner mit dem erhaltenen Geld. Ein weiteres Betätigungsfeld dieser Zuven oepey« darin, jungen Mädchen Stellungen bei „angesehenen Fa milien" in Südamerika zu vermitteln. Dabei handelt es sich jedoch in Wirklichkeit um nichts anderes als um Mädchenhandel. Diese Juden halten, so schreibt das Blatt schließlich, ihre Sitzungen jeden Tag in einem an deren Prager Kaffeehaus ab, um nicht von der Polizei er griffen zu werden. Jagd nach dem Taufschein Torschlußpanik der Juden in Polen Äehnlich wie in der Tschecho-Slowakei veranlaßt die auch in Polen unaufhaltsam vorwärtsschreitende anti semitische Bewegung zahlreiche Juden, sich in letzter Stunde noch einen christlichen Taufschein zu be sorgen, in der Hoffnung, auf diese Weise nicht unter dir von nationaler polnischer Seite geforderten antijüdischen Gesetze zu fallen. In Lemberg allein haben sich in den letzten beiden Monaten rund 70N0 Juden zum Christentum „bekehren" lassen und die Taufe angenommen. Obwohl aus den ande ren Städten genaue Ziffern nicht vorliegen, scheinen diese Ueberlritte von Juden zur christlichen Kirche besonders in Ostgalizien eine Massenerscheinung geworden zu sein. In Drohobycz in Ostgalizien werden vom IS. Januar 193b an besondere Neltgionskursemit dreimona- tiger Dauer für solche Juden eingerichtet, die Mitglieder der katholischen Kirche werden möchten. Hiniermänner des Benesch-Regimes Prag verfügt die Auflösung der Jüdischen Partei. Wie der Prager Zeitungsdienst erfährt, wird in den nächsten Tagen die Prager Negierung auch die Auflösung der Jüdischen Partei verfügen, deren Tätigkeit bereits eingestellt wurde. In der Slo wakei und der Karpato-Ukratne ist diese Partei bereits vor Wochen aufgelöst worden. Das Vermögen dieser Partei, die sich zwar immer gescheut hat, politisch in den Vordergrund zu treten, deren Einfluß aber bei verschie denen Aktionen des Venesch-RegimeS nachweisbar war, wird zugunsten des Staates verfallen. Nach den neuen Vorschriften dürfen in Schulzim mern nur mehr das mittlere Staatswappen und ein Kreuz angebracht sein. Die Bilder des Expräsi denten Benesch sind zu entfernen und jene deS Erst- Präsidenten Masaryk unter die Bilder anderer Männer des tschechischen Volkes einzureihen. In AmtSlokalen, die der Oeffentlichkeit zugänglich sind, H nur daS mitt lere Staatswappen anzubrkngen.