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Mopauer «Tageblatt Na» .Zschopau« Tageblatt und Anzeiger/ erscheint werttSglich. Monatl.Bezugspreis l.7oRM.Zustellgeb. SV Pfg. Bestellungen werden in uns. Gesch äftSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen und Anzeiger ochenblatt für 3 schova « und Am-e-end Anzeigenpreise: Dl« 4« mm breite Millimeterzelle 7 Pfg,; die SS mm breite Milltmeterzetlr im TextteU 25 Pfg^ Nachlaßstaff-l 8 Ziffer, mit NachweiSgebühr SV Pfg. zuzügl. Porto Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da« zur Berössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Flöha und de» Bürgermeister« zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamte» Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau. Temeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal. Weihbach, Dittersdorf, Born au. Dittmannsdorf, Witzschdorf, Tcharfenstetn, Schlößchen Porschendors 2SS dm« 22. 1988 IMier desMi aWmiislhe Mzgimt-Liiiie 10ÜÜÜÜ Nllllll all der IllNkfislh-lybisA« Grenze Die Pariser Zeitung „Jour" will wissen, daß Minister präsident Daladier seine Inspektionsreise nach Korsika und Tunis am 2. Januar antreten wird. Daladier wird sich an Bord des Panzerkreuzers „Foch" begeben, der von den Kreuzern „Algerie" und „Emile Bertin" begleitet sein wird. Außerdem wird eine Flottille von Torpedöboots- zerstörern und Unterseebooten sowie ein Geschwader von Wasserflugzeugen dem Ministerpräsidenten auf seiner Reise das Geleit geben. In Begleitung Daladiers werden sich der Chef des Admiralstabes, Vizeadmiral Darlan, ein General der Luftwaffe und ein General des Landheeres befinden. In Ajaccio wird Daladier voraussichtlich eine polt- tisch eRede halten. Von Korsika aus wird sich Daladier nach Tunis begeben und dort wahrscheinlich auch die militärischen Verteidigungsanlagen — die sogenannte afrikanische Maginot-Linie — besuchen. Die französischen Blätter veröffentlichten in den letzten Tagen mehrfach Reportagen über die in aller Stille erbaute „Maginot-Linie von Tunis" an der tnnesisch-libyscken Grenze. Diese Befestigungsanlagen werden als unein nehmbar bezeichnet. „Paris Soir" berichtet, daß 10 0 0 0 0 Mann längs der tunesisch-libyschen Grenze zu sammen g ez o g e n seien. Ans dem Dach eines Hotels in der Oase von Gabds sei eine militärische Beobachtungs stelle eingerichtet, von der aus ununterbrochen Posten weit- hin die französischen Befestigungsanlagen bewachen können. Die dortigen französischen Befehlshaber stünden in un mittelbarer und ununterbrochener Verbindung mit den an der Mittelmeerküste aufgestellten Flakbatterien. Los von Moskau! Erbitterung in Frankreich gegen den Kommunismus. Zusammeubruch der roten Gewerkschaft Es geht so etwas wie ein Erwachen durch Frankreich. Die Erkenntnis, daß der Kommunismus dem Volke schweren Schaden zugefügt hat, und daß die Bevor mundung durch Moskau unvereinbar ist mit dem französischen Ehrenstandpunkt, ergreift immer weitere Kreise. Die Forderung der französischen Volkspartei nach Auflösung der Kommunistischen Partei wird stark beachtet. Unter der Ueberschrift „Frankreich den Franzosen" be schäftigt "sich der rechtsgerichtete Abgeordnete Montagny im „Matin* mit den im Solde Moskaus stehenden Agen ten, die Frankreich in einen Krieg stürzen wollten, in dem es nichts zu suchen habe. Die marxistisch-kommunistischen Gewerkschaften be kommen jetzt die Auswirkungen ihres mißglückten Gene ralstreikversuchs zu spüren. Die Mitglieder verweigern nicht nur die Beitragszahlung, sondern melden in Massen ihren Austri 1 t an. Der „Matin" will wissen, daß die rote Gewerkschaft (die CGT.), die noch vor kurzem mit einer Mitgliederzahl von fünf Millionen protzte, im kommenden Jahr nur noch zwei Millionen Mitglieder zählen werde. Unter den Arbeitern mache sich immer mehr eine Bewegung bemerkbar, die darauf hin ausgehe, das Gew-erkschaftslebrn von den k o m m u n i st i s ch e ü Ei ms küssen frei zu machen. Das Blatt hält es für durchays Möglich, daß ein nationales Gewerkschaftsleben auf gebaut wird. MW PWWrzeMle in Prag So arbeitete« die Emigranten unter Beneschs Schutz Ein grelles Licht auf das verbrecherische Treiben der jüdischen Emigranten in Prag wirft ein Prozeß gegen Patzfälscher vor dem dortigen Strafgericht. Vor einigen Jahren wurde in Prag ein Verein „Zentralstelle zur Er fassung der deutschen und österreichischen Emigranten" ins Leben gerufen, der von Benesch unterstützt und gefördert wurde. Der Verein sorgte nicht nur auf das beste für das leibliche Wohl seiner Mitglieder, son dern kümmerte sich auch darum, datz die Paste der Emi granten „verlängert* oder „erneuert" wurden. Mit dieser Aufgabe war vor allem der Sekretär des Vereins, der Jude Schönfeldt, betraut. Da der amtliche Weg für manche Juden zu umständlich und unangenehm war, bildete sich bald ein Komplott jüdischer Emigranten, das Paßfälschungen in größtem Umfange vornahm. Die An führer der Fälscherbande waren außer dem Juden Schönfeld noch der Jude Silbermann und der Jude Wiecker. Wiecker sorgte sür die Beschaffung bzw. Her stellung der gefälschten Papiere, Drucksachen und Stempel. Er befaß sogar die Frechheit, gefälschte Stempel derdeutschenGesandtschaftinPrag herzustel len. Der Jude Schönfeld ahmte die Unterschriften nach. Als Muster für die Fälschungen diente der deutsche Paß des jüdischen Emigranten Bernbard. Die Prager Polizei konnte nur den Juden Silber mann mit seiner Familie sowie die Juden Bernhard und Schönfeld verhaften und zur Verantwortung ziehen, da die übrigen Beteiligten sich rechtzeitig aus dem Staube gemacht hatten. Silbermann und Schönfeld erhielten je fünf Jahre und vier Monate Zuchthaus. Die Ange hörigen Silbermanns wurden freigesprochen. Nach Ver büßung der Strafe müssen die Verurteilten das Gebiet des tschecho-slowakischen Staates verlassen. Ltnlerstande für zehn Millionen England verstärkt seinen Luftschutz Der e nglische Lordsiegelbewahrer Sir John An ver so n gab im Unterhaus eine längere Erklärung über den Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe ab. An derson erklärte, man dürfe nicht nur sür die Gebiete sor gen, die einem besonderen Risiko ausgesetzt seien. Es müsse vielmehr das Ziel sein, überall In der Nähe von Wohnun gen und Arbeitsstätten unverletzliche, gut verteilte und leicht zugängliche Luftschutzkeller zu schaffen, die allerdings nicht ave aus öffentlichen Mitteln bestritten werden konnten. Unmittelbar nach Weihnachten werde man ein Gesetz einbringen, das Handel und Industrie gewisse Verpflich tungen auferlege. Außerdem müßten die Behörden die jenigen schützen, die während eines Luftangriffs auf der Straße überrascht würden. Oeffentliche Unterstände wür den in Form von Schützengräben oder in sonstiger Art ge schaffen werden. Die Keller sollten verstärkt werden, wozu ein besonderes Stahlgerüst zur Verfügung gestellt werde. Für Häuser ohne Keller habe man einen Stahlunter stand entwickelt, der leicht zusammenlegbar sei und außer halb des Hauses etwa einen halben Meter tief in den Boden gegraben werden solle. Die Regierung werde dir notwendigen Mittel sicher stellen. Zunächst sollen sür 10 Millionen Menschen private Unterstände geschaffen werden, wofür man 20 Millionen Pfund Sterling (240 Millionen Mark) benötige. Es bleibe, so schloß Anderson, Pflicht der Lokalbehörden, für öffentliche Unterstände zu sorgen, abrr das Schatzamt werde mehrere Millionen Pfund zu den Kosten beitragen. Memeldeutscher Postbeamter entlasten weil er seine Kinder in die deutsche Schule schickte Dieser Tage wurde der Postbeamte Johann Pe- truttis von dem Vorsteher seines Dienstbezirks in Prö- kuls nach Memel znm Postdirektor Aukstuolis beordert. Der Memeler litauische Postdirektor eröffnete Petruttis, daß er mit sofortiger Wirkung entlasten sei, da er seine Kinder aus der litauischen Schule herausgezogen und sie in eine memelländische Schule übergeleitet habe. Außer dem habe er angeblich die memeldeutsche Zeitung, das „Memeler Dampsboot", vertreten, worin eine deutsche Propaganda zu erblicken sei. Allerdings wurde Petruttis gleichzeitig in Aussicht gestellt, daß er, wenn er seine Kin der wieder in die litauische Privatschule schicken würde, wieder im Dienst verbleiben könne. ASA.-Minister MS hehl weiter Der bereits mehrfach durch seine Haßausbrüche gegen Deutschland hervorgetretene Innenminister Ickes hat jetzt beim Postminister der Vereinigten Staaten den An trag gestellt, die Versendung amerikanischer Postsachen ans deutschen Dampfern zu unterbinden. Ickes „begründet* seinen Antrag lediglich mit den üblichen Gemeinplätzen, die seine bekannte Deutschfeindlichkeit zum Ausdruck bringen. Glocken über Groß-euischlan- Der Weihnachtsgruß an alle Deutschen Im Dentfchlandsender wird am 24^ Dezember in der Sendung „Weihnacht* von 18 bis 19 Uhr Glockengeläut aus dem Norden und Süden, Osten und Westen des Reiches aufkkingen. Dabei werden in diesem Jahr auch Glocken aus der Ostmark (Braunau, Linz, Wien) und dem Sudetenland (Eger, Karlsbad, Reichenberg, Brüx) ihre Stimme ertönen lassen. Am Schluß vereinigen sich sämt liche Glocken der Reichshauptstadt zu einem Weihnachts- grutz an alle deutschen Menschen. Aus dem Wiel der Lideralirmur Französische Eingeständnisse — Die Verstaatlichung von Industriewerken unbefriedigend , Im Laufe der Kammeraussprache über den Einnahmehaus halt nannte der rechtsstehende Abgeordnete Denais den Finanz minister Reynaud „Syndikus der Volksfrontpleite". Das Frank reich von 1936 habe als Finanzminister Auriol gehabt, dessen Irrtümer jetzt Reynaud wieder gutmachen mußte. Diese Aus führungen fanden auf der Rechten und in der Mitte starken Beifall, während die Linke heftig tobte. Ein elsäßischer Abgeord neter stellte dann fest, daß die Versprechungen der Volksfront nicht gehalten wordenckeien. Inzwischen hatte Ministerpräsident Daladier auf der Reaie- rungsbank Platz genommen. Der Abgeordnete Pietri lobte den Finanzminister wegen der Art, mit der er die Bilanz der gegen wärtigen Lage ausgestellt habe. Pietri gab der Hoffnung Aus druck, datz Reynaud eine Steuerreform einleiten werde. Nach seiner Ansicht werde Reynaud auf gröbere Anleihen noch zurückgreisen müssen. Frankreich fei heute aus dem Gipfel des Liberalismus angelangt, obwohl dieser einer der Toten des Weltkrieges sei. Eine Wiederaufr,chtung Frankreichs sei ohne Diszivlin unmöglich. Sodann verteidigte Finanzminister Reynaud seine Finanz politik. Er stellte mit Genugtuung fest, datz kein Vorredner die bisher von der Regierung erreichten Erfolge bestritten habe. Reynaud bedauerte, daß man sich auf die Verstaatlichung von Industriewerken eingelassen habe. Das Ergebnis in der Flug zeugindustrie sei unbefriedigend. Der Minister unterstrich dann, daß die Hortung des französischen Kapitals im In- und Ausland erheblich nachgelassen habe. Während der Ausführungen Reynauds kam es zu mehr fachen Auseinandersetzungen zwischen der Rechten und den Kom munisten. Die Rede wurde von der Mitte und von der Rechten mit Beifall ausgenommen. Mion gegen die Süden gefordert Eingabe an Polens Ministerpräsidenten Der Chef des Lagers der Nationalen Einigung, Ge- neral Skwarczynski, und 116 Abgeordnete der gleichen Organisation richteten am Mittwoch an den Ministerprä sidenten eine Eingabe, die sich mit Maßnahmen zur radi kalen Herabsetzung der Juden in Polen auf dem Wege einer Massenabwanderung besaßt. In der Eingabe wird sestgestellt, daß die Juden ein Element seien, das die normale Entwicklung der nationalen und staatlichen pol nischen Kräfte hemme. Die Forderungen des Lagers der Nationalen Eini gung zur Lösung der Judenfrage werden schließlich in einer Reihe von Forderungen zusammengefatzt, nach denen die Negierung unverzüglich eine umfassende Aktion in die Wege leiten solle, bei der alle Mittel sür eine möglichst starke Herabsetzung der Zahl der Juden in Polen eingesetzt werden sollen. Die Auswanderung der Juden müsse in einem Ausmaße erfolgen, das den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Erfordernissen des polnischen Staates ent spreche. Die Regierung solle deshalb dafür Sorge tragen, daß für die Auswanderung der Juden aus Polen ent sprechende Siedlungsgebiete und internationale Geldmittel sichergestellt würden. Gesangenenmord englischer Polizisten Transjordantscher Staatsbürger beseitigt Nachrichten aus Palästina zufolge wurde nach um- fassenden Voruntersuchungen gegen vier englische Poli zisten Anklage wegen Gefangenenmordes erhoben. Die Anklage wirft den vier Polizisten vor, den trans- jordanischen Staatsbürger Mohamed el Haddad auf dem Transport zum Gefängnis Tel Aviv ermordet zu haben. Damit sind erstmalig von englischer Seite Anschuldigun» i gen wegen eines Gefangenenmordes in Palästina offiziell zugegeben worden. Llmbau -es Belgrader Kabinetts Wechsel im Innenministerium Der jugoslawische Prinzregent Paul empfing den Außenminister und Ministerpräsidenten Dr. Milan S1 o j a d i n o w t t sch, der ihm die nach den Skupsch- tinawahlcn übliche Gesamtdemission des Kabinetts über reichte. Da die Liste des Ministerpräsidenten Dr. Stoja- dinowitsch bei den Skupschtinawahlen am 11. Dezember in zwei Dritteln aller Wahlkreise gesiegt hat und 304 von 37l Abgeordnetensitzen errang, wurde er vom Prinz regenten Paul mit der Neubildung der Negierung beauf tragt. Es wurden einige personelle Veränderungen vor genommen, deren wichtigste das Ausscheiden des bis herigen Innenministers Dr. Anton Koroschetz ist, wo durch die neue Negierung eine stärkere Geschlossenhejt er reicht. Der neue Innenminister Atschunowttsch ge nießt das besondere Vertrauen des Ministerpräsidenten. Er ist ans der Polizeilaufbahn hervorgeganaen und war zuletzt Polizeipräsident von Belgrad. Besondere Ver dienste hat er sich um die Bekämpfung des Kommunis mus erworben. Berlin. Der preußische Finanzminister Pros. Dr. Popttz versammelte im Hause der Flieger seine Gesolgschast zu einer Weihnachtsfeier. Prof. Dr. Popitz wandte sich in Herz- lichen Worten an seine Mitarbeiter und wie- in einer kurzen Ansprache besonders aus die großen politischen Erfolge des Labres bin.