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,°«t-v°n°ll°nP°s.°ns.°lt^ Ma » e » blatt für gfchopa« und Ama-a-nd ^«n 21. D»z««,I»»v 1988 198. Ia!»«gar g N». 2S7 An,»ia«npr»is«: Die 4« mm breit, Millimeterzeil« 7 Pfg.; bi» 98 mm breit» Millimeterzeil« im Terttetl Da« „Zs» ° vauer Tagebla 1 t und Anzeig«r" ist da« zur Beröstentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Flöha und de« Bürge, meister« zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank m. b. H. Zschopau. Lemeindegirokonto: Zschopau Nr. 11; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884- Fernsprecher Nr. 713 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischtbal, Weihbach, Dittersdorf» Gornau. Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Da« .ZschopauerTageblatt undAnzeiger/ erscheint werktäglich. Mo ^tl.Be»ug«prei« l.7vRM.Zustellg«b.LVP,g. Bestellungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, Womuer« Tageblatt und Anzeiger Der Beauftragte für den Vierjahresplan, General feldmarschall Göring, hat dem Neichswirtschaftsminister mit Schreiben vom 14. Dezember 1938 folgenden Auftrag erteilt: . . . „Die Durchführuüg des VierjahreSplans hat zur vol len Inanspruchnahme der deutschen Wirtschaft und zum Bolleinsatz aller Werktätigen geführt. Eine Erhöhung der deutschen Wirtschaftskraft kann noch durch Verbesserung der Betriebsanlagen, Produktionsmittel und Produk- tionsmethoden sowie Steigerung des Leistungsvermögens der in der deutschen Wirtschaft Tätigen erfolgen. Die zu diesem Zwecke durchzuführenden Maßnahmen bedürfen einer einheitlichen Lenkung. Aus diesem Grunde beauftrage ich Sie, alle Maßnahmen, die zur Leistungs steigerung der deutschen Wirtschaft erforderlich sind, an- zuordnen und durchzuführen. Sie sind ermächtigt, die sich ans dieser Zielsetzung ergebenden Ausgaben aus die zur Durchführung geeigneten Stellen — bet Inanspruchnahme von Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und an- geschlossenen Verbände tm Einvernehmen mit dem Stelle Vertreter deS Führers — zu verteilen und die Aufgaben- gebiete dieser Stellen untereinander abzugrenzcn. Ihrer Weisungsbefugnis unterstehen zur Erfüllung dieser Ausgaben alle in die Gesamtplanung einzubeziehen den Organisationen und Unternehmen." Gangster als „Geschäftsfreunde" Alkoholschmuggcl und Waffenschiebungen MusicaS In New York hat die weitere Untersuchung der sen sationellen Niesenbetrügereien der Brüder Musica zu der Entdeckung geführt, daß der „Präsident- Donald Coster alias Philipp Musica, der inzwischen Selbstmord verübt hat, hinter der amerikanisch-bürgerlichen Fassade des von ihm geleiteten großen Drogenkonzerns McKesson und Ro binson Hand in Hand mit bekannten Gangsterhäuptlingen Alkoholschmuggel in einem Umsang betrieb, der nach den Angaben des Bundesoberstaatsanwalts sogar die Umsätze Al Capoues weit übertraf. Ferner hatte der „Präsident* in Montreal in Kanada in den Jahren von 1931 bis 1936 ein ganzes Arsenal ge mietet, von dem aus Waffen ins Ausland verschoben würden. Der Syndikus und Vizepräsident des Konzerns, Wyngersty, sagte aus, er habe im Mai 1938 dem Verkauf von lOOOOOLee-Enfteld-Gewehren und einer Million Pa tronen organisiert, dse von der Standard vergesellschaft und der Firma McKesson und Robinson an eine „befreun dete nicht kriegführende Nation- geliefert werden sollten. MW str Lloyd George SWmmM-, M» LMalM M WM Ai» «WW «ommmW «ar«, »mch,«lalle» Die Nachmittagssitzuna der Kammer lehnte die oorgeschla- Sene Berufung de, berüchtigten Kommuniftenbäuptlings Mario ln den Heeresausschuß mit Mehrheit ab. Male Uma Göring ordnet Zusammenfassung oller Maßnahmen znr Leislungsslelgeruvg an Aus dieser Beauftragung ergibt sich, daß nunmehr der Reichswirtschaftsminister allein befugt ist, Weisungen über die Durchführung der notwendigen Maßnahmen zu erteilen und die Stellen und Mittel zu bestimmen, die hierfür zum LUchch-zn bringen sind. Die Größe der Auf gaben, die uns der BierjayreSplan stellt, erfordert ein« straffe Zusammenfassung aller, Kräfte. Eine Zersplitte rung würde dem gewünschten Erfolg empfindlichen Ab bruch tun. Reichswtrtschaftsminister Funk wird nun alle die nebeneinander arbeitenden Stellen zu einer Einheit zusammenzufassen haben, um die zentrale Führung stcher- zustellen. Geheimsender der »Eisernen Garde" Station entdeckt — Ansager verhaftet Nach einer Warschauer Meldung aus Bukarest wurde in Klaufenburg ein Geheimsender entdeckt, der täglich für die Ziele der „Eisernen Garde" warb, deren Führer Codreanu kürzlich erschossen wurde. Der Sprecher dieses Senders, «in gewisser Raltin^ wurde verhaftet. Dieser Versuch der Eisernen Garde, Verbindung zu halten mit den Mitgliedern und Anhängern, kann wobl nur darauf ,»rückgeführt werden, daß die Regierung mit Englische „Schattenflotte"? Die Engländer haben Sorgen im Außenhandel und l Sorgen in der Außenpolitik. Beides steht ursächlich mit einander in Verbindung. Das ist der eine Grund, warum England auch wieder unter dem Bruch einer jahrhunderte alten Tradition sich jetzt anschickt, seine auf den Außen- handelsmärkten bedroht erscheinende Position mit poli tischen Mitteln zu stützen und für Außenhandels geschäfte auf dem Kreditwege Mittel der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Man will also dem englischen Außenhandelskaufmann für seine internationale Wett bewerbsfähigkeit nicht allein mehr im laufenden Waren geschäft helfen — das geschah schon dnrch die Abwertung des Pfundes —, sondern ihn auch durch finanziellen Bei stand in die Lage setzen, politisch wichtige oder politisch riskant erscheinende Handelsgeschäfte zu betreiben. Diese Stellungnahme zum Außenhandel wirkt sich auch I in der mit diesem nun einmal stets sehr eng ver bundenen Schiffahrt aus. Seit zwei Jahren geht um die Leistungsfähigkeit der britischen Handelsflotte ein heftiger Meinungsstreit. Während auf der einen Seite eine Gruppe von Reedern eine anerkennenswerte Initiative ergriff, um einer fortgesetzten Kapitalfehlleitung und Kapitalverschleu derung im internationalen Schiffahrtsgcschäft zu Leibe zu I gehen und das Tonnageangebot in einem vernünftigen s Nahmen den Transportbedükfnissen anzupaffen, wuchs in der öffentlichen Meinung, in der Presse und im Parlament die Stimmungsmache zugunsten eines großzügigen Modernisierungs- und Vergrößerungsprogramms für die Handelsflotte. Urheber und Sprecher dieses FeldzugeS waren die Werften, deren rückgängige Beschäftigung vornehmlich durch das schrumpfende Auslandsgeschäft ver- I ursacht war. Neben das sozialpolitische Moment stellten sie Gründe der Landesverteidigung. Wenn die britischen , Reeder nicht mehr an eine nornvkw GWeuerung der Flott« i dächten, würde in einem Kriegsfall England auf fremde I Transportmittel angewiesen sein. Die Werften fanden dabet Unterstützung von der britischen Admiralität und den Vertretern der Landesverteidigung. Die Reeder blieben dagegen ablehnend. Hätten di« politischen Spannungen des Herbstes in England nicht di« Vorstellung einer drohenden Kriegsgefahr gebracht, so wäre wahrscheinlich die Kluft zwischen Reeder und Wersten weiter offengeblieben. Die Ereignisse vom September haben hier siimmungsmüßtg eine Wandlung gebracht. Reeder und Werften sind sich nahegekommen in der Ueber« zeugung, daß neue Schiffe gebaut werden müssen. Da man aber auch übereinstimmt in der Beobachtung, daß ,di« I vergrößerte Flotte keine lohnende Beschäftigung erwarten I kann, münden alle Vorschläge dieses Flottenneubaupro gramms in einem Appell an die Regierung, daß I sie die Kosten zu tragen habe. Aehnlich wie in der Indu strie, soll auch in der Ueberseefahrt eine heute zusätzlich« Kapazität für den Kriegsfall geschaffen werden. Nach dem Muster solcher Schattenindustrien fordert man in der Tagespresse den Bau einer „skaäov kIeot". Ueber die Größe einer solchen Reserveflotte gehen di« Meinungen weit auseinander. Ein Vorschlag geht dahin, diese Neubauflotte nicht ausschließlich als Kriegsreserve flotte zu bauen, sondern sie unverzüglich den Reedern zur Verfügung zu stellen, da die neue Flotte durch ihre besser« Wettbewerbsfähigkeit auch den Reedern höhere Einnahmen bringen werde. Die Reeder sollten ihre veralteten Schiff« aus der Fahrt ziehen, und diese Schiffe sollten, anstatt wie sonst abgewrackt oder verkauft, als nationale Reserve für den Kriegsfall aufgelegt werden. Aber die Reeder blieben hartnäckig und lehnten ab. Das letzte Projekt, das die „Times- veröffentlichte, will I auf eine neue Gemeinschaftsaktion der Reeder aus, di« sich allerdings nur treuhänderisch auszuwirken hätte. Die Reeder sollten das Problem an der empfindlichsten Stelle .anpacken, nämlich in der Trampschiffahrt, wo der größte Tonnageüberfluß herrschte. Eine Neederorganisation sollte die veraltete Tramptonnage anfkaufen und den Reedern den Abwrackwert bezahlen, die Schiffe selbst aber treu händerisch in Verwahrung nehmen und als Flottenrescrve auflegen. Die Kosten des Kaufs und der Instandhaltung der Schiffe sollte freilich die Regierung tragen. Ferner solle die Regierung auch den Reedern die Finanzierung von Ersatzbauten ermöglichen. Man sollte den Reedern also die Differenz zwischen dem Abwrackpreis und den Neubaukosten gewähren. Der Plan ist, obwohl er sich nur auf einen Teil der überseeischen Handelsflotte, nämlich die Trampschiffahrt, beschränkt, besonders umständlich und wahrscheinlich der teuerste und schlechteste von allen Plänen zugunsten einer „ndackovv kioet-. Doch alles das sind Sorgen, die die Eng länder mit sich selbst abzumachen haben. Aber für die Zu kunft des deutsch-englischen Verhältnisses wird es nützlich sein, wenn in dem Ergebnis dieses britischen Meinungs- kampfes zugunsten von Schiffahrt und Außenhandel man sich auch jenseits des Kanals daran erinnert, daß die Völker, die den Welthandel trage», nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben, jede verfügbare Energie ihrer eigenen Nationalwirtschaft zum Wiederauf bau dieses Welthandel" aus. Hier liege der Schlüffe! zur internationalen Lage. Die Stärke des Premierministers gegenüber seinen Kritikern liege darin, daß diese keine Alternative-Politik hätten und daß sie nicht zu sagen vermögen, was sie an seiner Stelle getan hätten. „Daily Expreß- meint, es sei möglich, daß England und Deutschland in Freundschaft nebeneinander lebten. Auch „Daily Mail" hält der Opposition vor, daß sie keine Alternative- Politik anzubieten habe. Die liberale „News Chronicle" ver liert sich gänzlich in einem Spiel mit Worten und meint, Chamberlain schlage daneben, wenn er der Opposition Kriegs- volitik vorwerfe. Die Opposition wende sich nicht so sehr gegen bas Münchener Abkommen als gegen die ganze Politik, die zu München geführt habe. aller Schärfe gegen die große Gefolgschaft des ermordeten Codreanu vorgeht und ihr jede Möglichkeit genommen hat, sich weiter politisch zu betätigen. Militär und Gen darmerie überwachen die Kreise der „Eisernen Garde-, und ihre Presse steht unter schärfster Zensur. Wenn die „Eiserne Garde" nunmehr versucht hat, durch einen Ge heimsender sich Gehör zu verschaffen, so ist das ein neuer Beweis für ihr enges Zusammenhalten und dafür, daß mit der Ermordung des Führers die Bewegung nicht zer schlagen werden konnte. DaS englische Unterhaus hat den von der Opposition gegen die Regierung Chamberlain eingebrachten Miß- trauensantrag mit 340 gegen 143 Stimmen abgelehnt und damit der Regierung das Vertrauen ausgesprochen. In der vorausgegangenen Debatte hatte der in veralteten Anschauungen befangene frühere Ministerpräsident Lloyd Ge- orge sich durch beleidigende Angriffe gegen Chamberlain aus- gezeichnet. Im übrigen hatte Lloyd George in seiner vor Ge hässigkeiten triefenden Rede wiederum lustig gegen die autori tären Staaten gehetzt. Schatzkanzler Sir John Sikston und der Konservative Naikes wiesen Lloyd George wegen seiner unge zügelten Sprache zurecht. Recht peinlich für Lloyd George war, daß ihn Raikes daran erinnern mußte, daß es Lloyd George nicht anstcht, über eine „grausame Blockade FrancoS gegen Katalonien" Beschwerde zu führen, da schließlich gerade während der Amtszeit Lloyd Georges auch England eine derartige Waffe angewandt habe. Aber auch die Dusche, die SckMtzkanzler Simon Lloyd George verabreichte, war recht kalt. Wenn eS nach der Ansicht Lloyd Georges ein „Fehler" gewesen sei, daß daS Sudetenland an Deutschland abgetreten worden sei, so erklärte Sir John Simon, dann «volle er nur daran erinnern, daß bereits der britische Beobachter in Prag, Lord Runciman, sogleich nach seiner An- tuns« in der Tschecho-Slowakei, also noch vor der Münchener Komcrcnz, die Notwendigkeit der Abtrennung der sudetendcut- s-yen Gebiete unterstrichen habe. Durch das Münchsnrr Ab kommen sei ein Gebiet, daS niemals der Tschecho-Slowakei hätte überantwortet werden dürfen, an Deutschland gefallen. Dadurch aber habe das Münchener Abkommen einen Irrtum der FricdcnSvrrtrüge berichtigt. Die englischen Zeitungen heben aus der letzten dies- sährigen Debatte iin Unterhaus insbesondere die Ansprache des Premierministers Chamberlain hervor, in der Chamberlain dargelegt hatte, daß die Zusammenarbeit mit Deutschland geeignet ist, den europäischen Frieden zu sichern. Die „Times" schreibt, Chamberlain habe als ein „robuster Patriot" ge sprochen, der immer sür die Interessen Englands und für die Grundsätze, an die es glaube, eintrete. „Daily Telegraph" schreibt, Chamberlains Erklärung über Deutschland drücke die vorherrschende und unacteilie Meinuna des englischen Volkes Schluß mii -er Kommune! Pariser Gericht soll Auflösung der Kommunistischen Partei erzwingen Die in Frankreich gegründete Vereinigung zur Ver- tcidigung der Nation hat, wie der Generalsekretär dieser Vereinigung der Presse mittcilt, beschlossen, vor dem Zivilgericht des Seinedepartements ein Verfahren aus Auflösung der Kommunistischen Partei anzustrengen. Die Vereinigung stützt sich auf den Wortlaut eines Gesetzes von, 1. Juli 1901. Wie man hört, soll die Verhandlung über den Antrag am 11. Januar stattfinden. Der Antrag der Vereinigung zur Verteidigung der Na tion zeigt, daß auch in Frankreich der Kommunismus immer klarer als ein Element Kr Zersetzung und eine Gefahr für die Nationalstaaten erkannt wird. Ernüchternd hat vor allem der letzte Streik gewirkt, der nach der von weitesten Volkskreisen geteilten Auffassung des Ministerpräsidenten Daladier ein bewußtes Attentat gegen den Frieden darstellte., Die gleiche Erkenntnis .von der Berderblichkett der kommunistischen Politik sprach aus dem dieser Eäge ver öffentlichten Aufruf von 430 französischen Zeitungen, die gleichfalls daS Verbot der Kommunistischen Partei fordern. DaS jetzt von der Vereinigung zur Verteidigung der Nation angeführte Gesetz» vom Juli 1901 sieht vor. daß jede Gesell schaft verboten werden kann, die gegen die guten Sitten ver stößt oder die Unversehrtheit des Lande» der republikanischen Staatsform bedroht. Bezeichnend ist auch »in Artikel, den der ehemalige Kriegsmtmfter Fabry tm „Matin" veröffentlicht. Darin beißt es. Frankreich sei nach einem zweijährigen Versuch der Bolsche- wtsierung wieder französisch geworden und habe »inen Ekel bekommen vor der ständigen Einfuhr bolschewistischer Agen- ten. Die Franzosen wollten wieder Herr iw Lande lein und nicht vom Ausland inspiriert werden.