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j-wtevonallcnP°stanstalt-n°ng.n-mmm für A f ch o p a tt «nd Umgeaend 199. M»ntag, 12. Dm,«,»!»«» 1988 N-. 2SS Anzeigenpreise: Die 4V mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die S8 mm breite Milltmeterzeil« im Textteii 25 Pfg,; Nachlaßstasiel L Ziffer- und NachweiSgrbühr 28 Pfg. zuzugl. Port» Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, BSrnichm, Hohndorf, Wllischtbal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau. Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf La» .gschopauer Tageblatt und Anzeiger/ erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreiS I.70RM. Zustellgeb. 20 Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, gschopauer v Tageblatt und Anzeiger KM daWa MI M Mm »Wie UMIEWW - Ir «Meb M w MW MWW Die Eröffnung der Zweitem Archt ^turamsstellmng in München. Don rechts: Der Präsident des Hauses der Deutschen Kunst, von Finckh, Gauleiter Wagner, der Führer, der italienische Korporationsminister Lantink, Dr. Goebbels und Dr. Ley. (Presse-Hoffmann, Zander-M.) Waheit M ZvMiWeit Die Aede m Dr. Goebbels Technik nicht Herrin des Lebens Nach Hinweis auf die ersten Projekte für den monumen talen Umbau Berlins stellte Dr. Goebbels als ersten Grund satz der modernen nationalsozialistischen deutschen Architektur auf: Klar sein. Es verbindet sich in ihr die höchste Schönheit mit der letzten Zweckmäßigkeit. Wir haben uns nicht gegen den Siegeszug der Technik gestemmt, sondern ihn bereitwillig und freudig mitgcmacht. Das bedingte auf der anderen Seite, daß wir ote Technik nicht zur Herrin des Lebens erhoben, sie auch nicht in einem leeren Formalismus erstarren ließen, sondern mutig den Versuch unternahmen, sie durch die Gesetze der Schönheit und der Aesthetik innerlich zu beseelen. Dr. Goebbels sprach dann dem Führer den Dank aller deutschen Architekten aus und erklärte: „Sie sind der motorische Antrieb dieses grandiosen und umwälzenden architektonischen Programms gewesen. Sie haben damit auch die schöpferischen Kräfte im Lande geweckt und wachgerufen; und jetzt erleben Sie die große Freude, daß das deutsche Volk in seiner Gesamt heit an diesen Plänen innersten, aufrichtigsten und herzlichsten Anteil nimmt. Es dankt Ihnen dafür, daß Sie auf diesem Gebiete die alten ausgetretenen Gleise der Vergangenheit ver lassen haben und eine neue Entwicklung in neuen Bahnen ein leiteten. Wir alle aber sind glücklich, Zeugen dieser erhabenen Epoche der dentsche.ii Baukunst zu sein. In Wirklichkeit errichten Sie dir neuen monumentalen Bauten für die Nation. Sie sind dazu bestimmt, für dir Größc unseres Volkes Zeugnis abzu- legcn: in fernsten Zeiten werden sie künden von der Macht und Stärke unseres Großdcutschrn Reiches, das Sic, mein Führer, geschaffen haben!" Erster Gruß dem Baumeister des Sroßdeutfchen Reiches Der Vorsitzende des Vorstandes des Hauses der Deutschen Kunst, August von Finck, begrüßte den Führer und den hohen italienischen Gast und betonte, daß die Ausstellung den Stempel des Wollens Adolf Hitlers, aber auch den Ausdruck eines neuen Lebens- und Raumgefühls trage. Staatsminister Adolf Wagner meldete, daß die An stalt „Haus der Deutschen Kunst" den Befehl erwarte, um vt» Arbeiten zum Bau eines neuen Ausstellungs gebäudes für die deutsche Architektur zu beginnen. Der Gauleiter gab im Namen aller dem Dank an den Führer Aus- druck für oie große Tat, die er durch die Heimführung des Sudetenlandes in das Großdeutsche Reich vollbracht hat, und grüßte Adolf Hitler als den Baumeister des Großdeutschcn Zum zweiten Male in diesem Jahre ist in München eine deutsche Architelturausstellung im Hause der Deut schen Kunst eröffnet worden. Hatte schon die erste Schau dieser Art, die im Januar ihre Pforten eröffnete, ein ge waltiges Bild nationalsozialistischer Schaffenskraft und monumentaler Größe gegeben, so läßt die zweite Deutsche Architektur- und Kunsthandwerksausstcllung abermals er- kennen, daß im Dritten Reich die Baukunst wieder zur Königin der Künste erhoben worden ist, und daß sich in ihr die Kraft der nationalsozialistischen Idee Formen schafft. Des Führers Wille und des Volkes unerschöpflicher Schaffensgeist finden in den Bauten des Dritten Reiches ewige Denkmale. Wieder unterstrich der Führer durch seine Anwesen heit die große Bedeutung der neuen Ausstellung, die einen zufammcnsassendeu Ueberblick über das Bauschaffen im Reiche Adolf Hitlers, zugleich aber auch über den hohen Stand unserer kunstgewerblichen Innengestaltung gibt. Eintreffen des Führers Riesige Hakrnkreuzfahnen säumten den gewaltigen Bau des Hauses der Deutschen Kunst, vor dem schon viele Stunden vor der Eröffnungsfeier eine unübersehbare Menschenmenge sich eingefunden hatte, um den Führer zu grüßen. Als der Führer unter den Klängen des Präsen tiermarsches eintras brausten ihm jubelnde Heilrufe ent gegen, die auch anhielten, als der Führer zusammen mit dem Kommandierenden General des VII. Armeekorps, General der Infanterie Ritter von Schobert, dem Kom mandierenden General der Luftwaffrngruppe 3, General der Flieger Sperrle, dem Kommandeur des Lustgaues 7, Generalmajor Zenetti, dem Kommandanten von München, Oberst von Mann, und Obergruppenführer Brückner dir Fronten der Ehrenkompanien abschritt. Vor dem Hause begrüßten ihn der Vorsitzende des Vorstandes des Hauses der Deutschen Kunst, August von Finck, mit dem Vorstand und der Ausstellungsleitung, Reichsminister Dr. Gorbbels, Reichsstatthalter General Ritter von Epp, der bayerische Ministerpräsident Siebert und der Staatskommissar des Hauses der Deutschen Kunst, Gauleiter Adolf Wagner. Der Führer tauschte mit den Herren einen freund lichen Handschlag und betrat dann die Festhalle des Hauses, wo ihn eine zahlreiche Festversammlung, Reichs minister, Reichsleiter, Generale und hohe Führer der Gliederungen der Partei erwarteten. Als Ehrengast nahm auch der italienische Korporationsminister Lantint an der Eröffnungsseierlichkeit teil. Er hatte seinen Platz zur Rechten des Führers, während zur Linken Gauletter Staatsminister Adolf Wagner saß. guf. München, die Hauptstadt der Bewegung, Dresden, Bres lau, Erfurt und Lrachcnfels zeigen Ausschnitte aus ihren Plänen. Die Partei, die Retchsjugendführung, die Wehrmacht, der Generalinspekior für das deutsche Straßenwesen, Reichs bahn und Reichspost sind vertreten. Dr. Goebbels fuhr fort: „Es ist ein geradezu monumen tales Programm. Aber dieses Programm ist im Gegensatz zur Vergangenheit nicht dazu bestimmt, als Modell und Projekt in Architektenbüros zu vermodern und zu verkommen. Das, was hier gezeigt wird, ist bereits in der Plannng oder selbst schon im Bau. Man hat manchmal den Eindruck, als sei Deutschland ins gesamt ein großer neuer Bauplatz geworden. Die aufstrebende Weltmacht des Reiches bekommt ihr nionumentales architek- tonisches Gesicht. Die Durchführung dieses monumentalen Pro gramms ist dazu bestimmt, auf Jahrhunderte Wester zu wirken. Die architektonische Umgestaltung der Städte soll den Ruhm der nationalsozialistischen Epoche in die fernste Zu kunst weiter tragen. Daneben hat der Nationalsozialismus ein ganz groß zügiges Wohnbauprogramm in Angriff genommen. Es ist nicht wahr, daß er sich lediglich auf die Monumentalisierung der großen Städte beschränkt; im Gegenteil werden daneben in umfangreichster Weife Wohnbauproiekte für die breiten Massen der Bevölkerung zur Durchführung kommen. Dann trat Reichsminister Dr. G o e b b e l s vor das Mikro- Phon, um einen Ueberblick über das Schaffen der neuen Deut- schen Baukunst zu geben. Reichsminister Dr. Goebbels führte in seiner Rede u. a. aus: „Die Baukunst wird die Königin aller Künste genannt, und wohl deshalb, weil ihre Wirkungen und Dokumente am bleibendsten und beständigsten sind. In Stein und Marmor pflegt sich eine Zeit zu verewigen. Jede große geschichtliche Zeil sucht in der Architektur ein Stück Unvergänglichkcit. Dar- aus auch ist es zu erklären, daß die dem Nationalsozialismus mittelbar und unmittelbar vorangegangenen Systeme in ihrer Architektur ohne eigenen und gewachsenen Stil geblieben sind. Jeder pflegte auf seine private Weise zu bauen, ohne Zusammen- Hang mit dem anderen. Es hat sich weder in der wilhelmini schen noch in der Nachkriegsperiode ein demonstrativ in die Erschcinüng tretendes deutsches Baugcsicht gezeigt. Der Zeit s hlte die Monumentalität. Sie beschränkte sich darauf, Nutz- bauten zu errichten. Man gehorchte damit dem materialistischen Geist der Zeil. ' Aus der inneren Unsicherheit ist es zu erklären, daß diese Zeit auch nur sehr selten Architekten von wirklich großem Format hervorbrachte. Wo sie vorhanden waren, blieben sie entweder unentdeckt oder ohne Aufträge. Es ist bezeichnend, daß einer unserer bekanntesten heutigen Architekten kürzlich bet der Besichtigung eines von ihm grundlegend umgebauten Berliner Theaters beiläufig erklärte: ,,Einst hatte man den Kopf voll Plänen, ohne die Möglichkeit der Ausführung zu besitze«! heute bekommt man so viele Austräge, daß die Ausführung manchmal am Materialmangel scheitert." In diesem Ausspruch wird der Gegensatz der Gegenwart zur Vergangenheit auf das drastischste zum Ausdruck gebracht. Wir sehen den glücklichsten Umstand dieser fast phantastisch anmutcndcn Blüte der deutschen Baukunst in der Tatsache, daß der Führer sc bst von der Architektur verkommt und heute die eigentlich inspirative Kraft der deutschen Baukunst der Gegen- wart ist. Er gibt der gesamten deutschen Architektur die zu- sammenfassende Planung. In seiner Person ist das gewähr leistet, was der Vergangenheit überall fehlte: die Einheitlichkeit, die Konzentration der Mittel und die durchschlagende Kraft der Projekte. Einheitliche Städteplanung Was noch im Vorjahre Einzelzug zu sein schien, das formt sich nun zu einem festausgcpräglen architektonischen Gesicht. Ich möchte gerade die große Bauplanung der Reichs- Hauptstadt als Beispiel dafür ansühren. Endlich beginnt in Deutschland wieder nach vielen Jahrzehnten der Jrrnis und Wirrnis eine Städieplanung, die von ganz großen und entscheidenden Gesichtspunkten getragen i':. Nach einem ehrenden Gedenken de» verstorbenen Archi tekten Troost und der Erwähnung jüngerer Nachfahren wie Prof. Speer oder Pros. Gieseler wies er aus die Vielzahl von Aufgaben und Aufträgen hin, bei der die deutsche Wehrmacht, die Behörden, Reichsbahn und Neichspost, die Partei, die Arbeitsfront und die Hitler-Jugend in edler Gemeinschaft Zu sammenwirken. Dazu kommen die großen deutschen Kultur- bauten, die vom Staaie oder von den Städten errichtet werken. Wesentliche Voraussetzung der Durchschlagskraft der neuen deutschen Architektur ist ihre U e b e r e i n st i m m u n g mit der La nd schäft, in die sie hineingebaut wird, selbst. Auf diesem Gebiet sind die Reichsautobahnen beispielgebend voran geschritten, Die ganze Summe der architektonischen Vorarbeiten in Deutschland zeigt das Gesicht einer ungeheuren Vielgestaltig, leit. Aber diese Vielgestaltigkeit bleibt nicht ohne inneren Zusammenhang. Monumentales Programm für Jahrhunderte Dr. Goebbels gab dann in großen Zügen einen Ueberblick: Der Generalbauinspcktor für die Rejchshauptstadt wartet mit den ersten Pro;ektcn für den monumentalen Umbau Berlins