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Nach langem Krankenlager ist der türkische Staats präsident Gazi Mustapha Kemal Atatürk am Donnerstag im Alter von 60 Jahren gestorben. Der Präsident des Parlaments aO interim hat ge mäß der Verfassung vorläufig das Amt des Staats präsidenten übernommen. Das Parlament wird den Nach folger Atatürks wählen. an der Sakaria gelang Kemal ein so entscheidender Erfolg, daß er nach seiner Rückkehr aus dem Hauptquartier durch die Nationalversammlung den Titel eines Ghasi lder Siegreiche) erhielt. Die Franzosen schlossen nun als erster Ententestaat am 20. 10. 1921 in Angora mit Kemal Frieden. Im August 1922 begann die türkische Offensive gegen dir Griechen, die mit einem vollständigen Siege Kemals endete. Der Frieden von Lausanne am 24.7.1923 dokumentierte den Sieg des türkischen Freiheitskampfes. Angora wurde oer Regierungssitz des neuen türkischen Reiches, und Kemal wurde Präsident der Republik. Nun begann das gewaltige Wiederaufbauwerk Kemals, das mit der Abschaffung ves Kalifats und der Verbannung der Mitglieder des osmanischen Hauses ein- geleitet wurde. Es folgten Reformen auf allen Gebieten. So wurde u. a. dir Stellung der türkischen Fran ge hoben, die lateinischen Schriftzeichen wurden eingeführt, und ein großer wirtschaftlicher und militärischer Aufbau garantierte den Schutz der neuen Türket. Das türkische Heer hat heute eine Friedensstärke von über 200 000 Mann. Ein strategisches Netz von über 5000 Kilometer Eisenbahn und über 30 000 Kilometer Landstraßen durch zieht das Gebiet der modernen Türkei. Auch der Ausbau der Luftflotte sowie die Errichtung einer eigenen staat lichen Rüstungsindustrie zur Herstellung von Munition, Flugzeugen und Waffen im eigenen Lande wurde in An griff genommen. Ein erstarktes Volk ist heute an der Arbeit, die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Der alte Grundsatz „yawas — yawas" — langfam, nur lang sam — ist für die junge aufstrebende Türkei überholt und durch freudiges Schaffen zum Wohl des Staates ersetzt. Das ist das große historische Verdienst Kemal Paschas, der als Staatspräsident der Türkei den Titel und Namen Marschall Kemal Atatürk führte. Er hat aus der Türkei ein modernes Staatswesen gemacht, das im Innern auf politischem, kulturellem, wirtschaftlichem und sozialem Ge biete an einem großen Aufbauwerk beschäftigt ist. Oer Sieg der Republikaner Der amerikanische Kongreß nach den Wahlen — Demo kraten verloren neun Gouverneurposten Nach den vorläufigen endgültigen Ergebnissen der Wahlen in USA., die den Republikanern große Erfolge brachten, wird sich der Senat wie folgt zufammensetzcn: Demokraten 66, Republikaner 23, Farmer 2, Progressive 1, Unabhängige Republikaner 1. Das Unterhaus setzt sich folgendermaßen zusammen: Demokraten 253, Republikaner 165, Progressive, Farmer und Unabhängige insgesamt 2. 15 Sitze stehen noch aus. Die Republikaner gewinnen mindestens 75 neue Sitze. Die Zusammensetzung des vorigen Kongresses war: kennt: Demokraten 76, Republikaner 16, Unabhän- pige 4. Unterhaus: Demokraten 328, Republikaner §0, Unabhängige 13, Farmer 4. Die Niederlage Roosevelts und der Demokraten kommt noch stärker in der Besetzung der Gouvernenr- posten zum Ausdruck. Von 32 Gouverneuren, die in Amerika neu zu wählen waren, entfallen nach dem bisher vorliegenden Endergebnis l5 ans die Demokraten und nicht weniger als l7 auf die Republikaner. Die Republikaner haben damit 11 neue Gouverneurposten ecobert. Hiervon nahmen sie 9 den Demokraten und je einen der Fortschrittspartei bzw. der Farmerpartei ab. In allen 48 amerikanischen Bundesstaaten wird es künftig 18 republikanische und 30 den,akratische Gouver neure geben, da 16 Staaten sich an der Wahl diesmal nicht beteiligt haben. Erneutes Bekenntnis z« MWen LWberlm reWrWe Icke MW» Keml MM» f Das MW M Irmat » Icke» Ma W Data Bei einem Bankett, das der neue Bürgermeister von London in der Guildhast gab und an dem wie alljährlich die höchsten Vertreter des Staates, der Negierung, des öffentlichen Lebens und die diplomatischen Vertreter der ««ständischen Mächte Teilnahmen, hielt Premierminister Chamberlain eine vielbeachtete Rede, die ein neues starkes Bekcuntnis zu München war. Nach einleitenden Worten des englischen Außenministers Lord Halifax, der sein Glas zu Ehren der anwesenden aus ländische» Diplomaten erhob und u. a. auch Herrn von Ribben trop zur Ernennung zum Außenminister des Deutschen Reiches beglückwünschte, sprach Chamberlain, von minutenlangem Bei fallsklatschen begrüßt. Zunächst wolle er, so begann Chamberlain, vor allem mit dem Gedanken anfräumcn, daß cs in München einen „Zu sammenstoß zwischen verschiedenen Rcgicrungsshstcmen" ge geben habe, und daß das Ergebnis ein „Sieg" für die eine oder die andere Seite gewesen sei. Er gestehe offen, daß er jene Leine nicht verstehe, die den Wunsch hegten, für eine Niederlage des eigenen Landes Reklame zu machen. Er sei der Ansicht, daß, wenn mau vernünftig sei, man auch fcstftcllcn werde, daß es eine der erfreulichsten Leistungen Münchens gewesen lei, gezeigt zu haben, daß vier Großmächte mit verschiedenen Negicrungssystemcn fähig waren, zu ver handeln und ohne Streitereien sich über die großen Linien eines NebcreinlommenS Uber eines der gefährlichsten internationalen Probleme der Gegenwart zu einigen. Isolierung nicht mehr möglich Ermutige diese Tatsache nicht zu dem Glauben, daß eS solchen Mächten möglich sein müßte, sich auch über andere Dinge zu einigen? IStarler Beifall.) In den Tagen vor jenem Zeit punkt. bet dem die meisten unserer Geschichtsbücher begännen. Kemal Atatürk. (Scherl-Wagenborg.) Die Nachricht vom Tode Atatürks verbreitete sich in Istanbul mit Windeseile, als auf dem Dach des Palastes Dolma Bagtsche die Standarte des Präsidenten auf Halb mast ging. Die Bevölkerung eilte auf Straßen und Plätze, und ein unübersehbarer Strom von Menschen ergoß sich nach dem Palast des Präsidenten, wo die Menge in ehr furchtsvollem Schweigen verharrte. Ueber der Stadt liegt unsagbare, still verhaltene Trauer eines Volkes, das nicht nur feinen größten Sohn, sondern seinen Retter und Vater verloren hat, denn Atatürk, dieser Ehrenname, den das oankbare Volk seinem Führer gab, heißt: „Vater der Türken." * Schöpfer -er neuen Türkei Mit Marschall Kemal Atatürk ist der Schöpfer der neuen Türkei dahingegangen. Ihm verdankt es vor allem die Türkei, wenn nach dem Kriegsende ein neues, starkes türkisches Reich erstand. Befreit von unwürdigen Vertragsbeschränkungen, wurden die allgemeine Wehr pflicht eingeführt und die notwendigen Rüstungen durch- geführt, und in der Konferenz von Montreux streifte die Türkei die letzten Fesseln ab. In den neuen Befestigungen der Dardanellen und des Bosporus halten heute wieder türkische Soldaten unter dem wehenden Halbmond Wache. Mustafa Kemal wurde 1880 in Saloniki als Sohn anatolischer Eltern geboren. - Als junger Generalstabs hauptmann gehörte er zu den jungtürkischen Führern, die den Sultan Abdul Hamid zur Wiederherstellung der Ver- fassuna zwanaen und ibn 1909 zuaunsten seines Bruders, des SultanS Mohammed V., 'absetzten. Während des BalkankriegeS 1912/13 war Kemal Major im Generalstab der türkischen Dardanellenarmee, die der 4. bulgarischen Armee gegenüberstand. Auch während des Weltkrieges kämpfte er mit besonderer Auszeichnung an den Darda. nellen. Unter Liman v. Sanders führte er später die türki schen Truppen in Palästina. Nach dem Zusammenbruch übernahm er in Adana von Marschall Liman v. Sanders den Oberbefehl. Als er auf Grund der Waffenstillstands bedingungen das gesamte Kriegsmaterial der Entente übergeben sollte, tat er dies nicht, sondern wich mit dem Nest seiner Truppen nach Anatolien aus. Es gelang ihm, sich erfolgreich gegen die Ententetruppen zu halten. Nach Organisierung eines starken militärischen Wider standes wurde in Angora eine Regierung des nationalen Widerstandes gebildet. Auch als die Engländer jetzt, am >8. 3. 1920, Konstantinopel besetzten, gab Kemal nicht nach und erließ eine Proklamation zum Kampf für die türkische Freiheit, in der es u. a. hieß: „Gott ist mit uns in dem heiligen Kampfe, den wir für die Unabhängigkeit des Vaterlandes unternommen haben." Die Engländer lan- deten schließlich in Brussa und überredeten die Griechen zum Vormarsch in Kleinasien. Die Türken errangen einen Sie«, dem sich weitere anreibten. In der groben Schlacht sei es für eine Nation möglich gewesen, in Isolierung zu leben und ihre Zivilisation ohne Einmischung von außen her zu entwickeln. Henie aber müsse jeder Staat Rücksicht nehmen an f seine Nachbarn. Chamberlain bekannte sich dann zu den staatsrechtlichen Formen Englands und fuhr fort: Es scheint aber dem Geist der Demokratie völlig entgegengesetzt zu sein, zu versuchen, irgendeiner anderen Ration das Recht abzusprechen, eine Negle- rungsform anzunchmcn. die sie vorziehen niag. England ist nicht -er Polizist -er Welt Chamberlain befaßte sich dann mit der Außenpolitik und rief den Kritikern zu: „Wenn Sie den Friede« wollen, dann müssen Sie etwas mehr tun, als sich hinzusetzen und aus tbn zu hoffen". Die Amerikaner hätten ein Sprichwort: „Geb' und hole es dir!" Er wünsche, daß die Negierung bezüglich des Friedens nach diesem Sprichwort handele. Das bedeute nicht, daß England die Rolle des Polizisten in der Welt spiele. Wenn es aber den Frieden be droht sehe, dann werde cs seinen Einfluß benutzen, ibn zu reiten. Heutzutage sei es schwierig, einen .Krieg aus die Quellen seines Ursprungs zu beschränken. Englands Einfluß, den Friesen in der Welt zu wabrcn, sei besonders mächtig. Oer Krie-en wurde vurch -ie Tat gereitet Im Anschluß bchandcltc der Prcmtcrminister noch einmal die tschecho-slowalischc Krise „Ich möchte Ihnen eines klar- machen", sagte er dabei, ,,daß der Friede nicht mit Worten ge- rettet worden ist, nicht einmal mit Note« — er wurde gerettet durch dir Tat". Denen, die an der Münchener Lösung etwas auSzusetzen hätten, antwortete er-. „Wir befaßten uns mit »iner Lage, die von Kräften hrrstammte, di« annähernd zwan- zig Jahre vorher in Bewegung gesetzt worden sind. Ich emp finde nicht de« Schatten eines Zweifel», daß das, was wir ge- Giaaisfein-e im Talar Einheitsfront in der evangelischen Kirche gegen VolkS- schädlinge Die Tage höchster außenpolitischer Spannung haben In der evangelischen Kirche gewisse religiös fanatisierte Kreise benutzt, um unter dem Vorwand von Bittgottes diensten ihrer staatsfeindlichen Gesinnung Ausdruck zu geben und zu versuchen, die Geschlossenheit der deut schen Volksgemeinschaft zu stören. Die sog. „Vorläufig« Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche", eine kirchen- und staatsrechtlich völlig illegale Organisation, hatte zum 30. September eine Bittgottesdienstordnung sür alle Kirchenregierungen und „Bruderräte" empfohlen, die allerdings gegenftandsloSk wurde, weil an diesem Tage die Einigung von München bereits erfolgt war. In einmütiger Geschlossenheit haben sämtliche evan gelischen Kirchenregierungen Deutschlands, von den Deut schen Christen bis zu den Landesbischöfen Marahrens, Meiser, Wurm und Kühlewein dem Reichskirchennunister mit ihrer Unterschrift versichert, daß sie „das Rund schreiben au» religiösen und vaterländischen Gründen miß billigen, die darin zum Ausdruck gekommene Haltung auf das schärfste verurteilen und daß sie sich von den für diese Kundgebung verantwortlichen Persönlichkeiten trennen". Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten, Kerrl, hat sofort unter Sperrung des gesamten Gehaltes ein Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienstentlassung gegen die Mitglieder der sog. „Vor läufigen Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche" ver anlaßt. Diese Maßnahme ist später auf die Personen aus gedehnt worden, die als verantwortlich für die sog. Bruderräte verschiedener Landeskirchen zeichnen und sich in dieser Sache hinter die sog. Vorläufige Kirchenleitung gestellt hatten. Ler Führers Beileid Der Führer und Reichskanzler hat nach Eingang der Nachricht vom Ableben des Präsidenten der Türkischen Republik Kemal Atatürk an den Präsidenten der Großen Nationalversammlung der Türkischen Republik in Ankara folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Tief bewegt spreche ich Eurer Exzellenz, der Großen Nationalversammlung und dem gesamten türkischen Volk mein und des deutschen Volkes schmerzlichstes Mitgefühl anläßlich des Hlnschcidens Atatürks, des Präsidenten der Türkischen Republik, aus. Mit ihm ist ein großer Soldat, ein genialer Staatsmann und eine geschichtliche Persön lichkeit dahingegangen. In der Errichtung des neuen türkischen Reiches hat sich Atatürk ein Denkmal gesetzt, dessen Bestand die Generationen überdauern wird. Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler." Im Laufe des Nachmittags sprach der Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichs kanzlers in der türkischen Botschaft vor, um dem türkischen Botschafter Exzellenz Hamdi Arpag das Beileid des Füh rers und Reichskanzlers an dem schweren Verlust, der das türkische Volk durch den Tod des Staatspräsidenten Ata türk betroffen hat, zum Ausdruck zu bringen. Telegramm Ribbentrops Ferner hat der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop an den türkischen Außenminister Nüschdi Aras in Ankara das nachstehende Beileidstelegramm gesandt: „Eure Exzellenz bitte ich anläßlich deS unersetzlichen Verlustes, den die Türkische Republik durch daS Hinscheiden ihres großen Begründers, Seiner Exzellenz deS Herrn Präsidenten Kemal Atatürk, erlitten hat, meiner und der deutschen Reichsregierung wärmsten Anteilnahme versichert zu sein. Joachim von Ribbentrop, Reichsminister deS Auswärtigen." Anläßlich des Ablebens des Präsidenten der Türki schen Republik Kemal Atatürk stattete im Auftrag des von Berlin abwesenden Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop Staatssekretär Freiherr von Weizsäcker in Begleitung des Chefs des Protokolls Gesandten Frhr- von Doernberg dem türkischen Botschafter einen Beileids besuch ab. . Freitag, -« 11. November 1S3L I tan haben, richtig war. Ich weiß, daß wir damit den Danr der großen Mehrheit Europas und selbst der Welt verdient haben." I Oie ltnterre-ung mit vem Führer Chamberlain kam dann aus die Unterredung mit I dem Führer tm Anschluß au die Münchener Zusammen« I tunst zu sprechen. Er sagte: „Ich möchte Ihnen die drei Para« I graphen dieser Erklärung vorlesen, weil ich den Eindruck habe, I vaß sie selbst heute noch nicht genügend Beachtung gesunden I haben". Er finde, daß es selbst sür den entschlossensten „Krieg« I um-jedeniPreis-Mann" schwer sein werde, an diesen Para« I graphen etwas auszusctzen Nachdem er die Münchener Er klärung vorgelesen hatte, suhr Chamberlain fort: „Will irgend jemand diese Erklärung verdammen? Trotzdem gibt es noch Gemüter, die mit Mißtrauen so durch tränkt sind, daß sie selbst in einem solch untadeligen Dokument ein gewisses Nachlassen unserer Bande mit Frankreich sebcn. Was sür eine schwachsinnige Annahme ist es, sich dem Irrtum binzugeben, daß Europa sür immer in zwei entgegengesetzte Blocks geteilt und daß es unmöglich ist Freundschaft mit dem einen zn schließen, ohne der Feind des anderen zu werden." Chamberlain kam dann auf das italienisch-eng lische Abkommen zu sprechen. Nach der friedlichen Lösung des tschechischen Problems brauche man nicht länger, so sagte er, den spanischen Konflikt als eine Drohung sür den Frieden Europas anzujeben. Das Abkommen trete bald in Kraft, und er vertraue daraus, daß es sich als ein weiterer Fortschritt auf dem Wege zu einer allgemeinen Be friedung Europas erweisen werde. Zum Schluß betonte Chamberlain, daß zwischen der briti schen Vcrsöhnnngspolitik und der beschleunigten Ausrüstung kein innerer Widerspruch bestehe. „Wenn wir letzten Endes mit dem Mißtrauen aufräumen könnten und wenn wir in eine neue Zeit des Vertrauens eintteten, dann werden wir alle be reit sein, zusammen abzurüsten. Je eher diese Zeit kommt, um so besser ist es." Auch Sonnet verteidigt München Der französische Außenminister könnet kam in einer Rede auf einem Essen des Amerikanischen Klubs in Paris auf das Münchener Abkommen zu sprechen. Die Kriti ken an diesem Abkommen nach Ueberwindung der Gefahr seien vorauszusehen gewesen. In Wirklichkeit entspreche jedoch bas Münchener Abkommen den Grundsätzen, die der amerika nische Staatssekretär Hull in seiner Note vom 16. Juli 1937 zum Ausdruck gebracht habe. Damals habe Hull die Regelung aller Probleme auf dem Wege der Verhandlungen und fried licher Vereinbarungen empfohlen. Das in München beschlossene Verfahren habe sich um sh notwendiger erwiesen, als die Eingliederung der Sudeten deutschen in die Tschecho-Skowaket gelegentlich der Friedens konferenz im Jahre 1919 bereits lebhafte Proteste bervor« gerufen habe. Der amerikanische Staatssekretär und Delegiert« Lansing habe ab 1. August 1919 besonders betont, daß die vor geschlagene Festsetzung der tschecho-slowakischen Grenze denk Geist der Genfer Liga und dem Grundsatz der Abrüstung wider spreche sowie mit der amerikanischen Politik nicht vereinbar sei. Nachdem nun das tschecho-sowakische Problem in seiner ganzen Tragweite aufgeworfen worden sei. hatten Frankreich nnd Großbritannien, beseelt vom Geiste vertraulicher Zusam menarbeit, es richtig gesunden, zu einer friedlichen Verhand lung und Vermittlung zu gelangen. Eine dauerhafte Verstän digung zwischen den verschiedenen Staaten, wie sie USA« wünsche, sei auch der Wunsch der sranzösischen Regierung.