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M«. ÜM ,. - , , Zictz»^«», x» »>4-1»er ^ ," ^iMG - 8^W 1. M1—MMerck EHM 1 LS W! Zu dem WHW^Spftlr hatte sich leider «icht die er- wartet« -rohe Zuschauermenge etngr^unde«, was natür lich auf die ungünstige Witterung zurückzufahren tst. Trotzdem aber hatten sich über 200 unentwegte sport freudige Zuschauer «ingesunden. di« gern ihr Scherflekn für das große Hklfswerk geopfert haben. Durch die überraschend groß« Leistung de« Elubs wurden die An- Hänger unsere« ZFS aber doppelt entschädigt. Mit prächtigem Elan zog bi« Slubrlf. die mit vov«r Besetzung tantrat, lo« und sofort mußt« di« ausgezeichnet« Hinter mannschaft d«r Lhemnthrr ihr ganzes Können aufbieten, sum die ungestümen Angriff« des Slubs M unterbinden. Aber auch die Slubabwehr wurde de« öfteren stark unter Wruck gefitzt, konnte aber die gefährlichen Vorstöße der tStephansjünger erfolgreich abwehmn. Obwohl «S zahl reiche Torchancen insbesondere beim ZFS gab, wurden pis zur Paus« keine Erfolge erzielt. Auch im zweiten Epiehlkt wurde auf beiden Seiten mit letztem Einsatz jgekämpft, wobei sich insbesondere auf Slubs Seiten ein starkes Aebergewicht bemerkbar machte. Endlich wurden di« zahlreichen Bemühungen de« ZFC belohnt, indem Aern das Leder erwischt« und mit Bombenschuß unhalt bar einknallte. In der 82. Minute fiel bas zweite Tor >es Slubs, da Conrad mit unhaltbarem Rachschuß di« Partie auf 2ö stellte und den Clubsieg endgültig sicherte. Vie Elf des 1. ZFS verdient ein (Kesamtlob, denn ein eder Mann war in gwßer Form und verhalf seiner Mannschaft zum verdienten Sieg. Aeberrascheud gut bei Zchuh war der Angriff. Die Läuferreihe blockt« gut rnd vernachlässigte nicht den Aufbau. Di« Verteidigung rnd Torwart bildet«n ein sicheres Bollwerk, an dem di« Angriffe des Gegners zerschellten. Aber auch die Post- sportler zeigten ihr« große Sprelanlage, obgleich sie mehrere Stammspieler nicht zur Stelle hatten. Der Ersatz 'aber war so ausreichend, sodaß ihr spielerisches Niveau keinesfalls beeinflußt wurde. Schiedsrichter Hinkelmann (DE. Grünhainichen) sehr gut. Eckenvechältnis 15:5 für den Club! — Weitere Ergebnisse: 1. ZFC. 1. Ogd.—Tv. Chemnitz-Altendorf 1. Ogd. 2:1 1. ZFC. 2. Igd—Dv. Chemnitz-Altendorf 2. Ogd. 3:1 1. ZFC. Jgd. komb.—Tv. Gornau Ogd. 2:2. . Fritz Blechschmidt. * Spiel für daS Winterhilfswerk Auch in diesem Jahr waren die Fußballspiele, die am Bußtag zugunsten des Winterhilfswerkes ausgetragen wur den, nicht vom Wetterglück begünstigt. Fast überall im Gau Sachlen herrschte ausgesprochen unfreundliches, zum Teil reg nerisches und kaltes Wetter, so daß sich mancher vom Besuch der Spiele abhalten ließ, der sonst dabei gewesen wäre. Trotz der Witterungsverhältnisse kam aber im Gau Sachsen noch ein schöner Erfolg zustande, so daß ein namhafter Betrag von den Fußballern an das WHW. abgesührt werden kann. Im Mittelpunkt des umfangreichen sächsischen Programms standen diesmal Auswahlspiele zwischen den Mannschaften der Kreise sowie die vom Reichsfachamt festgesetzte Begegnung zwischen den Gaumeistern von Sachsen und Mitte. Die Elf von Fortuna Leipzig weilte in Magdeburg. Die Ergebnisse der Hauptspiel« lauten: Dresden 1 gegen Leipzig 1 5:0 <2:0), Leipzig 2 gegen Dresden 2 8:0l»:0), Chemnitz 1 gegen Zwik- kaut 8:2 <1:1), Zwickau2 gegen Dresden3 1s (1:1), Plauen aeaen Leipzigs 4:2 <1:11, BC. Hartha gegen SV. Ü5 Dessau LA «3:1», CrlckrvBtNorta Magdeburg gegen Fertuna Lelpzig Außer den vorstehend aufgeführteu Hauptspiele« gad es lm ganzen Gau noch zahlreich« weiter« Spiel« zwtMe« Brr- eins- und Auswahlmannschaften. * 1:1 l0:0) tu Stuttgart ^8r»ße Leistung der Württemberger. Der Bußtag stand, wie auch in «S den Jahren zuvar, rm Aelcheu der Fußballspiele für da» wsuterhilf»- »ert. Deu Hauptkamps gab es diesmal iu Stuttaart, wo ei« Treffe« zwischen riner^üattonalmannschast und der Auswahl de» Gaue» Württemberg ««gesetzt war. Durch zahlreiche Absage» war allerdings au» der Nationalelf, die einer Generalprabe für de« kommenden Länderlampf gegen Holland in Rotterdam unterzöge« werde« sollte, «in« Rach- wuchSmannschasl geworden, bei der mancher Spieler auf seine künftig« Einsatzfähigleit geprüft werden konnte. Gegen diese Mannschaft erzwang Württemberg vor 15 vva Zuschauern el« unentschiedene« Ergebnis. Beim Schlußpfiff stand eS Irl (0: v), und diese« Ergebnis «ar dabet noch recht glücklich für die Reichsmannschaft. Bei trübem regnerischem Wetter, da« zusammen mit den zahlreichen Umstellungen wohl den schwachen Besuch ver schuldete, wurde dieser Kamps durchqeführt. bet dem di« Schwabe » von Beginn an tonangebend waren. Ledig- lich die Schwäche de« Sturms der Gaumannschaft verhinderte eS, daß schon in der ersten Hälfte diese UeberlegenheltM Tor erfolgen ausgewertet werden konnte. Aber auch die Nationa len richteten nichts gegen die hervorragend zusammenspielende Läuferreihe ihres Gegners aus. Nach dem Wechsel zeigte sich Württembergs Sturm als etwas stärker, da eine Umstellung vor genommen worden war. Das Führungstor erzielte jedoch di« Nationalmannschaft, und zwar durch Ftederer, der der beste Mann auf dem Felde war und sich für größere Aufgaben in Empfehlung brachte. Nun rissen sich die Württemberger noch mehr zusammen und drängten mit Macht zum Ausgleich. Erft drei Minuten vor dem Abpfiff konnten sie dann de» auf opfernd kämpfenden Jakob tm gegnerischen Tor überwinden, als der Läufer Ribka einen Weitschuß erfolgreich anbrachte. Eine ganze Reihe anderer wertvoller Kämpfe ln deutschen Gauen hat manches interessante Ergebnis gebracht. So gab eS in München den seit langen Jahren erwarteten Städtekampf gegen Wien, zu dem sich fast 20 000 Zuschauer eingefunden batten. Dieses Treffen begeisterte durch das hohe Können auf beiden Setten und die Glanzleistung der Münchener, die bis zur Pause unter Führung Goldbrunners eine 2:ö-Führung erkämpfen konnten. In der zweiten Halbzeit stellten die Wiener den Ausgleich her, doch wurde der in der Luft liegende Sieg der Münchener vor allem durch die glanzvolle Abwehrleistung Plätzers im Wiener Tor verhindert. — Auch der zweite Wie ner Nationaltorwart, Raftl, lieferte beim Nürnberger Spiel von Napid-Wien gegen den 1. FC. Nürnberg ein wun dervolles Spiel, da er keinen der scharfen Nürnberger Schüsse durchließ. Rapid siegte mit 3 :0 (1:0). In Berlin blieb die Brandenburgische Gaumannschaft vor 15000 Zuschauern mit 6:S <3:0) sicherer Sieger über Schlesien. — Die Generalprobe der Pommerschen Gaumann schaft gegen eine zweite Pommersche Auswahl in Stettin glückte, da die Gaumannschaft mit 5:1 erfolgreich blieb. — In Sachsen fand eine Reihe von Städtespielen statt. Dresden gewann aus eigenem Boden über Leipzig mit 5:0, während tm Spiel der zweiten Mannschaften tn der Messestadt die Leipziger mit 3:0 siegreich blieben. Chemnitz schlug Zwickau, das sich durch die Mannschaft des SC. Planitz vertreten ließ, mit 3:2. Der Sachsenmeister Hartha siegte mit D»«»«rStaa, de« 17. Nooemtzeic ITH »: 2 Üb«r de« Meister de« Gaues Mitte Vesta« M. — «tt aal Spielen, de» deutsche, Meisters Hannover SS tn der Mani schaft ««wann Hann»»«» aus eiaenem Bode» de« Städte, kamps gegen Düsseldorf mit 5:2 Schalle 04 blieb gegen «iu« Siadtmannschaft »m, Haan, mit »:ü erfolgreich - Dez Kampf der Rhein«!« w R»kn gewann Recht« mit 2: l Tores «gen Link«. — Südbaden siegt« in Mannheim gegen Nord. Laden mit 6:1. Schließlich sei noch der üdcrafchende Siel Mttelschlesten« mit 3:1t« Hindendnr, über Oberschleste» erwähnt. VreMdlelaWs: LeW- H'amtzur-L K»«stt«r»er »och »a, Verl«». I« der Leipziger Albert-Halle, die von AM Zu schauern bl« zu« letzte» Platz besetzt war, fand Deutschland» d^enteudster Städtetanrps tm K»nsttur»e», da» tradltio««lle Trefft» «wische» Leipzig, Hamburg u»d vertt«, zum 3K Male statt. Die Leipzig« koante» zu» zwritennutt tn diese« Jahr siegreich bleibe», da sie ihrem Ersota »om 1K April l» Bern» fttz« aus eigenem Bade« «t«e« weitere» s»lge» ließe». Mit »031 PuuNe« siegte« sie vor Hamburg (Svly und Berlin (L4Ü5Z). Dt« beste« Einzettur«« war«« Haustein (Leipzig) und Jürgens«« (Hamburg) mit 331 Punkten. Leipzig hat mit diesem Ersolg dt» Führung In der Ge samtzahl d« bisherige« Stege errungen, da e« seht »um vier zehnten Male siegreich war. Hamburg kam bisher auf 13» Ber lin sogar nur aus 8 Erfolge. Allerdings waren. Wie da« PunktergebntS zeigt, die Mannschaften diesmal recht ausge glichen. Bei den Freiübungen lag Hamburg mit nur einem Punkt Vorsprung vor Leipzig an der Spitze. Beim Pserd- sprung behaupteten sich die Hanseaten knapp, während Berlin schon aussichtslos zurückgefallen war. Bei d« Uebung an den Ringen erzielte Leipzig neun Punkte Vorsprung vor Hamburg. Aber die Hanseaten erkämpften sich am Barren wieder drei Punkte Vorteil vor den Messestädtern. Al« nun Hamburg am Seitpferd Pech durch einige Ausfälle hatte, übernahm hier Leipzig endgültig dt, Führung, die durch die prachtvollen Letstungrn der Leipziger am «eck sicher sehalten werden konnte. , ' > , > ' ' . t'ü Lhrisioforidi« Europameister. In Rotterdam wurde drr holländische Europameister van Klaveren von seinem Her ausforderer, dem auch in Deutschland durch seine Kämpfe mit Eder bekannten Griechen Christosoridis, verdient nach Punkten geschlagen. Wie bekannt wird, soll demnächst ein Kamps zwi schen dem Griechen und dem deutschen Meister Besselmann stattfinden. Ein Gegner für Louis? In Philadelphia hat der amerika nische Schwergewichtler Galen to, der erst kürzlich eine schwere Erkrankung überstanden hatte, seinen Landsmann Harry Thomas in der dritten Runde k. o. geschlagen. Thomas ist der Boxender gegen Schmeling acht und gegen Weltmeister Louis fünf Runden schänden hat. Man glaubt daher, daß der beleibte Kneipenbesitzer Galento einen guten Gegner für Weltmeister Louis abgeben könnte. München 1860 gerechtfertigt. Die Meldung, daß tm An schluß an die Niederlage durch München 1860 der Berliner Verein Blau-Weiß einen Protest gegen di« Münchener einge legt habe, hat sich nicht bestätigt. Die Aussichtsstelle des Fach amtes Fußball hat ein schuldhaftes Verhalten der Münchener nicht feststellen können, so daß sie an den weiteren Spielen um den Tschammer-Pokal teilnehmen werden. Estlands Ringer siegreich. Einen großen Triumph feierten die estnischen Ringer tm ersten offiziellen Länderkamps im griechisch-römischen Stil gegen Deutschland, der tn Reval statt fand. Mit 5:2 Punkten blieben die Einheimischen unerwartet sicher in Front. Für Deutschland waren im Leichtgewicht F. Schmitz über Toots und im Weltergewicht Europameister Schäfer über Puusepp nach Punkten erfolgreich. Im Bantam gewicht unterlag Fischer gegen den Esten Malst«. Im Leicht gewicht wurde Weikart von A. Toots nur knapp geschlagen. Im Mittelgewicht erhielt Roolaan über Schweickert Hn Punkt sieg. Im Halbschwergewicht punktete Neo den Deutschen Ehret aus. Den einzigen entscheidenden Sieg erfocht Europameister KoktaS über Paul Böhmer im Schwergewicht, den er nach S: 30 Minute« auf die Schulter» zwang. Gefahr um Bianca Noman vonHaraldVaumgarten, /3. Fortsetzung. Peter Fanning atmet« schwer und tief. „Willst du nun hier bleiben? In Santa Blanca? Ich werde morgen..." Ach, warum schwieg st« nur? Warum sprach st« nicht? Liebt« st« ihn denn gar nicht? Tan- unbeholfen wurde er. Tanz verwirrt und erschüttert. Wie anmaßend er doch da mals gewesen war — in Blankenese! Wie er dieses Wort haßte, das nun für immer zwischen ihnen stand. „Es ist nur eine Formalität!" Er ballte die Hände, riß sich zusam- Men und begann zögernd wieder zu sprechen. „Es wird ein »schwerer Abschied sem — für mich — auch für Muttor — üa — vielleicht wirst du öfters an uns denken — da oben ßn Santa Blanca — wenn du dort bleiben willst?" Ganz leicht zuckten ihre Schultern. Ganz so, als ob st« veinte. Da konnte er sich nicht mehr halten. Er vergaß, wo :r war. „Bianca!" rief er, und der Schmerz seiner Strmme var ebenso deutlich zu hören wie die Liebe, mit der er liefen Namen aussprach: „Bianca!" Langsam wandte sie den Kopf. In den großen dunklen Klugen ein unendliches Glück. „Ich will immer da sein, wo du bist, Peter l" Beglückt und erschüttert zugleich nahm er st» in seine Arm« und be- trachtete st« mit den Blicken unauslöschlicher Liebe. „Nun imuß ich noch einmal um dich anhalten, Blanca." „Siehst du, Peter, und das soll deine Strafe sein." Feierlich und ernst die Kathedrale von La Paz. Und mitten unter den ernsten Gläubigen zwei überglücklich« Menschen. Ei« haben sich an der Hand gefaßt und gehen l asch mit federnden Schritten. Si, sprechen nichts, nur ihr« Augen leuchten. Nun Haven st« das Portal erreicht und steh«» im letzte« Schein der Abendsonne auf dem Platz vor dem Dome. Da sehen sie sich an und in Bianca« Augen funkeln Träne«. Tausend Liebeowort« liegen in seinem Blick, tausend Zärtlichkeiten in seiner Hand, und st« schenkt ihm ihr zärt lichstes Lächeln. Wie sie über den wellen Platz gehen, sagt fie ein ein zige- Wort: „Mutter!" Da fangen pe beide an zu laufen: denn sie fürchten, di» Post könn» schon geschlossen sein. Aber fie haben Glück. Si« müssen ja Glück in allem haben an diesem Tage! Und si« geben ein lange» Kabel auf an Frau Professor Fan- ntua in Blankenese, und Bianca paßt auf, daß die Grüße an Jett« ja nicht vergessen werden. Ach, und dann dieser seligkeittrfüllt, Heimweg nach dem Hotel! Unterwegs kauft Peter eine Menge Blumen, di« er und Bianca kaum tragen können. St« rufen de« Hotelbesitzer herbei und bestellen einen Tisch in einem klel- ne« Extrazimmer. Das Kabeltelearamm lief über Länder und Meere, bis es schließlich auf oem Blankenefer Postamt eintraf. Da es dringend war, mußte sich der junge Postbote auf sein gelbes Rad schwingen und mitten in der Nacht — denn es war drei Uhr und bitter kalt, wie es eben in Blankenese um diese Jahreszeit ist — nach dem Häuschen der Frau Professor Fanning fahren. Die alt» Jett» fuhr aus einem Traume auf. Richtet» M ihrem Bett hoch und lauschte. Denn Leo hatte ge- „Was ist denn, Leo?" fragt« die alte Jett« und war etwas ängstlich. Da hörte fie auch schon den schrillen Klang der Glock» von der Gartenpforte. O Gott, dachte fie. da ist etwas passiert! Denn alt« Leut» haben immer gleich den Gedanken an irgendein Un glück. Da hörte fie auch schon, daß die Frau Professor oben km ersten Stock aufstand und Licht machte. „Es ist jemand an der Gartenpforte, Jette! Wir müssen öffnen " „Ja!" rief Jette, schälte sich tn ihrem weißen, umfang, reichen Nachtgewande aus der warmen Bettdecke und schlug sich ein dunkle» Tuch um dis Schultern. Den Leo nahm fie fest am Halsbande. „Unten tn der Diele stand schon die Frau Professor. Si« halt« ihren Wintermantel angezogen. „Wir müssen hinaus, Jette. Kannst du erkennen, wer da geklingelt hat?" Jette wischte über die angelaufenen Scheiben. „Es steht au» wie eine Uniform!" meinte fie voller Besorgni». „Sicherlich einer von der Polizei." Entschlossen entfernte Frau Fanning den Riegel vor der Tür. Leo bellt« wie verrückt. Der steife Westwind pustet« st« an. Der jung» Postbote trat von einem Fuß auf den an deren. llnglaubliw — mitten in der Nacht ein Telegramm, und dann nicht einmal eine Haustür, sondern ein langer Borgarten! Ach — endlich schien jemand zu kommen. Jette hielt ein Windlicht hoch über ihrem Kopfe. „Ja?" fragte fie, „was soll es denn?" „Ein dringendes Telegramm von llebersee! Eie müssen unterschreiben." «An mich?" fragte Frau Fanning. „Das ist gewiß von Peter." „Ein Telegramm — mitten in der Nacht! ^Jettes Ge- ficht lab durchaus düster aus. „Das ist ntchtä Gute»,^ Bianca ordnet alle die Luntblühenden Blumen. Der Hotelbesitzer kommt und fragt, ob seine Gäste ein beson deres Fest feierten. Da gibt ihm Peter Fanning «in« Antwort, über di» er den Kopf schüttelt, und nach Jahren noch erzählt er dies« Geschichte. „Solch ein verrückter Deutscher — wissen Sie, was er zu mir gesagt hat? Ich feiere heute meine Ver lobung mit meiner Frau!" Peter und Bianca lachen beut» noch, wenn fie an das verdutzte Gesicht des bolivianischen Wirte» denken. „Du sollst nicht unken, Jette!" Frau Fanning war etck»as ärgerlich. Sie reichte dem Boten den unterschriebe« nen Zettel durch die Gartenpforte. Da standen sie nun. Der Wind pfiff um sie her, und Frau Fanning hielt zitternd das Telegramm tn der Hand. „Wir müssen ins Haus gehen, Jette. Hier draußen können wir es nicht lesen." Endlich waren sie wieder in der Diele. Mit zitternden Händen macht« Jette Licht. Dann riß Frau Fanning das Telegramm auf. Mit einem energischen Ruck. Jette hielt di» Hand vor den Mund.,Mit schreckhaft geweiteten Augen sah st» Frau Fanning an. Dabet bebten ihre Lippen, al» les« st« selbst. Nun verzog Frau Professor deu Mund... O Gott — sie wird doch nicht weinen, dachte Jette und Hatto schon Tranen in den Augen. .Lies selbst, Jette — ich verstehe es nicht." Und Jette las mit ihrer brüchigen Stimme. „Wir sind gar nicht verheiratet — stoo — Aber sehr glücklich — stop — tm Frühjahr soll Hochze:t in Blankenese sein — stop —> Biele herzliche Grüße Peter Bianca — stop — auch an Jette — Sie soll das Safrangelbe anziehen — Blanca." Da schüttelte Jette den Kopf. „Wenn Sie es nicht ver» stehen, Frau Professor, ich verstehe es erst recht nicht. Wa son ich nur mit dem Safrangelben?" Da lachte Frau Fanning herzlich. „Ich verstehe es schon, Jett». So etwas schreibt man nur, wenn man sehr glück! lich ist. Stehst du — nun werden Peter und Bianca doch noch ein glückliche. Paar werden!" Aber Jette konnte sich nicht beruhigen. Sie sagte nicht», sondern ging tn ihr Zimmer. Aber kaum hatte sich Frau Professor Fanning wieder in ihr Bett gelegt — an Schla fen war ja allerdings nicht mehr zu denken — da klopfte e» an ihrer Tür. „Ja, Jette — was willst du denn?" Durch die Tür kam «ine seligschluchzende Stimme. „Ich versteh» e» jetzt, Frau Professor — was hab' ich gesagt — der Karojunas..." „Hast recht behalten, Jette!" Dann lachten fie beide, und Leo bellte, daß es durch da» ganze Haus schallte. 16. Kapitel. Strenger Frost umgab die Billa Brandt im Grune- wald. Aber in den Zimmern war es warm und gemütlich. Helles Licht sickerte von den Kronleuchtern auf die schwe ren Bucharatepviche. Große Gesellschaft im Hause Brandt. Die erste zu Ehren des jungen Paare» Edgar und Eva. Die Hochzeit war still und in einem «einen Kreise gefeiert worden. Aber nun sollte da» Hau» Brandt zeigen, wie es dastand. Fest und sicher. Dlrettor Brandt, gealtert und mit vielen Falten um die Augen, überblickte das glänzende Bild. Sein« Frau saß in einem Stuhle. Sie war so müde in den letzten Wochen. Ich werde nun doch eine alt» Frau, dachte fie und sah änafilich tn den Spiegel, ob sich schon Falten zeigt«». <Jo risch ung ftl-tf