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Wovauer« Tageblatt und Anzeiger n». LSI D!«n»tag, 8»« 8. No»*«,!»«« 1988 188. Jalswgang Da, »fchopauer Lageblatt und Anzeige^ ist da, zur LrrSss-utlichung der «mllichen ,Bekanntm°chu°geu der «mt»b-mpttmnm,awst Flöha und de, Stadtrat» »u Zschopau behördlichnfett, bestimmte Blatt «d enthalt die amtlichen Bekanntmachungen de, Finanzämter Zschopau — Bankkonten: Erzgeb^gchh^^andettbank^e.«. m. b. H.Zschopau Äemeindegirokonto: Zschopau i; Postscheckkonto: ülpztg Nr. 42 W1— Zeitung für die Orte: «rumhermertdors, Waldkirchen, Bvrnichcn, tzohndors, Dllischthal, Weißbach, Dittersdorf, Vornan, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfenstetu, Schlößche» Porschendori Jude überstel -e«W« PHAMM «evowerattentat in der Deutschen Botschaft in Vario Anzeigenpreise: Die SS wm breite Mllllmrterzeile 7 Psg^ die 93 mm breite Millimeter»eile im Tertteil 2S Pfgu Nachlaßstaffel Z Ziffer, uut NachweiSgebllhr 2S Pfg. zuzügl. Port, Da» .Zschopau« Tageblatt und Anzeig«, erscheintwerktkglich. MonatlBezugSprri» l.7vRM. Zustellgeb. 20 Pfg. Bestellungen »«den in uns. GcMftSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstaltenangenommen WockeNblatt fük Aschopa« N«d AMg-^eNd Aus den Legationssekretär an der Deutschen Botschaft in Paris, vom Rath, wurde in feinem Dienstzimmer ein Ncvolvcrattentat verübt. Als Täter wurde später der jüdische polnische Staatsangehörige Herschel Seibel Grynszpan festgestellt. . Der Täter meldete sich bei einem Amtsgehilfen der Botschaft und verlangte einen der Legationssekretäre zu sprechen. Er wurde darauf zu Legationssekretär vom Rath geführt. Gleich darauf fielen in dem Zimmer des Herrn vom Rath Schüsse, und der Fremde versuchte zu flüchten. Der Amtsgehilse der Botschaft veranlaßte daraufhin die sofortige Festnahme des Täters durch den vor dem Bot schaftsgebäude stehenden französischen Polizeibeamten, der den Täter dem nächsten Polizeikommissariat zuführte. Bei der Bernehmuug erklärte der Täter, er habe das Attentat verübt, um seine jüdischen Rassegenossen zu rächen. Die Botschaft hat beim französische» Außenministe rium strengste Durchführung der Untersuchung verlangt und zugesagt erhalten. l Legationsselretär vom Nath ist in ein Krankenhaus übergeführt und in ärztliche Pflege genommen worden. * Zustand des Legationsselretärs sehr ernst Ueber die Verletzungen, die Legationssekretär vom Nath bei dem feigen jüdischen Nevolverüberfall in der deutschen Botschaft in Paris erlitt, erfährt man von zu ständiger Stelle noch folgende Einzelheiten. Eine der beiden Kugeln, die der Jude Grynszpan auf den deutschen Legationssekretär abschob, streifte die Haut und drang in die Schulter ein. Die dadurch hervor gerufene Verletzung ist nicht gefährlich. Die zweite Kugel dagegen drang in die Seite ein und durchschlug die Milz, weiter verletzte sie die Magenwand an zwei Stellen. Glück licherweise ist die Wirbelsäule nicht getroffen worden. Es erwies sich als notwendig, die Milz zu entfernen. Die Verwundungen am Magen wurden genäht. Die Ope ration war infolge der Art und der Stellen der Verletzun gen außerordentlich schwierig, sie ist jedoch gut verlaufen. Der Zustand des Verletzten bleibt, ohne zu unmittelbaren Befürchtungen Anlaß zu geben, sehr ernst. Wohl überlegte Tat Wie der Täter bei seiner Vernehmung vor der Pariser Polizei erklärte, habe er das Attentat verübt, um seine jüdischen Nassegenossen zu rächen. Der Täter, ein 17jäh- riger Jude, besitzt einen von dem Pariser polnischen Generalkonsulat ausgestellten Paß. Es handelt sich bei ihm nicht um einen Geisteskranken, er macht vielmehr einen durchaus normalen Eindruck u.:d hat seine Tat offensichtlich Wohl überlegt. Der Täter Grynszpan hatte bis zum 15. August d. I. bei seinem Onkel Abraham Grynszpan in Paris gewohnt. An diesem Tage zog er dort aus. Seitdem war sein Aufenthalt unbekannt. Der jüdische Täter weigert sich, anzngeben, wo er sich seitdem aufgehalten hat. Dieser auffällige Tatbestand gibt der Vermutung Raum, daß Grynszpan keineswegs allein hinter dem Verbrechen steckt. Es muß vor allem aufgeklärt werden, von welcher Seite er die neue Pistole erhalten hat. Inzwischen ist -es der Polizei gelungen, den Waffenhkndler ausfindig zu machen, der Monrag früh dem Judenbengel den Revolver verkauft hat. Ter Waffenhändler Carpe ist von der Polizei verhört worden und hat erklärt, daß Herschel Seibel Grynszpan ihm sehr ruhig erschienen sei und über die Gründe für den Nc- volvcrkauf gesagt babe, er trage des öfteren größere Geld beträge bei sich. Der Jude habe zunächst zwischen einem automatischen Revolver und einem Trommelrevolver in seiner Wahl gezögert. Auf Anraten des Waffenhändlers kaufte er dann den Trommelrevolver, Kaliber 6,35. Ueber seine Existenzmittel verhört, erklärte Herschel Seibel Grynszpan, er habe vor etwa 14 Tagen von seiner Familie rund 30W Francs erhalten. Daladier übermittelte seine Anteilnahme Der französische Ministerpräsident Daladier sprach dem deutschen Botschafter in Paris in eigenem Namen und in dem Namen der französischen Regierung wärmste Anteilnahme zu der Bcrlcttung des Lcgationssekretärs vom Rath aus und bat, diese Anteilnahme auch der deut schen Regierung zu übermitteln. Desgleichen haben sich zahlreiche politische Persönlich keiten auf der Botschaft nach dem Befinden des Legations- sckretärs vom Nath erkundigt. Der „I n t r a n s i g e a n t" schreibt, das bedauerliche Attentat habe in Paris große Erregung hervorgerufen. Es rolle aufs neue die Frage der unliebsamen Ausländer auf, die nach Frankreich kämen, um sich ihren unkontrol lierbaren Machenschaften hinzugeben. Deutsche Amte auch Paris entsandt Der Führer hat unmittelbar nach Empfang der Nach- richt von dem jüdischen Mordanschlrg auf Legations- sekretär von Rath veranlaßt, daß sich sein Begleitarzt Dr. Brandt und der Leiter der Chirurgischen Universi tätsklinik in München, Prof. Dr. MagnnS, auf dem schnell sten Wege znr Konsultation und zur direkten Berichter stattung nach Paris begeben. Schärsste Benikteilimg In «am Die hinterlistige Bluttat des Juden Grynszpan wird in politischen und journalistischen Kreisen Noms auf das schärfste verurteilt und auf das lebhafteste bedauert. Man erinnert an die zahlreichen faschistischen Märtyrer, die im Laufe der Jahre, vor allem au'f französischem Boden für ihren politischen Glauben gefal len sind, und betont, daß alle diese Schandtaten verhetzter Elemente den Siegeszug des Faschismus nicht hätten aushaltcn können. Die Presse kennzeichnet die jüdische Bluttat in den Ueberschriften als ein jüdisches Verbrechen, ohne vorerst in Kommentaren dazu Stellung zu nehmen. Ties« Eindnuk in London Der feige Ueberfall hat auch auf die Londoner Abend presse eine» tiefe» Eindruck gemacht. In ausführlichen Pariser Berichten nnd unter großen Ucberschristen schil dern die Blätter ihren Lesern, wie der Jude seine Untat ausführte. Besonders heben die Blätter auch hervor, daß Außen minister Bonnet einen Vertreter an das Krankenbett des schwerverletzten Herrn von Nath entsandt hat, um sich über das Befinden des Verletzten zu erkundigen. „Evening News" weist unter der Ueberschrift: „Ein Jude schießt auf einen Nazi-Diplomaten mit dem Schrei: Rache" nach einer ausführlichen Schilderung dieses hin terlistigen Verbrechens aus die Ermorgung Wilhelm Gnst- loffs hin, der ebenfalls das Opfer eines jüdischen Mör ders geworden sei. In ihren Ueberschriften heben die Londoner Blät ter diesen blutdürstigen Nachegedanken besonders hervor. So heißt die Ueberschrift des liberalen „Star": „Ein Deutscher in der Pariser Botschaft angeschossen, nm die Juden zu rächen." Um die ganze Gemeinheit der heimtückischen U»tat besonders zu unterstreichen, berichtet „Evening Standard", daß Herr von Nath erst vor kurzem nach Paris zurück- gelehrt sei, nachdem er eine schwere Krankheit glücklich überstanden habe. * Der Jude Grynszpan ist in vollem Bewußtsein der Tragweite zu einer Tat geschritten, die ganz der des Juden Frankfurter gleicht, der in Davos den Landesgrup penleiter der NSDAP., Wilhelm Gnstloff, niedermen- ckelte. Wie Frankfurter, so sagt auch Grynszpan, daß er seine jüdischen Nassegenossen habe rächen wollen. Aber wir kennen aus dem Prozeß Frankfurter, daß hinter dem Mörder die jüdische Weltliga stand. So handelt es sich auch bei der Pariser Tat nicht nm den Racheakt eines einzelnen. Seit Jahr und Tag sieht das internationale Judentum seine Hauptaufgabe darin, Deutschland zu beleidigen und zu verleumden. Jedes Mittel der Lüge, der Hetze nnd der Tatsachenverdrehung ist diese» jüdischen Dunkelmännern recht. Es kommt ihnen nickt darauf an, die Völker in einen blutigen Krieg hineinzuhetzen, wenn sie nur das ihnen vorschwebcnde Ziel der Vernichtung des nationalsoziali stischen Deutschland erreichen zu können glauben. So ist auch jetzt die Frage naheliegend, ob eS die Absicht des internationalen jüdischen BerbrechergesindelS war, neue Schwierigkeiten zwischen Deutschland und Frankreich heranfzubeschwörcn, indem man einen bezahl ten Mörder in die Deutsche Botschaft, also ans deutsche» Boden, schickte. Dieser Verdacht liegt um so näher, als das jüdische Gift schon lange die Sendungen des französischen Nnnd- fnnks über Deutschland beherrschte nnd daß man jetzt, nackdem den Juden auch im französischen Rundfunk das Wasser abgegraben worden ist, auf diese teuflische Idee verfiel. Nichts anderes kann die Triebfeder zu der hinterhäl tigen Tat sein. Denn von Rache zu sprechen, ist geradezu absurd. Zwar hat der Natioualsoizalismns, das Lebens recht des deutschen Volkes schützend, den Einfluß des Judentums beseitigt, aber keinem Inden ist.dabei ein Haar gekrümmt, geschweige nach dem Leben getrachtet worden. Deutschland hat lange dem jüdischen Treiben zuge- sehe». Nun wird schon zmn zweitenmal einem Vertreter des nationalsozialistischen Dentfchland von jüdischer Seite nach dem Leben getrachtet. ES ist ein Verbrechen geschehen, für das uns daS Judentum in Deutschland — ganz gleich welcher Staatsangehörigkeit — gerade stehen muß. Ile Linie »mW MWM AMmiMkr o. Mbentrop vor den Vertretern der Anslandspresse Der Reichsaußenminister von Ribbentrop sprach auf dem Jahresbankett des Vereins der ausländischen Prelle in Berlin. Der Reichsaußenminister unterstrich in seinen Ausführungen einleitend fein und seines Ministeriums Verständnis für die besonderen Bedürfnisse der Prelle und machte die Feststellung, daß die Berichterstattung der Vertreter der Auslandsmesse In Berlin In letzter Zeit einen erfreulichen Wandel erfahren habe. „Viel guten Willens und Mühe werde es allerdings bedürfen, um das wieder gutzumachen, was in dieser Beziehung in den vergangenen Jahren am deutschen Volte gesündigt wurde." Der Reichsaußcnminister ging dann näher aut das Sude tenproblem ein, dessen Behandlung ein klastisches Beispiel für eine solche Verhetzung Imd ihre Folgen fei, und stellte in diesem Zusammenhang test: Eine gewiste internationale Breste hat es erstens sertig- gebracht, das tschechische Problem, das nur die vitalen Interes- sen Deutschland, betraf, gegen jede Serechtiglei» und Vernunft künstlich zu einem Weltproblem zu machen, und zweitens, als man iah. daß man aus die eiserne Entschlossenheit des Führers stieb hat sie alles versucht, um die Völker gegen ihren Willen hierfür in einen Weltkrieg hinein,uhrtzrn. Wer weiß, vielleicht wär« dies auch gelungen, wenn statt Chamberlain und Daladier die «ns sattsam bekannten Kriegshetzer in dielen Ländern am Ruder gewesen wären und versucht hätten, ihre Angftträume durch Entfesselung eines Präventivkrieges zu bannen! Daß Deutschland einerseits a » wiche Möglichkeit in jeder Beziehung vorbereitet war. und daß andererseits ein Erfolg dieser Hetze für hre ahnungslosen Völker vernichtend gewesen wäre, bics- Lehre wird man hossentlich aus den letzten Ere'niiisten ziehen. Als besondere bedauerliche Tatsache sei hier noch erwähnt, daß einige Negierungen während der Krise keinerlei Anstalten gemacht haben, Ihre Presse zu einer ruhigen und objektiven Berichterstattung zu nceanlassen. Es ist meine üebcrzeugung. daß jede Negierung bei gutem. Willen in der Loge ist, eine wiche sachgemäße Berichterstattung durch,zusetzen. Dagegen haben wir leiser wiederholt geleben, da» die Negierungen, statt beruhigend zu wirken, da und dort selbst noch ?ur Steigerung der Unruhe beitrugen und Oel Ins Feuer goffen. Demgegenüber möchte ich hier seststellcn, daß es ln Deutsch land in uitsen Tagen bitterernst war, und daß, wenn nicht im letzten Augenblick in München die Lösung gesunden worden wäre, der Führer das Sudetenland mit emem Schwertstreich befreit hätte. Ein weiteres Beispiel für die geradezu verheerende Wir- kung, die eine Hetze in einem Volke auslösen kann, ist die Ihnen allen bekannte Geschichte der „Marsriesen von Prlncestown". So heiter diese Begebenheit an sich ist, so hat sie doch auch ihre ernste Seite, denn die durch das Hörspiel bervorgerufene Mastenhysterie war letzten Endes nur die Folge der durch eine gewisse Presse im Hinblick auf Deutschland im. amerikanischen Volk erzeugten konstanten Kriegspsychose. Prelle und Diplomatie Wenn Ich nun auf die Aufgabe der Berliner Ausländs korrespondenten noch kurz zu sprechen komme so glaube ich, daß die meisten dieser Vertreter ausländischer Zeitungen um eine objektive und vernünftige Berichterstattung bemüht sind. Wir wissen auch, daß Ihnen dies in der vergangenen Krisenzelt nicht immer ganz leicht gemacht wurde, und ich kenne z. B. eine ganze Anzahl von Fällen, in denen zuverlästige und sachgemäße Be richte von Ausländskorrespondenten über Deutschland von deren Heimatredqktionen gar nicht oder zum mindesten entstellt gebracht worden sind. Ferner ist z. B. kürzlich eine In der- Hauptredaktion einer ausländischen Zeituno fabrizierte Falsch- Meldung als angeblicher Originalbericht aus Berlin dem aus ländischen Leier serviert worden. Der wahre Journalist muß heute volksverbunden sein. Verliert e: die Verbindung mit dem Pulsschlag, mit der Seele des Volkes, so kann er niemals der Interpret der politischen Wirklichkeit oder gar des politischen Wirkens desselben sein. Im besonderen Maße trisst dies natürlich für den Auslands- iournalisten zu. Nur so wird er zum wertvollen Mitarbeiter der Diplomatie. Ribbentrop kennzeichnete dann die Politik des Führers: