Volltext Seite (XML)
Momer« Tageblatt Na» „ gschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSprei» t.7VRM. ZustellgS. L0 Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschäftSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen UN- Anzeiger Wochenblatt für gfch - » a « «ad Ambe^ead «azeiaeapreise: Tie 4« mw breite Milltmeterzeile 7 Pfg^ die 03 mm breite MillimeterzeUe tm Textteil SS Pfg^ Rachlaßsta^f 8 Ziffer, and Nachweligebahr SS Pfg. zuzügl. Port» Da» ^ischovauer Tageblatt and «nzeiger" ist da» zur LerSffentlichuag der amtlichen Bekanntmachungen der «mtrbaAtmmmschast Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behördlichekiett« bestimmt, Blatt Mtd wällt die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamte» Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgisch« Handettbarü e. A. m. b. H.gschop-m. Vemeindegirokonto: Zschopau Str. »; Postscheckkonto: Leipzig Rr. 4SSS4- Fernsprecher 71" Zeitung für die Orte: Lrnmhrrmer»dors, «aldkirchen, »vrnlchm, Hohndors, Dilischthal. Weißbach, Dittersdorf »ornau, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfenstetu. Schlößchen Porschendors N-. rs« lob. Eine me BMe der BerftdWig AmkellMg -es italiellischea Iülperims durch Englaud Mit überwältigender Mehrheit, mit 845:138 Stim men, hat das englische Unterhaus den Regic- rungsantrag auf Ratifizierung des englisch-italienischen Abkommens gebilligt. Damit steht der Unterzeichnung des englisch-italie- nischen Abkommens, die um die Mitte des November berum erfolgen wird, nichts mehr im Wege. Der britische Botschafter in Rom wird also ein neues Beglaubigungs schreiben als Botschafter beim König von Italien und Kaiser von Aethiopien überreichen, was die Anerken nung des italienischen Imperiums durch England be deutet. In der englischen Presse wird der Beschluß des Unterhauses überwiegend begrüßt. Die „Times" stellt dabei fest, daß das Kapitel „Spanien" nur ein kleiner Teil des englisch-italienischen Abkommens sei. Dieses Abkommen werde, wenn cs erst in Kraft sei, der Diplomatie beider Länder die Möglichkeit geben, kleine, aber häsiliche Differenzen in verschiedenen Teilen Arabiens und Afrikas zu beheben. Der Teil des Abkommens, der das Mittelmeer be treffe, sei von besonderer Bedeutung für die britischen Dominions, für die das Mittelmeer eine große und un ersetzliche Verkehrsstraße bilde. Nur wenige Zeitungen kritisieren den Beschluß des Unterhauses abfällig. Die Mehrheit der englischen Blätter nennt die Inkraft setzung des Abkommens einen Friedrnsbeitrag. Das Ab kommen Morde eine neue Brücke zwischen Italien und England schlagen. Chamberlain bringe etwas in Ord nung, was längst hätte in Ordnung sein sollen. Während der Unterhausaussprache war Unterstaats* sekretär Butler übrigens falschen Behauptungen der Opposition enigegengetreten und hatte wahrheitsgemäß fcstgestellt, daß Italien mit den 10 000 Freiwilligen die Hälfte der italienischen Infanterie in Spanien zurück gezogen habe. Auch das Oberhaus stimmt zu Lord Halifax mahnt zur Zurückhaltung Das englische Oberhaus billigte nach einer Aussprache über den englisch-italienischen Palt die Ratifizierung des Abkommens mit 55 gegen 6 Stimmen. Lord Halifax, der dem Hause die Ratifizierung des Paktes empfahl, erklärte u. a., Italien babe durch die Zurückziehung der zehntausend italienischen Freiwilligen einen großen Beitrag dazu geleistet, daß der spanische Konflikt heule keine Quelle mehr für einen internationalen Streit sei. Die britische Negierung werde die offizielle An ¬ erkennung der italienische» Souveränität über Aethiopien sobald wie möglich durchführen. Das englisch-italienische Abkommen stelle nicht nur für Italien und England, son dern auch für die allgemeine Verbesserung der internationalen Beziehungen einen großen Vorteil dar. Halifax wandte sich mit einem Aufruf an alle, in ihren Reden bei den Aussprachen über die internationale Lage zurückhaltend zu sein. Beleidigungen und Berc>"iaunaen könne man nicht auf einen Nenner bringen. Memel-Wahlgesetz war falsch aurzelegt Arbeitstagung der memelländischen Wahlkrciskommiffion Unter Vorsitz von Landgerichtsrat Krafft hielt die ncugebildete Wahlkreiskommission für die am 11. Dezem ber stattfiudendcn Wahlen zum memelländischen Land tag ihre erste Arbeitstagung ab. Bemerkenswert ist die Feststellung der Kommission, daß der Paragraph 2 des Wahlgesetzes bisher irreführend ansgelegt worden sei. Nach dem englischen und dem französischen Text des Me melstatutes, und zwar den Artikeln 9 bis 11, heiße die deutsche Uebersetzung richtig: „Wahlberechtigt sind Bür ger des Memelgebietes" und nicht wie irrtümlich über setzt: „Wahlberechtigt sind litauische Bürger, örtliche Ein wohner des Mcmelgebietes". Lar Hakenkreuz in der Slawäkei Die slowakische Regierung hat das neue Abzeichen der Deutschen Partei zugelassen. Das Abzeichen enthält das Hakenkreuz, das jetzt in der Slowakei zum ersten Male offiziell getragen werden kann. Em Ciano aas Wien abgereist Kurz vor 22 Uhr wurde der königlich italienische Außenminister Graf Ciano von Reichsaußenminister von Ribbentrop zum Wiener Südbahnhof geleitet, von dem aus Graf Ciano die Rückreise nach Italien antrat. Es waren eine Ehrenkompanie des Wachbataillons und ein Ehrensturm der ^-Standarte „Der Führer" angetrelen. Zur Verabschiedung hatten sich u. a. der italienische Bot schafter Attolico, der Reichsstatthalter Sevß-Inquart, der und der Kommandierende General des VII. Armee korps eingefuuden. LaWs WWast heile Arbeitstagung der WirtsWskanmer Schien Sachsens Wirtschaft, ihre Förderung in der Zukunft und ihre Verbindungen zur Wirtschaft des Sudetenlan des waren Gegenstand einer Arbeitstagung des Beirats der Wirtschaftskammer Sachsen, zu der sich mit Reichsstait- halter Mutschmann und dem sächsischen Minister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, der Staatssekretär im Neichswirtschaftsministerium, Brinkmann, sowie zahlreiche Vertreter aus Partei, der Behörden, der Wehrmacht und der sächsischen Wirtschaft zusammengefunden hatten. Ter Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen, Direktor Wilhelm Wohlfahrt, würdigte die geschichtlichen Ge- schehniss» der letzten Wochen und betonte, daß Sachsen nun nicht mehr Grenzland, dafür aber den sudetendcuischen Volks genossen, die nun an der Grenze stehen, ein starker Rückhalt sei. Der Präsident gedachte der vielfachen Unterstützung, die das Reich Sachsen als Crenzland angcdeihen lassen habe. Sachsen, einst der Krisenherd dcS Reiches, bedürfe auch heute noch eines gewissen Maßes der Förderung. In diesem Zusammenhang verwies er auf die sächsische Holz wirt schäft, die nun nach der Eingliederung vor einer neugeschaffenen Lage stehe und bat um Rücksichtnahme darauf, daß das Gebiet der Holzversorgung für Sachsen bis her besonders schwierig gewesen sei. Auch setzte sich der Rev- »er dafür ein, daß die sächsische Sägewerkindustrie, sobald Ueberschüsse aus den Einschlägen der nordböhmischcn Wäl der zur Verfügung ständen, einen angemessenen Teil bc- willigt erhalte. Auch die Frage der Industrieverschleppung verdiene größte Beachtung. Der Anschluß bringe eine Erwei terung der Kapazität solcher Industrien, die als spezifisch säch- sisch zu gelten hätten, z. B. der Kunstblumen-, der Musik instrumenten- und der Wirkerei-Industrie. Die günstigen Auswirkungen für die Ausfuhr wurden aber gefährdet, wenn nicht rechtzeitig ein Abwandcrn der Arbeitskräfte aus den sudetendeutschen Gebieten verhindert würde. Bei Behandlung binnenwirtschaftltcher Fragen betonte d» Präsident die Notwendigkeit einer stärkeren Belebung der schnitt^l"^ n.""w^ch"^ die zum Teil unter Reichsdurch- SM nach Siid-kten .Bet Behandlung der Außenhandelsfraaen betonte der Präu^..l L6ot)ticu-rt die Notwendigkeit des Exports, für den der Staat in den letzten Wochen Voraussetzungen geschaffen habe in einem Gebiet, das als Absatzmarkt Sachsen be sonders wichtig sei: den Süd osten. Gerade die sächsische Exportinduslrie müsse diesen Weg nun zielbewußt beschreiten. Dabei müsse Aussuhrleistung auch als Ergebnis einer Ge- meinschaflsarbeit zustandekommen. Dazu gehöre die Durchsicht rung von Gcmeinschaftswerbungen und Kollektivvertretungen, für die im Rahmen der Wirtschaftskammcr Sachsen Hilfs- stcllung gegeben werde. So sehr man zu der Feststellung berechtigt sei, daß die sächsischen Exportfirmen ein besonders anerkennenswertes Maß der Zähigkeit im Kampf um die Auslandsmärkte be wiesen haben, so ost müsse wiederholt werden, daß in gleicher Weise unnachgiebig und unbeirrt durch die mannigfachen Ex- porthemmnisfe an der Auslandsarbeit festgehaltcn werden müsse. SlaaSssetretörBrlmmarin an die WirWaktsliihrer Staatssekretär Brinkmann brachte in grund legenden Ausführungen zum Ausdruck, daß dem Reichs wirtschaftsministerium die Sorgen der deutschen Wirtschaft durchaus bekannt sind und daß man dort Verständnis für alle die deutsche Wirtschaft an gehenden Fragen hat. Anschließend an seine Darlegungen in Düsseldorf nahm der Staatssekretär Stellung zu der Frage der Finanzierung der Staatsauf, gaben. Er ging grundlegend auf die Frage der Del- kung des vordringlichen Inlandsbedar fes ein und äußerte sich eingehend über die Erforder nisse einer weiteren Belebung der Aussuhr. Dabei wies er besonders darauf hin, daß eine Entbüro- kratisierung der mit der Rohstoffbewirtschaftung be trauten Stellen erforderlich sei. Staatssekretär Brinkmann behandelte des weiteren Aufgaben und Organisation der gewerblichen Wirtschaft und warnte sehr eindringlich da vor, die Zentralstellen in Berlin durch Einzelanliegen zu behelligen und sie damit von ihrer eigentlichen Aufgabe, grundsätzliche Fragen zu lösen, abzuhalten. st Skandal um Greenwood Im Unterhaus hat der Abgeordnete Green- Wood, der stellvertretende Vorsitzende der Labour- Partei, erklärt, er schäme sich nicht, daß er die Ver nichtung der „Diktaturen" in Europa sehen möchte. Der Opposttionsliberale Roberts und der sattsam bekannte Mister Eden haben sich es ebenfalls nicht verkniffen, der Unterhausaussprache einen schlechten Beigeschmack zu geben und die von friedlichen Wollen durchdrungenen Ausführungen des Ministerpräsi denten Chamberlain abzuschwächen Die offene Mitteilung des Stellvertreters des Herrn Attlee, daß man gern die „totalitären Staaten" vernichtet sähe, geht über die bereits ge wohnten Alltagsflegeleien der mit Kricgsgedanken ständig auf vertrautem Fuße lebenden Hetzer der demotraüschen Länder weit hinaus. Denn hier Han- delt es sich um einen Abgeordneten des britischen Parlaments. Herr Greenwood bezeugt in seinem Haß zwei Großmächten, die zur gleichen Zett in Wien eine neue Friedensrat vollbrachten, in unverschämter Form, was sie zu erwarten haben, wenn Leute und Kriegshetzer wie er in England einmal aus Ruder kommen sollten. Nimmt man Greenwood, Eden und Konsorten ernst, dann bleibt für die wieder einmal in unglaublicher Weise bedrohten Völker Deutsch lands und Italiens nur übrig, ständig bis an die Zähne bewaffnet zu sein und durch eine vollkommene Organisation ihrer Landesverteidigung die Möglich keit zu behalten, der Zukunft mit Ruhe entgegen- zuschen. Oder man hält Greenwood, Eden und Kon sorten für volksfrcmd, ja sogar für Volksfeinde. Dann wgrc es die Pflicht der englischen Regierung, energisch diese Kriegshetzer zurückzuweisen und sie kaltzustellcn, damit sie keinen politischen Unfug mehr anznrichten vermögen. Das ist wohl auch der ein deutige Wille des englischen Volkes, das in seiner Mehrheit mit Chamberlain Ausgleich und Frieden will. Wenn ein Land wie das Britische Weltreich die Verständigung mit Deutschland und Italien will, dann dürfen eigentlich derartige Skan dale, wie es der Haßgcsang des Mister Greenwood darstcllt, nicht Vorkommen, da sie eine Bedrohung des auch von der Mehrheit des englischen Volkes ge wünschten Friedens sind! Am S. November Flagge« heraas! Der Reichsminister des Innern und der Reichs minister für Volksaufklärung und Propaganda geben folgendes bekannt: Am 9. November 1938 flaggen die staatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe, die sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich vollmast. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weise zu flaggen. Die Blutsahne i« Aeilheaverg Die Fahnen der SdP. werden von Rudolf H übernommen Wie die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz erfährt, werden im Rahmen der am Sonnabend statt- findenden Uebernahmekundgebung in Reichenberg dis Fahnen der Sudetendcuischen Partei durch Rudolf Heß in die Obhut der NSDAP, übernommen werden. Die Blutfahne des 9. November 1923 wird zum Zeugnis dieses feierlichen Geschehens sür den 5. Novem ber nach Reichenberg gebracht werden. SA.-Standarte Karlsbad steht Gruppensithrer May beim ersten Appell Unter der Anteilnahme der gesamten Bevölkerung von Karlsbad nahm SA.-Gruppenführer Sudeten, Franz May, den ersten Appell der neuerrichteten Standarte Karlsbad ab. 3300 SA.-Männer waren auf dem Markt hallenplatz angetreten. Gruppenführer May führte in einer Ansprache aus, daß die SA.-Gruppe Sudeten im mer in der vordersten Front des politischen Kampfes zu fiuden sein wird. Tie SA. werde wetteifern in dem Bestreben, die besten Nationalsozialisten zu sein. Am 9. November könne er dem Stabschef Lutze melden, daß die sudetendeutsche SA. geschlossen in die Front Groß- dcutschlands eingetreten sei. Ler Gruppenführer schloß mit den Worten: „Ich er warte von Euch, im Dienst leuchtendes Vorbild zu sein und mit eiserner-Zähigkeit heranzugehen an die Auf gaben, die man Euch stellen wird." Dem Appell folgte ein Werbemarsch durch die Stadt, bei dem Tausende von Menschen Spalier bildeten.