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«r. Zlchopauee ranevt«« «od Auzetger o- -»0 ZfGopKuer Hausfrau ^kch m«ß alle» dreimal sage«!" Ein hilfloser Erzieher, dessen Anordnungen von den Kindern nicht befolgt werden, ist ein peinlicher Anblick. Angstvoll, eindringlich, be schwörend, zornig kommen die gebietenden Worte aus dem erziehenden Munde, und den noch bleibt das Kind über legen lächelnd auf seinem Baume fitzen. Woran liegt das? Der Soldat lernt seinen Drill gleich am erste» Tage. Warum gelingt eS so vielen Eltern nicht in Jahren, daß ihre Kinder mühelos gehor chen und sich der Erwachsenen- Ordnung fügen? Weil sie mit Worten erziehen anstatt zu handeln. Ein Kind muß von klein auf wissen, daß einem nicht auSgeführten Befehl un weigerlich die Strafe folgt. „Mach die Tür zu!" Das Kind stürmt weiter. „Hallo, mein Bürschchen! Halt. Und zu rück!" Nun heißt es in der ersten Zeit höllisch aufpassen, daß man nicht selber vergißt, was man angeordnet hat. Das Kind merkt bald, ob die Worte ernst gemeint oder bloßes Gerede waren und richtet sich danach. Natürlich geht es bei der Erziehung nicht ohne Strafen ab. Dabei braucht beinahe nie geschlagen zu werden. ES gibt anderes Wirksameres. Ein Kind, das nachlässig im Türenschließen, im Guten-Morgen-Sagen, im Aufräumen ist, kann empfindlich gestraft werden, indem man es ab schreiben läßt: ich soll immer... und bann das betreffende Uebel, fünfmal, zehnmal, je nachdem wie hartnäckig der kleine Sünder ist. Ober ander« Strafmethoden, cs gibt so vieles, was Eindruck macht, ohne allzu hart zu sein. Wem also dis Heranbildung seines Kindes wirklich am Herzen liegt, der sei in den ersten frühen Jahren, wenn die Kinder zwei, drei oder vier Jahre alt sind, unnachgiebig. Wie den ken Sie darüber? * Was kocht die tüchtige Hausfrau? Küchcnplan der Abteilung Volkswirtschaft/Hauswirtschaft. Gau Sachsen. Sonntag mittag: Rotkrautsalat, eingelegtes Hammel- vratfleisch mit grünen Klößen. Flammeri von deutschem Puddingmehl mit Fruchtsoße. Abends Vauerncssen mit Bückling, Grüner Salat. Montag mittag: Fleischrest vom Sonntag mit Porree- gemtise und Kartoffeln, abends gebackene Klöß« (Nest vom Sonntag), roter Nübensalat. Dienstag mittag: Fischhackbraten mit Möhrengemüse und Kartoffeln, abends: Bunte Quarkbrote (Vollkornbrot), Slpfcltee. Mittwoch mittag: Gemüsesuppe, Quarkstrudel, abends: Gebacken« Selleriescheiben Kartoffeln. Donnerstag mittag: Geschmortes Rinderherz mit Kar- ! toffelwickelklötzen, abends: Streichwurstbrote (Vollkorn brot), Sauerkrautsalat. Freitag mittag: Fisch mit Käsetunke und Makkaroni, abendS: Fischsalat (Nest v. Mittag, Fettbrot Ulkornbrot). Sonnabend mittag: Süße Gräup'ru Backobst, abendS: Lcbcrkartoffeln. Rezepte: Eingelegtes Hammelbratflcisch. Das Hani- melbraisleisch entfetten und einige Tage in eine Beize aus Essig, Wachholderbeeren legen, täglich wenden und begießen, braten, die Soße mit etwas Mehl und Buttermilch andickcn. Gebackene Klöße. Neste von Klößen in dicke Scheiben schneiden, in einer Stielpfanne in Mischfctt auf beiden Seiten braun braten, in etwas Milch ein Ei ver quirlen und über di« gebratenen Klöße gießen, etwas ein kochen lassen, bis die Soße sämig ist. Fischhackbraten. AL kg Fisch, 1 Ei, 1 Semmel, Petersilie, Schnittlauch, 50 g Mischfett. Den Fisch, am besten Filet, mit einer gut eingeweichten und ausgedrückten Sem mel und dem Schnittlauch ziveimal durch den Wolf treib«n, dann mit Salz, Ei und Petersilie gut verarbeiten, aus die ser Masse eine längliche Nolle formen, in geriebener Sem mel wenden und in der Pfanne braten. Geschmortes Rinder Herz. 1 Ninderherz, 30 g Speck, 30 g Mischfett, 30 g Mehl, etwas Porree, kleinge schnittenes Suppengrün, einachtel Liter Milch, Salz, Zucker, Zitrone ober Essig. Das gereinigte Ninderherz in Würfel schneiden, -in Speck und Mischfett anbraten, Porree und Suppengrün zugeben, mit wenig Wasser 50 Minuten dün sten. Das Mehl mit saurer Milch anrühren, durchkochen lassen, süßsauer abschmecken. Eine in Würfel geschnittene Gurke verfeinert den Geschmack. Fisch in Käsesoße. Fischfilet mit Zitrone ober Essig beträufeln nnö salzen, in einen Topf ober in eine Gasbackform schichten, garSünsten, öen Fisch vorsichtig her ausnehmen, warmstcllen. Inzwischen eine Helle Mehl schwitze aus 30 g Mischfctt und 40 g Mehl Herstellen, ab löschen und mit dem Fischsaft auffüllen. Diese Soße mit geriebenem Käse, Salz, Zitrone oder Essig abschmecken und über ober zu dem Fisch zu Tisch geben. Leverkartoffeln. 1kg Kartoffeln, 125 g Leber, Mischfett, Schnittlauch, Majoran, Thymian, etwas Mehl, 1 kleine Tasse saure Milch, Salz. Den feingeschnittenen Schnittlauch in Mischfctt anschwitzen, die in kleine Stücke geschnittene, in Mehl gewälzte Leber und die Gewürze dazu geben, mit Brühe auffüllen, die geschälten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln, die saure Milch und etwas Salz darübergcven, in «inem geschlossenem Topf hei mäßigem Feuer AL Stunde garen. Die praktische Hausfrau. Leinen, in blaues Papier gelegt, vergilbt nicht. * Im Jugeubherbergsstil Es ist bekannt, daß Eltern mit nur einem Kind an einer Fülle von Problemen praktischer und pädagogischer Art zu knabbern haben, bis im kinderreichen Hause überhaupt nicht existieren. Allein die Platzfrage schafft demjenigen, der nicht wendig und umstcllungsfähig ist, Nöte und unruhig« Nächt« Umso besser schlafen dagegen die sieben Kinder der famosen Familie Siebensorg, die ihren Eltern bas Vergnügen von Gefahr um Bianca Roman vonHaraldVaumgarten. 37. Fortsetzung. „Leider nein," erwiderte ihr Bruder sofort. „Aber der Arzt meint, datz eine Anzahl Wochen in reiner Eebirgs- lüft sie heilen würde. Sagen Sie, Herr Doktor, ist da» Klima da oben in Bolivien nicht vorzüglich?" „Ganz gewiß. Aber Sie wissen doch datz dieses Land momentan so gut wie abgeschlossen ist. Aber auch Nio hat ein herrliches Klima." Stein zuckte die Achseln. „Höhenluft, lieber Doktor, das ist es... Aber da sehe ich eben Ihre Gattin. Oh — wie entzückend sie ausfieht in dem bunten Poncho und mit dem seidenen Tuche. Gestatten Sie mir, mit der gnädigen Frau einen Tanz zu machen?" Er wartete keine Antwort ab, sprang auf und trat zu Bianca, di» eben in den Winter garten gekommen war. „Meine Gnädigste — Ihr Gatt« hat mir erlaubt, den ersten Tanz mit Ihnen zu tanzen." Bianca war so verwirrt über diesen lleberfall, datz st» schweigend mitging. Sie hatte nur gehört, daß dieser Mann sagte, ihr Mann habe es erlaubt, datz sie den ersten Tanz mit diesem Fremden tanze. Also nicht mit ihm. Natürlich.., Da gähnte wieder diese Kluft, von der es ihr geschienen, datz sie sich heut» langsam zu schlichen beginne. Und si» hatte sich eingebil det törichte Phantasten den ersten Tanz mit einem Fremden... Sie schritt neben dem Tänzer her und hört» nicht die Musik. Sie kam sich so einsam und verlassen vor — mitten unter diesen fröhlichen, plaudernden Menschen. Wie in einer tiefen Nacht ging sie am Arme des Tänzers und hörte nur seine Worte: „Ihr Gatte hat mir erlaubt, den ersten Tanz mit Ihnen zu tanzen!" Zum ersten Male in ihrem Leben tanzte Bianca. Und sie erstaunte, datz es ging. Ja, so sicher führte sie der Mann, der sich selbst als Tänzer vorgestellt hatte, datz es ihr gar keine Schwierigkeiten bereitete. Aber doch flogen ihre Blicke im Saale umher. Wo mochte Peter sein? Fanning hatte erwartet, datz Bianca dem Tänzer ein« Absage erteilen würde. Halb hatte er sich schon erhoben, um sie selbst zum Tanze zu führen. Er sah nur, wie sie Stein begrüßte, di» Worte konnte er nicht verstehen, und nun sah er, wie der fremde Mann seinen Arm unter den ihren schob und mit ihr hinausging. Si» hatte also ja gesagt. Die Enttäuschung war so deutlich auf seinem Gesicht zu lesen, datz Marietta ihn anbltckte. „Sie find wohl böse, datz mein... Bruder mit Ihrer Frau tanzt?" Zerstreut lächelt« er. „Wii kommen Sie nur darauf?" Er kämpft« seine Enttäuschung nieder. „Freuen Sie sich auch so auf Rio?" „Ich weiß es nicht. Ich kenne es ja noch nicht." Marietta sah ängstlich und nervös aus. Am liebsten hätte sie zu die- sem Manne gesagt: „Es ist nicht gut, Herr Doktor, wenn Ihre Frau mit Stein allem ist." Aber ein eisernes Band verschloß ihren Mund. Nein — dann würde sie Paul ganz verlieren. Und das würde sie nicht ertragen. Lieber wollte sie alles auf sich nehmen, Qualen und Schande, als diesen Menschen aufgeben, dem ihr Herz ergeben war. Wie unter einem inneren Zwange spielt» sie ihre Rolle. Sie erzählt» von ihrer Krankheit und ihrer Sehnsucht nach den Bergen. Fanning hört» nur mit halbem Ohre zu. Ungeduldig waren seine Blicke auf die Tür gerichtet, durch die Bianca jeden Augenblick hereinkommen mutzte. Aber die Minuten verrannen und sie blieb aus. Si» denkt nicht einmal an mich! dachte er bitter, und der ganze frohe Zukunftstraum, den er geträumt hatte, be vor dieses Fest begann, war verflogen. Als dle Musik eine Pause machte — ein» kurze nur, denn schon klatschten eifrige Hände ineinander, um eins Wiederholung zu erzwingen — bat der Tänzer Stein Bi anca, einen Augenblick mit ihm auf das Promenadendeck zu gehen. Stein ging mit ihr zu einem Platze, der wie eine klein» Veranda auf dem oberen Deck ruhte. Er rückte ein paar Stühle zurecht. Si» zögerte, sich hinzusetzen. „Ich muß doch wohl in den Wintergarten," sagte sie und hatte Verlangen, Peter zu leben. „Es ist nur einen Augenblick, gnädige Frau. Ls ist eine große Bitte, die ich aussprechen möchte. Eine Bitte an das Herz einer Frau, die mir gütig und verständnisvoll zu sein scheint." Bianca wußte nicht, was sie aus seinen Worten ma chen sollte. Er setzte sich etwas von ihr entfernt hin, bot ihr eine Zigarette an, die sie dankend ablehnte. Man hörte das Rauschen des Wassers, und ganz von fern erklang die Musik aus dem Tanzsaale. Die Luft war lind und weich. „Seien Sie mir nicht böse, gnädige Frau, wenn ich als gänzlich Fremder zu Ihnen spreche. Aber man hört manch mal im Leben eine innere Stimme, die einen treibt und einem befiehlt: .Jetzt handle!' Und so ist es mir mit Ihnen ergangen." Sie hörte feine Phrasen mit abwehrender Haltung an. „Sagen S:r mir, Herr Stein, womit ich Ihnen helfen kann, wie Sie vorhin andeuteten." Einen Augenblick schwieg er. Seine Zigarette leuchtet« durch die Nacht. Nur die Umrisse seiner Gestalt sah sie. „Meine Schwester..." Sein« Stimm« klang dunkel und zögernd. „Meine Schwester ist viel leidender, al» sie ahnt. Es ist die höchste Zeit, daß sie in ein Klima kommt, das ihr Rettung bringt. Es hängt alles davon ab, datz sie ' den Tordiueren gebracht wird. Nur dort kann sie gen Ich sagte Ihnen schon, daß uns die Einreise versperrt ist. Nun weitz ich, daß Ihr Gatte uns helfen könnte. Und des- halb bitte ich Sie, veranlassen Sie Ihren Gatten, datz er uns in Rio behilflich ist, die Etnretteerlaubnt» doch noch zu bekommen. E» steht Bn Menschenleben auf dem Spiele Entwurf: Amt Schönheit der Arbeit (Deike M) Nr. 4374 „Schlafivagenbetten" zu verdanken haben, um di« si« mancher Kamerad beneidet. * Ei« «euer Bese«a«fhänger. Nr. 4307 (Deike M) mäßig mit ihrem Bürstenteil Dio Erfinder mühen sich immer wieder damit ab, prak tische Aufhängevorrichtungen für die Besen zu erfinden, die die von den hastenden Haus frauen störend empfundene» Bindfabenaufhänger beseiti ge». Neuerdings ist ein Be senhalter auf dem Markt er schienen, der auch die eiligste Hausfrau durch seine»Elnrich- tung befriedigen wird. Er sieht hübsch aus. aus farbigem Preßstoff hergcstcllt, wird er jede Küche schmücken. Er be steht aus einer Kunstharzplat te mit verschiedenen Schlitzen. Jedem Bescnstil, seien es klei ne oder große, wird ein Gum miring aufgestreift. Man braucht im Vorübergehen nur mit einer Hanübewcgung den Besenstiel in einen der Halter schlitze zu schieben, dann liegt der Gummiring in dem Hal terschlitz auf und gibt dem Ve- sen Halt. Der Mop, der Be sen, der Schrubber, der Hand feger hängen nun vorschrifts- in der Luft und, da man die Gummiring« in jeder Höh« auf den Stiel aufstecken kann, lassen sich alle Besen so aufhängen, baß kein Bürstenteil öen anderen im Naum benachteiligt. Diese einfachste Art. Besen aufzuhängen, ist auch für Gartengeräte ausgenuht. Hier besteht -er Halter aus starkem Eisendraht, der in Wellenlinien gebogen, ebenfalls Schlitze bildet, in die die mit entsprechend stärkeren Gummiringen versehenen Stiele der Gartenwerkzeug« eingeschoben werden. — das liebste, das lch habe." Ein großes Mitleid war in Biancas Herzen und doch auch ein gewisser Widerstand — wie eine Warnung, deren Ursache sie nicht kannte. „Warum reden Sie nicht mit meinem Manne persönlich, Herr Stein?" Er erhob sich und kam langsam auf sie zu. Wie be drohlich wirkte er in dem trüben Licht, wie verzerrt in dem Dunkel, das über der endlosen See ausgebreitet lag. „Weil ich in Ihren Augen gelesen habe, daß Sie einem Bittenden nicht abschlagen werden, was er aus einem ver zweifelten Herzen heraus erfleht. Männer sind kalt und hart. Frauen find gütig und mild. Wenn man bitten muß, soll man zu Frauen gehen!" Er beugte sich plötzlich über ihre Hand und küßte sie mit einer verzehrenden Leiden schaft, die st« erschauern machte. Auf seinem edel geschntt-, jenen Gesicht waren bei dem trüben Licht die scharfen Li nien verwischt, die das Leben darein gegraben hatte. „Ich bitt« Sie, gnädige Frau, weil ich Sie verehre." Rasch erhob sie sich. «Ich werde mit meinem Mann« spreAen.^ in den Wintergarten zurllckfand, schien st» Peter verwrrrt und ihrer selbst nicht sicher zu ein. Vergeblich kämpften die Vernunft und sein Gewissen dagegen an, die ihm sagten, daß Bianca frei sei und tun und lassen dürfe, was st» wolle. Wenn sie also Gefallen an diesem Tänzer fand — und das mußte man anneh- men, wenn man Bianca kannte, denn sonst wäre sie nicht mit ihm fortgegangen — so gab es nichts einzuwenden. Stein sagte ein paar überschwengliche Worte, daß di« jung« Frau fabelhaft tanzte, und setzte sich an den Tisch, während Peter sich erhob, um mit Bianca in den Saal zu gehen. Nicht mehr mit den freudigen Gefühlen, nicht mehr mit den sein Herz schwellenden Hoffnungen. Feinfühlig wie er war, erschien ihm die Nolle, die er Bianca gegenüber spielte, peinlich und höchst beschämend. Sie war seine Frau und er begann sie zu lieben Aber gerade in diesem Augenblick wandte sie sich einem Andern zu! Zart und leicht schmiegte sie sich in seinen Arm. Es war so, als fühle man sie kaum. Und doch atmete Peter den Duft ihres Haares, spürte ihre Gestalt, die In seinem Arm lag. Manchmal hob sie den Kopf und sah ihn an. Obzwar Peter ein guter Tänzer war, ein so gewandter Führer wie Stein war er nicht. Plötzlich fühlten sie beide eine große Unsicherheit. Eie blieben stehen. „Ich habe wirklich alles verlernt," sagte Peter, „das kommt davon, wenn man ein Stubenhocker wird!" Bianca lietz ihn nicht los, obwohl beide keinen Schritt mehr machten. Eie hörte die Schläge seine» Herzens, das gegen ihren Körper pochte. Für Sekunden schloß Ne die Augen, so sehr Überwältigt« e» sie, ihm so ganz nah, so ganz verbunden in sei« wie noch nie. (Fortsetzung folgt).