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Nr. " " ' Angriff vom Mrs auf ASA. Furchtbare Panik in den Oststaaten — Ein Rundfunkhörspiel und seine Folgen Die Amerikaner haben eine furchtbare Schreckensnacht hinter sich, die sie dem Rundfunk zu verdanken haben. Arglos und schon etwas schläfrig hörten sie am Sonntag, abend die übliche Tanzmusik, als der Ansager plötzlich die Sendung unterbrach und mit allen Anzeichen des Ent- setzens und der Furcht mitteiltx, daß ein Weltraum schiff auf New Jersey ntedergegangen sei, dem Männer, mit TodeSstrahten bewaffnet, entstiegen seien, um mit den Mitteln modernster Technik einen unvorberei- teten Angriff auf die friedlichen Bürger von USA. zu unternehmen. Nach dieser SchreckenSmeldnng gab der Kommandeur der Nationalgarde der Bevölkerung Ber- haltungsmaßregeln gegen Bombenangriffe deren furcht bare Wirkungen er in allen Farben auSmalte, und schließ lich ermahnte der Innenminister das Volk, aus den Städten zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Flucht in Vie Luftschutzkeller Was nun geschah, war das Werl weniger Augenblicke. In den großen Städten der Oststaaten New Bork, New Jersey, Chikago und LoS Angeles brach eine fruchtbare Panik auS. Die Menschen stürzten auf die Straße und suchten in höchster Angst die Luftschutzkeller auf. In New Jersey füllten sich die Kirchen mit betenden Menschen. Tausende liefen in ihrer Angst mit Taschentüchern und Handtüchern um den Kopf zum Schutze gegen die vermeint- lichen Giftgase durch die Straßen. Die Ausfallstraßen der Städte waren im Umsehen von Tausenden von Wagen verstopft, die in größter Hast Zuflucht in den Bergen suchten. In New Jersey verließen Hunderte von Familien, nur mit dem Notdürftigsten ausgerüstet, die Stadt. Am wildesten war die Panik im Negervlertel Harlem. Erfolg -er Greuelfabrikanten ' Soweit die Tatsachen. Und weshalb die Auf regung? Die Rundfunkgesellschaft „Columbia Broad casting Company" hatte ein Hörspiel gesendet, betitelt „Krieg der Welt" und dabei in etwas zu anschaulicher Form den Angriff der Marsbewohner auf die Erde geschildert. Das war zuviel für die empfind lichen Nerven der Amerikaner. Ein Angriff des Mars auf USA! Furchtbar! Ja, aber die Sache hat, so spaßig sie klingt, einen ernsten Hintergrund. Wie ist es möglich, fragen wir uns, daß ein harmlosesHörspiel dieAmerikaner in wildeste Panik versetzen kann? Schon verständlich, wenn wir bedenken, daß Amerika von gewerbsmäßigen Greuels abrt- kanten in ständiger Aufregung gehalten wird. Diese unverantwortlichen Kriegstreiber betrachten es als ihre Aufgabe, Ainerika in schlimmsten Farben einen Angriff fremder Mächte vor Augen zu führen. Auf diese Weise putschen sic die Amerikaner gegen andere Staaten auf, und das ist der Zwcck ihrer Greuelmärchen. So konnte es denn gesche,;.;«, daß eine harmlose Rundfunksendung dieses un- vorherge ebenes Ergebnis hatte. Vielleicht überlegen sich nun einmal die Verantwort lichen in USA., ob es von Nutzen ist, wenn sie den Greuel« märchenfabrikanten das Feld freigeben, die nicht nur das Volk beunruhigen, sondern auch die Beziehungen Amerikas mit anderen Staaten in Gefahr bringen. Die Panik auf Grund eines kleinen Rundfunkhörspiels sollte den Ameri- lanern eineLektion sein. Wenn sie wollen, können sie viel daraus lernen, und danach sich einstellen! Gefahr um Bianca Noman von HaraldBaumgarten, 39. Fortsetzung. Als sie an den Tisch im Speisesaal zurückkehrten, be merkten Peter und Marietta sofort, daß etwas zwischen ihnen geschehen sein mußte. Denn Paul Steins Hände fuh ren unsicher durch die Luft. „Wir haben Pech gehabt, die gnädige Frau und ich," sagte Stein und goß sein Elas Sekt herunter. Unvermittelt sah er Fanning an. „Werden Sie sich morgen für uns verwenden, Herr Doktor? Ich meine, werden Sie morgen mit dem Konsul sprechen?" „Ich habe es Ihrer Schwester soeben zugesagt," erwi derte Fanning und suchte in Biancas Gesicht zu lesen. „Herr Stein hat sein ganzes Geld mit mir zusammen verloren, Peter — kannst du ihm nicht aushelfen?" Er starrte sie an. „Selbstverständlich — gern, wenn du es wünschst." Wie sehr muß sie ihn lieben, daß sie mich sogar um Geld für ihn bittet, dachte er und stand auf. „Ich möchte gehen. Ich habe morgen viel zu tun." Mit dem Lift fuhren sie in die Höhe. „Gute Nacht, Bianca? — Er verbeugte sich förmlich. Sie fühlte, daß sie ihn gekränkt hatte, aber sie wußte nicht, wodurch. „Gute Nacht, Peter." Er wandte sich ab und ging —- ohne zu ahnen, daß es ein Abschied für lange Zeit sein sollte. „Morgen, Marietta!" sagt« im gleichen Augenblick Paul Stein zu seiner Frau. „Morgen sind wir so weit." „Weißt du, daß Fanning seine Frau liebt?" fragte fl- leise. . Roh lachte er. „Unsinn — er hat st« wegen der Erb schaft geheiratet!" Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht wahr. Ich habe den Ausdruck seiner Augen gesehen, als du mit ihr fortgingst." „Ich bin kein Freund von Sentimentalitäten, Ma rietta! Ich muß das Geld haben." Er beugte sich über den Tisch. „Wenn du morgen abend auf dem Bahnhof gehst, wirst du mich im Wartesaal treffen. Um sechs Uhr! Sei pünktlich. Um halb sieben fährt der Zug nach Montevideo!" Die Klingel schnurrte nur. Wie eine Katze, die spielen will. Aber Paul Stein kam es vor, als verberge sich hin- ter diesem gemächlichen Schnurren etwas Gefährliches. Unwillkürlich trat er einen Schritt von der Tür zurück- ' Was würde da- für ein Mann sein, dessen Adresse ihm Eduard Brandt in Hamburg gegeben hatte? Der „ohne viele Formalitäten", wie Brandt gesagt hatte, diese Ge schichte mit der Bianca erledigen würde? Avenida Rio Branco. Die Hauptstraße von Rio de Ja neiro. Zschopaner Tageblatt und Anzeiger NahFer« Nun SA.-Mnner Mich verunglückt Zusammenstoß zwischen Kleinbahn und Omnibus. Am Sonntagmorgen ereignete sich auf der Kleinbahn strecke Genthin — Jerichow ein Zusammenstoß -wt- schrn einem Kleinbahnzug und einem Omnibus, der mit SA.-Männcrn besetzt war. Neun SA.-Männer wurden dabei getötet und 13 verletzt. Wiederaufbau der Riefengebirgsbauden Die tschechischen Soldaten halten kurz vor ihrem Abracken vom Niesengebirgskamm die Wiesenbaude, die Rennerbaude und die Richterbaude, alle drei der Familie Bönsch gehörig, niedergebrannt. Der Wiederaufbau der drei Bauden soll fetzt baldigst in Angriff genommen werden Reichskommissar Hen lein hat der Familie weitestgehende Unterstützung zugesagt. Landesverräter hingenchtet Der am 12. August 1S38 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und -um dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 34jährige Hugo Zapp» aus Dresden ist htngertchtet worden. Zappe hat sich als angeblicher sudetendeutscher Flüchtling in «ine deutsche Vertrauensstellung etngeschlichen und diese dazu mißbraucht, dem tschechischen Nachrichtendienst umfalkg-- reiches deutsches Geheimmaterial zu verraten, wo- durch nicht nur die Sicherheit des Reiches gefährdet, sondern auch vielen Sudetendeutschen Not und schwerer Schaden zu- gefügt wurde. Schnee im Allgäu. Der. starke Temperaturrückaang hat in den Allgäuer Bergen Schneefall gebracht. Die Schneegrenze liegt bei etwa 900 Meter. Der Kemptener Wald trug erstmals in diesem Spätherbst bei Sulzberg eine leichte Schneedecke. Roland II. starb an Herzerweiterung. Der Berliner Zoologische Garten hat einen neuen schweren Verlust zu be klagen: Noland II., der riesige See-Elefant, ist in seinem Bassin verendet ausgtzfunden worden. Der Berliner Zoo hat scheinbar kein Glück mit seinen See-Elefanten. Im Dezember 1935 ging der 43 Zentner schwere Roland l. ein. Aber schon wenige Tage spater bezog sein Nachfolger, Roland ll„ da» See-Elefantenbecken. Er war nur 25 Zentner schwer. Er be kam eine Frau, Freya genannt, die ihm 1936 ein Junge» bescherte, das aber leider tot zur Welt kam. Das war ole erste See-Elefantengeburt in einem zoologischen Garten. Nun ist Roland auch hinübergegangen, und zwar, wie der Arzt festgestellt hat, an Herzerweiterung. Zwei Kinder von einem Flugzeug überfahren. Auf dem Flugplatz Rymanono bet Lemberg (Polen) kam ein star tendes Flugzeug nicht schnell genug in die Höhe und flog noch außerhalb des Flugplatzes so niedrig, daß zwei Kinder von einem Flügel getroffen und auf der Stelle getötet wurden. In 14 Stunden über den amerikanischen Kontinent. Ein neues Bombenflugboot der USA.-Mgrine legte die Ent fernung von San Diego in Kalifornien nach Washington in 13 Stunden 55 Minuten zurück. Bei diesem Flug handelt es sich um den e-sten Ueberland-Obne« Haltflug eines ^'-^-''--'-iuaes dieser Größe. Hindenburgfäule auf dem Kyffhäuser. In einer Feier stunde fand auf dem Kyffhäuser die Grundsteinlegung eines Hindenburg-Denkmals durch den Neichskriegerführer statt. Der Schöpfer der Denkmalssäuie ist Professor Hosaeus (Berlin). Die Bildsäule ist aus bayerischem Porphyr gemeißelt und wird voraussichtlich im Frühjahr .eingeweiht werden. Der NS.« Neichskriegerbund will damit seine alten Kameraden und zu«. gleich deutsche Soldatenarbeit ehren, die er in der Person Hindenburgs verkörpert sieht. Leichter Unfall des D-Zuges Königsberg—Berlin. Wie die Neichsbahndirektion Königsberg mitteilt, stieß, in der Nacht zum Montag der D-Zug Königsberg—Berlin in Elbing mit einer Rangierabteilung zusammen. Vier Personen des D-Zuges wurden leicht verletzt. Stein wartete vor dem Hause. Schwere Teppiche aus den Treppen. Und doch... Ein Mädchen öffnete. „Ich möchte Senhor Enrique Carillo sprechen!" Stein stotterte dis Worts her in einem schlechten Portugiesisch, das er nach dem Sprachführer aufsagte. Das Mädchen musterte ihn frech. Knallte dann die Tür zu, als sei er ein Bettler. — Netter Empfang, dachte Stein und war schon gewillt, die Treppe hinunterzulaufen, hinaus auf di» sonnen- glühende Straße. Dis Tür wurde plötzlich geöffnet. Ein mittelgroßer Mann mit oliofarbenem Teint stand im Rahmen. Unter dem blauen Tuch des Anzuges sah man förmlich di» Mus keln spielen. Di» breiten Schultern füllten di« Tür fast gänzlich aus. „Enrique Carillo I" sagt« er. Er streckte ein« behaarte, ringgeschmückte Hand aus. Ließ sie in der Schwebe, ohn« dt-Land des Besuchers zu ergreifen. „Wer find St«? Was wollen Sie?" Stein verstand das Portugiesisch nicht. Nur den Sinn der Worte. Er sah nur das Mißtrauen, das in den kleinen, enganeinanderliegenden Augen unter den mächtigen Brauen aufblitzte. „Bon Direktor Eduard Brandt aus Berlin!" sagt« er auf deutsch; d«nn Brandt hatte ihm versichert, daß dieser Carillo die deutsche Sprache versteh«. Paul Stein holt« den Zettel hervor, den Brandt ihm mitgegeben hatte und auf dem nichts weiter stand al» die Worte: Eduard Brandt an Enrique Carillo, Rio d« Ja neiro — Avenida Rio Branco. — Zur Erinnerung an di« Sharia Clot Bey." „So — so — von Eduardo Brandt aus Berlin! So, so!" Die Erinnerung schien langsam aufzudämmern wie ein Bild, vqn dem sich allmählich Schleier lösen und das mit jeder Sekunde klarer und eindringlicher wird. Er steckt» di, Hände in die Hosentaschen und ging auf und ab. Da bet sprach er. „Hat Ihnen. Brandt erzählt von Kairo? Bon der Sharia Clot Bey? Wie viele Jahre ist das her? Fünf — sechs. Er wohnte im Mena House mit seiner Frau. Ich auch!" Er lachte lauter, es war ein gemeines, bösarti ges Gelächter. „Eines Abends hatte ich zu tun — in der Sharia Clot Bey. Willen Sie, was das ist? Die übelst und gefährlichst» Straße in ganz Kairo. Ich saß da in einem Kaffee. Trank. Plötzlich — ich weiß selbst mcht, wie es kam, hatte ich Streit mit ein paar Fellaqrn. Dauert kaum eine Sekunde dort, da blitzten die Messer. Na — ich nehme es schon auf mit »in paar schleimigen Kumpanen. Aber es waren zu viel«. Wär« mir wohl schlecht ergan gen. Da bekomme ick Hilfe. Ein Mann schlägt mit seinem Spazierstock wi« wild auf die Fellachen los. Da riß die Band« aus. Ich sah mir den Mann an, der mir geholfen hatte. War mein Hotelgenoss« Eduardo Brandt. Da hab' ich ihm gesagt, w«nn ich ihm mal helfen könnte — mit irgend etwas — auf mich könn« er zählen. Gab ihm meine Adresse. Habe sechs Jahre nicht, von ihn gehört; Und jetzt Dienstag, den 1. t^iS HM?!, MtsW M MO Sie Handelsbilanz Zan«ar-SepleMSer DI« deutsch» Handelsbilanz in den ersten nenn Monaien dieses Jahres schließt mit einem Einfuhrüberschuß von 164,1 Millionen Mark ab. der an die Stelle des vorjährigen Ausfuhrüberschusses getreten ist Die Einfuhr Deutschlands (ohne Oesterreich) belief sich ans 4 Milliarden Mark. Sie ha» sich gegenüber der gleichen Zelt des Vorjahres um 122,1 Millionen Mark erhöh« Den weitaus größten Anteil an der Einsubrzunahme haben vi» außereuropäischen Länder, während die Einfuhr auS Europa sich nur um 1 v H. erhöhte Die Au-fuhr des alten Reichsgebietes betrug 3^6 Mil liarden Mark. Sie ist um 338 Millionen Mark geringer al» in der gleichen Zeit deS Vorjahres. Amtliche Berliner Notierungen vom 31. Oktober «Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. An der Aktienbörse nahmen die Umsätze nur auf einigen Teilgebieten ein etwas größeres Ausmaß an. Rach vorwiegend schwächerer Eröffnung wurde das Gesamtbild etwas freundlicher Am Markt der festverzinslichen Wert» erfolgt» für einige Kommu- nalobligationen Kursherabsetzung. Am Pfandbriefmarkt über wog die Nachfrage. Die Altbesitzanleihe war kaum verändert. Reichsbahnvorzugsaktien wurden im Verlaus eine Kleinigkeit fester. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,624 (0,628); Belgien 42,20 ,42.28); Dänemark 53.03 (53,13); Danzig 47,00 (47,10); England 11,875 ,11,905); Frankreich 6,643 (6,657); Holland 135,74 (136,02); Italien 13,0» (13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706); Lettland 48,75 (48,85); Norwegen 59,68 (59,80); Polen 47,00 (47,10); Schweden 61,16 (61,28): Schweiz 56,63 (56,75); Spanien - (—); Tschecho-Slo- wakei 8.591 (8.609); Ver. Maaten von Amerika 2,495 (2,499),, Mio-MM» Mittwoch, de« S. November. Dentschlandsender. 6.10 Ein» kleine Melodie. 6.30 Kon zert. 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine Turnstunde. 10.00 Vom Opfer, Glaubenssätze Deutscher Dichter. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.90 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Werk- Konzert. 13.15 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter-, Markt- und Börsen berichte. 15.15 Kinüerliedersingen. 15.30 Musikalische Kurz weil. 16.00 Kurzweil am Nachmittag. 17.00 Zeitgeschehen. 18.00 Zur Woche des deutschen Buches. 18.20 Eine kleine Melodie. 18.30 Solistenmüsik. 19.00 Deutschlandecho. 19.15 Gelächter nach Noten. 20.00 Kernspruch, Nachrichten, Wetter. 20.10 Jeppe vom Berge. Komödie. 20.50 Erste Symphonie, von Brahms. 21.40 Klaviermusik. 22.00 Tages-, Wetter und Sportnachrichten. Deutschlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Orchesterkonzert. 23.45 Eine kleine Me lodie. Leipzig. 6.90 Konzert. 7.00 Nachrichten, Wetter. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleine Musik. 8.30 Konzert. 10.00 Der ge sellige Beethoven. 10.90 Wetter. 11.15 Erzeugung und Ver brauch. 11.35 Heute vor ... Jahren. 11.40 Mit Köpfschlitte« und Sammelroder. 11.55 Wetter. 12.00 Musik für die Ar beitspause. 13.00 Nachrichten, Wetter, 13.15 Konzert. 14.00 Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.00 Das schöne Egerland. 15.20 Kinder musizieren für Kinder. 15.40 Zur Woche des Buches: Das Jugendbuch. 16.00 Kurzweil am Nachmittag. 17.00 Wetter, Markt. 18.00 Karl XII. zieht nach Rußland. 18.20 Zwischenspiel. 18.30 Zur Woche des Buches. Junge sächsische Dichtung. 19.00 Kleine Kostbarkeiten. 19.50 Umschau am Abend. 20.00 Nachrichten. 20,10 K-wwermusik. 20.30 Unterhaltungskonzert. 22.00 Nachrichten, WÄtt Sport. 22.30 Konzert. — also was soll es? Was schickt er Sie her zu mir?" Paul Stein hatte die Rede des Brasilianers über sich ergehen lasten. Nun erhob er sich. „Es ist ein schwieriger Auftrag, Senhor Carillo. Ein Auftrag — nun — es han delt sich um em Mädchen, da», ich weiß nicht..." Der breite, stark« Mann faßte Stein an beide Schul tern. Sah ihm in di« Augen. Murmelte etwas auf portu giesisch. Brachte dann sein Gesicht ganz dicht vor das von Paul Stein. „Mädchen, sagst du? Schöne» Mädchen? Geld zu verdienen? Mena« Geld selbstverständlich!" „Sie soll verschwinden — ste steht Brandt wegen einer Erbschaft im Wege." Der Brasilianer ließ Stein lo» und zuckt« geringschätzig di« Achseln. „Kinderspt«l. Weißt du, wi« vi«l« Mädchen hier jedes Jahr verschwinden, ohne daß inan eine Spur findet? Bring st« dahin, wohin ich dir sag«, und fort ist sie." „Aber sie wohnt im Capacabana — und hat eine» Mann!" Carillo grinst«. „Di, Frau eines hohen englischen Be amten ist in Rio einmal verschwunden — man hat nl» wieder eine Spur von ihr entdeckt. Wir find hier nicht in Europa. Und Sie?" „Ich will sehen, daß ich nach Bolivien komme — heut» nacht noch." „Bolivien — steh mal an. Kannst es grüßen von mir. Bin selbst aus Bolivien — aus Obrajes — liegt dicht bet La Paz! Ja — von dort bin ich. Schönes Land. Dort bist du sicher." „Was soll ich jetzt tun?" fragt« Stein. Da» Erficht Carillos wurde sofort angespannt. „Geht es heute nachmittag? Lockst das Mädchen weg — unter ernem Vorwand. Ich stelle dir mein Auto zur Verfügung. Bringst sie in die „Mangue". Kennst du Rio?" Stein verneinte. „Nun — Mangue, das ist das. von wo man nicht wie derkommt, wenn man eine Frau ist. Eine verrufen« Straß«. Hab« dort ein Haus, in dem man ste aufnehmen wird. Alles ein Kinderspiel. Nur, daß du mit ihr vom Hotel fortkommst, das ist die Schwierigkeit. Und daß si, freiwillig mitgeht, ohne Nachricht zu hinterlassen! Kei nerlei Nachricht!" Seine Augen drohten Stein an. „Daß ich mich auf d ch verlassen kann! Was du machst, ist inj» gleich. Am besten, du fährst noch heute abend fort." St«in griff nach feinem Hut. „Noch eines, Senhor. Wenn ich da» Mädchen abgeliefert habe, müllen Sie ein Telegramm an Brandt senden. Hier ist die Adresse. „Habe Ware in Empfang genommen, Carillo." Es Ist, Senhor, e» ist, damit ich mein, Belohnung bekomme." „Und ich das Mädchen. Hübsch, sagst du, und jung?" „Achtzehn Jahre, soviel ich weT" _ (Fortsetzung folgt).