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Movauer« Tageblali und Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Amae^ead A nzetg,»Preis«: Die 4« mir breite Millimeterzeile 7 Psg,; die 8: mm breite Millimeterzeile im Tertter 2S Psg.: Nachlaßstaffel Z Ziffer, und Nachweisgebühr 35 Psg zuzügl. Portr Da» „gschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich. M onail.BeruaSpreis l.7oNM. Zubellqeb. 20 Psg. Bestellungen werde» in uns. KeschästSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen Da» „ZschopauerTageblattnndA» «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des etarr" ist da» »nr LeröffenUichang der aüttlichen Bekanntmachungen der Aintsbauptmannschast Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behSrdlicherseitS besttmmte Blatt Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgcbirgische Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau ßtr. »; Postscheckkonto: Leipzig «L 42884— Fernsprecher Nr. 7lS Zeitung für die «Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börniche«, tzohndorf, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, witzschdorf, Scharsenstetn, Schlößchen Porschendort K-. 2S§ DeMland u»h Italien als ölhiedsrilliler MWllMe An««We des SWssprmes — WeMp ««h Cim treffe« fil- i« Ma Nachdem die Frage der ungarischen Minderheiten in der Tschecho-Slowalei und die Frage einer gerechten völ kischen Grenzziehung zwischen Ungarn und der Tschecho- Slowalei in den letzten Wochen durch direkte Verhandlungen der beiden Negierungen nicht gelöst werden konnte, haben sich die ungarische und die tschecho slowakische Regierung an die deutsche und die italienische Regierung mit der Bitte gewandt, diese Fragen durch einen Schiedsspruch zu lösen. Der Reichsminister des Auswärtigen vonRibben- trop hat bei seinem Besuch in Nom mit dem italienischen Außenminister Gras Ciano auch diese Frage besprochen und die italienische Negierung bereits dahin unterrichtet, drrtz Deutschland dem Grundsatz einer solchen schieds gerichtlichen Regelung zustimme. Nachdem sich die tschecho-slowakische und die ungarische Neuerung bereit erklärt haben, den Schiedsspruch als end gültige Regelung vorbehaltlos anzunehmen und ihn un- vorzüglich durchzuführen, haben sich die deutsche und die italienische Negierung entschlossen, den Schiedsspruch zu fällen. Prags und Budapests Außenminister eingeladen Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und Außenminister Graf Ciano werden am 8. November in Wien Zusammentreffen. Der ungarische und der tschecho» slowakische Außenminister sind für den gleichen Tag nach Wien eingeladc» worden. * In Preßburg trafen bereits am Montag die ungari- schen und «schecho-slowakischen Militärsachverständigen zu- sammen, um die technischen Fragen der Räumung der wahrscheinlich an Ungarn fallenden Grenzgebiete zu be sprechen. :7?''LW''mmsn-e Beurteilung Ribbentrops Jtalienreise beendet. Rei:' ^Außenminister von Ribbentrop ist von seiner Jkatienreise wieder zurückgekehrt und hat sich zur Bericht- erstattuug h München und Berlin begebe». Vor der Ab°a^r« r Rom hatte sich der Minister noch in die Deut sche Borgst beim Heiligen Stuhl zu einer kurzen Uktter- redu ^ mit Botschafter von Bergen begeben. R i Wochenende hatte der Reichsminister des Aus- wärtchen von Ribbentrop noch eine zweite Besprechung mit dem italienischen Regierungschef Mussolini im Neichsministcr von Ribbentrop «nd Gras Ciano. jWcltbild, Zander-Multiplex-K.) Palazzo Venezia. Die Unterredung, die 15L Stunde dauerte, fand in Anwesenheit des italienischen Außen ministers Graf Ciano statt. Der Besprechung mit dem italienischen Regierungschef Mussolini schloß sich noch eine kurze Aussprache zwischen Neichsaußenminister von Rib bentrop und Außenminister Graf Ciano an. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop erklärte den deutschen Pressevertretern in Nom, daß die Aussprachen mit dem italienischen Regierungschef Musso lini und seinem Außenminister Graf Ciano, in denen alle gegenwärtigen aktuellen Probleme der europäischen Poli tik besprochen worden seien, im herzlichsten Einvernehmen stattgesunden haben. Sie habe» erneut gezeigt, daß die gege»jjvärtig schwe benden politischen Probleme sowohl von Italien wie von Deutschland in dem der Achse Nom—Berlin eigenen Geiste der Freundschaft und engsten Zusammenarbeit eine in jeder Hinsicht übereinstimmende Beurteilung erfahren. KlkMW im MemeliM MeWes Dringende Forderung des MemeldcntWMS erW Wie amtlich gemeldet wird, hat die litauische Re- gierung den Kriegszustand vorn 1. November ab aus. gehoben. Damit wird unter anderem auch eine der dringend- sten Forderungen des Memelgebietes erfüllt. Der Kriegs zustand bestand in Litauen seit dem Jahre 1920 und im Memetgebiet seit 1826. Es hat ernster Proteste des Memelländischen Land tags bedurft, um der Negierung in Kowno klarzumachen, daß die Ausrechterhaltung des Kriegszustandes im Memel gebiet unerträglich ich Schließlich läßt sich ein gedeihliches Zusammenarbeiten > Memellandes mit der litauischen Negierung nicht ermöglichen, solange das Deutschtum unter einem Ausnahmezustand gehalten wird, der ihm die primitivsten Rechte nimmt. Viel z:- lange baden die Memeldeutschen unter der litauischen Entdeutschungspolitik leiden müssen, viel zu lange sind dank dem Vetorecht des Memelgouverneurs lebenswichtige Maßnahmen des Memelländischen Land tags zu Fall gebracht worden. Das Memeldeutschtum hat ein Recht darauf, in seiner Heimat frei atmen und arbei ten zu dürfen. Wenn aber Gesetze, wie die zur Bekämst- fung der Arbeitslosigkeit, nicht in Kraft treten konnten, weil der Beauftragte Kownos nicht seine Zustimmung erteilte, dann bedeutet das eine systematische Unter- drücknngspolttik, die dadurch noch brutaler wurde, daß die Verelendung des Memeldenischtums dazu benutzt wurde, um die Litauisterung des Memcllondes zu verstärken. Die Aufhebung des Kriegszustandes kann nur eine erste Maßnahme sein, der weitere folgen müssen. Vor allen Dingen dürfen nicht etwa die Bestimmungen, die unter dem Kriegszustand im Mcmelland geltend waren, etwa in das neue Staatsschutzgesetz übernommen werden! Memelland wählt am 11. Dezember. Der mcmelländische Gouverneur empfing den Präsi denten des Direktoriums des Mcmelgebiets und teilte ihm offiziell mit, daß der Kriegszustand mit allen seinen Fol ge» in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November für das Mcmelgebiet aufgehoben wird. Uebcr das Schicksal des umfangreichen Staatsstcher- Heits-Polizciapparales im Memelgebiet, dem Organ der Kriegsbebördcn, besteht zur Stunde noch Unklarheit. Ob mit dem Fallen des Kriegszustandes auch die Wirksamkeit des alten Staatsschutzgesetzcs erlischt, ist ebenfalls noch völlig ungewiß. Wetter ist dem Präsidenten des Dtrcr- toriums mitgeieilt worden, daß der Termin der Neu wahlen zum 6. Mcmclländischcn Landtag auf den 11. Dezember endgültig festgesetzt worden ist. Der Gouverneur des Memelgcbicts hat die Behörden und Betriebe der litauischen Zcntralverwaltunz im Memelgebiet, wie Bahn, Post, Zoll und Hasen, angewie sen, ihre Anschriften an den Gebäuden, die bisher — also 16 Jahre lang — nur litauisch beschrifte: waren, dahin gehend zu ändern, daß a u ch die deutsche Bezeich nung hinzukomml. Die Schilder am Memeler Bahnhofs gebäude sind bereits übcrftrichcn worden. Damit soll nun endlich der erste Schritt zur Erfüllung des Artikels 27 des Memelstatuts getan werden, der da lautet: Die litattische und die deutsche Sprache werden zu gleichen Rechten als Amtssprache im Memelgebiet anerkannt. G Deutsche im Mmelland Werfällen Schwere Ausschreitnngen von Angehör!, gen des litauischen Schützenverbandes In dem mcmcl'ündischen Dorfe Petrajahnen bei Crottingcn kam cs bei einer Veranstaltung des litauischen Arbeiter- und Handwcrkervcrcins zu bedauerliche» < deutschfeindlichen Ausschreitungen. ' Im Verlaufe der Versammlung begannen etwa 30 bii 40 bewaffnete Angehörige des litauischen Schützender bandes deutschfeindliche Schmäh- und Hctzrufe gegen dai Memeldeutschtum auszustoßen. Sie beachteten die Er Mahnungen der beiden anwesenden Beamten der memel- ländischen Landcspolizei nicht und nahmen vielmehr gegen diese und den deutschen Wirt des Versammlungslokals ei;:e drohende Haltung ein. Schließlich wurden die beiden Beamten, der Wirt und dessen Familienangehörige überfallen und die Geschäftsräume und die Wohnung des Wirts zerstört. Es fielen auch mehrere Schüsse. Kurz vor dem Eintreffen des Ueberfallkommandos der Landespolizei verschwand der größte Teil der Litauer. Es gelang jedoch der Polizei, eine Anzahl der Rädels führer in Haft zu nehmen. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch im Gange. Die Nachricht von dem Ueberfall hat unter der Bevölkerung des Memelgebiets große Em pörung hcrvorgerufen. Racheakt des Nolschewismus? Marseiller Brandkatastrophe ein Ver brechen derKommunist e n? Die Braudkastrophe in Marseille, die nach dem allge meine» Urteil der französischen Oeffentlichkeit als ein Ver brechen des organisierten bolschewistischen Gangstertums angesehen wird und vermutlich die Antwort des Bolsche wismus auf die Kampfansage des Ministerpräsidenten Daladier an den Kommunismus und auf den Pirteikon- greß der Radikalsozialcn in Marseille sein sollte, wird vor aussichtlich ernste innerpolitische Auswirkungen nach sich ziehen. Die jungen Parteimitglieder der Naoikatsozialen nennen den Brand in Marseille ei» sranzöstübes Chikago und klagen die kommunistische Unterwelt an, die ihren schweren Verbrechen der letzten Monate »nn mit dieser ungeheuerlichen Brandstiftung die Krone aufgesetzt haben. Oer Pöbel plündert Die ganze französische Presse erörtert die Schuldfrage, wobei allgenrein auf zahlreiche Zeugenaussagen hinge wiesen wird, die von merkwürdigen Unterhaltungen am Brandherd zu berichten wußten. Als auffällig wird auch die überraschend schnelle Bereitschaft deS Pöbels vermerkt, der bei Ausbruch des Brandes sofort mit Plünderungen begann. Die Unterwelt von Marseille hat die günstige Gelegenheit der Panik benutzt, um un gestört zu plündern. Die Kommunisten sind in die Woh nungen eingedrungen, haben gemäß bolschewistischer Tra dition Möbel erbrochen, Geld und Schmucksachen gestohlen. Etwa 60 Personen, so meldet der „Figaro", seien Opfer der Gangster geworden. Sogar das sonst so kommu- nisten freundliche Blatt „Oeuvre" hält mit Einzelheiten nicht hinter dem Berge und berichtet u. a., daß die Gang ster die Büros der französischen Luftfahrtgesellschaft „Air France" und die Kasse eines Restaurants ausgeraubt hätten. Auch in dem Hotel „Noailles", in dem der franzö sische Ministerpräsident abgestiegcn war, sei ein übleS Subjekt gerade in dem Augenblick von einem Polizei beamte» mit dem Spaten niedergeschlagen worden, als es eine Kasse erbrach. Der Hotelporticr habe einem Neisen den, der eiligst hcvbcigclaufen kam, um seine Gepäckstücke zu retten, geantwortet, daß es unnütz sei, denn die allge meine Plünderung habe bereits begonnen. Oer Mistral übertrug die Klammen Das Feuer ist nicht, wie man erst annahm, in dem Hotel ausgebrochcn, in dem die meisten Regierungsmit« Glieder wohnten, sondern in einem Gebäude auf der gegen überliegenden Straßenseite der Rue Canebiöre, der mehr als 30 Meter breiten Hauptstraße von Marseille. Erst in folge des heftigen Mistralwindcs schlugen später die Flammen von dem Kaufhaus auf das Dach des Hotels Noailles über und bre-teten sich in den oberen Stockwerken dieses Gebäudes aus, normalerweise von dem Brand hätte verschont bleiben müssen. Ochaoen von v.'eken Millionen Die Lösch-, Nettungs- und Ordnungsmannschaften hatten eine schwere Aufgabe. Erst nach dem Einsatz von Marineiruppen und Kolonialsoldaten gelang es, den Brand einzudämmen und teilweise zu löschen. Der Schaden beträgt viele Millionen Francs. Neben dem völlig ausgebrannten Kaufhaus haben insgesamt zehn Gebäude, darunter drei Hotels und vor allem das Hotel Noailles, in dem Daladier und die französischen Minister abgestiegcn waren, schwere Brandschäden erlitten. Die Zahl der Opfer, die man zuerst auf 20 Tote und 35 Verletzte bezifferte, ist noch nicht genau festgestellt. Man befürchtet, daß noch zahlreiche Opfer unter den Trümmern eines gleichfalls einaeäschcrlcn Krankenhauses licaen.