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Ar. Warum unbedingt Park? 'Finnen «:rd die drntsche Mode Lcidcr qibi cs inimcr noch elnfältigk Kreise in der BZ'.ci.'nii^jndttsirit. die glaubc». das, alles Heil in der Msds ci».:i,'. und alle:» aus Paris koiiimt und die in Paris das vcqcisicrl aiunedinen. waS sie vielleicht »och kurz vorder l.ei der dcnische» Mode abqelehnt haben. Zinn ersiennial, solange es eine Damenmode gibt, kam Deutschland mit einer ei>v»en Modcrtchtting vor Paris heraus. Einige Tage vor der Pariser „Haute co»- turr' td. h. „Hohe Naht", einer Peranstaltung, ans der alljährlich im Herbst die Weltmode sür das nächste Jahr bestimmt wird» zeigte die Modellabteiluna der Modeschiele Plauen (Leitung Hilde Kalweit» in Berlin im Deutschen Modeinstitut der arischen Bekleidungsindustrie in Anwe senheit eines Vertreters des Sächsischen Ministeriums sür Wirtschaft und Arbeit und des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Plauen ihre neuesten Schöpfungen. Die Plauener Modeschule führte 37 Modeste vor, die in ihrem Stil, ihrer Materialverwendung und Farben- Wirkung die höchste Aufmerksamkeit der ersten Vertreter der Bekleidungsindustrie, des einschlägigen Einzelhandels und der Fachpresse erregten. Das besondere Merkmal der Plauener Modeste lag in den neuen, sehr einfallsreichen Ctoffvorschlägen. Planens Modeschnle bewies gerade bet dieser Vorführung in noch höherem Matze als bisher, datz sie ihren eigenen Weg geht und dem deutschen^Modeschas sen einen neuen Zeitabschnitt einleitet. Das Hauptergeb nis der Berliner Modeveranstaliung ist in der wachsenden Erkenntnis zn sehen, datz die sächsische Modestadt Plauen ein« entscheidende Nolle tm Modelcben spielt. Sachsen über Reichsdurchschnitt Bedeutende Zunahme bei den KdF.-Sportkursen Die Sportknrse der NSG. „Kraft durch Freude", deren hauptsächlichster Zweck darin besteht, bisherige Nicht sportler durch Billigkeit, Omsachheit und Volkstümlichkeit der Uebungcn für eine dauernde Betätigung in den Leibesübungen zn gewinne», haben sich nach „Wirt- fchaft und Statistik" auch im Jahr 1937 eines steigenden Zuspruchs erfreut. Tie Zahl der Besuche (ahsgegebene Sportmarken) erhöhte sich im Jahr 1937 um 39 v. H. ge genüber dem Vorjahr, und zwar stieg sie von 6,4 auf 8,4 Millionen. Im Gau Sachsen wurden im Jahr 1937 für die KdF.-Cportknrse insgesamt l 084 000 Sportmarken aus- gegeben. Unter den einzelnen Sportarten fanden, wie allgemein im Reich, auch in Sachsen die sogenannten Grundkurse die grötzte Beteiligung mit 69l Nist) ausgege« bcncn Marken. Von de» übrige» Sportarten hat eine erhebliche Beteiligung weiter mit 200 OVU Besuchern das Schwimmen. Von größter Bedeutung sind ferner die Kurse In der Leichtathletik (60 000 ausgegcbene Sportmarken), im Kampfsport (35,000), in Spielen (30 000), in der Spezial- gmnnastik <9000); außerdem wurden 36 000 Besuche in den Condersportarten gezählt. Von besonderer Wichtigkeit sür die Volksertüchiignng ist die Tatsache, datz die Teil nahme von weiblichen Personen bci den Sportkursen sehr grob ist. Ter Anteil der F r a n c n betrug 1937 etwa 52 v. H. Stellt man die Zahl der Besuche der Sportknrse in den einzelnen Gauen der Wohnbevölkerung gegenüber, so ergibt sich, daß in Sachsen 208,7 Besuche je MX) Ein wohner gezählt wurden, während der Neichsdurchschnitt mit 127 Besuchen je 1000 Einwohnern errechnet ist. Gefahr uw Manea Roman von HaraldBaumgarten. 35. Fortsetzung. Schon längst waren die Möoen zurückgeblieben. Lange schon war das felsige Eiland Helgoland versunken. Hol lands Küste passiert. Schon wehten die Lüfte milder.... Man konnte in den bequemen Liegestühlen sich an Deck aufhalten, die der Steward so sorglich hinstellte. Abends klang die Tafelmusik auf. Lockte.... Peter und Bianca folgten nicht ihrer Aufforderung, fröhlich mit den Fröhlichen zu sein. Gar nicht wie zwei Neuvermählte gaben sich Peter und Bianca! ., ... Ganz kühl, ganz sachlich behandelten sie sich. Gleichgül tigkeit umgab sie scheinbar wie ein undurchdringbarer Wall. Aber doch — Bianca mied Peters Nähe, so oft sie konnte. So sicher war sie ihrer selbst doch nicht, daß sie nicht befürchtet hätte, eine unbewachte Sekunde könne ver raten, was ihr Herz empfand. Es fiel allgemein nicht auf, daß sie getrennte Kabinen batten. Man wunderte sich vielleicht ein wenig, aber man nahm es hin. Wie man alles auf diesen schwimmenden Hotels hinnimmt, die den Ozean überqueren. Eine ganz moderne Ehe schien es zu sein. Eine Ehe, in der die Ehegatten sich so wenig wie möglich umeinander kümmerten. Und damit war das Allgemeininteresse, das man an dem Paar nahm, erschöpft. Was sollte man schließ lich mit solchen Mitreisenden, die sich nicht an den allge meinen Spielen beteiligten, die eine solche Reise vergnüg licher gestalten? — Bianca hatte beim Diner geäußert, daß sie an Deck gehen wolle. Er hatte genickt. „Ich werde noch ein wenig aroeiten," hatte er geantwortet. Nichts wurde aus der Arbeit. Er saß in seiner Kabine und starrte die seiden- bespannten Wände an. Biancas Gesicht tauchte zwischen den Buchstaben seiner Lektüre aus. Sah ihn an mit einem rührenden Ausdruck. „Ich werde an Deck gehen," sagte er zu sich selbst, „ich brauche frische Luft." Dann stieg er die Treppen hinauf. Sah sich um. Lag da vielleicht irgendwo Bianca auf einem Liegestuhl? Stand sie an der Reling? — Wo war die Freude an dieser Reise? Wie fortgeblasen war sie, sobald Bianca nicht bei ihm war. Nur Unruhe war m ihm, eine quälende Unruhe. Und immer die Ge danken an seine Frau. Ja, seine eigene Frau! - Ich bin ja auf dem besten Wege, mich in meine Frau zu verlieben — empfand er plötzlich mit einer erschrecken den Selbsterkenntnis. Ich habe ihr doch versprochen Für Tage wurde er noch zurückhaltender, noch sörm- licher, noch höflicher. Nun fuhr das Schiff schon durch die Gegenden, über die der Passat wie mit linden Fingern binstreicht. Es war Rah und Fern Wrr war William Shakespeare? Die Frag« wer William Sbakespeare war. soll Im Laufe der nächste» Wochen in England nachgeprüst werden Es be steht ein Sirei» darüber ob Sbakespeare nnd sein Zeitgenosse, der Pbtlosoph und Staatsmann Bacon von Verntam. dieselbe Persönlichkeit sind oder nicht. Man bösst nnmneür, diese Frage dadurch klären zu können, datz man ei» Originalmann- skripl Shakespeares aussinden will, aus dem sich ergeben soll, ob Bacon und Sbakespeare dieselbe Persönlichkeit sind. Zn diesem Zwecke soll nach 339 Jahren in der Dichterecke der Westminster Abtei das Grab des Dichters Spencer wieder geöffnet werden. Beim Tove Spencers baben seinerzeit alle lebenden Dichter Englands eigenhändig ein Ge- dicht zu Ehren des Verstorbenen versatzt, das im Original zu sammen mit dem Federkiel, mit denen die Gedichte geschrieben waren, in das Grab der Westminster Abtei eingemaner: wurde. Das berichtet jedeusalls der zeitgenössische Geschichts schreiber Camden, dessen Schriften kürzlich von der Bacon- Gesellschaft überprüft worden sind Man bösst durch Schrift vergleichung seststellen zu können, ob William Shakespeare und Bacon dieselben Persönlichkeiten waren. Der Dean von West minster hat dis Erlaubnis sür die Oesfnung des Grabes ge geben. Nationaler Spartag in den Schulen. Der Relchscrziehungs- minister Hai ungeordnet, daß auch in diesem Jahre in den Schulen aus die Bedeutung des Nationalen Spartages a m 2 8. Oktober hingewiesen wird. Mit der Tiefseekamera auf den Meeresgrund. Durch die von Dr.-Jna. Hofmann in München konstruierte Tiefseekamera ist es möglich geworden, den geheimnisvollen Meeresboden auch von dieser Seite her zu erforschen. Das Gerät, das an Bord kleiner Wasserfahrzeuge milgeführt werden kann, arbeitet auch ohne Taucher und ohne elektrische Verbindung mit dem Schiff. Nach den Probeaufnabmen im Bodensee sind seh« in der Kieler Bucht unter verschiedenen Bedingungen Auf nahmen gemacht worden Die Bilder, die zum Teil unter Wasser bei Tageslicht ausgenommen wurden, sind sehr scharf. Das nächste Ziel ist die Erprobung des Geräts in großen Wassertiefen. Für diese Zwecke ist das Tyrrhenische Meer gewählt worden, wo bis zu Tiefen von 3000 Meter photo graphisch vorgedrungen werden kann. 1938er „Trotzkopf". Im Nahmen eines Volksfestes fand die Taufe des neuen Jahrganges des Bergsträßer Weins in Heppenheim statt. Dem Taufakt ging ein Festzug voraus, bei dem wie bei einer Kindtause ein Fäßchen des Täuflings im großen Steckkissen mitgeführt wurde. Eine große Mehrheit einigte sich auf den Namen „Trotzkops", womit nicht nur die Tatsache berücksichtigt werden soll, daß sich der Wein trotzig allen Witterungsunbilden gegenüber durchgesetzt hat, sondern auch unter Anspielung ans das Zeitgeschehen angedeutet wird, daß sich unser Vaterland allen Gefahren zum Trotz durchsetzen konnte. Nachmitternachtsbier — eine Mark extra. Die Polizei in Pirmasens ist energisch auf pünktlichen Lokalschluß be dacht. Wer 15 Minuten nach Eintritt der Polizeistunde von einem Polizeibeamten im Lokal betroffen wird, kann ein Strafverfahren nur abwcnden, wenn er, ohne zu murren, eine Verwarnnnasaebühr von einer Mark entrichtet und ohne warm und sonnensroh an Deck Ich will Bianca suchen, dachte er wieder einmal und halte ein brennendes Gefühl im Herzen. Und während er durch die Gänge des Schiffes ging, überlegte er, daß man Bianca doch eine Freude machen müsse. Heute abend war Ball an Bord. Ein lustiger, vergnüg ter Ball. Noch nie hatte Bianca so etwas mitgemacht. Sie mußte nun doch das Leben kennen lernen! Sie mutzte doch auch . einmal Lust und Fröhlichkeit auf sich wirken, lassen. Er würde — selbstverständlich — er würde mit ihr tanzen. Es wurde ihm ganz heiß ums Herz, wie er daran dachte, daß er sie dann im Arme halten — ganz nahe bei ihr sein würde.... Wie einfach sich das alles angehört hatte: „Eine For malität!" Nun war es plötzlich gar nicht mehr einfach. Nun war alles so verwickelt wie nur möglich. Die Musik spielte — wann spielte die Musik nicht auf diesem Schiff — und Lr summte den Text mit. Eine alte Operette: „Kind, du kannst tanzen wie meine Frau..." Er lachte. Sicherlich war Bianca oben an Deck. Ein Elücksgefühl durchfuhr ihn. Ball — Musik — Bianca — Reisen Bianca — Bianca Richtig, dort stand sie. Er traute seinen Augen nicht. Sie war nicht allein. Sie stand an der Reling und blickte auf das Meer. Und vor ihr, so daß er Bianca ins Gesicht blicken konnte, lehnte ein Mann und sprach mit ihr. Es war ein großer, elegant gekleideter Mensch. Peter erkannte ihn sofort. Er hatte seinen festen Platz im Speije- saal zwei Tische von ihnen entfornt, manchmal mit einem jungen Mädchen, manchmal allein. Ein Steward lief an ihm vorbei Peter hielt ihn an. „Wer ist der Herr dort oben, der... der mit meiner Frau spracht?" „Herr Stein von Nummer 87. Reist mit seiner Schwe ster nach Rio." Peter dankte Also die Schwester war die junge Dame, die so selten im Speisesaal erschien. Sollte er umkehren? Es ging ihn doch schließlich nichts an, mit wem Bianca sprach. Sie war doch... Selbstver ständlich, sie war doch frei... ganz frei. Nur formell an ihn gebunden, weil... Nun lächelte Bianca. Peter konnte es ganz genau sehen. Jetzt stieg ihr Lachen aus. Und der junge Mensch lachte mit. Ein unsympathischer Mann — dachte Peter — wirklich, ein sehr unsympathischer Mensch! Aber er konnte doch nicht ewig hier stehenbleiben! Er mußte entweder umkehren, oder... Ach was, er mußt« sich diesen jungen Mann einmal ansehen, mit dem Branca plauderte, Was hatte der Sie- pqpd gesagt? Stein — hieß er. Peter ging auf die beiden «iS-AMWll Donnerstag, de« 27. Oktober. Deutschlandsender. 6.10 Eine kleine Melodie. 6.30 Kon zert. 7.00 Nachrichten. 10.00 Volksliebsingen. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei — von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Markt, Börse. 15.15 Hausmusik einst und jetzt. 15.40 Die Frau im Fernen Osten. 16.00 Musik zum Nachmittag. 17.00 Aus dem Tage buch einer Lokomotive. 18.00 Die deutsche Filmakaöemie. 18.15 Glaube und Schönheit. 18.30 Walter Niemann spielt eigene Werke. 19.00 Von Woche zu Woche. 20.00 Nachrich ten, Wetter. 20.10 Selten gespielte Werke. 20.40 Kemal Ata türk und sein Land. 21.00 Vierte Symphonie Es-öur von Anton Bruckner. 22.00 Tages-, Wetter- und Sportnachrich ten. Dentschlandccho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Opcrnmelodien. Leipzig. 5.50 Nachrichten, Wetter. 6.10 Gymnastik. 6.30 Frtthkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleins Musik. 8.30 Konzert. 10.00 Volksliedsingen. 10.30 Wetter. 11.35 Heute vor ... Jahren. 11.40 Kleine Chronik des All tags. 11.55 Wetter. 12.00 Konzert. 13.00 Nachrichten, Wet ter 14.00 Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.30 Wer niemals einen Rausch gehabt... 15.50 Brasilien spricht. 16.00 Konzert. 17.00 Wetter, Wirtschaftsnachrichten, Markt bericht. 18.00 Pehr Evinö Svinhufud, der Gründer des finnischen Staates. 18.20 Deutsche Lieder vergangener Jahrhunderte. 18.45 Unsere Zeit im Drama. 19.00 Jo hannes Brahms. 19.50 Deutsche Mannschaftsmeisterschaften im Fechten. 20.00 Nachrichten. 20.10 Frohsinn für alle! 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 24.00 Nachtmusik. Widerrede das Lokal verläßt, also nicht etwa noch umständlich sein Bier ausirinki. Hase und Hecht auf einen SckM. Bei einer Treibjagd tu Ouars in Nordschleswig schoß ein Jager aus einen Hasen, der gerade über einen großen Graben sprang. Meister Lamp« wurde erlegt, gleichzeitig fiel aber auch ein fünf Pfund schwerer Hecht dem Schrot zum Opfer Oberst Lindbergh besuchte das DAF. Amt für Berufs- rrziehunn und Betrirbsführung. Der bekannte amerikanische Flieger Oberst Lindbergh, der sich zur Zeit In Berlin aushalt, besuchte daS DAF.-Amt sür Berukserzlelmng und BelriebS- führung In Berlin, um einen Einblick in die Arbeit dieses Amies zu gewinnen. In Gegenwart des Neichsorga»jsai,onS- leiters Dr. Ley ließ sich Oberst Lindbergh von dem Amtsleiter Professor Dr. Arnold eingehend unterrichten. Lindbergh tnler- essierte sich dabei stark für alle Selten der Berufserziehung. 18 Tote bei Flugzeugunglück in Australien. Ein Passagier- flugzeug der australischen nationalen Luftfahrtaesellschaft ver- unglückte auf dem planmäßigen Flug von Adelaide nach Mel bourne. Das Flugzeug flog bei nebligem Wetter etwa 28 Meilen von Melbourne entfernt gegen einen Gebirgszug und stürzie ab. Sämtliche 18 an Bord befindliche Personen kamen ums Leben. BMW Willst du siedel«? Von N. Schulze. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. 1,— ^5. Allen denen, die siedeln wol len, hilft dieses Büchlein, das auf Grund der Bestimmungen über die Förderung der Kleinsiedlung vom 14. 7. 1937 von einem guten Kenner des Sieölungswcsens geschrieben wurde. Welche Bedingungcu die Siedlerfamilie zu erfüllen hat, erfährt der Siedlungswillige aus dieser Schrift. Wich tig sind die Ausführungen über die Höchstgrenze von Kosten und Belastung einer Sicblcrstelle, über die Befreiung des Siedlers von Abgaben, Gebühren und Steuern, fowie schließlich die Finanzierung des Vorhabens überhaupt. Es sind unzählige Fragen, die hier beantwortet werden und das Merkchen wird so wirklich zu ebn«» kleinen Handbuch für jeden, der zu siedeln beabsichtigt. zu. Dabei konstatierte er, daß der junge Mann ein verleb tes Gesicht hatte. Ganz bestimmt! Aber er jah sehr gut aus! Das mußte man ihm lassen. Vorzüglich sogar! Aber Bianca hätte ihn doch nicht anzulachen brauchen! Er schien witzige Geschichten zu erzählen, dieser Jüngling, der mit feiner Schwester nach Rio uhr. „Guten Tag, Bianca!" sagte Pe er. „Ich habe dich schon tm Damensalon gesucht." Ohne alles Erstaunen sah sie auf. „Darf ich dir Herrn Stein vorstellen? Herr Stein war so liebenswürdig, mir feinen Deckstuhl zu überlassen. Meinen hat der Steward irgendwo verstaut." „Gestatten, Stein!" wiederholte der junge Mann und machte eine affektierte Verbeugung, die Peter gar nicht ge fiel. „Ich hatte die Freude, Ihrer Gattin aushelfen zu dür fen... Es ist ein wundervoller Tag." „Gewiß!" antwortete Peter einsilbig. „Denke dir, Herr Stein hat dieselben Schwierigkeiten gehabt wie wir," plauderte Bianca. „Herr Stein will näm lich auch nach Bolivien." „Wollte, Herr Doktor, wollte. Aber es wird nicht gehen. Es war mir in Hamburg unmöglich, die Einreiseerlaubnis für mich und- meine Schwester zu erlangen. Vielleicht bin ich Ihnen übrigens kein Unbekannter. Sie werden uns wohl schon auf der Bühne gesehen haben — Tanzpaar Lanjos?" „Ich bedauere — ich gehe wenig ins Theater," erwi derte Peter. „Ooh — wird sind in Deutschland in allen großen Thea tern ausgetreten, in allerersten Etablissements. In Ham burg im Trocadero — in Berlin in der Skala! Haben enorme Erfolge gehabt. Aber leider, meine Schwester..." „Seine Schwester ist leidend," sagte Bianca leise, und ihre Stimme war voller Mitgefühl. Was sie schon alles weiß! dachte Peter. Sie muß ja schon allerlei mit diesem jungen Mann geplaudert haben. Merkwürdig, daß er ihr gleich soviel von sich erzählt hat. Aber die Höflichkeit gebot es, daß er sagte: „Leidend — oh. das bedauere ich. Ich sah Ihr Fräulein Schwester ein paar mal im Speisesaal. „Ja — sie muß sehr vorsichtig sein. Sie hat dar Klima in Deutschland nicht mehr vertragen. Ich möchte mit ihr ins Hochland von Bolivien. Da oben soll eine herrliche, unvergleichlich gesunde Luft sein. Geradezu segenspendend für derartige Krankheiten. Und Sie haben die Einreise erlaubnis?" „Ja — es hat allerdings große Mühe gemacht. Aber ich habe mich an den Präsidenten gewandt. Ein alter Be kannter von mir."- tForisctzuilg folgt).