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Nr. L50 Zschopau» Tageblatt «ub Anzeiger Dienstag, de« SS. Oktober 193« Rah M Fer« in, « Radio-Mdschav Mittwoch, den 26. Oktober. Deutschlandsendcr. 6.10 Eine kleine Melodie. 6.80 Kon zert. 7.00 Nachrichten. 8.40 Kleine Turnstunde. 10.80 Hör folge. 10.80 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei — non Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Markt, Börse. 15.15 Kin- derlicdersingcn. 15.30 Für jeden etwas! 16.00 Musik nm Nachmittag. 17.00 Zeitgeschehen. 18 00 Das Wort hat der Sport. 18.15 Deutsche Bauern jenseits der Grenzen. 18.35 Die klassische Sonate. 10 oo Deutschlaudccho. 10.15 Stimmen der Völker. 20.00 Nachrichten, Wetter. 20.10 Der Barbier von Sevilla. 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. Dcutschlnud- ccho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Konzert. Leipzig. 5.50 Nachrichten, Wetter. 6.10 Gymnastik. 6.30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleine Mu sik. 8.30 Konzert. 10.00 Hörfolge. 10.30 Wetter. 11.15 Er- zeugung und Verbrauch. 11.35 Heute vor ... Jahren. 11.40 Der Schutz des deutsche» Bodens. 11.55 Wetter. 12.00 Musik für die Arbeitspause. 13.00 Nachrichten. Wetter. 13.15 Kon zert. 14.00 Nachrichten, Börse. Musik nach Tisch. 15.00 Und wieder füllen Scheuer sich und Keller. 15.20 Fata Morgana über den Straßen. 15.40 Deutsche Literatur in Entmick- lungSrcihcn. 16.00 Bunter Nachmittag. 16.45 Berichte vom Fußballkampf Kontinent—England. 17.40 Wetter, Wirt- schaftsnachrichtcn, Marktbericht. 17.50 Zwischenspiel. I8.oo Bedeutende Physiker der Ostmark. 18.L HrLbviermusik. 18.40 Dichtcrstundc. 19.00 Musikalisches Bre^tN. 19.50 Umschau am Abend. 20.00 Nachrichten. 20.10 Aus Tönen baut sich eine Brücke. 22.10 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Kon zert. 24.00 Nachtmusik. Mel, MtsW und Bttdehr Gütliche Berliner Notierungen vorn 24. Oktober tSänuliche Notierungen ohne Gewährt Banderolierung. Jnlandselerri. oi zvoulriiwi: Wvnvrr- klasse 65 Gramm und darüber 11,25, Größe ä 60—65 Gramm 10,75, Größe 8 55—60 Gramm 10,25, Größe 0 50—55 Gramm Berliner Wertpapierbörse. Die Aktieubörsc stand > rdcr Zeichen geringer UmsaUläligkeii. Bei Eröffnung sielen, einige Nebenwerte durch festere Halmui auß w ':''r.ud d r Montaumarkt nach den vorangegangcneu größeren is.^ge rungen weniger Interesse sand. Am Marti der sestver- zinslichen Werte gab die Umschuldungsanleihe bei kleinem Umsatz auf 93 85 nach. Die Altbesiimnlcibe schwächte sich aus 130,87 ab; ReichSbabnvorzngsaktien daaegeu leicht anziehend. Am Geldmarkt stellte sich Vlankolagesaiid wieder auf 2.37 bis 2.62 v.H AnS Augst vor dem Zahnart gestorben. Unberechtigte Furcht vor der Zahnbehandlung bat schon vielen Menschen eine Verlängerung und Verschlimmerung ihrer Zahnschmerzen eingetragen, daß aber einer ans Angst vor dem Zahnarzt stirbt, dieser jetzt in Horsens (Dänemark) eingetreiene Fall dürste doch noch nicht dagewesen sein. Die 73iährlge Frau Ebristiane Böghalle saß zitternd und jammernd im Warte- zimmer eines Zahnarztes und ging schließlich wieder beim. — um Geld zu holen, wie sie zu den übrigen wartenden Patien ten saate. Nach einiger Zeit kam sie wieder. Sie ließ Wissig allen später Gekommenen den Vortritt, nm den gesürchlcten Augenblick recht lange hinauszuschieben. Als sie endlich doch vom Arzt hereingerufen wurde, sank die alte Frau zusammen. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. Boot mit zwölf Insassen untergegangen. Seit einigen Tagen toben auf dem Schwarzen Meer schwere Stürme, die bereits mehrere Menschenleben gefordert haben. So wurde bei der Bergung von Küstenfahrzeugen, die außerhalb des Hafens von Konstanza waren, ein Boot von einem Schlepper losgerissen. Da es seither nicht aufaesunden werde» konnte, hat man die auS zwölf Mann bestehende Besatzung verloren acaeben. Gefahr um Bianca Noman vonHaraldBaumgarten. 34. Fcrtsehung. „Ich frage Sie, Herr Doktor Peter Fanning, sind Sie gewillt, die Ehe mit Fräulein Bianca van Timmer ein- zugehen,'so antworten Sie mit einem lauten und deut lichen Ja." Einmal atmet Peter tief auf und wendet eine Herz- schla-'änge den Blick zur Seite. :!" sagte er dann mit seiner liefen vollen Stimme u ist Bianca an der Reihe. Eie soll die wichtigst« Frage ihres Lebens beantworten. Die wichtigste und die schönste. Das Wort „Formalität" zuckt durch ihre Gedanken wie ein heißer Schmerz. Es ist, als könne sie diese Komödie nicht ertragen. Als müsse sie den Kopf heben und sagen, nein, ich will nicht! Denn dieser Mann macht mich nicht zu seiner Frau, weil er mich liebt, nein, weil er es für seine Pflicht hält. Nur deshalb! Aber da hebt sie den Kopf. Geradeswegs in dieses sonnendurchschienene Fenster sieht sie hinekn. In diesen bunten Neigen von Heiligen. Engeln und Märtyrern, die der Künstler auf das Elas gemalt hat. Dieses Helle Sonnenlicht bricht in ihr Herz wie mit überirdischer Kraft und macht es frei von Schwäche und Qual. Es ist ihr, als höre sie die Engel auf den winzigen Geigen spielen — frohe Lieder, beglücktes Jubeln. Sie neigt den Kopf, und ihre Stimme —.weich und voll, natürlich und klar — sagt „Ja!" Der Bürgermeister steht da, als lausche er diesem Klange nach, diesem Wort, das den Anfang bedeutet für eine neue Zukunft. Er spricht noch ein paar Worte, herzlicher als es sonst seine Art ist. Dann hält er ihnen das Buch hin, sie ziehen die Handschuhe aus und Peter unterschreibt. Und dann Bianca. Der Bürgermeister erinnert sie: „Sie müssen schrei ben: Bianca Fanning, geborene van Timmer!" Eie tut es — mit festen, etwas steilen Schriftzügen, ohne daß ihre Hand zittert. Nun gibt ihnen der Bürgermeister die Hand und gra tuliert, macht eine Verbeugung und geht fort, nachdem auch die Trauzeugen diese Heirat bestätigt haben. Jetzt wünschen alle Glück. Fräulein Vielhaben ist ein wenig gerührt, und Jette kullern die dicken Tränen nur so über die Wangen. Die alte Frau Fanning aber sagt nichts. Sie nimmt den Kopf von Bianca, diesem armen kleinen Mädchen, das ihr der Sohn ins Haus gebracht, in ihre Hände und drückt einen Kuß auf diese reine Stirn. Berliner Devisenbörse. «Telegraphische Auszahlungen.» Argentinien 0.623 (O,627>; Belgien 42.17 (42 25»; Dänemark 53,05 <53,15»; Danzig 47.00 (47,10»; England 11,88 «11,91»; Frankreich 6,653 < 6,667); Holland 135,49 <135,77,; Italien 13,09 <13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706,; Lettland 48,75 <48.85-,; Norwegen 59,71 <59,87); Polen 47,00 <47,10); Schweden 61.19 (61,31); Schweiz 56,62 (56,74); Spanien — <—); Tschecho-Slo- wakct 8,591 (8 609); Ver. Staaten von Amerika 2,494 <2,498». Berliner Preisnotierungen für Hühnereier in Reichs- Pfennigen je Stück für waggonweisen Bezug, frachtfrei Empfangsstation, verzollt und versteuert, einschließlich Unter- schiedsbetrag, einschließlich Kennzeichnung, Verpackung und Schäferhunde erhielten Preis des Führers Die Siegerermittlung auf der Kölner Hundcschau Auf der ö. Reichssieger-Ausstellung für Hunde aller Rassen in Köln wurden die Sieger deS Zuchtgrnppenwettstreits ermittelt. Der 1. Preis und Ehren preis des Führers wurde der Zuchigruppe Deutsche Schäferhunde des Zwingers von der Starrenburg, Be sitzer Humme-Wiedenbrück (Westfalen), zuerkannt. Der 2. Preis, Ehrenpreis des Reichsjägermeisters Generalfeldmarschall Gö ring. gelangte an den Zwinger Seydel-Recklinghausen für die beste Gruppe kurzhaariger deutscher Vorsteh hunde. Den 3. und 4. Preis, beides Ehrenpreise des Schirmherr» der Ausstellung, Neichsernährungsminister Darrs, erhielten der Zwinger von Kranichbrunn, Besitzer Wagemann- Sangerhausen, für seine Zuchigruppe Deutsche Schäferhunde, und der Zwinger von Silberhall (Besitzer von Hartmann- Braunschweig) für seine Zuchlsammlung „Schnauzer", Der Ehrenpreis des Oberkommandos der Wehrmacht wurde als 5. Preis dem Schnauzerrüden Kuno von der frischen Quelle, Besitzer Steht-Halle, zugesprochcn. Der 6. Preis, ein Reichsbahnehrenpreis, fiel wieder an den Zwinger Silberhall für die vorhingenannte Schnauzersammlung. Den 7. Preis, Ehrenpreis des Oberpräsidcnlcn der Rhetnprovinz, errang die Zuchtgruppe Drahthaar-Foxterrier des Zwingers vom Anncnhof, Besitzer Schramm-Wuppertal. 10,75, Größe 6 55—60 Gramm 10,25, Größe 0 50—55 Gramm 9,50, Größe 0 45—50 Gramm 8,75; II. 6 2 (frisch): Sonder klasse 11, Größe 10,50, Größe 6 10, Größe v 9,25, Größe v 8,50; III. Anssortierte «abfallende Ware»; 45 Gramm und dar über 8,75, darunter 8. Enteneier in- und ausländischer Herkunft (sortiert): über 60 Gramm 10,50, bis 60 Gramm 9,50. — Aus landseier: Holländer, Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. Belgier, Estländer, Irländer, Letten, Litauer, Polen, Bulgaren, Ungarn, Jugoslawen, Türken. Chilenen, Argentinier und Rumänen: Sonderklasse 10,75, Größe ä 10,25, Größe 6 9,75, Größe 0 9, Größe v 8,25; Bulgaren Original 54—55 Gramm (unsortiert) 9,25, Polen Original 54—55 Gramm (unsortiert) 9,25. — K ü h l h a u s e t e r: Sonderklasse 10, Größe 9,50, Größe 8 8,75, Gröbe 0 8,25, Größe v 7,75. Modcllflugwettbewerb der NSFK.-Standarte 39 Im Gegensatz zu dem letzten Wettbewerb im Frühjahr mar diesmal der Wetleraott den Fliegern günstig gesinnt. Strahlen der Sonnenschein lag über dem Schwarzem Berg bet Taucha, als mit der Flaggenhissung der Modellflugwettbe werb der NSFK.-Standarte 39 unter Beteiligung der Hitler- Jugend und des Deutschen Jungvolkes begann. An dem Wett bewerb nahmen rund 200 Teilnehmer mit etwa 300 Modellen teil. Unter den Modellen fielen besonders einige Eigenkon struktionen mit zum Teil sehr beachtlichen Leistungen auf. Allge meines Interesse erweckten auch die Neukonstruktionen, wie Nurslügelmodelle und Enten-Flugmodclle, von denen besonders die Nurslügelmodelle sehr gute Leistungen erzielten und zeig ten, daß bei ihnen noch große Entwicklungsmöglichkeiten be stehen. Der Wettbewerb erfolgte in zwei großen Gruppen; im „Vergleichsfliegen" für Flugmodelle bis zu 150 Zentimeter Flügelspannweite und im „Wettbewerbsfliegen" für Modelle über 150 Zentimeter Spannweite. Die Preisverteilung wurde von dem Führer der Standarte NSFK.-Standarte 89, Ober sturmbannführer Tauer, vorgenommen. Line Brücke für die Schrottsammlung Mit 120 Tonnen Altmaterial dürste die SA.-Stan darte 13 in Münster bei der Schrottsammelaktion ein benierkenswcrlcs Ergebnis erzielt haben, das zweifellos zu vielseitiger Anregung und zur Nachahmung auf seilen von Gebern und Sammlern beilragen sollte. In der Nähe des größten Dorfes des Münsterlandes, In Greven, wurde vor kurzem als Ersatz für eine unschöne und unzweckmäßige Eisenbrücke eine Betonbrücke über die Ems gebaut. Dadurch wurde die alte Eisenbrücke im Ge wicht von etwa 250 Tonnen überflüssig. Die Gemeinde Greven entschloß sich nun, diese Brücke der SA.-Slandarte 13 zum Abbruch und zur Verwertung für die Allcisensammlung zu schenken. Die Schenkungsurkunde wurde dem Führer der SA.- Gruppe Westfalen, Obergruppenführer Schramme, überreicht, der schon am gleiche» Tage dem Stabschef Lutze anläßlich seiner Anwesenheit in Werl nnd Arnsberg t. W. davon Mel- düng mache» konule. Der Abbruch und die Verladung der schweren Brücke erfolgt durch Männer des Pioniersturms der Standarte. „Und Scheuern und Scheunen voll Heu und voll Elroy Und recht viele Buben und Mädels datoh. Keen Berg und keen Fels kann fester stahn Als twee Menschen, die in Lieb miteinander gähn!" 11. Kapitel. Die Sirenenstöße dröhnten, die die Begleiter von Bord scheuchten. Nur noch eine letzte Brücke verband die „Cap Polonio" mit den Landungsbrücken. Tücher flatterten. Letzte wehmütige Grüße klangen zwischen den Abschiednehmenden auf. Die Möven umkreisten das Schiff. Sie würden einen ^Tag mit hinausfliegen auf die blaue See. Sie würden' die Reisenden begleiten dürfen — vierundzwanzig Stun den noch.... Leise vibrierte das Schiff. lleber Jettes rundliches Gesicht liefen Tränen. Da fuhren sie nun ab! Und man wußte nicht, wann sie wie der heimkehrten! — Und wie sie wieder heimkehrten. Denn sie fuhren in ein fernes und keineswegs friedliches Land. Und sie fuhren nicht dahin wie ein rechtes Hoch zeitspärchen. Nein, wie zwei fremde Menschen standen sie da oben nebeneinander. Und die alte Jette konnte nicht verstehen, warum. Es war doch alles so schön und klar. Die kleine Prin zessin liebte doch ihren Herrn Peter! Warum aber war es nicht so, wie es hätte sein können? Daß sich die Men schen doch das Leben so schwer machten! Nun flatterten all die weißen Tllchter ganz hoch über den Köpfen. Abschiedsiufe brandeten empor. Flatternde Möven mit grellem Geschrei schwangen sich in die Höhe. „Auf Wiedersehen — auf Wiedersehen!" Rufe überall. Noch einmal die Sirene. Und dann ver schwommen die Gesichter. Die Gestalten wurden kleiner. „Muß i denn — muß t denn zum Städtele hinaus — spielte die Echiffskapelle. Keine einzelne Figur mehr zu unterscheiden. Abgeris sen schon die Töne der Musik. Nun lag die „Cap Polonio" mitten im Strom. Win kende Tücher fielen herab. Weinende, erschütterte Gesich ter sahen sich an. „Nun sind sie fort," sagte Jette. „Nun sind sie fort," wiederholte Frau Fanning. „Aber sie werden wiederkommen, Jette. Ste werden ganz be stimmt wiederkommen." Aber auch auf diesen Trost hatte Jette nur ein erneutes Schluchzen. Da legte Frau Fanning ihre Hand auf den Arm der alten treuen Dienerin. „Wir Menschen wissen oft nicht, was in uns lebt, Jette. Blind wie die Toren gehen wir an unserem Glück vorbei — bis die Stunde kommt. Jett« — bis die Stunde kommt!" Schnell ging sie aus den Wagen zu, der sie nach dem jetzt so stillen Häuschen in Blanicneje bringen sollte. (Fortsetzung folgt). Wie Bianca den Kopf wieder hebt, sieht sie in dis Augen der Mutter dessen, dem ihr Leben von nun an ge hören soll — nun ja, wenn es eben nicht nur eine For malität wäre. Aber von diesem Worte steht nichts in den Augen der Mutter. Da leuchtet nur ein fester Wille und der sagt etwas ganz, ganz anderes. Nun sieht Bianca ihren Mann an. Ja — ihren Mann. Wie Peter diesen Blick erfaßt, verneigt er sich, drückt einen Kutz auf ihre Hand, reicht ihr den Arm und geht mit ihr voran, hinaus auf die Straße, wo die Hochzeits kutsche wartet. Wie sie die drei Stufen auf die Straße hinabgehen, drückt Peter ihren Arm. Ganz sanft nur, ganz impulsiv. Es durchschauert Bianca, daß sie stehenbleiben mutz. Aber schon geht sie wieder weiter — mit ihren tapferen Schritten und steigt in den Wagen. Peter setzt sich neben sie und die Pferde zjehen an. Er weiß nicht, was er sagen soll. Er ist ganz verwirrt — dieser Peter Fanning. Am liebsten möchte ich sagen, denkt er — es ist ja alles nicht wahr, Bianca — ich weiß es ja noch nicht — aber ich glaube — es müßte alles ganz anders sein — in meinem Herzen ist ein Gefühl, das ich mir nicht erklären kann — es ist beglückend. — Solch verworrenes Zeug denkt er. Aber er weiß, daß er das nicht sagen darf. Denn wie käme Bianca dazu, das zu verstehen? Und so spricht er: „War es sehr schlimm? Ich meine, war es ein sehr großes Opfer für dich?" Und schämt sich im gleichen Augenblick dieser Worte. Sie antwortet: „Ich weiß ja nicht, was Sie dabei emp funden haben." Und dabei sieht sie ihn an Plötzlich packt ihn ein Elücksgefühl fest an der Kehle. Er lacht. Ganz laut und fröhlich, und der Ernst ist hin weggewischt aus seinem Gesicht. „Du darfst doch nicht „Sie" zu mir sagen. Bianca. Du bist doch jetzt meine Frau! Was würden die Leute auf dem Schiffe sagen, wenn sie das hörten!" Bianca ist Io hilflos, daß sie sich an ihn lehnt. Fast unhörbar flüstert sie seinen Namen — wie sie ihn so oft in den Nächten des Schmerzes geflüstert hat: „Du — Peter!" Peter Fanning sitzt ganz aufrecht und weiß sich nicht zu erklären, warum ihn dieses Wort auf einmal so glücklich macht. Und damit sie sich nicht s» schnell von ihm löse, legt er seinen Arm um ihre Schulter. So fahren sie vor dem kleinen. Häuschen in Blankenese vor. Da stehen noch die Kinder, und jetzt haben sie Blumen in den Händen — das hat die alte Jette arrangiert — und wie sie aussteigen, streuen sie die Blumen vor ihnen her und singen — ein altes niederdeutsches Volkslied, das Kin der schön vor Hunderten von Jahren gesungen haben, wenn der Bräutigam die Braut heimsührte: Steinbock und AuerochS werden wieder eingefübrt. Auf der 12. Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Sättgetierkunde in Hann.-Münden wurde mitgeteilt, daß die Bemühungen nm die Wiedereinführung des Steinbocks in Deutschland insofern einen Anfangserfolg batten, als nun mehr das erste Steinbockkih auf deutschem Boden in freier Wildbayn geboren worden ist. Weiter wurde in Nomintcn der Auerochs, den man wieder gezüchtet bat, in Freiheit gesetzt. Das Muffelwild wird in 74 Jagdbezirken bereits auf 3000 Stück geschätzt. Nm ein Katzenleben vier Verletzte. Der an sich belang lose Anlaß, daß die Katze einer Frau von einem Anto über fahren wurde, hatte in Goch (Rheinland) einen VerkehrS- nnfall zur Folge, bei dem es vier Verletzte gab. Die Be sitzerin der Katze war auf die Mitte der Fahrbahn gestürzt, nm das tote Tier zu bergen. Sie tat das aber so aufgeregt nnd unachtsam, daß sie einen zweiten in großer Fahrt naben den Kraftwagen nicht bemerkt und überfahren wurde. Der Wagen kam ans der Richtung und sauste gegen einen Baum. Die drei Insassen des Wagens wurden dabei verletzt. EinelnhalbjkhrigcS Kind bei WohnbauSbrand umgckom- mcn. Von einer Polizeistreife wurde in der Aachener Innen stadt auf dem dicht besiedelten Gasborn ein Feuer in einem von mehreren Familien bewohnten Wohnbaus entdeckt. Nach dem sofort die Feuerwehr alarmiert war, griffen die Beamten selbst unverzüglich ein, wodurch zahlreiche aesäbrdete Menschen gerettet werden konnten Den Flammen ist iedoch ein einein« halbjähriges Kind zum Opfer gefallen, das offenbar durch den starken Qualm erstickte. 7 Grad Kälte. Das plötzliche Absinken der Temperaturen hat in großen Teilen des Reiches den ersten Frost gebracht. Berlin und Umgebung haben in den letzten Nächten schon einmal etwa 3 Grad unter Rull gemessen. In Karlsruhe ging in der Nacht zum Montag das Thermometer sogar auf minus 7 Grad zurück. Von Schlesien aus strömt aber jetzt Warmluft, begleitet mit Regenfällen, ein. Todcösturz beim Neben des AbseilcnS. Der 29jährige Zimmermann und Bcrgsühreranwärter Eduard Stoehr aus Ncichenhall unternahm mit einer Begleiterin eine Besteigung des Staufen über die Goldtropswände. Nachdem er das gefährlichste Stück bereits hinter sich hatte, versuchte er an einer ziemlich weit herausragenden Stelle seiner Begleiterin das Abseiten beizubringen. Dabei stürzte er ab und blieb mit einem Genick- und Schädelbruch tot uegcir. Freiplätze für sudetendeutsche Studierende. — Geschenk der Hansestadt Köln. Aus Aulaß der Rückkehr des Sudeten« laitdcs in das Großdeulsche Reich und als Ausdruck der Ver bundenheit des deutschen Westens mit dem deutschen Sudeten land hat der Oberbürgermeister der Hansestadt Köln dem Stell vertreter Konrad Henleins, Karl Hermann Frank, Freistellen für 50 sudetendeutsche Studenten und Studentinnen der ver schiedene» Fakultäten für zwei Semester an der Kölner Uni versität und weiter 20 Freistellen an der Kölner Kunsthano« werlcr^ulc zur Verfügung gestellt.