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Wopauer w Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreis«'. Die 46 mm breite Millimeterzell» 7 Pkg,; die 93 mm, breite Millimeterzeile im Texttetl SS Hfg,: Nachlaßstassel 8 Ziffer» unb Nachwe,Sg,bühr SS Psg zuzügl. Port» DaS „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktögl ich. M onatl.BezugSpreiS t.7oRM. Zusiellgeb. SO Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, „wievonallenPostanstaltenangenommen Wochenblatt f Z x g s Ä 0 P G U UNd Umae^ettd Da, ..»Ickovauer Tageblatt und Anzeiger" ist da-zur Beröstentlichung der amtlichen B-kannimachungen der AmlShaupttnannfchast Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgeb^sch^H^ndels^ B. m. b. H.gfchopau Gememdegirokonto: Zschopau Str. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4S884— Zeitung für di, Orte: SrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmanu-dorf, Wttzfchdors, Schar,enstetu, Schlößchen Porschendors kl«. 238 d»« kl. 1938 1OH. Der ganze SildetWW ist frei! Besetzullg des Wea Dorfes HM heaWe ÄM» - Jetzt Waat hie WüMbeit Das ganze Sudelenland ist nunmehr frei. Am Mon tag haben die deutschen Truppen den letzten Zipfel des Sudetengaues beseht und haben damit auch das letzte fudetendeutsche Dörfchen unter den deutschen Schuh ge stellt. Damit wird der 10. Oktober in der deutschen Ge schichte als der Befreiungslag des deutschen Landes aus der tschecho slowakischen Fremdherrschaft verzeichnet, das nach den Feststellungen in München und Berlin zu be sehen war. Wie Konrad Henlein bei einer Kundgebung in Rei chenberg mitteilte, wird das befreite sudetendeutsche Ge biet unter dem Namen „Sudetengau" als neuer Neichsgau der Heimat angeschlossen werden. Gauhaupt stadt wird Reichenberg. Das südmährische Land wird an die Ostmark fallen, während das südböhmische Land Bayern zugeteilt wird. In kürzester Zeit werden in dem neuen Reichsgau Ergänzungswahlen für den Deutschen Reichstag durchgeführt werden. Mit den deutschen Soldaten sind die Verwaltungs ¬ behörden in oen neuen deutschen Gau eingezogen. Ihnen fällt nunmehr die Aufgabe zu, verwaltungstechnisch und organisatorisch das neue Land einzuordnen in den deut schen Staatsverband. „Jetzt gelte es", so drückte es Mi nisterialrat Gauleiter a. D. Krebs in einer Rede in Bodenbach aus, „an die Arbeit zu gehen, damit dieses von den Tschechen ausgebeutcte Gebiet unter der Führung Adolf Hitlers wieder ein glückliches Land werde." Dem Reich stehen große Aufgaben bevor. Aber wie in der Ostmark, wo das deutsche Aufbauwerk in vollem Gange ist, werden auch im Sudetengau sehr bald Ordnung und Ruhe einkehren. Die Menschen werden Arbeit und Brot bekommen, der Bauer wird wieder voll Zuver sicht und Vertrauen seinen Acker bestellen können, die Schlote werden wieder rauchen. So wird das Sudeten land, in dem die Tschechen 20 Jahre lang systematische Vernichtungspolitik getrieben haben, bald ein blühender Garten werden, und die befreiten Sudetendeutschen wer den den Segen nationalsozialistischer Staatsführung zu spüren bekommen. Der SOW hes COWes Mm in -as MWerevier henden Truppen haben die an Deutschland abzussetenden Gebiete der Tschecho-Slowakei an der Grenze des Gaues Ober-Donau völlig besetzt. General List und Rcichsstatt« Halter Dr. Seyß-Jnquart übernahmen im Auftrag deS Führers auf dem Marktplatz von Znaim, der größten und wichtigsten Stadt des nunmehr deutschen Südmähren, die Oberhoheit über das abgetretene Gebiet. Nach der Begrüßung durch die Vertreter der Stadt nahm General List das Wort. Die Hoffnung und die heiße Sehnsucht des Volkes seien, so sagte er, nun erfüllt. Opfer und Kampf hätten ein Ende gefunden, das Ziel sei erreicht. Heute wehe über Znaim die Fahne des neuen Reiches, werde die Reichskriegsflagge gehißt. Unter ihr werde Deutsch-Mähren genau so kämpfen und freudig seins Pflicht erfüllen wie in der stolzen Vergangenheit. Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart erinnerte ttt seiner Ansprache an die Tat des Führers. Im einzelnen führte er aus: Ihr, meine Landsleute, ihr fühlt, daß daS ganze deutsche Volk im großen Deutschen Reich Adolf Hitlers euch in seinen unüberwindbaren und ewigen Schutz genommen hat. So gehen wir gemeinsam einer frohen und leichteren Zukunft entgegen. So gehen wir den Weg von heute: als ein Volk, durch nichts mehr zu trennen. Wir alle treten an zur gemeinsamen Arbeit für Volk und Reich und wenn es sein muß, unerbittlich uny entschlossen zum gemeinsamen Einsatz bis in den Tod. Im Anschluß an die Kundgebung fand ein Vorbek« marsch der Truppen statt.- , vdlv Den in daS letzte sudetendeutsche Gebiet einmar schierenden deutschen Truppen wurden von der befreiten Bevölkerung stürmische Huldigungen dargebracht. DaS ganze Sudetenland erfüllt jetzt ein unbeschreiblicher Jubel des Dankes über die vom Führer geschenkte Freiheit. Oie Freiheitsfahnen über dem Industriegebiet Am Sonntag wurde von den deutschen Truppen in dem Industriegebiet die Linie Brüx—Saaz erreicht. Etwa 11.45 Uhr überschritt die Spitze der vor Komotau liegenden Truppen, ein Kraftrad-Schützen-Bataillon, gefolgt von einer Panzerwagenabteilung und einem motorisierten In fanterie-Bataillon, die bisherige Grenzlinie der Zone III. Komotau hatte sich zum Empfang der mit Sehnsucht er warteten deutschen Truppen aufs beste geschmückt. Erst in der Nacht hatten die Tschechen die beiden Kasernen der Stadt Komotau verlassen, wie ein kurzer Besuch in der Masarhk-Kaserne, einem alten Jesuitcnkloster unmittelbar am Markt, und in der Stcphanie-Kaserne zeigte, in einem schwer zu beschreibenden Zustand. Die Tschechen haben alles, was nicht niet- und nagelfest war, mttgehen lassen, alle Scheiben, die Glühbirnen, die Türfüllungen und die letzten Schalter zerschlagen, die Wasserhähne abgedreht. Auf dem Wege nach Brüx liegt dicht hinter Komotau der sogenannte Katzenhügel, wo noch ein paar Tage zuvor die Note Wehr ihre kriegerischen Uebnngen ab hielt. Wie sehr die Bevölkerung dieses Gebietes den Ein zug der deutschen Truppen als eine Erlösung empfindet, davon gibt ein Spruchband vor dem Eingang zu dem kleinen Oertchen Neudorf an der Bila überzeugenden Aus druck: „Wir danken Gott, daß es einen Hitler gibt!" Hier beginnen die ersten Schächte des Braunkohlen- gebietes, die sich von hier fast bis Aussig hinziehen. Dann grüßt der Schloßberg von Brüx herüber. Ganz Brüx ist auf den Deinen, und auch hier wurden die deut schen Truppen mit aufrichtiger Herzlichkeit als die sehn- lichst erwarteten Befreier empfangen. Die tschechischen Sol daten haben Brür erst in den frühen Morgenstunden ver lassen, und noch nach 13 Uhr mittags wurden auf der Straße nach Saaz die Nachzügler gesehen. Oer schönste Tag ihres Lebens Seit der bereits vor einer Woche erfolgten Besetzung der ersten Zone lagen die Truppen in den Ober- Moldau vorgeschobenen Quartieren, schlossen Freund- schäft mit der Bevölkerung und den heimkehrenden Flücht lingen und harrten wie diese mit freudig erregten Herzen auf den Augenblick, da der Befehl zum Weitermarsch in noch unerlöstes Gebiet gegeben würde. Immer noch liefen Meldungen von Plünderungen und Gewalttätigkeiten der hartnäckig bis zum letzten Abzugstermin ausharrenden tschechischen Soldaten ein, deren Offiziere wegen der vcr- stopften Abmarschstraßen und wegen des Benzinmangcls um Fristverlängerung gebeten hatten. In Winterberg aber hielt inzwischen die Be völkerung schon die Quartiere bereit, die beiden Brauereien hatten allen tschechischen Schikanen zum Trotz größere Bicrvorräte in Sicherheit gebracht, die sie den Befreiern nun als Freibier spendieren wollten. Als schließlich am Vorabend des Einmarschtages die letzten tschechischen Trupps Winterberg geräumt hatten, ver wandelten sich die Straßen des schmucken Städtchens über Nacht. Als am Tag darauf die ersten deutschen Panzer spähwagen eintreffen, da werden sie von geschmückten Häusern, Hakenkreuz- und SdP.-Fahnen und dem unbe schreiblichen Jubel der Winterberger und der Bevölkerung der Orte der Umgebung empfangen. Englische und italienische Offiziere der Internatio nalen Kommission sind ebenfalls Augenzeuge des unbe schreiblich herzlichen Empfanges. „Das ist der schönste Tag unseres Lebens!" hört man immer wieder sagen. In der Hauptstraße Winterbergs findet ein Vorbeimarsch der Truppen statt. SödiMM! MW die VesreliWSstunde VXi; Tie unter dem Kommando des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe 5, General der Infanterie List, stehen- Ein Blulopfer der tschechischen Mordgier Wir fahren von Trautenau durch befreites Land, da? soeben die Vorhut der deutschen Truppen berührt hat« Auch inPilnikau stehen die Bewohner auf der Haupt« straße am Marktplatz, aber es ist eine stumme Trauer in den Augen dieser uns znjubelnden und zuwinkenden Menschen. Sie gilt einem ihrer Besten, der nur l5 Stun den vor dein Einmarsch der deutschen Truppen Opfer einer tschechischen Mörderkngel wurde. In tiefer Ergriffenheit hören wir von einem Augenzeugen den Bericht über den Hergang dieser feigen Mordtat: „Um 21.15 Uhr am 8. Oktober, an dem die Bevölkerung im ge heimen bereits alle Vorbereitungen für den Einzug der deut schen Truppe traf, knallte ein Schuß durch die Stille. AM Nathausplatz hatte eine tschechische Abteilung - etwa sechzig Mann stark — ihre Gewehre zn Pyramiden zusammengesetzt. In der aeacnüberlieacndcn Laube stauden einige junge Der Marsch über den Spindlerpaß Eine der schwierigst-!, Ausgaben bei der Besetzüng von Ludctendeui'chland halten die Truppen im Nicfeno birae der Ueberschrciiung des über 1000 Meter hohen Lvindlerpafses zu bewältigen. — Hier sind die c.fteu Soldaten an' der Höhe angekommcn. Tief unler dem brodelnden Ncbelmeer liegt das sudeteudeuifchc Land. - (Presse-Bild-Zentrale, Zauder-Mnltiplex K.j