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l.7ü «M. Zustellgw. SO Psg. Bkstruungm werdruluuns. Geschästöft.,von des Botin, s,wi-v°»M«,P-st°,st-l.tn°«a«-°unm «o»-«blatt für gschovau «ad Amae^ead Aazetgenpreisr: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die SS mm breite Milltmeterzeile im TertteU 25 Psg.: Rachlaßstaffek L Ziffer «b Nachweirgebühr SS Psg. MÜgt. Port» Wopauer «Tageblatt und Anzeiger Da, u«Lot>a»er Laaeblatt «ad Stazeiger" ist da» zur BeröffeuUichung der amtlichen Bekanulmachnnaen der Smt»bauptmannschast Flöha und deSStadtrat» zu Zschopau behördlicherieit» bestimmt« Blatt «ad eutbLltdi« amtlichen Bekaantmachungea de« Finanzamte« gschopa« — B anlkonteu: Erzgebirgische HandeUbaÄ«. m. b. H-gs-opaa. Bemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckloato: Leipzig Sk. «SSI— . Fernsprecher Rr. »»> Zeitung für di« Ort« Krumhermersdorf, Waldkirch«, Börnichm, tzohndors, VUischthal. Weißbach, Ditteridors, Sorna«, Dittmana-dors, witzschdorf, vcharfeastei», vchwßch« Porsch end ori W«. b»« lb. 1938 19b. Ial»»o««»o TMlMÜ Udet keim Welle« 21. Mai «nverfGümte tschechische Provokation Reservisteneinziehungen in -er Lschecho-Slowakei !> - Die Einziehung von Reservisten in der Tfchecho-Slo- svakei hat am Mittwoch und Donnerstag solche Formen Wgenvmmen, daß in vielen Betrieben schon mehr als die Hälfte des Personals zum Heeresdienst eingezogen worden W. Die Einziehungen erstrecken sich aus das gesamte tschecho slowakische Staatsgebiet und «ms sämtliche Jahr gänge von 1894 ab. Die Kasernen reichen trotz engster Be- segung bei weitem nicht mehr aus, und so sind für zahl reiche Truppenteile Turnhallen, GasthauSsäle und Markt« Hallen requiriert worden, ferner auch zum: Teil die Schulen. Die Straßen im ganzen Gebiet find verstopft durch lange motorisierte Truppenteile, unter denen man besonders zahlreiche Panzerwagen bemerkt. In den unmittelbaren Grenzgebieten herrscht außer« «rdentkich lebhaftes militärisches Treiben in den auS« «^bauten Stellungen, in die insbesondere z a h k r« t ch e Munitionstransporte geleitet werden. Fast all« Brücken und wichtigen Straßenkreuzungen sind wieder wie «m 21. Mai militärisch besetzt. ES finden überall Passan ten- und Wagenlontrollen statt.Fasi Äse. Lastwagen Omnibusse sowie zahlreich« Perfonaewas«« «nd Motor räder find für de« Heeresdienst beschlagnahmt worden. . Brückensprengungen vorbereitet ' Im Gebiet Rumburg, Teplitz, Mährisch-Ostrau n«d LarnSdorf find viele Straßen durch spanische Heiter «nd q«ergest«llte Sagen gesperrt und gesichert. Sappeur« find dabei, die Straßen auf-uret-rn und Vie Sprengkammern an den Brücken zu laden. ANs Hem Bahnhof Reuhütte-Lichtenwald an der Strecke Rum- burg—Letpa wurden am Mittwochabend zwei Güterzüg« mit r«mkS und Kampfwagen entladen. Di« Schöber- stellnng, von der aus man einen beherrschenden Ein blick in deutsches Gebiet Hatz ist durch zahlreich« Truppenteile besetzt worden. Für den Berpsie- aungS- und MunitionstranSport wurden auch zahlreich« Wagen «nd Gespann« sudetendeutscher Bauer« requtrertz Die Schulen find fast im gesamten sudetendeutschen Gebiet aeschloffen, da die Eltern aus Protest ihre Kin- der nicht zur Schule geschickt haben. Di« Familien Her tschechische « Beamten «nd Grenzle, find zum Urößteu Teil ins Landesinner« abtranSportiert -borden. Soweit die Lehrer «nd Beamten an Ort und Stelle verblieben find, wurden ste bewaffnet und der Gen darmerie zugeleilt. So sind -. B. die Steuerämter und Ge richte in zahlreichen Orten geschloffen, weil von den Be amten niemand mehr anwesend ist. Umfangreiche Truppenzusammenziehungen aller Waffengattungen wurden bei Meißen «nd bei Joachims- thal vorgenommen, ebenso bei Blttachau, GraSlitz, Fal- Knau, Karlsbad «nd Eger, wobei das letztere ganz be- sonders park besetzt ist. In die Sperrmauer der Talsperre von Aussig find Sprengkapsel« eingesetzt worden. Da die Talsperre durch die schweren Regenfälle der letzten Zeit vollständig gefüllt ist, würde eine Sprengung der Talsperre nicht nur für das sudetendeutsche, sondern auch für das sächsische Elbegebiet di« verhängnisvoll sten Folgen haben. Den Bürgermeistern aller Orte wurden die Modi- kisiernngSplakate -«gesandt, jedoch die Weisung gegeben, sie aus außenpolitischen Gründen vorläufig nicht auSzuhängen. Auch zahlreiche sudetendeutsche Bürger- meister haben diese Plakate erhalten. Die angeordneten Maßnahmen dagegen ähneln denen, Vie am 21. Mai ge troffen worden sind. Unerhört« Herausforderung Nach der letzten großen Rede des Führers in Nürn- berg konnte niemand in der Welt noch im Zweifel darüber sein, daß die Warnung, die der Führer an die Machthaber in Prag gerichtet hatte, ernst genommen werden müsse. Das Weltecho hat dann auch gezeigt, daß man die Nürn berger Botschaft wohl verstanden hat. Einzig und allein m der Tschecho-Slowakei ist man so verblendet, den Ernst, »er aus den Worten des Führers sprach, zu verkennen. Obwohl Adolf Hitler damals mit aller Eindringlichkeit ,nd mit einer unmißverständlichen Deutlichkeit erklärt hat, ,aß Deutschland Lügen und Täuschungsmanöver nach der »rt des 21. Mai niemals mehr dulden werde und das sicich eine weitere Unterdrückung und Verfolgung der p/« Millionen Deutschen im Südetenland nicht mehr hin- «chmen werde, haben die Tschechen jetzt von neuem nicht <ur ein furchtbares, blutiges Terrorregiment in den 'ndetendeutschen Gebieten aufgerichtet, sondern sind in ihrer Verblendung sogar so weit gegangen, umfangreiche »ilitärische Maßnahmen an der Reichsgrenze vorzunehmen, die den Charakter einer offenen Bedrohung des deutschen Gebietes darstellen. Im gesamten Staats gebiet sind fast alle Reservistenjahrgänge unter die Fahne gerufen und in den Grenzstellungen massiert worden. Gleichzeitig sind, genau wie am 21. Mai, alle kriegs mäßigen Vorbereitungen an den Verkehrsstraßen, Brücken und Talsperren durchgeführt worden. Man kann sich, Hirse unverschämte Provokation des tschechischen Militärs, zusammen mit der un- gkaübkichen Terrorisierung de^ sudetendeutschen Be völkerung nur, so erklären, daß die Prager Kriegs- pgrtA.,'Preis zu einem offenen Kon ¬ flikt schreiten will, wobei sie sich offenbar auf gewisse Zusagen stützt, die ihr von Moskau her gemacht worden sind. Darüber möge man sich in Prag klar sein, die Nürn berger Rede des Führers wär eine letzte Warnung, über deren Ernst nicht der geringste Zweifel bestehen kann. Aus ihr sprach der feste Entschluß, wenn nötig, auch die Konsequenzen zu ziehen. Wenn Prag glaubt, sich über diesen ernsten Appell skrupellos hiuwegsetzen zu können, dar-n muß es auch für die Folgen seines frevelhaften und verbrecherischen Spiels einstehen. WeW SM HeM M seine MMer Das. politische Kabinett hielt. am Donnerstag -w«t Sitzungen ab. Die erste begann um 16 Uhr unter dem Vorsitz des Minifterpräfldente« Dr. Hodscha. Daran schloß sich um 17 Uhr eine Sitzung beim Präsidenten der Republik, Benesch, an. In den Sitzungen wurden, wie eS heißt, „alle weiteren Maßnahmen zur Aufrechterhal tung der Ruhe und Ordnung beschlossen «nd «ach allen Rtchtvnaen bin angeordurt". Weiter verlaute^ d«H „im Hinblick darauf, daß Kou- rad Henkeln zwei Kundgebungen an die sudetendeutsch« Bevölkerung Uber den Deutfchlandfender verbreiten kiest, da» Einschreiten «egen Kanrad Henlein 1» dieser Angelegenheit den zuständigen Staatsorganen übertragen wird". DaS heitzt also, daß gegen den Führer der Sudetendentfchen Strafanzeige unter Berufung auf da» Strafgesetz und ans da» berüchtigte -Gesetz zum Schntze der Republik" von der StaatSanwaÜfchast erhör be« werden wird. Im Laufe 6eS DonuerStag ist über weitere fünf Be zirke da» Standrecht verhängt worden, und -war über die Bezirke Somota«, Schlucke«»«, Rnmburg, WarnSdorf und Reichenberg. HrMW zMMesMteNPHöhlW Eine Nachricht von „«-Aet" - Die ver Partei deS Staatspräsidenten Benesch nahe stehende Zeitung „A-Zet" verzeichnet dir Nachricht, daß ein Haftbefehl gegen Sonrgd He »lei n bereit» auSgegeben worden feig soll. Auch fügt kir Hinz«, daß aas die gesamte Führung der SNdetendrntsche» Partei ähnliche Haftbefehle an«gepellt worden hei» fast len. Generalstreik Im Gu-eienlau- Aus Protest gegen den Lschechent«rror In den meiste« Orte« des sudetendeutsche« Gebietes wurde am Donnerstag a«S Protest gegen den unerhörten tschechischen Terror «d den Einsatz von Panzerwagen und Maschinengewehren gegen friedliche ve»Mer»mg de« Generalstreik proklamiert. In Reichenberg und zahlreiche« andere« Orten schloffen alle Betriebe die Pforte«, mrd dir Arbeiter »er- ltesten die Fabriken, «nch die Zettnngen erscheinen nicht mehr. Die Arbeiterschaft wurde in dielen Orten ans dem Heimwege von Polizei «nd Gendarmerie «fit Schußwaffen bedroht, angegriffen und geschlagen. Wir wollen heim ins Reich! Proklamation Henleins an bas Snbeiendentschtuin und die ganze Welt Oer Führer -er Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, Hai am Donnerstag an das -eutfche Volt un- -le gesamte Welt folgen-e Proklamation erlassen: Meine Volksgenossen! Als Träger eures Vertrauens un- Im Bewußtsein meiner Verantwortung stelle ich vor der gesamten Weltöffentlichkeit fest, daß mit dem Einsatz von Maschinengewehren, Panzerwagen un- Lanks gegen -as wehrlose Sudetendeutschtum bas Ltnterdrückungssystem -es tschechischen Volkes seinen Höhepunkt erreicht hat. Dadurch hat -as tschechische Volk aller Welt vor Augen geführt, -aß ein 3 «sammenleben mit ihm in einem Staate en-gültig unmöglich gewor-en ist. Oie Erfahrungen einer 20jährigen Gewaltherrschaft un- vor allem -ie schweren Blutopfer der letzten Tage verpflichten mich, zu erklären: Im Iahre 1919 wurden wir bei Vorenthaltung des uns feierlichst zugeflcherten Rechtes auf Selbstbestimmung gegen unseren Willen in den tschechischen Staat gezwungen. 2. Ohne jemals auf das Gelbstbestimmungsrecht verzichtet zu haben, haben wir unter schwersten Opfern alles versucht, im tschechischen Gtaat unser Dasein zu sichern. 3. Alle Bemühungen, das tschechische Volk un- seine Verantwortuugsträger zu einem ehrlichen un- gerechten Ausgleich zu bewegen, find an ihrem unversöhnlichen Vernichtungswillen gescheitert. In dieser Stunde subetendeutfcher Not trete ich vor euch, das deutsche Volk un- -ie gesamte zivilisierte Welt un-erkläre: Wir wollen als freie deutsche Menschen leben! Wir wollen wieder Friede und Arbeit in nnferer Heimat! Wir wollen heim ins Reich! ' Gott segne uns und unseren gerechten Kampf! Konrad Henlein