Volltext Seite (XML)
Zfthvpauer Tageblatt «ad Anzeiger DoanerStag, den 1S. September 1»U Selbst in Senf VSmmerf es Selbst in den Genfer Hirnen hebt sich der Nebel. Auch betrachtet man eine Volksfragung >m sudelendeutschen sich Freund des europäischen Friedens nenne«, I gültige, gerechte und vollständige Lösung kämpft Nach den bisherigen Meldungen schätzt man die Bahl der nach Deutschland übergetretenen Sudetendeutschen auf insgesamt etwa 3000. - PMk: SeWeftiWW! At M«Me Wnuckt Mtubüümus d« SeUtalad HO« ElldMellW MWt Me PEaW Mem Skte ms reMM« «M SiaMck« Aras« MMerwmUee dl;!utl«te Am Mittwoch sand um 18.15 Uhr eine Sitzung des politischen Ministerlomitees statt, das unter dem Vorsitz deS Ministerpräsidenten Dr. Milan Hodscha alle Mast- Nahmen zur „Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung" diskutierte. Die Presse deS Auslandes steht völlig unter dem Ein druck des blutigen TschechenterrorS im Sudetenland, der an einem Tage allein das Leben von 13 wehrlosen Deutschen gefordert hat. Abgesehen von den Zeitungen der Linken, die selbst jetzt noch nicht der Wahrheit die Ehre geben wollen, beherrscht die ganze Weltpresse das eine Wort: Selbstbestimmung. Man ist sich darüber klarge- worden, daß Prag die Dinge derart aus die Spitze ge- trieben hat, daß es einfach gar keinen anderen Ausweg mehr gibt, als den Sudctendeutschen das Recht der Selbstbestim- mung zu geben und ihnen die Entscheidung zu überlassen, was sie tun wollen. Die ungarischen Blätter widmen ihre Spalten bett Meinungsäußerungen der Weltpresse über das sudetendeutsche Problem. „Függetlenseg* schreibt, die Tschechen müßten sich darüber im klaren sein, daß nur noch eine schnelle und ehr-, Uche Lösung Helsen könne. Die Zeit dränge. Verzögerung be deute Gefahr. Prag habe daS Wort, oa die tschechische Re gierung von nun ab einzig und allein die Verantwortung für alles trage. Für den tschecho-slowakischen Staat, so schreibt eiw Abgeordneter im nationalvölkischen „Ui Magyarsag*, gebe eK beute nur noch eine Frage, nämlich die, wie könne man am besten die tschechische Minderheit in eine staatliche Föderation den übrigen staatsbildenden Bevölkerungsgruppen etnsügen« Die aus Deutschen, Slowaken, Ungarn. Polen und Ruthenen bestehende Mehrheit fordere dieFreihett und das Selbst- besttmmungsrecht. Da» zentralistische Gift Prags hab« an Wirkung verloren. Die Lügen müßten liquidiert und die Schäden Wiedergutt gemacht werden. Auch die Freunde do- Tschecho-Slowaket würden langsam nüchtern, und ganz Europa erkenne, daß dl« Aufrechterhaltung deS Statu« quo unmöglich sei. Nür der dürfq " ... - der für end« Hitlers Forderung ist gerecht Interessant, in diesen Tagen die englische Presse zu verfolgen, die sich ja dann, wenn eS irgendeinen großen Propagandafeldzug zu machen gilt, immer an die Spitze setzt. Da ist wieder in erster Linie die „Times" zu beachten, die Hitlers Forderung auf Selbstbestimmung der Sudetend^nt- scheu als grundsätzlich gerecht und vernünftig und als einzige Basis bezeichnet, auf Grund deren Europa im Zeichen des Nationalismus hoffen dürfe, Frieden und Sicherheit zu haben. Das englische Blatt meint, daß sich die Mächte den Grundsatz der Sclbstbestimmungsformel eiligst zu eigen machen sollten. Prag trägt die Schuld! Prager Regierung für die Zerschlagung der Verhand lungen verantwortlich! von führender sudetendeulschcr Seite wird mltgeteilt: Im Anschluß an die Antwort deS Ministerpräsidenten auf die Aufforderung der Sudetcndeutschen Partei hat Mini sterpräsident Tr. Hodscha privat dem Abg. Karl Her mann Frank gegenüber die Forderungen der SdP. als vernünftig und erfüllbar bezeichnet, jedoch hin- zugefügt, er müsse in Prag mit ihm verhandeln. Trotz dieser Aeußerung des Vorsitzenden der Negierung hielt eS die tschecho slowakische Negierung nicht für notwen dig, dem in Asch auf eine Aeußerung der Regierung wartenden Politischen Ausschuß der SdP. überhaupt nureine AntwortaufihreForderungen zu geben. Konrad Henlein sah sich angesichts dieser Tatsache gezwungen, die von ihm ernannte BerhandlungSdelega- tion von ihrem Auftrag zu entbinden und festznflcNc», daß für weitere Verhandlungen keine Möglichkeiten gege ben sind. Um 18.30 Uhr verständigte Ashton Gwatkin die Kanzlei Kon^d Henleins in Asch und teilte sein Ersu chen mit, von Konrad Henlein empfangen zu werden. Ashton Gwatkin traf in Begleitung der beiden Mitglie der der Kommission Peto und Henderson um 1.30 Uhr nachts in Asch ein. In der Kanzlei Konrad Henleins wur den die Herren auftragsgemäß von Abg. Ing. Franz Künzel, Dr. Ernst Tscherne und Dr. Walter Brand erwar tet und ihnen mitgeteilt, daß Konrad Henlein zur Zeit unterwegs sei, während sein Stellvertreter Karl Hermann Frank in Eger zu einer Unterredung zur Verfügung stehe. Die Herren der Mission Lord Runcimans wurden von dem Kommunique in Kenntnis gesetzt, das die Enthebung der SdP.-Delegation durch Konrad Henlein mitteilt und begründet. Die Herren der Mission Lord Runcimans fuhren daraufhin nach Eger, wo um 2.10 Uhr nachts ein Ge spräch mit Abg. Karl Hermann Frank stattsand, bei wel chem dieser nochmals die Notwendigkeit der Forderungen der Parteiführung begründete und die Verantwortlichkeit der tschecho-slowakischen Negierung dafür herausstellte, daß durch die Nichtbeantwortung der Forderungen sie Verhandlungsarnndtage endgültig zerschlagen sei. Abg. Karl Hermann Frank erklärte stch auf neuer- kicheS Ersuchen Ashton GwatkinS bereit, eine Unterredung mit Konrad Henlein im Laufe des Vormittags zu vermit- ! teln. Diese Unterredung fand Mittwoch um 11.45 Uhr in Asch statt. Bel dieser waren außer Konrad Henlein und den Herren der Mission Lord Runcimans Gwatkin, Peto und Henderson die Abg. Karl Hermann Frank und Ing. Franz Zünzel anwesend. Konrad Henlein kenn zeichnete unter Hinweis auf die ständig wachsende Zahl der Todesopfer und die brutalen Maßnahmen gegen die Sudetcndeutschen die Entwicklung der Lage in den letzten Stunden und gab nunmehr selbst den Mitgliedern der Mission Lord Runcimans bekannt, daß er die Verhand- kungSdelegation ihres Auftrages entbunden habe, weil die durch daSVerhaltenderRegierungalletn verschuldeten Ereignisse im sudete,,deutschen Gebiet jede VerhandlungSgrundlage zerstört haben. Konrad Henlein erklärte jedocb, daß eine tatsächliche und sofortige Verwirklichung der Forderungen der Par tei immer noch die Möglichkeit geben würde, t n Verhandlungen mit der Regierung etnzu- I trete, wobei jedoch keinesfalls die Karsbader acht Punkte die Grundlage abgeben könnten, sondern dem Selbstbestimmungsrecht des Sudetendeutschtums Rechnung getragen werden müsse. Konrad Henlein dankte den Ver- I tretern der Mission Lord Runcimans für ihre Arbeit, deren Ziel die Regelung der Nationalitätenverhältnisse gewesen ist und begründete abschließend die Schuld der tschecho-slowakischen Negierung daran, daß auch die Arbeit dieser Mission erfolglos bleiben mußte. Die Kanzlei des Parlamentarischen Klubs der Abgeordneten und Sena toren der Sudetendeutschen Partei und der Karpatho- Deutschen Partei bleibe in Tätigkeit. Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels empfing di« Hauptschrtstleiter der Berliner Zeitungen sowie die Berliner Vertreter der großen Zeitungen im Reich. Er gab ihnen einen Ueberblick über dir politische Lag«. Wieder zwei Tote in Eger Hauptbüro der Sudetcndeutschen Partei von Polizei besetzt In Eger kam es Mittwoch abend erneut zuschwe « reu Zusammenstößen. Tschechische Staatspolizei versuchte unter Einsatz von Panzerwagen im Hotel Vik- torta, wo sich zur Zeit der Hauptsttz der Sudetendeutschcn Partei befindet, eine Hausdurchsuchung vorzu nehmen, um nun auch die restliche Tätigkeit der Sudeten deutschen Partei lahmzulegen und das gesamte Sudelen- deutschtum führerlos zu machen. Da zu befürchten war, daß durch Beschlagnahme der Mitgliederlisten Zehntausende von Sudetendeutschen dem schärfsten Terror seitens der Tschechenpolizei ausgesetzt werden würden, widerktzte sich die Hauswache zunächst dem Eindringen der Polizei. Die Polizei eröss« netedarausdaS Feuer. Dabet wurde durch einen Querschläger et« tschechischer Polizist getötet. Anschlie ßend drang die Polizei auch unter Anwendung von Ge waltmitteln tn daS Hotel Welzel gegenüber dem Hauptt babnbot ein. wo stch ebenfalls Büro- der Sudetendeutt Keine Sowjettmppen durch RMäuie« MoSkauS Druck auf Bukarest ohne Erfolg — Rumänischer Ministerkai einbcrufen Nachrichten aus bester Quelle zufolge habe, wie „Agcncia Stefani* aus Bukarest erfährt, König Carol eine persönltcheBotschaftanBeuesch gerichtet, die in Uebereinstimmung mit den Ideen sür eine fried liche Lösung der tschecho-slowakischen Frage stehe. Außer dem habe König Carol aus eigener Initiative Außen minister Comnen gebeten, den Vorsitz in der Genfer Liga nicht anzunehmen, um so mehr, als der auf de« Außen minister ausgeübte Druck von sowjetrussischer Seite aus- gtng. Weiterhin sei Außenminister Comnen, auf den in seine» Besprechungen mit Litwinow und Bonnet ein star ker Druck auSgeüvt worden sei, um den Transport sowjetrutischer Truppen und sowjetruffischen Kriegsmaterials durch Rumänien zu gestatten, auch von Bukarest mitgeteilt worden, daß sich Rumäniens Haltung nicht ändere und daß derartige Forderungen absolut nicht an genommen werden können. Rumänien, so erklärte man tn Bukarest, bleibe in dieser Frage der von König Carol eingeschlagenen Linie unbe dingt treu und daS heiße Ablehnung der sowjetruffischen Forderung. Diese Linie sei bereits vor einigen Tagen dem Vertreter der „Agencia Stefani" von der für die rumänische Außenpolitik verantwortlichen Stelle bestätigt worden. Der rumänische Min ist er rat ist für Mitt- woch abend 22 Uhr etnberufen worden. dort betrachtet man eine Volksfragung im sudetendeutschen Gebiet als einzig logische Lösung. Diese Lösung, so meldet zum Beispiel der Genfer Berichterstatter des französischen Blattes „Matin*, entspreche durchaus der Ausfassunz der Genfer Liga, und das sei mehr wert, als wenn man in Europa eine Art Palästina schaffen wolle. — Sehr deutlich wird das schweizerische Blatt „Suisse*, das Lord Runciman empfiehl^ den Tschechen begreiflich zu machen, daß eS unerhörte Ver wegenheit wäre, selbst um den Preis eines blutigen Krieges, ihre Herrschaft über Volksgruppen behaupten zu wollen, die sich zwanzig Jahre lang nicht hätten mit sich aussöhnen können. Sache der Prager Regierung sei eS, Europa da» Schlimme zu ersparen, nnd den Sudetendeutschen sowie den anderen nationale» Minderheiten die erstrebte Freiheit zu gewähren. Oie Lügen müssen liquidiert werden Zusammenleben nicht möglich Auch die „Daily Mail* befürwortet das Selbstbestim« mungsrecht für die Sudetendeutschen und schreibt, dieser For derung aus Volksbefragung könne sich keine Demokratie ver sagen. Selbstbestimmung, das Recht jedes Volkes, seine eigene Regiernngsform zu wählen, sei im Wesen demokratisch. Das Blatt verweist darauf, daß bereits überall in angrenzenden Ge bieten Deutschlands durch Volksabstimmungen wichtige Ent- scheidungen herbeigesührt worden seien, und erinnert daran, daß man in Versailles gerade bei der künstlichen Schaffung der Tschccho-Slowakei die Völker nicht befragt habe, sondern sie in den neuen willkürlich zusammengesetzten Staat einfach hinein- geworfen habe. Auch in der französischen Presse findet die An regung, die fudetendeutsche Frage durch eine Volksabstimmung zu lösen, immer größeren Raum Fast alle Blätter beschästigen sich damit. Der „Malm' erklär., daß Frankreich, wenn es den Frieden retten wolle, der Forderung nach Selbstbestimmung der Sudetendeutschen stch nicht widersetzen könne. Tschechen und Sudelendentschc seien an einem Punkt angelangt, wo eS einfach unmöniich fei 6. § -samiyt.lcben zu lassen. Der grüßte Teil der Bevölkerung des sudetendeutschen Ortes Schwaderbach. daS unmittelbar an der GrRtze liegt, ist heute vor anrückendem tschechischen Militär über die Grenze aus reichsdeutsches Gebiet geflüchtet und be findet sich in Sachscnberg Georgenthal. Am Dienstag hat tn Schwaderbach vor dem Zollamt die Gendarmerie von der Arbeit heimkehrende Arbeiter beschossen. Dabei wurde ein Zollbeamter durch eine ver irrte Kugel getötet. Bet der Erwiderung deS FeuerS durch die Zollwache erhielt ein Gendarm einen tödlichen Schuß. Der Vorfall hat dazu geführt, daß tschechische Polizei und tschechisches Militär den Ort von drei Seiten eingeschloffen und angekündigt haben, daß die Bevölkerung mit Tränengas auögeräuchcrt wer- den würde. Daraufhin sind die meisten Familien auf deutsches Gebiet geflüchtet. , In Breitenbach einem sud.tendeutschen Dors, daS in der Nähe der oeutschen Grenze bet Johanngeor genstadt ltegt, ist eS am Dienstag ebenfalls zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Bevölkerung gekommen, bet denen dte Polizei schließlich den Ort ver lassen mußte. Als sie heute mit großer Verstärkung zurück- kam und sofortetnewildeSchietzerei eröffnete, flüchtete fast dte gesamte Bevölkerung auf deutsches Gebiet« Oie Tschechen sin- die Minderheit Tie italienische Presse stellt die ganz kategorische Forderung nach Selbstbestimmung der Sudetendeutschen auf. So schreibt der „Povolo d'Jtalia*. das Recht der Sudetendeut- sch-, ihr eigenes Schicksal zu wählen, könne nicht bestritten weroen, am allerwenigsten von den westlichen Demokratien. Im übrigen stcllicn die Tschechen die Minderheit dar, während die Volksgruppen zusammen dte Mehrheit tn diesem Staais- gebilde ausmachten. — Der „Messaggero* stellt an den Anfang seiner Betrachtungen die ungeheuren Lügen, auf denen der tschecho-slowalische Staat aufgebaut sei, und geht scharf mit Benesch ins Gericht, der immer nur Ausflüchte gemacht und feierliche Verpflichtungen verletzt und mißachtet habe. — Der „Corriere della Sera* erklärt, daß daS Hinauszögern und die Ausflüchte Prags eine endgültige Lösung der sudetendeutschen Minderheitenfrage durch Gewährung des Selbstbesttmmungs- rechtes notwendig gemacht habe. Die faschistische Negierung sei mit dem Führer der Mei- nung, daß fede Zwischenlösung des sudctendeutschen Problems heute aussichtslos sei. Nur ein entschlossener chirurgischer Ein griff könne zur Heilung führen. , , Tie „Stampa* bezeichnet den Belagerungszustand im Sudetenland und den blutigen Terror als die Folgen der Unfähigkeit der Prager Negierung, und fleht darin den politischen und moralischen Zusammenbruch der Republik des Herrn Benesch. Das Blatt weist darauf hin, daß heute die Selbstbestimmung, die dte Demokratien einst als höchste Gerechtigkeit predigten, der einzige Ausweg set, den Deutschland fordere, und den die Sudetendeutschen der Welt weisen möchten. Niemand könne ihnen dieses Recht streitig machen, es sei denn, man mache den vergeblichen Versuch, die Straße der Gerechttgleit zu versperren. „Gazzetta del Popolo" erklärt, die scharfe Kritik Hitlers habe mitten ins Ziel getroffen. Den von Versailles zur Welt gebrachten Demoplntokratien habe der Führer die von ihnen selbst geschaffene Waffe entgegrngchaltcn: daS Selbstbestim mungsrecht der Völker, das er für 3,5 Millionen fordert. Unter der Ueberschrift „Der Ausweg* erklärt „Tevere*. eine Volksabstimmung set das Gerechteste, was man sich denken könne, uni so mehr, als sie den gleichen Prinzipien entspreche, die zur Bildung der Tschecho-Slowalei führten. Die halbamtliche Zeitung „Giornale d'Jtalia" crllärtr Die Sudetendentschen fordern von dem durch und durch de mokratischen Präsidenten Benesch keine Vorrechte, sondern lediglich ein natürliches Recht, und zwar jenes der Selbstbe stimmung, das allen Völkern zuerkamtt sei. Gegen die bolfü»ewifiifch«n Seher Von der jugoslawischen Presse bemerkt die hakk« amtliche „Vreme^ der Führer habe dir Tür für weitere Ver handlungen offen gelassen Er habe krln» Lösung diktiert sondern auf der Gewährung deS Selbstbestimmungsrechts an seine sudctendeutschen Brüder bestanden und damit die Initia tive Prag überlassen Der Laibacher „Slovenec*, daS Blatt des stellvertretenden Ministerpräsidenten »aw Innenminister» Korosec, wendet üch vor allem gr-«« die bolsche^ wistischen Hetz»» dtt aus eine» europäischen Konflikt! einen allgemeinen Zusammenbruch und di- Aufrichtung der, Sowjetherrschaft du ganze» Abenvlszjd« ^Hofften Graf Esterhazy über die Forderungen des UngarntnmS in der Tschccho-Slowakei Graf Johann Esterhazy, der Geschäftsführende Vorsitzende der Vereinigten Ungarischen Partei in der Tschccho-Slowakei, befaßte sich im Rahmen einer Unter redung, dte er mit dem Sonderberichterstatter deS Regie rungsblattes „Esti Ujsag* in Preßbuvg hakte, mtt dem sog. vierten Prager Vorschlag sowie mit den Forderun gen der ungarischen Volksgruppe tn der Tschecho-Slowaket« Dieser neue Plan, so sagte Graf Esterhazy u. a* , sei charakteristisch für Prag, denn abgesehen davon, daß er sehr allgemein gehalten sei, verzeichne er dort, wo er „Rechte* gewähre, sofort auch die entsprechenden Ein schränkungen. Dte ungarische Volksgruppe tn der Tschecho- Slowakei fordere auf allen Gebieten des öffentlichen Le bens die Selbstverwaltung ntcht nur für sich, sondern ebenso auch für alle übrigen Volksgruppen in der Tschecho« Slowakei. Die Gewährung der Selb st Verwaltung bedeute aber nur einen ersten Schritt; denn das während der Friedensverhandlungen als Grundsatz aner kannte Recht der Selbstbestimmung könne auch nach der Gewährung der Autonomie von den Volksgrup pen als Forderung nicht fallenaelassen werden. Esterhazy betonte ausdrücklich, daß das Vngarntum in der Tschccho-Slowakei mit seinen Forderungen nach Gleichbe rechtigung, Selbstverwaltung und Selbstbestimmung nicht mehr verlange, wie sei nerzeit die Tschechen, als sie während und nach de« Weltkrieg ihre nationalen Zielsetzungen zu verwirkliche« trachteten. Sollte der sogen, vierte Plan der Regierung Hodscha als BerhandlungSbasis tatsächlich in Betracht kommen, so würden die Ungarn in der Tschecho-Slowakel darauf bestehe», daß Maßnahmen ergriffen würden, um solche Schädigungen der Volksgruppen, wie sie in deq letzten zwanzig Jahren vorgekommen sind, zu vermelden. Außerdem werde man auch auf eine Wiedergutma chung des erlittenen Unrechts nicht verzichten können.