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Mauer«Tageblatt und Anzeiger IS. oktsi»«« 1SSS ISS. Ial»»rgang rr«. 24s A nzetgenpretfe: Die 4« mm breite Millimeterzelle 7 Pfg.; die SS mm breite Millimeter,eile im Texttet» 25 Pfg,: Nachlabstaffel 8 Ziffer» und Nachweisgebühr 25 Pfg. zuzügt. Port» Da, ichovauer Taaebiatt und Anzeiger" ist daS zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannichast Flöha und de» stadjrat» zu Zschopau behördltcherjeU, bestimmte Blatt «chentWt die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Ban llo nteu: Er-gebüg^e^n^ S. m. b. tz.Zschopau. Vemetndegirokonto: Zschopau Str. i; Postscheckkonto: üipztgNr. 42S84- Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Dilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Mtzschdorf, Scharfenstet«, Schlößchen Porscheudork Da« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis - t.70 NM. Zustellgeb. LV Pfg. Bestellüngen werden in uys.GeschäftSst.,von den Boten, sowievonallmPostanstaltenangenommen W 0 ck 0 « b l K t t fÜrgschopaU U«d UMge^eitd EMU SlhWssrage M MWimeil Neilhserzikhullgsmillister Mst W SWeM im SOetealiUlh Bei der Feierstunde zum Beginn des ersten Schul jahres des Sudetenlandes nach der Heimkehr ins Groß deutsche Reich gab Reichserziehungsminister Rust in Tropftau die Parole an Schüler und Lehrer. Der Minister blickte auf die vergangenen 20 Jahrs zurück und zeigte, wie sich an die Stelle der Politik von Versailles das heilige Naturrecht der Menschen gesetzt habe. „Ihr ständet nicht hier und ich stände nicht vor euch, meine deutschen Jungen und Mädel", so rief der Minister aus, „wenn nicht in euch der Wille des Blutes unge schwächt trotz Versailles lebendig wäre. Und wenn es in dieser Stunde etwas gibt, was für alle Zeiten ein Fingerzeig Gottes bedeuten soll, dann ist es dieses Bild: 20 Jahre haben sie sich Mühe gegeben, euch in den Schulen ein Bild beizubringeu, das den Herren von Versailles gepatzt hat, aber all die Mühe war vergebens. ^:un wir das Licht der Welt erblicken auf deutschem ' wen, aus deutschem Blut, dann ist unsere Bestimmung von Gott besiegelt, dann sind wir Deutsche und nichts weiter!" Nach dem Weltkrieg seien zunächst immer neue Fahnen der Parteien hochgezogen worden und mit jeder neuen Parkeifahne sei Deutschland ohnmächtiger und ärmer ge worden. „Endlich mußte eine Fahne aufgezogen werden, das ist die Fahne, die ihr flattern seht, das ist die deutsche Fahne, und sie hat einer geschaffen und einer hochgehal- tcn und aufgezogen, bis alle an sie glauben und sich be kannten: Adolf Hitler. Hätte der Führer diese Fahne nicht aufgezogen, dann wäret ihr heute noch einem fremden Volke untertan. Alles, was Großes geworden ist in Deutschland, ist es durch die Parole: Deutsche Ar beiter der Stirn und Faust, vereinigt euch! Durch die deutsche Volksgemeinschaft sind die Su ¬ detendeutschen frei geworden und werden in alle Ewig keit nur durch die deutsche Volksgemeinschaft groß und stark sein." Je schmäler der Naum sei, aus dem wir unser Brot bauten, um so größer und ernster müsse das Schaffen sein. „Euch aber, deutsche Lehrer und Erzieher", so fuhr der Minister fort, „nenne ich ein Wort, das der Führer auf dem Obcrsalzberg 1033 gesprochen hat: Die größten Revolutionen der Weltgeschichte sind gescheitert, weil ihre Führer nicht erkannten, daß die Erziehung dis Schicksalsfrage aller Revolutionen ist." Das eins muß uns klar sein: Es werden deutsche Kinder geboren, aber deutsche Männer und Frauen erzogen. — Ihr müßt die Jugend so erziehen nnd formen, daß das deutsche Bewußtsein niemals mehr verlorengeht. Dem Glück seine Feierstunden, aber der Zukunft die Arbeits stunden." „Nun geht an. die Arbeit", so schloß Reichsminister Rust, zu" den Kindern gewandt, seine mit stürmischem Jubel aufgenommene Rede, „nicht als Schulkinder, son dern als die, die nach uns die Fahne tragen." ,,, Ltnser Schicksal heißt Oeuifchlan- Von Troppau fuhr Reichsminister Rust nach Jägern- dorf. Hier war die gesamte Bevölkerung, allen voran aber die.Schuljugend, am Adolf-Hitler-Platz verfammelt, um den Reichserziehungsminister zu begrüßen. Der Mi nister versicherte, daß ihn nichts so glücklich mache wie dieser unbeschreibliche Jubel der Jugend. Zum erstenmal in der Geschichte unseres Volkes könnten wir die Feststel lung treffen, daß das ganze deutsche Volk nun beieinander ist. Uirs alle umschließe ein einziges Schicksal: Deutschland! Die Fahne dieses Reiches aber werde nie mehr untergehen, das sei unser fester Glaube! KWUWslösW dl FrMreM Gerüchte sprechen auch vou AegieruugMlbiliWg In 30 französischen Departements wird am kommen den Sonntag ein Drittel der Senatoren, insgesamt 97, neu gewählt. Im allgemeinen vergehen diese alle drei Jahre wicderkehrcnden Teilwahlen ohne großes Aufsehen. In diesem Jahre hingegen hat die Wahl einen besonderen politischen Charakter. Die letzten außen- und innerpoli- tischeu Ereignisse sind auf die öffentliche Meinung in den Departements nicht ohne nachhaltigen Eindruck geblieben, und besonders die Sozialdemokraten und Kommunisten haben gegen den Senat eine heftige Hetze entfacht. Im Zusammenhang mit der Wahl will das Pariser Blatt „Ordre" wissen, daß Ministerpräsident Daladier daran denke, unmittelbar nach den Senatsteilwahlen die Kammer aufzulösen. Zahlreiche Radikalsoziale hätten ihm ernsthaft zu dieser Lösung und zu einer Kabi nettsumbildung geraten. Weiter spricht das Blatt davon, daß Daladier vielleicht das Finanzministerium über nehmen werde, um durch seine Autorität gewissen un populären Maßnahmen größeren Nachdruck zu verleihen. Auch das radikalsoziale „Oeuvre" spricht von einer mög lichen Auflösung der Kammer und der Umbildung des Kabinetts. Man denke daran, ein Rüstungsmini ster in m zu schaffen, an dessen Spitze ein Fachmann treten »vürde. Oie Lügenhetzer am Pranger Französische Hetzblätter mußten amtliche Richtigstellung von Falschmeldungen veröffentlichen An ein paar berüchtigten Pariser Hetzblättern hat der ranzösische Ministerpräsident Daladier seine Warnung, m Wiederholungsfälle einzuschreiten, wahrgemacht. Eine Reihe von Blättern, wie die Zeitung „Oeuvre" und der ozialdemokratische „Populaire", brachten am Dienstag an ichtbarer Stelle eine Richtigstellung zu einer Reihe von Falschmeldungen während der letzten Tage, und zwar be ginnend mit Lem Hinweis, daß man in Regierungskreisen die öffentliche Meinung vor dem Falschnachrichten-Feldzug warne, der besorgniserregend angewachsen sei. In dieser amtlichen Erklärung werden Meldungen über angebliche Neisepläne ausländischer Staatsmänner nach Frankreich, über Projekt« verschiedener Regierungen, über Auswirkungen der deutsch-tschechischen Beziehungen und gegen Deutschland in aller Oessentlichkeit als völlig unrichtig bezeichnet. Zum Schluß des Dementis heißt es, die Häufigkeit von Meldungen dieser Art, deren Quelle nicht festgestellt werden könne, sei geeignet, Kritiken an den guten internationalen Beziehungen zu nähren und im Innern einen Zustand des Unbehagens zu unterhalten, der sich auf dem Geldmarkt uugünstig auswirken könne. Kommunistische Umtriebe in -er französischen Luftfahrtindustrie Es wird nnn auch Zeit, daß die Regierung der kom munistischen Werbung entschieden Einhalt gebietet. Die Pariser Blätter „Matin" und „Epoque" berichten z. B., daß in den französischen Flugzeugwerken sich eine erheb liche Agitation gegen die Luftrüsjungsindnstrie durchsetze und sich vornehmlich gegen die bereits auf dem Verord nungswege verfügte 45-Stundcn-Woche für dis Luftfahrt industrie bemerkbar mache. Von den Kommunisten werde diese Agitation geschürt. Es handelt sich hierbei, so meint die „Epoque", zwar nur um unwesentliche Tatsachen, die aber den systematischen Wunsch oer Kommunisten aufzeig ten, der Regierung Schwierigkeiten zu machen, deren Be strebungen darauf abzieltcn, die französische Lnftarmee zu stärken. Werde man weiterhin gestatten, daß der Ministcr- beschlnß der Einführung der 45stündigen Arbeitswoche in der Luftfqhrtindustrie auf diese Weise verbrecherisch sabo tiert Werve?, so fragt der „Matin". Schneller Bormarsch an -er Südfroni Chinesische 151. Division aufgerieben. — Verstärkter Ausländerschutz in Kanton. . Trotz der außerordentlich schlechten Beschaffenheit der Straßen und Wege, die durch den hohen Wasserstand des Ostflusses und seiner Zuflüsse verursacht wurde, trotz der Zerstörung fast aller Brücken durch die Chinesen setzen die Japaner ihren Vormarsch auf Kanton fort. Unter großen Schwierigkeiten nähern sie sich von Poklo aus den chine sischen Verteidigungslinien. Ein Teil der japanischen Truppen stieß bereits auf die Bahn, die Hongkong mit Kanton verbindet. Der bedeutende chinesische Stützpunkt Yang sh in östlich von Sienning wurde von den Ja- panern eingenommen. Die chinesische 151. Division, die sich mit 3000 Frei- willigen auf dem Südufer des Ostflusses befand, wurde vollkommen vernichtet. Durch den schnellen Vormarsch der Japaner hatten die Chinesen keine Möglichkeit zum Ent kommen. InKantonbat eine allgemein« Flucht der Bevölke rung eingesetzt. Die Insel Schameen, wo insbesondere Ausländer wohnen, wurde unter den verstärkten Schutz verschiedene, Landungsabteilungen brttischerKano- nenboote genommen. Deutsche Anwaltschaft Drumn Endgültige Trennung vom jüdischen Element. Nach dem Erlaß der Verordnung vom 25. Juli 1938, die die Säuberung der Aerztcschaft vom jüdischen Element brachte und diesem verbot, über den 1. Oktober 1938 hin aus Kranke zn behandeln, die nicht ebenfalls Angehörige der jüdischen Rasse sind, hat nunmehr die Neichsregie- rung einen weiteren entscheidenden Schritt der Trennung vom Judentum getan. In einer fünften Verordnung zum Reichsbürgergesetz wurde bestimmt, daß — im Alt- reich bis zum 30. November 1938 — alle Juden aus der Rechtsanwaltschaft anszuscheiden hätten. Um die recht liche Beratung und Vertretung von Juden, insbesondere in den Fällen, in denen eine rechtliche Vertretung gesetz lich vorgcschrieben ist, sichcrzustcllen, sieht die Verordnung vor, daß in beschränkter Zahl jüdische Konsulenten zu- gelassen werden, die nur für jüdische Auftraggeber tätig werden dürfen. Als der Nationalsozialismns die Macht im Dcut- schen Reiche übernahm, fand er rund 19 500 Rechts anwälte vor, von denen mindestens 4500 Juden waren« Ein Viertel aller Rechtsanwälte und Notare waren also Angehörige einer fremden, dem deutschen Volke feindlich gesinnten Rasse. Dieses aus Juden bestehende Viertel der Anwaltschaft hatte es verstanden, sich der einflußreichsten Stellen ihrer ständischen Organisationen zu bemächtigen und damit die gesamte Anwaltschaft zu beherrschen. Sie waren es, die eine Berufsauffassung prägten, die deutlich die Wcscnsmerkmale ihrer Nasse trug. Ueber die Anwalt schaft beherrschten sie den parlamentarischen Staat und damit das politische Leben. Mit Hilfe des juristischen Zeitschriftenwcsens, das sie ebenfalls zu einer Domäne ihres Geistes zu machen verstanden hatten, sorgten sie geschäftig für die Verbreitung ihrer „Nechtsauffassung", beherrschten die Kommentare zur Nechtsanwaltsordnung und Nechtsanwaltsgcbührenordnung. Sie fälschten den Begriff der Anwaltstätigkeit so um, daß der Träger dieses Berufes immer mehr an Ansehen verlor. Der Neichsführer des NS.-Ncchtswahrerbundes, Neichsleiter Dr. Frank, hatte auf der Sondertagung des Rcichsrcchtsamtes der NSDAP, beim letzten Partei tag in diesem Zusammenhang erklärt, daß es allein den Juden zuzuschreiben gewesen sei, wenn das Ansehen des deutschen Ncchtslebens im letzten Jahrhundert in der Weise, in der cs der Fall war, herabgewürdtgt wurde. Jüdische Anwälte seien cs gewesen, die einerseits aus den Gerichten Börsen anstalten ihres Rechts« händlertums gemacht, andererseits aber beansprucht hätten, als Organe der Rechtspflege zu gelten. Einen'solchen Zustand konnte das von der NSDAP« getragene Dritte Reich nicht dulden. Durch das Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7. April 1933 wurde der erste Schritt zur Reinigung der Anwalt schaft getan. Nur diejenigen Juden, die Frontkämpfer waren oder bereits vor dem 1. August 1914 ihre Zu lassung als Rechtsanwälte erhalten hatten, durften ihre Praxis fortführen. Während 1500 jüdische Rechtsanwälte auf Grund dieses Gesetzes ansschieden, blieben weiterhin noch 2900 Juden in den Gerichtssälen. Da infolge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtcntums, das sinngemäß auf die Anwaltschaft Anwendung fand, kein Zugang von Juden zu diesem freien Nechtswahrerberuf mehr erfolgen konnte, sank dis Zahl der jüdischen Anwälte durch natürlichen Abgang oder freiwilliges Ausscheiden. Immerhin waren am 1. Januar 1936 aber von 18 800 Rechtsanwälten noch 2552 Angehörige der jüdischen Nasse, zwei Jahre später von 17 360 immer noch 1753 oder 10 v. H. Die Tatsache, daß auch 1938 noch jeder zehnt« Rechtsanwalt ein Jude war, war ein unmög licher Zustand, dem nur durch ein neues Gesetz abgeholfen werden konnte. Allen zum 30. November ausscheidenden jüdischen Rechtsanwälten ist die Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten entsprechend dem Gesetz zur Ver hinderung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Nechts« beratung untersagt. Um nun, wie eingangs erwähnt, die Juden nicht eines Rechtsschutzes entbehren zu lassen — deutschen Rechtsanwälten ist es von ihrer ständischen Organisation, dem RS.-Rechtswahrerbund, verboten, Juden vor Gericht zu vertreten —, wurde die Einrich tung des jüdischen Konsulenten geschaffen. Dieser ist keinesfalls als Nechtswahrer zu betrachten — Rechtswahrer kann nur ein Mensch deutschen Blutes sein, denn er muß daS Recht gegebenenfalls auch gegenüber den Interessen der von ihm vertretenen Partei wahren —, sondern allein Vertreter der Belange der jüdischen Partei« Für diese Tätigkeit erhält der Konsulent «ine Vergütung entsprechend den Bestimmungen de» Verordnung. Völlig